Toilette - Entsorgung der Notdurft im Notfall

  • Beschissenes Thema....


    Bei einem langfristigen Stromausfall ist auch mit dem Ausfall der Wasserversorgung über das Leitungsnetz zu rechnen. Die Toilettenspülung funkioniert dann nicht mehr und über kurz oder lang wird auch das Abwassersystem verstopfen weil zu wenig Abwasser (z.B. von Waschmaschinen oder vom Duschen) die Rohre spült.


    Nun gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich für diesen Fall zu wappnen.


    Die einen haben Wasser aus Zisternen oder Flüssen zur Verfügung um die herkömmliche Toilette mittels Eimer zu spülen und hoffen das dies für die Dauer der Notwendigkeit ausreicht.
    Andere denken an Chemietoiletten oder würden ein Loch im Garten graben....


    Ich werde mir eine Eimertoilette für den Notfall basteln, diese kann ich dann wo auch immer aufstellen.
    Selber basteln, weil ich die Kauflösungen für zu windig halte und mir die Sitzhöhe zu niedrig ist.


    Momentan überlege ich noch, welche Art von Tüten die Entsorgung erleichtern.
    Große Säcke aus Kunststoff, die irgendwann verbrannt werden?
    Kompostierbare Tüten für Eimertoiletten? Die kosten ganz schön...
    Kompostierbare Tüten vom Drogeriediscounter?


    Wie sehen eure Planungen oder Erfahrungen in diesem Bereich aus?


    Tsrohinas

  • Wir haben noch eine Jauchegrube am Stall. Im Fall der Fälle werden wir dort ein Plumpsklo errichten. Dann geht's halt wieder übern Hof zum k
    ... Unsere Vorfahren haben es auch überlebt.

  • [MENTION=139]wolpertinger[/MENTION]:
    Also noch nichts vorbereitet? Du fängst zum bauen des Plumpsklos an, wenn die herkömmliche Toilette ausfällt oder wann?



    Tsrohinas

  • Bei uns ist eine Eimertoilette vorgesehen. Stabile Eimer und Mülltüten zum Reinhängen sind auf Lager. Versuchsweise würde ich die mit Katzenstreu kombinieren. Die Öko-Variante aus Holzchips von Dehner funktioniert jedenfalls bei der Katze hervorragend: klumpt sehr gut zusammen und riecht angenehm nach Holz.


    Ich gehe erst mal nicht davon aus, dass die Lösung länger als ein paar Tage oder maximal Wochen herhalten muss. Deshalb würden die Säcke erst mal in der Garage oder außen am Haus zwischengelagert und dann, nach Normalisierung der Verhältnisse, im Hausmüll entsorgt.


    Bei einer lang anhaltenden Krise wäre dann wohl eine Komposttoilette im Garten sinnvoll.

  • Wir planen auch erst mal ein Loch im Garten. Aber wenn dann absehbar wird, dass es länger dauert könnte man schon noch ein Plumpsklo drum herum bauen. :winking_face:
    Ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, wie man das auf Dauer regeln soll wenn man das nicht irgendwie draußen erledigen kann. Wenn man nicht wirklich viel Wasser hat sollte man Eimer doch nur im Notfall benutzen und Müllbeutel würden sich wahrscheinlich auch zu schnell ansammeln. Naja, vielleicht ist das im Winter die bessere Alternative - aber im Sommer ist es hygienemäßig sehr fragwürdig, oder?

  • [MENTION=11468]Libby[/MENTION]:
    Tja, da scheine ich dich zum überlegen angeregt zu haben?


    Im Winter habe ich durch die Kälte in Dixietoiletten schon "Berge wachsen" sehen. In einem Loch wäre das warscheinlich ähnlich und das möchte ich mir ersparen....
    Als Übergangslösung ist ein Loch im Garten durchaus vorstellbar, aber die Bastelei eines Sichtschutzes im Fall X möchte ich mir ersparen.


    Die Lösung mit den kompostierbaren Tüten (eingelegt in einem Eimer und dann auf den Komposthaufen) gefällt mir immer mehr, je länger ich darüber nachdenke.


    Hygiene, ja...hab überlegt ob das Thema nicht besser in diesem Bereich eröffnet werden sollte.



    Tsrohinas

  • Korrekt. Wir haben ja erstmal noch die vorhandene Toilette die wir dann mit Regenwasser spülen. Dann ist auch noch eine Camping Toilette da. Sollte es zu einer Situation kommen bei der längerfristig eine andere Lösung her muss, kann ich neben dem Stall eine Bodenluke über der Jauchegrube öffnen. Der Bereich ist schon überdacht. Also muss ich dann nur für etwas Sichtschutz sorgen und den "Donnerbalken" einziehen. Das ist alles keine große Sache. Das ist in 2-3h erledigt. Material ist immer vorhanden. Da Brauch ich nix vorbereiten.

