Hauswasserfilter - Bezugnehmend auf Nitrat/Nitritbelastungsmeldung

  • Hallo


    Ich würde den Faden
    https://www.previval.org/forum…stung?p=309756#post309756
    gerne hier aufgreifen, um eine Diskussion anzustarten, wie wir unser Trinkwasser in Haus und Mietwohnung erträglicher gestalten können.


    Da ich persönlich derzeit an einem Hauswasseranschluss kämpfe, und ohnehin ein Filtersystem plante, fände ich das Ganze als allgemeines Themengebiet spannend.


    Angedacht hatte ich persönlich solch eine Anlage:
    https://www.amazon.de/iSpring-…mose&tag=httpswwwaustr-21
    5-6 Stufen Umkehrosmose, was verspricht, dass viel herausgefiltert wird.


    WAs wäre euer herangehen, wenn Geld eine untergeordnete Rolle spielt (sagen wir mal ein Budget von 1-2000€ liegt vor, dass es nicht jeden Rahmen sprengt)

  • Umkehrosmose wird wohl in der Trinkwasseraufbereitung zur Nitratbeseitigung verwendet. Ob und inwiefern das eine solche Hausanlage das ebenfalls schafft, müssten Fachleute auf dem Gebiet bewerten.

  • Samui,
    hast du das Wasser testen lassen? Würde mich interessieren was da so drin ist, in eurem Wasser :)


    Zu der Anlage kann ich leider nichts sagen. lt. Beschreibung filtert sie aber Nitrat (kein Nitrit?)

  • Nitrat wird im Körper zu Nitrit verstoffwechselt. Erst das Nitrit ist schädlich, aber das Nitrat, aus dem sich das Nitrit bildet, kommt (unter anderem) aus dem Wasser.

  • Das Problem des erhöhten Nitratgehalts im Grundwasser wird sich meines Erachtens nach nur durch Reduktion der Intensivtierhaltung lösen lassen.


    Klar ist Nitrit der eigentlich schädliche Stoff, der Aminverbindungen zu Nitrosaminen nitriert und das Hämoglobin im Blut in Methämoglobin umwandelt, aber man hat immer ein Gleichgewicht vorliegen. Bei oxidierenden Bedingungen überwiegt Nitrat, bei reduzierenden mehr Nitrit. Insofern kann man die Messwerte nicht als statisch ansehen.


    Bei diesem System http://www.julius-wassertechni…ex.php?group=Nitratfilter wird das Nitrat durch Ionenaustauscher entfernt (die anderen Anionen mindestens teilweise auch). Auch durch Umkehrosmose würde das gehen.


    Nun könnte man sich ja überlegen, dass man Nitrate auch nutzbringend einsetzen kann. Entweder werden sie als Dünger recycelt, oder man kann sie als Sprengmittel nutzen z.B. zur Verteidigung oder zum Abbau von Gestein oder Erzen. Vielleicht wäre, wenn man eine günstige Ver-/Entsorgung der zum Regenerieren erforderlichen Salzlösung hat, sowas zur Nitratgewinnung aus den Urin-Verrieselungslehmwänden machbar? Das ist nichts für die Etagenwohnung, aber es könnte im Worst Case eine Versorgung mit brauchbaren Basischemikalien darstellen.

  • Hallo zusammen,


    ich denke man sollte an diese Sache mit etwas "Augenmaß" heran gehen.


    Zunächst wäre eine Wasseranalyse sinnvoll (kriegt man wohl auch vom Wasserwerk), um zu wissen wo man überhaupt ansetzen müsste.


    Die Wasserwerke verschneiden übrigens Wasser aus verschiedenen Brunnen/ Quellen um ggf. vorgeschriebene Grenzwerte (u.a. an Nitrat) einzuhalten.


    Das Brauchwasser generell (durch Umkehrosmose oder andere sehr aufwändige Verfahren) zu behandeln wäre eine teure Sache und eigentlich gar nicht nötig.


    Sinnvoll wäre m.b.M n. zunächst eine Enthärtungsanlage (wenn der Härtegrad entsprechend hoch liegt), mit der man die Verkalkung der Bäder und Armaturen reduzert / verhindert und mit der man auch weniger Waschmittel in der Waschmaschine braucht.


    Dann würde ich mir überlegen in der Küche ggf. eine kleine (!) Filteranlage einzusetzen, die das Wasser direkt filtert (aber nicht über die Enthärtungsanlage laufen lassen, enthärtetes Wasser ist zum Kochen nicht sinnvoll) und das man nur zum Kochen / Kaffee bereiten verwendet.
    Solche Filter verwenden recht teure Filterpatronen und man sollte nur das Wasser damit behandeln, das man wirklich für die Zubereitung von Essen / Trinken verwendet. Nicht das Wasser für Spülmaschine / Geschirrspülen etc. .

    Damit könnte man gute (und ev. teure) Verfahren einsetzen, da man die zu behandelnde Wassermenge sehr reduziert und auf die Menge der für die Essens- / Trinken- Zubereitung und so aufbereitetes Wasser nicht unnützer Weise für die Waschmaschine, Spülmaschine, Toilette Dusche etc. verwendet.


    Es stellt sich mir hierbei die Frage, ob es nicht ev. sinnvoll wäre einwandfreies (Quell-) Wasser in größeren Behältern für die Essens- bzw. Trinken- Zubereitung vorzuhalten, deren Quelle man kennt (dort selbst zapfen ?) bzw. diese Behälter kommerziell käuflich zu erwerben (Kosten bzw. Aufwand klären- u.a. das Thema Verkeimung von Behältern etc. beachten....).

    Solche Behälter mit einwandfreiem Trinkwasser sind in anderen Ländern schon lange üblich. Habe ich aber in D auch schon vereinzelt gesehen.

