...man nur mit Handgepäck reist?

  • Heyho,


    ich hoffe, das ist der richtige Themenbereich und es ist nicht redundant mit dem "Handgepäck für 12 Stunden-Flug"-Thread.


    Reisen per Flugzeug ist durch den günstigen Preis und den geringen Zeitaufwand leider unabdingbar. In der nächsten Zukunft stehen für mich einige mehrtägige Städtetrips innerhalb (und ggf. auch außerhalb) Europas an. Das Problem hierbei ist, das Budget und Wille fehlt, jedes Mal einen Aufgabekoffer hinzuzubuchen, der oft teurer ist als Hin- und Rückflug.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich möchte hier eine kleine Diskussion anstoßen, was in ein urbanes Pack soll, das auch noch im Handgepäck mitfliegen kann.


    Beim Rucksack fängt es bereits an, da ich einiges an Technik benötige ( Laptop, diverse Einplatinenboards, Kabel, Router), die teils auch stark nach "selbstgebastelt" aussehen bzw sind, möchte ich nicht weiter auffallen, also schiele ich hier etwas Richtung Osprey oder Deuter, statt etwas taktisches.
    ( Über Vorschläge hierzu wäre ich auch sehr dankbar. Hier sind die Vorgaben eigentlich nur, das er halbwegs unauffällig, innerhalb von 56 x 45 x 25 cm liegt bzw geknautscht werden kann , haltbar und gut zu tragen sein sollte, da ich grade die Technik nicht in der Unterkunft lassen möchte.)



    Kleidung ist klar, funktional und an möglichst viel verschiedenes Wetter angepasst, auf den meisten Veranstaltungen auf die ich reise ist Casual chic sowieso schon overdressed.


    Wo es jetzt spannend wird, ist das eigentliche Handgepäck, welches auch (rudimentäre) EDC-Aufgaben erfüllen soll.
    Mir ist klar, das mein treues Leatherman und ein vernünftiges Fixed genauso wie andere gewohnte Gegenstände leider ausfallen. Genau das ist auch, weshalb ich auf der Suche nach geeigneten Vorschlägen bin.


    Momentan sieht meine Packliste wie folgt aus:

    • Technik (s.O.)
    • Schreibzeug
    • Kleidung (Wechselwäsche)
    • Mikrofaserhandtuch
    • Duschgel/Schampoo, jeweils unter 100 ml
    • Trockenzahnpasta
    • Reisezahnbürste
    • Pflasterpackung
    • Einwegrasierer
    • Rasiercreme (unter 100 ml)
    • Hüttenschlafsack
    • Paracord (Als Anhänger am Rucksack ?)
    • Gaffatape / Kabeltape
    • Regenschirm


    Jedem anderen würde das vermutlich reichen, aber der Prepper in mir schreit zumindest nach Werkzeug und dedizierten Licht. Auch ein, zwei Verbandspäckchen wären toll, ich weiß aber nicht, wie das im Handgepäck ankommt.


    Von daher meine Fragen:
    - Gibt es Essentials, auf die Ihr nicht verzichten wollen würdet (und die nicht in der Tonne verschwinden)?
    - Hat jemand Erfahrung mit taktischen Taschenlampen im Handgepäck? Ist das Risiko zB eine Fenix LD 20 oder eine Olight m22 nicht mehr wiederzusehen überschaubar oder muss doch eine günstige Pllastiktaschenlampe ausreichen?
    - Gibt es eine Möglichkeit, Werkzeug mitzunehmen? Spitze Gegenstände wie Schraubenzieher sind verboten und TSA-Freundliche Multitools sind wohl an europäischen Flughäfen auch ab und an in die Tonne gewandert oder bedurften längerer Diskussion.
    Meine Idee zumindest für einen Schraubendreherersatz, wäre der Griff des Einwegrasieres. Angeschmolzen und in den Schraubkopf gedrückt, sollte er als Improvisation genügen.



    Vielen Dank schon mal für eure Antworten!


    Revedere Romal

  • Puh - die meisten meiner Flugerfahrungen stammen aus einer Zeit, da durfte man im Flugzeug noch rauchen und ein Multitool bzw. Messer war überhaupt kein Problem...


    2008 bin ich das letzte mal innerhalb Europa geflogen - kein Messer (auch nicht das Mini-Vic) im Handgepäck erlaubt, (Metall)-Nagelfeile auch nicht. Taschenlampe (MagLite LED) mit Batterien war aber kein Problem, Laptop und Mobiltelefon durften nicht in den Koffer sondern mussten ins Handgepäck und wurden an der Sicherheitskontrolle jeweils in separaten Wannen geröngt, so auch meine Schnür-Stiefel.