  • [MENTION=139]wolpertinger[/MENTION]


    Mit der Handspülung der bestehenden Toilette wäre ich aber sehr zurückhaltend. Selbst wenn die Hydraulik des Abwassersystems bei euch ohne Hebeanlage funktioniert oder ihr bei einer Hebeanlage die Handpumpe betreibt, wird es je nach Wetterlage relativ zügig zu Stauungen in den Sammelkanälen kommen, weil dort zu wenig Wasser und zu viele feste Teile vorhanden sind. Wenn die großen Abwasserrohre zu sind, staut es sich irgendwann auch ins Haus zurück.


    Wie da die Kapazitäten genau sind, weiß ich nicht, aber ich würde mit dem Handspülen in der bestehenden Toilette spätestens nach zwei Tagen Stromausfall aufhören. Vielleicht gibt es hier ja jemanden, der von Sanitärinstallationen oder vom Kanalbau Ahnung hat und genauere Auskunft geben kann.

  • [MENTION=139]wolpertinger[/MENTION]
    Wieso denkt man über einen Donnerbalken nach, wenn man eine Chemietoilette hat? Auch wenn einem die Chemie ausgeht ist so ein Ding doch angenehmer als irgendwas hölzernes im evtl. eiskalten Außenbereich. Außerdem kann man den Tank bequem tragen und an geeigneter Stelle auskippen. So jedenfalls meine Planung im Mehrfamilienhaus im zweiten Stock mit zum Glück viel Feldern umzu. Mir machen da die Nachbarn größere Sorgen...
    Befürchtet der Stoiker

  • @ Asdrubal
    Die Handspülung wäre ja nur für die ersten Tage. Danach würde ich eh das Rückstauventil im Keller schließen.


    @ Stoiker
    Hast du dein Campingtoilette schon Mal benutzt? Also ich finde da einen Donnerbalken deutlich angenehmer. Ausserdem macht die Campingtoilette deutlich mehr Aufwand bzgl. Reinigung. Sonst fängt die ziemlich schnell an zu müffeln.
    Und bitte kippe keine Chemiebrühe auf irgendwelche Felder. Ganz egal wie arg der Notstand gerade ist. Auf diesen Feldern produziert vielleicht jmd. Nahrungsmittel auf die du dringend angewiesen bist.

  • [MENTION=2266]Tsrohinas[/MENTION]
    Ja, Danke. :winking_face: Das ist natürlich auch ein wichtiger Grund warum ich hier im Forum bin, dass wir unsere Pläne noch ein bisschen hinterfragen. Und dieses Thema ist wohl nicht das einzige wo wir auf so einem Niveau sind "Loch im Garten. Passt. Fertig." Ich bin tatsächlich beeindruckt, dass sich hier im Forum zu jedem Thema so viele echt qualifizierte und durchdachte Beiträge finden. Der Durchschnitts-IQ liegt hier wohl deutlich höher als im Gesamtinternet. :winking_face:


    Aber zurück zum Thema:
    Wir benutzen diese kompostierbaren Beutel für die Biotonne. Ich habe aber schon gehört, dass das mancherorts verboten sein soll weil die zu lange brauchen um sich zu zersetzen. Dann ist die Frage, ob es sinnvoll ist, die im eigenen Garten oder sonst wo zu vergraben. Natürlich ist auch das kein Problem wenn man ein Riesengrundstück hat. Das haben wir aber nicht. Deswegen denke ich, dass es hier sinnvoller wäre, alles ohne Tüte zu vergraben. Natürlich muss man immer mal wieder ein neues Loch graben.


    Wir haben in der erweiterten Familie ein Grundstück im Bayerischen Wald, da gibt's auch ein Plumpsklo. Da ist das sogar richtig gemütlich. Wenn es warm ist sollte man besser bei der Benutzung die Tür offen lassen, aber sonst ist es kein Problem. Natürlich wird das nicht durchgehend benutzt. Und daheim hätten wir leider auch nicht diesen idyllischen Ausblick.


    Richtig schwierig wäre es natürlich, wenn man aus irgendeinem Grund das Haus über längere Zeit gar nicht verlassen könnte, z.B. im Kellerfestsitzen würde. Wie würdet ihr das machen?

  • Wir haben eine Trockentrenntoilette (Separett Villa 90xx) und sind super glücklich damit. Mit kompostierbaren Tüten macht ihr euch keine Freude. Nehmt Plastikmüllsäcke.
    das Kompostieren von Fäzes ist in Hessen verboten. Das geht in den normalen Hausmüll und über Diesen zur Verbrennungsanlage.
    Von Separett gibt's auch eine Bastellösung, wobei man hier nur die Klobrille mit der Trennvorrichtung erhält. Den Rest vom Klo muss man dann halt basteln. Aber warum nicht gleich von Anfang an auf ein Trockentrennklo umsteigen? Dann habt ihr in der Kriese keinerlei Probleme.


