Info: Multitools und der deutsche Gesetzgeber

  • Zitat von Nudnik;311131

    Naja, Lügenpresse, keine Ahnung. Ich halte mich eher an Fakten.
    und was sich Oma Krause denkt, wenn sie im Supermarkt sieht, dass ich eine Waffe trage, darf nie Grundlage für jegliche Gesetzgebung werden.
    LG. Nudnik


    Nein, genau so ist das. Was die Mehrheit so sieht, das ist "gesamtgesellschaftlicher" Konsens. Und das sollte in einer funktionierenden Demokratie Grundlage der Gesetzgebung sein. Die partikulare Meinung eines Einzelnen ist im Gesetzgebungsverfahren ohne Belang.

  • Und welche Partei hat eine Lockerung des Führungsverbotes für Multitools im Wahlprogramm?


    Sorry das Rad wird keine Partei mehr zurück drehen es gilt nun halt für jeden gesetzeskonforme Lösungen zu finden. Auch wenn es für den ein oder anderen bitter ist.

  • Zitat von wolpertinger;311289

    Und welche Partei hat eine Lockerung des Führungsverbotes für Multitools im Wahlprogramm?


    Sorry das Rad wird keine Partei mehr zurück drehen es gilt nun halt für jeden gesetzeskonforme Lösungen zu finden. Auch wenn es für den ein oder anderen bitter ist.


    Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Und sich "damit abfinden" ist keine Option, denn ansonsten können wir bald nicht mal mehr ein Neck-Knife ohne Bedürfnisnachweis aus dem Haus tragen. Man schaue sich mal in einer ruhigen Stunde die "Änderungen" des WaffG in den letzten 4 Jahrzehnten in D an oder man sollte sich mal "neutral" mit der EU-Feuerwaffenrichtlinie beschäftigen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Was für eine Diskussion......


    In meinem Land trage ich ständig ein Victorinox in der Tasche und ein NICHT gesetztes konformes Fixed in meiner Arbeitstasche. Kontrolliert werde ich nicht und meine Messer wurden schon oft von Polizei sowie Ordnungsamt gesehen. Brotzeit, Reparaturen am Fahrrad,
    Pinzette die Schere und natürlich die Klinge als Werkzeug für jemanden der viel rum kommt und mit Wildfremden zu tun hat.
    Oh Du hast ein Messer, prima gib mal eben her....
    Auch ein Multititool mitten in der Stadt am Gürtel, mehrfach kein Problem. Warum auch?
    Ich bin auch nicht gerade der "grey man" mit meinen Tattoos und dem schweren Silberschmuck.


    Ich habe auch mehrere Freunde bei der Polizei bzw Kripo die ebenfalls Tools in der Freizeit am Gürtel und eine Taschenlampe ständig am Mann/Frau tragen.
    Auch kein Problem in der Öffentlichkeit nie... narda.... never!


    Schon einmal von einer Terrorattacke gehört, in der ein Multititoolbesitzer mit seiner Zange versucht die Augäpfel seiner andersgläubigen Gegner herauszuholen?
    Möglich, aber etwas unwahrscheinlich.


    Jetzt kommts... hinzu kommt noch das die Polizei in der absoluten Mehrheit aus ganz normalen Menschen besteht. Mit Instinkten und Erfahrungen aus dem Job oder vermittelt durch solide Ausbildung.
    Wer sich ganz normal benimmt und im Fall der Fälle erklären kann warum er ein Werkzeug trägt hat nichts zu befürchten.


    Ich glaube Ihr fallt gerade voll auf eine gestreute Kampagne rein.
    Prepper... böse Messer böse, Polizei böse...


    Lasst Euch nicht verarschen...

  • Zitat von wolpertinger;311289

    Sorry das Rad wird keine Partei mehr zurück drehen es gilt nun halt für jeden gesetzeskonforme Lösungen zu finden. Auch wenn es für den ein oder anderen bitter ist.