    Generell kommts darauf an, wohin man nur mit Handgepäck reisen will, anscheinend sind nach wie vor in den USA manche Geräte im Handgepäck/Kabine verboten:
    https://www.welt.de/politik/au…nter-einer-Bedingung.html


    Je nach Fluglinie sind ausserdem nicht nur die Abmessungen, sondern auch das maximal-Gewicht des Handgepäcks beschränkt:
    https://www.welt.de/reise/arti…-nur-mit-Handgepaeck.html


    Bei Dampfkram (E-Zigarette) z.B. müssen ohnehin sämtliche Akkus (sind die aus TaLa bekannten 18650er) ins Handgepäck, sobald da aber was "selbstgebastelt" aussieht und evtl. noch ein paar Drähte lose rumbaumeln... würde ich mich auf jeden Fall auf lääääängere Sicherheitskontrollen einrichten.


    Werkzeug: Angeblich gibts z.B. das Leatherman Rebar auch als Version ohne (Messer)-Klinge - das hat dann aber immer noch eine Säge.
    2016 wäre ich fast (die Hochzeit, auf die ich eingeladen gewesen wäre, ist dann aber geplatzt) mit Air Berlin auf die Kanaren geflogen, das besagte Rebar - selbst ohne Messer - wäre mir laut entsprechender Antwort auf meine Anfrage bei Air Berlin im Handgepäck abgenommen worden und hätte in das aufgegebene Gepäck gemusst.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Hallo,


    ich war auch schon dienstlich mit elektronischen Messgeräten im Handgepäck unterwegs. Mach mal einem Mindestlohnempfänger am Security Check klar, dass man einen "In-Circuit-Emulator" nicht mal eben wie ein Notebook einschalten und vorführen kann. Ich hab deshalb immer gleich bei Beginn der Sicherheitskontrolle auf das Gerät hingewiesen und bekam dann eien exklusive Behandlung im Separee am Sprengstoff-Spektrometer mit Wischprobe. Dauert 5min und alle sidn zufrieden.


    Was das Städtereisen per Flieger in Europa angeht, meine Erfahrung nach bald 2 Jahrzehnten mit dienstlichen Kurztrips innerhalb Europas: London - Paris - Brüssel - Köln sind mit TGV/Thalys/Eurostar schneller und bequemer zu erreichen, als mit dem Flieger. Zumindest, wenn man von Stadtzentrum zu Stadtzentrum möchte. Brüssel - London 2h 1min, Paris - London 2h 15min. Köln - Brüssel 2h 7min. Stuttgart - Paris 3h 11min. Rechnet man beim Flug ehrlicherweise die Transfers von und zum Flughafen sowie die notwendige Zeit vor dem Check-in, braucht man mit dem Flieger auf diesen Strecken immer länger als mit dem Zug. Man darf nur nicht den Fehler machen und mit der DB fahren, dann klappt das nicht...


    Vorteil Zug: (noch) keine Sicherheitschecks und praktisch keine Beschränkungen beim Gepäck.


    Wenn es doch mit dem Flieger gehen soll, dann reicht mir eine etwas dickere Laptoptasche mit einem Klamottenfach, die man sich umhängen kann. Mir ist es wichtig, dass ich beim Reisen die Hände frei habe und ich mag auch keinen Trolley hinter mir herziehen, abgesehen davon verbieten immer mehr Airlines Trolleys als Handgepäck.


    Meien minimale Survival-Ausrüstung bei Flugreisen besteht aus den Klamotten, die ich anhabe. Bei Dienstreisen halt Businesslook, darüber eine schwarze wetteerfeste Outdoorjacke. In den Jackentaschen eine Stirnlampe (Petzl Tikka), von Herbst bsi Frühjahr eine Fleecemütze, ein paar Fleecehandschue mit Thinsulate-Windstopper. Eine Sonnenbrille. Dazu eine Packung Tempotaschentücher, gepimpt mit ein paar Heftpflaster, ein paar einzeln verpackte Desinfektionstücher. Dazu ein einzelnes grosses Verbandpäckchen. Brieftasche, Smartphone und Ohrhörer.


    In der Laptoptasche neben dem Notebook und Netzteil noch das Ladegerät fürs Smartphone. Da die meisten Airlines mittlerweile die Anzahl der Lithium-Akkus auf "pro Person maximal zwei inkl. Reserveakkus" (Lufthansa) beschränken, lasse ich diese notgedrungen weg. Eigentlich habe ich ganz gerne eine Powerbank oder einen Reserveakku fürs Handy (Samsung Xcover) dabei. Dann die Wechselwäsche, eine Flieecejacke für den Feierabend und minimales Waschzeug (Zahnbürste, Zahnpasta, Deostift, Duschgel (taugt auch als Shampoo und Rasiergel), Nassrasierer, Microfaserhandtuch. Schreibzeug: Taschenkalender, Kuli (Spacepen von Fisher).


