In 20 Tagen zum Soldaten - in Bayern bereits möglich

  • Hallo Previvaler,
    heute bin ich über einen interessanten Link gestolpert:
    Als ich noch jung war hat es mehr als 1 Jahr gedauert um die Grundausbildung zum Soldat der Reserve zu absolvieren. Heutzutage, wenn man in Bayern Soldat werden möchte - incl. Ausbildung an der Waffe dauert der ganze Spaß nur noch 20 Tage:
    http://augengeradeaus.net/2017…n-bayern-schon-realitaet/


    Gut, ich bin kein Experte, aber das ist echt verdammt schnell, oder? In 20 Tagen könnte ich das auch machen, dafür müsste ich nicht mal meinen ganzen Jahresurlaub opfern.


    Gruß
    Bilbo3000

  • Im Vergleich dazu kann ich sagen, dass die THW-Helferausbildung regulär etwa ein halbes Jahr dauert, man kann das jedoch auch in einem 5-Tage-Intensivkurs machen. Dann geht das von morgens bis nachts und ist ziemlich anstrengend.

  • Naja ich sehe das so das zumindest mal interessierte "gesammelt" werden und eine Mini Ausbildung erhalten. Im Falle das Bedarf besteht werden diese Reservisten dann wie andere auch dann eingezogen und weiter ausgebildet. Und Mal Hand aufs Herz was ist von ner Grundausbildung die 20 Jahre zurück liegt noch übrig? Nicht mehr als nach nem 20 Tages Grundkurs. Die Grundausbildung ging in den 90er 3 Monate, sprich 60 Ausbildungstage und hatte dabei aber auch viel Leerlauf.
    So erhält man zumindest schon Mal Rekruten die auch Lust darauf haben.

  • Von "Nichts" bis "20 Tage Ausbildung" ist schon ein grosser Unterschied. Das empfand ich wengistens damals so, als ich neu im Militärdienst war.
    Da kann man schon einiges lernen.


    Allerdings bin ich der Meinung, dass Grundausbildung (vielleicht versteht der Verfasser des Artikels etwas anderes darunter als ich) nicht ausreichend für Wach- und Sicherungsdienste, was schon etwas spezifischerer Ausbildung bedarf.


    Ausserdem denke ich, dass sich die so ausgebildeten Soldaten nicht an den militärischen Alltag gewöhnen, da sie ja immer nur zwei Tage am Stück in Ausbildung sind.
    Zu Beginn ist dies etwas herausfordernd. Vorzugsweise hat man seinen ersten "langen" Dienst bevor es ernst gilt.


    Gruss
    Josua

  • Interessant finde ich die gesamte Diskussion unter dem Beitrag.


    Ich denke dass man in 20 gut organisierten Ausbildungstagen durchaus eine intensive Wachausbildung inkl. Zugangskontrolle und Grundzüge von Sicherungsaufgaben durchführen kann.


    Meine Grundausbildung ist 30 Jahre her und hat damals effektiv auch nicht länger als 20-25 Tage gedauert. Der Rest war Fitnesstraining (auch damals schon für viele bitter nötig) und irgendwelcher stupider Leerlauf oder sinnentleerte pubertäre Männlichkeitsspiele.

  • Ich sehe das ähnlich wie Abendrot. Wenn man mal rausstreicht, was wir an Re-enactment der Landsknechte des 17. Jahrhunderts (Formaldienst), Vorträgen über sowjetische Panzer, Sport und Hindernisbahn abgerissen hat, kommt man mit einer straffen 20-Tage-Ausbildung schon recht weit.


    Natürlich bekommt man dann gewisse Sachen nicht hin, beispielsweise die körperliche Ertüchtigung. Die ist zwar durchaus sinnvoll, aber wenn man die nicht zum Ziel hat, sondern nur nötige Wissen vermitteln will, um die Leute für einen Teilausschnitt soldatischer Aufgaben hinzubekommen, kann das in 20 Tagen klappen.


