Fisch

  • Hi!

    hat jemand von euch Erfahrung damit, Fisch haltbar zu machen? Sprich ihn zu räuchern oder einzusalzen?
    Kann man Fisch trocknen oder geht das eher nur bei normalem Fleisch?
    Und wie verändert Fisch seinen Nährwert (was Vitamine betriff)?

    Gruß
    Alexis

  • Hab bis jetzt mit einem Freund, der dies öfter macht, Fisch heißgeräuchert!


    1. Fisch in eine Flüssigsalzlake 24h einlegen (Einfach nur Salz nehmen oder Fertigmischung aus dem Angelmarkt kaufen)
    2. Fisch in eine Räucherkammer (gekaufte oder improvisierte) hängen und ca. 1h bis 2h räuchern. Die Temperatur langsam ansteigen lassen, damit der Fisch von der Salzlake trocken wird. Die genaue Dauer weiß ich leider nicht mehr so genau, ist aber von der Größe des Fisch abhängig.
    3. Wichtig ist am Schluss für 10 -15min mehr Luft zuführen, damit richtig Hitze entsteht und auf 110°C heizen (gekaufte Räucherkammern haben meist ein Thermometer eingebaut) So wird auch das letzte Bakterium getötet.


    Wie lange der Fisch so haltbar wäre, konnte ich nicht feststellen, da er zu gut gescheckt hat! :grosses Lachen:


    Ich war wirklich erstaunt wie simpel das Ganze war, am besten ausprobieren, man kann wirklich nicht viel falsch machen.


    Gruß
    Nachtfalke

  • Auf jeden Fall jedes Räuchergut VOR dem Ruchern trocknen....

  • Mit viel Salz und Öl kann man Fisch auch für einige Zeit konservieren oder?
    Ich denke dabei z.B. an Öl-Sardienen oder so. Man könnte doch anstatt kleinen Fischen auch einfach Fisch-Stücke einlegen. Ist zwar nicht so endlos lang haltbar aber doch einige Zeit.

  • Einsalzen und Trocknen ja. Bei der Sache mit dem Öl bin ich nicht sicher. Was auck klappt ist Säuern, also das herstellen von Rollmöpsen.

  • Ja, stimmt, du hast Recht.
    Daran habe ich gar nicht gedacht.

    Ich bin bei Fisch immer ein wenig ängstlich, da ich mal ne Vergiftung hatte.

    Fisch ist sehr empfindlich und ich finde, man merkt es ihm nicht immer gleich an, ob er kaputt ist. Klar, man kann am Geruch feststellen ob er schon älter ist. Aber wie soll man das feststellen, wenn er in Öl oder Essig eingelegt ist?

  • oi :grinning_squinting_face: es wird Zeit, dass ich Mittagspause mache, ich bekomme Hunger.
    Wie gut, dass ich kein Veganer bin :grinning_face_with_smiling_eyes:

  • Zitat von Clearfix;4080

    Wie wäre es den Fisch als "Surstromming" zu konservieren, ...


    die Verkostung machen wir dann (wird ein paar Wochen/Monate zur Reifung brauchen) bei Dir in der Wohnung :face_with_rolling_eyes:

  • logicalman
    ich entnehme deiner Aussage, dass ich den Fisch wohl lieber auf dem Balkon oder im Garten... reifen lassen :grinning_face_with_smiling_eyes:
    ich brauch ne Speisekammer.
    Am besten eine große für ganz viele Experimente.

  • ...folge dem Link, nicht nur reifen sollte der Fisch nicht in der Wohnung, auch Vezehren, wenn man es denn schafft, sollte man ihn besser nicht in der Wohnung.

  • Zitat von Clearfix;4080

    Wie wäre es den Fisch als "Surstromming" zu konservieren, also mit dem Prinzip der Hefegärung. Bei den Schweden gilt das ja als Spezialität!


    Moin.


    Das ist das mit Abstand Widerlichste was man als Nahrung vorgesetzt bekommen kann. Ich vermute, dass die Schweden das nur machen um Touristen zu verarschen:grosses Lachen:
    Ich kenne keinen Schweden, der das öfter als einmal probiert hat (ich kenne eigentlich niemanden, der auch nur im Ansatz behaupten würde, dass das Zeug essbar ist).
    den Kram gibt es auch in Dosen. Die sind dann prall deformiert und wenn man sie öffnet, schießt als erstes ein scharfer Strahl von der Brühe durch den Raum. Es stinkt erbärmlich, hat eine Konsistenz wie 3/4 zersetzt und schmeckt wie alter nasser getragener Socken:nono:


    Auch Stockfisch ist nicht jedermans Sache. In der Not wird es gehen, aber einfach so...... och nö!
    Sauer einmachen ist ein guter Tip. Oder halt dünn aufschneiden und wirklich komplett durchtrocknen. Geht am Besten mit den fetten Fischen. Das kann man sich dann in die Suppe bröckeln. Am Niger in Afrika fischen sie haufenweise kleine 8so 10 bis 20cm lange) Welse aus dem Fluß und schmeißen sie in den Wüstensand. Da trocknen die dann zu sehr abstrakten Mumien ein und werden in großen Haufen auf dem Markt verkauft.
    Zum Geruch mag ich mich jetzt nicht äußern (würg) aber als zusätzliches Eiweiß in Eintöpfen geht das ganz gut. Muss man aber gut abwaschen, sonst hat man reichlich viel Sahara zwischen den Zähnen:lachen:


    Gruß
    chamenos

  • Zitat von chamenos;4097

    ...Das ist das mit Abstand Widerlichste was man als Nahrung vorgesetzt bekommen kann. ...