    EDIT:
    Warum sind Kompostbeutel doof? Die reißen wenn sie feucht sind und Kacke hat nun mal Gewicht. Plastiktüten können mehr ab und heizen im Holzofen auch recht gut.
    Es ist noch niemand erstunken, sehr wohl aber erfroren :winking_face:

  • [MENTION=9417]Samui[/MENTION]:
    Danke für den Hinweis auf die Fa. Separett!
    Wie ich gerade gesehen habe, bieten die auch bezahlbare Lösungen (Modelle Sanitoa und Rescue Camping) an.
    Auch der Bastelsatz scheint interessant.


    Als Zubehör werden kompostierbare Hygienebeutel verkauft, sollten also tauglich sein?


    Tsrohinas

  • Hallo


    Ich wollte eine hübsche Ausführung und hab daher in den sauren Apfel gebissen.
    Die Sani Toa hab ich fürs Ferienhaus gekauft. Rausgeworfenes Geld. Das ist einfach ein Mülleimer mit einer Klobrille drauf.
    Keine Übertreibung oder Ironie. Eimer im Eimer mit Klobrille. Ende. Da wird nix getrennt.
    Der Selbstbausatz wird von mir noch erworben.


    Die mitgelieferten Beutel sind mist.
    Passen nicht wirklich auf die Eimer, reißen sobald sie halb voll sind, ich bin auf Müllsäcke aus dem 1€-Laden umgestiegen.
    Wird ohnehin mit dem Hausmüll verbrannt, da kanns auch ne billige Tüte sein.


    Als Einstreu hab ich aus dem Baumarkt Kleintierstreu gekauft. Die Marke weiss ich nicht, es ist ein Pferd aufgedruckt, und es ist ein Paket mit 1m*0,5m*0,5m. Ich hab das seit nem halben Jahr etwa und erst eine kleine Ecke entnommen. Das sollte für Jahre reichen.


    Der Urinkanister fasst bei mir 25l und muss mindestens 1x im Monat geleert werden (voll)


    Den 12v-Lüfter hab ich runtergeregelt, der muss nich so wild pusten. Mit 9v betrieben entsteht ebenfalls kein Geruch.


    Kann bei uns jederzeit probebekackt werden :)
    Durchfall wurde gut weggesteckt. Keiner hat sich angesteckt, kein Geruch.


    Ich bin mit Einstreu nicht sparsam :)


    EDIT:


    https://www.previval.org/forum…lette-Separett-Villa-9010


    Hier hab ich sie kurz vorgestellt :)

  • Da ich ein grosses Grundstück habe,dachte ich schon eher an die Kompostbeutel. Es wäre genug Platz vorhanden diese wirklich zu kompostieren im Notfall.

  • Ich würde einfach eine Tüte in die schon vorhandene Toilette hängen. Da wir ein Flachspüler-WC in Gebrauch haben, würden so auch Feststoffe und Flüssigstoffe gut getrennt werden.

  • Zitat von Timmy;316364

    Da ich ein grosses Grundstück habe,dachte ich schon eher an die Kompostbeutel. Es wäre genug Platz vorhanden diese wirklich zu kompostieren im Notfall.


    Timmy du brauchst nur nen Donnerbalken. Bei dir rutscht doch sowieso alles talab davon.:devil:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Von schwedischen Trockenklos kenn ich es, daß man in den Kackeimer saugfähiges Material gibt und nach dem Geschäft dann man eine Portion Material wieder drauf wirft.
    In Betracht kommt Katzenstreu, Forf, Rindenmulche, Sägespäne ,Laub , Häckselgut, zerkleinertes Stroh oder Heu . Das ganze dann kompostieren . Urin getrennt sammeln
    und wegschütten.


    Frieder

  • Macht es doch nicht so kompliziert, soll doch nur für den Notfall sein. Einfach die Sitzfläche eines Stuhles durch die Klobrille ersetzen, Eimer mit Tüte drunter und fertig.

  • Zitat von drudenfuss;316375

    Macht es doch nicht so kompliziert, soll doch nur für den Notfall sein. Einfach die Sitzfläche eines Stuhles durch die Klobrille ersetzen, Eimer mit Tüte drunter und fertig.


    Sehe ich ähnlich. Sch... was drauf :winking_face:
    Allerdings gibt es ja durchaus auch Leute, die diese Trockentrenntoiletten auch im Alltag nutzen, da kann ich die komfortableren Geschichten definitiv verstehen. Ich hätte auch keine Lust immer auf nem Eimer zu thronen.


    So long,
    Sam