    Sorgen macht mir dann eher schon die Frage, wenn man sich da in die Truppe holt. In dem Blogartikel wird ja schon die Frage gestellt, ob da überhaupt noch vernünftige Sicherheitsüberprüfungen angestellt werden. Ich würde mal hinzufügen, dass in einer (bei mir) zweimonatigen Aga, gewisse Rambo- oder sonstige Alüren doch ganz ordentlich weggeschliffen oder deren Träger aussortiert werden. Ob in einer Serie von Wochenendkursen Leute zuverlässig aussortiert werden, die - aus welche Gründen auch immer - besser nicht das Bedienen von Waffen lernen sollten, wage ich mal zu bezweifeln.

  • Zitat von Asdrubal;312692

    die - aus welche Gründen auch immer - besser nicht das Bedienen von Waffen lernen sollten, wage ich mal zu bezweifeln.


    Während meiner ganzen BW Zeit habe ich nicht einmal ein ganzes Magazin im G3 in Full Auto geschossen. Das wichtigste bei der Schiessausbildung war doch, dass jeder Schuss einzeln protokolliert wurde und ja keiner eine Mumpel mit nach Hause nahm. Hauptsache die Formulare waren richtig ausgefüllt. Man konnte damals eh meinen, bei der BW gäbe es nur blaue Munition. "Echte" Munition gabs nur in den Schränken nicht in den Händen der aktiven Soldaten.


    Halbautomaten schiessen lernen kann man an jeder Ecke. Ganz ohne Sicherheitsüberprüfung.


    Schiesstraining ist nicht überall das, was in der Sportordnung des DSB steht. Im Ausland allemal und immer mehr wohl auch in Deutschland. Wenn ich mir die Mülleimer so mancher Schießstätte ansehen, gibt man sich inzwischen noch nicht einmal mehr Mühe, die verbotenen Zielscheiben mit Menschendarstellungen zu verstecken.


    Wer militärisch schiessen lernen will, der braucht dazu keinen 20 Tages Kurs bei der BW.

  • Zitat von Abendrot;312693

    Wer militärisch schiessen lernen will, der braucht dazu keinen 20 Tages Kurs bei der BW.


    Weiß ich nicht. Ich kenne mich damit auch nicht aus und habe seit der Bundeswehr auch nicht mehr außerhalb eines Bildschirms geschossen. Beim Bund hatten wir allerdings häufiger mit Messing als blau geschossen. Letzteres eigentlich nur im Gelände, außerhalb der Schießbahn.


    Klar kann jeder, der unbedingt will, auch anderswo schießen. Allerdings habe ich weniger die im Blick, die sich aus einem politischen oder kriminellen Hintergrund für was auch immer fortbilden wollen (wobei auch das nicht vom Staat auch noch erleichtert werden sollte). Irgendein Quatschkopf, der ein ungesundes Verhältnis zu Waffen hat, wird das aber vermutlich nicht im Verein auszuleben versuchen (bzw. wird der dort hoffentlich auch aussortiert) und auch nicht nach Tschechien fahren. Ein paar Wochenend-Kurse in der Kaserne um die Ecke könnte für so jemanden aber schon attraktiver und leichter zu erreichen sein.

  • Geht in Bayern bereits ins zweite Jahr. Hab es mir mal kurz überlegt, die Ausbildung ist nicht schlecht, Bekannter ist dabei und ist bald Gruppenführer und jagd die Jungs (und Mädels) :)

    Outdoor – Prepper – Tactical – Survival – Gear –

  • Zur Sicherheitsüberprüfung.
    Im glorreichen Früher, von dem hier immer geredet wird, wurde jeder wie er kam an der Waffe und der Taktik ausgebildet.
    Und es ist nichts passiert, solange der rechte Arm nicht zu weit oben war bzw. andere ganz eindeutige Dinge angestellt wurden.
    Seit diesem Jahr wird jeder, der sich beim KWEA bewirbt und unterschreibt, überprüft.
    D.h. auch wenn es sich in den Medien eventuell anders anhört, mittlerweile wird mehr kontrolliert. Auch schon vor Franco A und ähnlichen Dingen.