    Da gebe ich Dir Recht wolpertinger, aber das Problem liegt wohl eher an dem, was PapaHotel angspricht. Ich lese hier in den vorherigen Posts, daß sich doch viele damit abfinden und sozusagen eine Lösung für sich selbst finden. Ob die dann "konform" ist sei dahin gestellt, daß wird im Einzelfall sicherlich einer Tiefenprüfung unterzogen. Vielmehr sehe ich das Problem globaler, nicht nur auf das WaffG beschränkt. Es werden immer mehr "Gesetze" durch Verordnungen ersetz. Der Inhalt ist dann zwar auch noch "schwammig", aber diese Verordnungen können durch die Ministerien bzw. Institutionen jederzeit verändert werden. Diese "Gesetze" passieren nicht mehr das Parlament! Wozu gehen wir am SOnntag dann wählen? Ein Paradebeispiel dafür ist die Gängelung der eDampfer. Die einschneidenden Maßnahmen zur Verhinderung des so schädlichen ( :) ) eDampfen's können jederzeit verschärft werden. Sie werden es auch, wir warten auf die Besteuerung der Liquids...
    Ich denke daß sollte man sich mal in einer ruhigen Minute zu Gemüte führen. Man kann dn sicher auch weiter "googeln" und sich Fragen stellen, wieso ein Mietpreisbremse Gesetz verfassungswidrig sein kann etc. Es wurde doch, wie andere Gesetze auch, von sog. Fachleuten erstellt, von vielen Behörden gegengelesen und vielleicht sogar vom Volk (durch dessen gewählte Vertreter) abgenickt.


    Da bekomme ich glasige Augen. Und die Sinnlosigkeit des ganzen ufert doch in unserem Threat hier aus. Wir diskutieren darüber ob das mitführen eines Multi-Tools irgendetwas mit Terror und Terrorabwehr zu tun haben könnte.
    Einige, wenn nicht viele, passen sich, versuchen das zu verstehen. Das ist aber der falsche Weg.


    Ich behaupte einfach, daß ein Terroranschlag nicht mit einem gesetzeskonformen Führen eines Multi-Tools durchgeführt wird!


    Ich empfehle einen abendlichen Spaziergang durch die Eisenbahnstraße in Leipzig zum HBF, wer noch nachholbedarf hat, sollte das mal tun, wobei es sicher auch viele andere Locations in Deutschland gibt.

  • Ich kann Dein Posting nicht ganz entschlüsseln Flywheel. Was hat Deine persönliche Entscheidung, ein nicht WaffG - konformes Fixed mit Dir rumzutragen, mit der tatsächlichen Gesetzgebung zu tun? Weil Du Dich darauf verlässt "es wird schon nichts passieren, weil alle außer dem Gesetzgeber es mir schon nicht wegnehmen werden"? Weil Deine Bekannten bei der Kripo das auch so machen oder bisher nichts gesagt haben? Es reicht aber auch ein eifriger Neuling, um das zu ändern, dem Du vielleicht nur wegen Deinen Tattoos und Deinem Silberschmuck aufgefallen bist. Und es geht hier nicht um "Messer weg", sondern um ein Verstoß gegen das WaffG - mögliches Strafmaß kann man googeln.


    Ich gehe völlig mit Dir konform, dass im Normalfall kein Mensch deswegen was von einem möchte, nicht belangen oder das Ding wegnehmen wird. Tatsache bleibt aber, dass ich mit Deinem Fixed oder einem Leatherman Wave meine Zuverlässigkeit als Sportschütze aufs Spiel setzen würde, WENN mir jemand ans Bein pinkeln will. Ob man dieses Risiko eingehen möchte, bleibt jedem selbst überlassen. Ich für meinen Teil bin dazu nicht bereit :) Deshalb trage ich ein Victorinox ohne einhändig feststellbare Klinge im Rucksack und nur WaffG-konforme Messer, die nicht unter das Führverbot fallen und gut. Vorsicht ist besser als Nachsicht.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Tja, mal ketzerisch gefragt:


    Was soll man denn sonst tun ?


    Die schwammigen Regeln sind halt gegebene Realität und werden sich so schnell nicht ändern.


    Einflussnahme auf die Regeln:
    Dafür sehe ich für mich keine (realistische) Möglichkeit.
    Ich könnte einen Politiker anschreiben, ob es dann von ihm gelesen wird und es ihn dann auch interessiert ... wage ich zu bezweifeln.
    Ebenso wenig habe ich eine große Lobby-Kasse zur Verfügung, um es ihm interessanter zu machen.


    Sich den Regeln widersetzen:
    Macht mich angreifbar.
    Will mir einer was, hat er damit einen Ansatzpunkt - heutzutage garantiert eine Tolle Idee
    Ansatzpunkt -> Hausbesuch -> Blick in die Putzkammer -> TERRORIST !!!!


    Und wie PapaHotel78 schon schreibt ein "Verstoß gegen das WaffG" kann einem übel mitspielen.