    Alles andere ist schnell nach der Landung entweder schon im Flughafen erworben oder in einem der kleinen Läden in Metrostationen oder in einer Shopping-Mall.


    Regenschirm, Taschenmesser, Leatherman, Taschenlampe habe ich allerdings auf Reisen noch nie vermisst - mag auch daran liegen, dass ich das sonst im Alltag auch nicht ständig mit mir herumtrage.


    Letzten Endes hat sich bei mir eine gute Vorbereitung einer Reise immer ausgezahlt (z.B. ausgedruckte Fahrpläne der in Frage kommenden Linien, Stadtplanausschnitte, Liste mit POIs, Adressen für Taxifahrten). Gerne schaue ich mir vorher mit Google Maps im Satellitenbildmodus auch die Umgebung meines Einsatzortes/Hotels genauer an.


    Am Ziel versuche ich dann nach Möglichkeit, mir eine Tages- oder Mehrfahrtenkarte für den ÖPNV zu kaufen, dann kann ich mich unbeschwert wie ein enheimischer Pendler mit den Massen bewegen.


    Grüsse
    Tom

  • Mein letzter Flug München - Köln ist ca 10 jahre her.
    Mir wurde in München damals sogar die Watte aus meinem Zippo entfernt! :banghead:


    Was sie nicht bemerkt haben war eine Swisskarte im Geldbeutel. Da ist immerhin eine 2cm lange "Waffe" dran...
    War aber nicht gewollt von mir, sonder die habe ich einfach vergessen raus zu nehmen.


    Daraufhin habe ich in meiner damaligen Firma klar gemacht, dass ich keine Innlandflüge mehr antrete.
    Die Zeitersparnis ist, wie [MENTION=113]tomduly[/MENTION] richtig bemerkt hat, innerhalb Europas eh fragwürdig. Es gibt Tage da braucht man ewig bis zum Flughafen München.
    In der gleichen Zeit kann man schon fast in Stuttgart sein mit dem Auto....


    Beispiel von hier aus meinen Dorf (nord westlich München, näher an Augsburg) nach Köln:
    Flug: mit Anfahrt, Check Inn etc mind. 6 Stunden.
    Auto, nicht rasend, ca 7 - 8 Stunden. (wobei das dann wirklich von Tür zu Tür ist!)
    DB, inzwischen 4-5 Stunden


    Also hat sich für mich das Fliegen auf solche Distanzen erledigt.
    Dazu kommt, dass ich wegen einer Erkrankung eh nimmer fliegen darf (oder unter nur unter teurer und aufwendiger weise).


    Also Alternativen suchen ist Programm bei uns. Und in jeder Alternative zum Flug ist es bisher Wurscht was ich im Gepäck habe :grosses Lachen:


    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Basale Frage : Braucht man das alles überhaupt, auf einem kurzen Städtetrip ? Wenn ja, dann hier meine Alternativen :


    2x Einwegzahnbürste, die schon mit Zahnpaste beschmiert ist - gibt es oft im Krankenhaus, kann man sicher auch irgendwo online kaufen.


    Duschgel, kleine 20ml oder 40ml Packung, habe ich mal bei Lidl gekauft. Alternativ 1-2 leere Pillendosen mit Schraubverschluss oder Stopfen, kannst dir dann bisi Seife aus der Toilette am Flughafen oder im Flieger abzapfen.


    Tampon (sehr vielseitig, wie ich lernen musste)


    Ersatzhandy mit Prepaidkarte (jeweils aufgeladen)


    Kopfschmerztabletten (Ibu 400, 600 oder 800), helfen auch bei anderen Schmerzen.


    Abgepackte 1-Weg-Handschuhe.


    Desinfektionstücher.


    Mehr fällt mir gerade nicht ein.

  • Hi


    1. Unauffälliger Datentransport: Digiknipse mit unverschämt großer SD-Karte. Ich mach so gerne Filmchen, und die fressen wirklich *Unmengen* von Speicherplatz
    2. zwei oder drei Ersatzschnürsenkel statt Paracord.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • London - Paris - Brüssel - Köln sind mit TGV/Thalys/Eurostar


    beim Eurostar gibt es Kontrollen wie am Flughafen(es ist verboten Messer mitzunehmen),in Frankreich ist die Terrorwarnstufe so hoch das man ebenfalls kontrolliert werden kann.
    Das Waffenrecht in F ist strikter als das D ich würde mich da vorher informieren,auch GB ist nicht ohne.
    Taschenlampen,Paracord oder auch taktische Taschen/Rucksäcke dürften wohl in Europa kein Problem sein.
    Tourniqet,Israeli Bandagen,Celox und co ebenfalls noch nie ein Problem im Handgepäck.

    Behandle deinen Gast zwei Tage lang als Gast ,aber am dritten Tag gib ihm eine Hacke