    Von der Idee halte ich es für gut - wenn am Ende auch alle wissen, was von den Leuten zu halten ist und was sie können.
    Sie sollten sich a) nicht selbst überschätzen und b) auch nicht überschätzt werden bzw. für Dinge rangezogen werden, die sie nicht können (können).


    Jedoch hoffe ich, dass man diese Kameraden nie WIRKLICH braucht.

  • Zitat von Mr.Burns;312712


    Seit diesem Jahr wird jeder, der sich beim KWEA bewirbt und unterschreibt...


    Es gibt keine KWEA‘s mehr :winking_face: Man kann das heute bei den örtlichen Karriereberaterbüros machen. Und nicht nur in Bayern, sondern Landesweit.


    Gruß
    DrRalle

  • Zitat von DrRalle;312719

    Es gibt keine KWEA‘s mehr :winking_face: Man kann das heute bei den örtlichen Karriereberaterbüros machen. Und nicht nur in Bayern, sondern Landesweit.


    Gruß
    DrRalle


    Gibts das auch als Auffrischungslehrgang? Mit Begründung "ich weiß gar nicht mehr, wie der Feind aussieht, die wechseln heut zu schnell... in meiner EAKK-Ausbildung wars noch Rotland, dann wurde es Blauland, müssen wir als nächstes mit der XFOR nach Grünland?" :grosses Lachen:


    So long,
    Sam

  • Zitat von bilbo3000;312667

    Gut, ich bin kein Experte, aber das ist echt verdammt schnell, oder?


    Hoi Bilbo


    Ich kann nur von der Schweiz berichten, da dauert die Grundausbildung knappe 6 Wochen.
    Wenn man nun das extreme Schuhe putzen, die Märsche und die Zugschule (in Formation laufen) weglässt oder reduziert, dann ist das in 3 Wochen sehr gut machbar.
    Wäre auch immens spannender, da viel mehr interessante und lehrreiche Sachen gemacht werden, anstatt all das mühsame Zeug.


    PS: Also bei uns begann der Tag um 05:30 Uhr und endete meistens um 23:00 Uhr. Weiss nicht wie eure "Bürozeiten" aussehen.


    Gruess, Anti

  • Mein Vater hatte 1944 gerade mal 4 Wochen Grundausbildung und wurde dann an die Front geschickt.
    War zwar suboptimal, er hat aber trotzdem überlebt.


    Tsrohinas


  • Als ich noch jung war hat es mehr als 1 Jahr gedauert um die Grundausbildung zum Soldat der Reserve zu absolvieren. Heutzutage, wenn man in Bayern Soldat werden möchte -


    gerade zufällig gefunden,hat Bayern eine eigene Armee?:grosses Lachen: die Königlich Bayrische Armee wurde 1918 abgewickelt
    Man konnte schon immer Soldat der Reserve werden ohne je Wehrdienst geleistet zu haben,1 Tag im Dienstverhältnis hat dazu gereicht,es gab (weiss nicht ob es das noch gibt) sogenannte Informationswehrübungen für ungediente Führungskräfte um den Sinn und Zweck von Militär auch Menschen nähe zu bringen die damit nie etwas zu tun hatten.
    Die Bundeswehr hat so auch Spezialisten gesucht die als Reservisten dienen die sie so sonst nie finden würden,war einmal in Mittenwald auf Lehrgang wo ein Major dabei war der nie gedient hatte aber Dr der Chemie war und somit für die ABC Abwehr Truppe durchaus interessant ,bei Ärzten ist das ähnlich ,die gehen sogar in den Einsatz nach Afghanistan oder Mali.

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke

  • weis eigentlich jemand, wie das mit gedienten "in fremden Heeren" aussieht? Kann man Reservist werden, wenn man in der richtigen Armee gedient hat?