    Ja, ich vermeide Kontakt mit offiziellen Vertretern wo es geht.
    Das nicht weil ich ein Problem mit ihnen habe, sondern weil Sie die Möglichkeiten haben einem den Tag zu vermiesen.
    Falls es zu einem Kontakt kommen sollte,
    hoffe ich natürlich auch, dass es sich um "normale" Menschen handelt, mit denen man sich unterhalten kann,
    aber es kann immer auch anders kommen.



    Was, außer sich den Gegebenheiten anzupassen, kann man den sonst machen ... ?

    "Wo Hesse und Holländer verderben, wer könnte da sein Brod erwerben?"

  • Bei dem Messer geht es um 1 cm Länge die es an der Konformität scheitern lässt. Wären es wesentlich mehr, dann würde ich auch ein anderes nehmen.


    **
    entschlüsseln Flywheel. Was hat Deine persönliche Entscheidung, ein nicht WaffG - konformes Fixed mit Dir rumzutragen, mit der tatsächlichen Gesetzgebung zu tun?** [MENTION=10686]PapaHotel78[/MENTION]
    Das ist ganz einfach, das Messer liegt gut in der Hand und gefällt mir sehr.

  • Zitat von whswhs;311293

    ...Ich empfehle einen abendlichen Spaziergang durch die Eisenbahnstraße in Leipzig zum HBF, wer noch nachholbedarf hat, sollte das mal tun, wobei es sicher auch viele andere Locations in Deutschland gibt.


    Diesbezüglich gehe ich mit Dir konform. Nicht umsonst trägt diese Straße den Namen "Schlimmste Straße Deutschlands" (kann man auch guggeln). Komisch ist, daß in den Medien kaum davon geschrieben wird, daß dort ca. 90% Moslems, Emigranten usw. wohnen. Der Rest sind Alternative und Linke. Fragen???


    Ich wohne so 5km entfernt.


    Ansonsten ist es so, daß ich als legaler Waffenbesitzer meine Zuverlässigkeit nicht wegen einem Messer oder Multitool aufs Spiel setze.

    An der Kennzeichenbefestigung erkennt man die Ernsthaftigkeit eines Offroaders...

  • das Kreuz überlegt machen, dort wo man meint, das die eigenen und die der Mehrheit der Menschen, am Besten vertreten sind.
    Und, es ist egal, ob es 1 cm, 10 cm oder nur 0,15 cm zu lang ist...fast ein Verbrecher oder zumindest nicht mehr "zuverlässig"
    Zeigt das nicht die ganze Sinnlosigkeit?

  • Ich möchte erneut und wahrscheinlich wieder umsonst dazu raten, nicht wie eine aufgescheuchter Hühnerhaufen zu reagieren. Was haben wir denn? Einen Blogbeitrag, der behauptet, dass es gehäufte Berichte von Problemen dieser Art gibt. Konkrete Beispiele, Quellennennungen: Fehlanzeige! Gesetzes- oder Verordnungsänderungen, die öffentlich gemacht werden müssten, gibt es auch nicht. Ansonsten werden Verwaltungsauskünfte zitiert, die einen seit Jahren unveränderten Rechtsstatus wiedergeben.


    Für mich klingt das sehr nach Panikmache.


    Natürlich ist bei allem klar, dass man sich bei Multitools im Graubereich bewegt. Deshalb ist es einfach angeraten, dass man den diversen Exekutivorganen so wenig wie möglich Anlass gibt, ihren vorhandenen Ermessensspielraum zu Ungunsten des Betroffenen auszuschöpfen.


    Und wenn wirklich mal jemand wegen eines Multitools angegangen wird, wäre es spannend, die Sache verwaltungsjuristisch klären zu lassen - am besten mit einer guten Rechtsschutzversicherung im Rücken.

  • Hei,


    also ich finde allein die Existenz dieses Paragraphen in seiner jetzigen Form Grund genug einen ganzen Hühnerhaufen panisch zu machen!
    Man sollte unsinnige Gesetze an den Pranger stellen! Nur so haben wir eine gelebte Demokratie!