    Über den Sinn (und Unsinn !) sollte man sich allerdings erst mal klar werden (an Hand der Wasseranalyse), Trinkwasser ist in Deutschland angeblich das am besten kontrollierte Lebensmittel....


    Sich mit (nahezu) "destilliertem" Wasser das Essen und Trinken zuzubereiten ist auch nicht sinnvoll.


    Man sollte auch sicher stellen, dass die (ev. alten) Rohrleitungen im Haus das Wasser nicht kontaminieren.

    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Moin beisammen,


    so sinnvoll ich es auch halte eine Trinkwasserreserve (nach # 6) aus einwandfreiem Wasser für Essen und Trinken vorzuhalten, v.A. im Sinne der ständigen Rotation eines Wasservorrats, würde ich empfehlen das hierfür verwendete Wasser der Quelle/des Brunnens vor Verwendung unbedingt auf sämtl. Parameter der Trinkwasserverordnung untersuchen zu lassen und mich haarklein über Einzugsgebiet, Aqifer und jahreszeitliche Besonderheiten schlau machen. Nach meinen Erfahrungen, welche auf o.a. Analysen beruhen, fährt man mit dem gut überwachten Trinkwasser allermeistens besser als mit "frischen, natürlichen" Quellen/Brunnen. Nur weil vor der Quelle eine riesen Schlange zum Abfüllen steht und genau diesem Wasser ein überirdischer Ruf vorauseilt, heißt das nicht, daß es besser als Trinkwasser geeignet ist als das Wasser aus dem Hahn.


    Da ist viel Glauben (gut, auch der hilft) an die Höherwertigkeit des Quellwassers dabei, insbesondere auch die Überzeugung aus südlichen Ländern, daß fließendes Wasser besser sei als in Rohren stehendes Wasser.


    Grüße


    Jochen

  • Guten Morgen allesamt.


    Da wir generell ein wenig abdriften, möchte ich, Bezug nehmend auf meine Situation, auch etwas ausholen.


    Wir bekommen (hoffentlich bald) unseren Hauswasseranschluss. Von Diesem geht das Wasser durch einen Filter (Kalk raus filtern) und dann in 3 große IBC. Von dort aus läuft es durch eine Pumpe in mein Hausnetz und an die Verbraucher.
    Vor der Trinkwasserentnahme wird alles noch mal pingeligst gefiltert. Soweit Option1.


    Option2: Ein Brunnen liefert mir Wasser über eine 12V-Pumpe in meine IBC. Hier wird stärker gefiltert.


    Unser Installatuer stellt keine großen Fragen. Ich sage "hier kommen 3 IBC hin" dann kommen da 3 IBC hin. Leitungen und Pumpen werden von ihm dimensioniert, dass alles passt.
    So viel zu mir.


    Da aber nicht jeder einfach so eine komplett neue Hausinstallation vornehmen möchte, oder darf (Mietwohnung, oder vergleichbarer Unsinn), dachte ich mir so in meinem jugendlichen Leichtsinn, dass der Faden spannend für all jene wäre,
    die nicht mit ihrem Sawyer Mini das Wasser aus der Leitung filtern möchten, wenns mal brennt. Wir alle haben Ausrüstung im mittleren 4stelligen Bereich angesammelt. Ein kleiner Wasserfilter für schmales Geld, welcher uns sauberes Wasser verspricht (Quelle sei mal dahin gestellt)
    Ist doch da durchaus eine Diskussion wert.
    In der Wohnung meiner Frau läuft das Trinkwasser aus dem Wasserhahn grundsätzlich durch einen Schwerkraftfilter (Keramik), bevor es abgekocht wird.
    Das dauert aber ewig und ich möchte, dass das eingelagerte Wasser bereits "sauber" ist.


    Bin ich wirklich der einzige Hausbesitzer, der sein Wasser filtern wird, oder prüft ihr wöchentlich den Zustand eures Trinkwassers?
    Blindes Vertrauen in die Propaganda der Wasserwerke, dass sie schon jeden Vorfall schnellstmöglich melden und beseitigen?


    Um das Thema weiter zu verfolgen: Gehen wir von schlammiger Siffbrühe unbekannter Herkunft aus :)

  • Freunde von uns verwenden für den täglichen Gebrauch eine Umkehrosmoseanlage, das nun schon seit fast einem Jahr, angeschlossen an die normale Wasserleitung.
    Nach m.E. ist die Umkehrosmose daher nur der letzte Schritt in der Wasseraufbereitung, gerade in Hinblick auf Autarkie und Krise.
    Wir planen selber etwas ähnliches, da wir 2 Brunnen haben. Einen neuen gespülten und einen aus dem frühen 19ten Jahrhundert.
    Die Basisqualität des alten Brunnen ist zwar besser, aber in letzter Konsequenz ist es bei uns alles nur oberflächennahes Wasser. Sprich der Eisengehalt ist extrem hoch, an die chemische Kontamination möchte ich noch gar nicht denken. Der wichtigste Part ist für uns daher das Abscheiden des Eisen aus dem Wasser.
    Ich habe da schon einige Experimente gemacht und letztlich wird es bei uns wohl auf ein Verregnungssystem mit nachgelagertem Absetzbecken herauslaufen.
    Danach dann sammeln im Tank und zu guter Letzt eben die Umkehrosmose.


    Gruß


    TID


  • Was ist ein IBC?
    Immer diese Abkürzungen die niemand kennt...


    Ich habe diese von Dir verlinkte Umkezuropsmose seit über 10 Jahren bei mir im Betrieb und die filtert etwa 98% der Substanzen aus dem Wasser, einschl. Kalk etc.
    Funktioniert einwandfrei mit nur wenig Wartung.