    Grüße,


    Tom

  • Moin @ll,


    offen gestanden finde ich die Diskussion in gewisser Weise müßig. Das es mit dem Multitool mit einhändig zu öffnender, arretierender Klinge früh er oder später Probleme geben würde, konnte sich jeder an seine zehn Fingern abklavieren. Immerhin haben wir genau die selbe Situation bei den "Rettungsmessern"!
    Nur mit dem Unterschied, daß sich dort ein Hersteller oder Vertreiber mal auf den Hintern gesetzt hat und für einige Modelle einen Feststellungsbescheid erwirkt hat. Mit dem Ergebnis, daß diese Dinger jetzt legal sind. Und zwar genau diese zwei oder drei Modelle.
    Und ich verrate Euch jetzt mal ein Geheimnis:
    Das gelbe nachleuchtende Modell aus der Schweiz gehört nicht dazu. Denn dessen Hersteller fühlt sich nicht bemüßigt, seinen Kunden diesen Gefallen zu tun und so seinen Kunden Rechtssicherheit zu verschaffen. Er kriegt die Dinger ja auch so verkauft ...


    Das gleiche ist es mit dem Leatherman Wave.


    Warum sollte sich Leatherman um seine Kunden kümmern und mal bei BKA vorstellig werden?


    Was können die denn verlieren? Genau ... nichts. Entweder kommt dabei das raus, was in der Öffentlichkeit (oder zumindest einem Teil davon) aktuell mehr oder minder qualifiziert oder emotionsgeladen durchgehechelt wird, oder sie bekommen den Bescheid, daß das Ganze doch primär Werkzeugcharakter hat. Und immerhin hat eine große amerikanische Firma, deren Vertreter im Anzug mit Schlips und Kragen und vielleicht einem juristischen Background bei einer Behörde anklopft, ein anderes Standing, als der Betreiber eines Blogs...


    Aber das fällt ja schon unter Kundenorientierung und die läßt sich ja leichter im Marketing und durch Werbung ausdrücken.


    Es ist und bleibt die alte Leier:


    Hauptsache der Umsatz stimmt ...


    JMO2CT


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • bedeutet das, daß jetzt die amerikanischen bzw. Schweizer Kapitalisten daran Schuld sind, daß mit unseren Taschenmessern und Multitools keine Terroranschäge durch zuverlässige Personen durchgeführt werden können? Hat da Trump seine Hände im Spiel?

  • Zitat von whswhs;311315

    bedeutet das, daß jetzt die amerikanischen bzw. Schweizer Kapitalisten daran Schuld sind, daß mit unseren Taschenmessern und Multitools keine Terroranschäge durch zuverlässige Personen durchgeführt werden können? Hat da Trump seine Hände im Spiel?


    Was können die Amerikaner oder die Schweizer für Euer deppertes Waffengesetz? Ich denke im Berliner Staatszirkus werdet Ihr die Antwort finden :winking_face:

  • Zitat von whswhs;311315

    bedeutet das, daß jetzt die amerikanischen bzw. Schweizer Kapitalisten daran Schuld sind, daß mit unseren Taschenmessern und Multitools keine Terroranschäge durch zuverlässige Personen durchgeführt werden können? Hat da Trump seine Hände im Spiel?


    Moin whswhs,


    das glaube ich nun weniger. Immerhin habe ich grob im Hinterkopf, daß (zumindest einer) der Hersteller der fraglichen Rettungsmesser seinen Ursprung im Land der unendlichen Möglichkeiten hat. Und ich würde mal glatt die Theorie in die Welt setzen, daß der Markt für Multitools zwei bis drei mal größer ist, als der für Rescuetools.
    Vielleicht ist er nur marginal kundenorientierter.


    Oder Leatherman ist immer noch verschnupft darüber, wieviel sie in den deutschen Werkzeugmachermeister investieren mußten, der in regelmäßigen Abständen über den großen Teich eingeflogen wurde, um die Maschinen neu einzurichten, wenn z.B. mal wieder einFräser in der CNC abgebrochen war...
    Die haben ihn erst 1998 von seinem Arbeitgeber in W'tal abwerben können - für eine hübsche Stange Geld, eine Bürgschaft für die Einbürgerung und ne PPL fliegen. Und das ist kein Witz, der Mann war mir persönlich bekannt...

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Zitat von whswhs;311315

    bedeutet das, daß jetzt die amerikanischen bzw. Schweizer Kapitalisten daran Schuld sind, daß mit unseren Taschenmessern und Multitools keine Terroranschäge durch zuverlässige Personen durchgeführt werden können? Hat da Trump seine Hände im Spiel?


    bitte meinen Beitrag nochmal in Ruhe durchlesen, damit die Ironie auch wirkt.:Sagenichtsmehr::Gut:

  • ... ich hatte die Ironie schon verstanden ... :winking_face:


    ... immerhin enthielt mein Beitrag auch Spuren der solchen ...

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!