    Ich weiß :grosses Lachen: Ein Bekannter von mir hat auf Island mal diesen verfaulten Hai gegessen, auch ein ganz großes Erlebnis (der widerlichenArt)!:grosses Lachen:

  • Ahhhh jetzt mal weg von ekligen Themen zurück zum leckeren:

    kennt Ihr noch andere, wohlschmeckende Varianten Fisch zu konservieren?
    Vielleicht auch aus anderen Kulturen.
    Das mit den Fischen auf dem heißen Sand trocknen finde ich genial aber... hier wird es doch nie so heiß. Das müsste man im Backofen machen.

    Wenn man Fisch in Öl und Salz einlegt, ist es vermutlich auch sinnvoll, wenn man ihn vorher durchgart oder?

  • Also ich Salze den Fisch ein (Trockenpökeln) indem ich Tafelsalz, Wacholderbeeren, getrocknete gemalene Chillies, grob gestoßenen Pfeffer, Rosmarin und gestoßene Senfkörner nutze.


    Eine lage Salzmischung in eine lange, flache Schale, darauf das Fischfilet (nehme Forelle frisch aus dem Teich) leg es mit der Hautseite hinein, darauf wieder Salz. Immer schön einmassieren, ohne viel Druck. So in Lagen die gewünschte Menge einlegen. Die Deckschicht ist immer Salz. Wenn man will, das die Farbe erhalten bleibt, kann Pokelsalz nutzen, Billiger und einfacher ist aber Tafelsalz.
    Die Schale abdecken, und kühl lagern für 24-36h.


    Danach hat man die Wahl zwischen:


    -Trocknen. Kaltes Trocknen (Praktisch an der Wäscheleine im Frühlingswind)
    -Trocknen. Warmes Räuchern im Trockenautomaten oder im Backofen (Wie Beef Jerky)


    -Räuchern. Heiß oder kalt. Am besten mit Buchenholz (Sägespäne gibt es für die ersten Versuche im örtlichen Angelgeschäft). Auf jeden Fall den Fisch vorher mit Küchentuch abtrocknen.


    -Eingelegt lassen. Wobei ich bei dieser Version die Fischstücke aus der ersten Lake heraus nehmen würde, um sie durch neue zu ersetzen. Danach mit dem Salz in ein Dicht schließenden Behälter verpacken und kühl Lagern.


    Beim Vorbereiten auf jeden Fall auf Sauberkeit achten. Egal ob bei den Arbeitsgeräten als auch bei den Händen. Und bei Fisch ist dieses auf jeden Fall mehr zu beachten, als bei z.B Rindfleisch das kleine Fehler u.U verzeiht.
    Ungepuderte Latexhandschuhe sind nicht Falsch, auch wenn man den Fischgeruch nich ab kann


    Hoff mal, ich konnte helfen :winking_face:

  • Hallo Hired Gun,


    du scheinst das schön öfter gemacht zu haben. Hast du Anleitungen zum räuchern, einlegen, oder für Trockenfleisch als PDF oder kannst du ein Buch empfehlen?

  • Gemacht hab ich es öfter, hab es allerdings noch von Opa und Dady gelernt. Opa war Stalingrad-Gefangener, und Dady 1960 Metzgerlehrling, der bis vor einem Jahr noch zu Hause geschlachtet hat.


    Eine richtige PDF oder sonstiges Dokument habe ich noch nicht erstellt, werde das aber gerne Nachhohlen.


    Mein Problem ist eben das vieles "nach Gefühl" geht, da ich für meinen Geschmack zubereite. Wobei ich helfen kann ist :


    -Herstellen von Beef Jerky (zum Roh essen, oder in version B als klassiches Dörrfleisch zum Kochen)


    -Arbeitsvorbereitung (Vorbereitung von Gewürzen, der Rohware und der Werkzeuge.)


    Wichtig ist allerdings, das man selbst Probieren muß und nicht nach einem Fehlschlag aufgibt. Obwohl Fehler nicht schön sind, helfen sie beim Lernen. Und wenn man zu Beginn mit kleinen Mengen experimentiert, halten sich mögliche Verluste in grenzen.


    Erfolgserlebnisse stellen sich beim Erlernen von alten Konservierungsmethoden nicht immer beim ersten mal ein. Und man sollte vor dem Experimentieren sich selbst vertrauen, den ohne kann es schon einiges an überwindung kosten ein verschrumpeltes Stück aus getrocknetem Fisch/Fleisch zu testen, das seit einigen Wochen in einer Tupperschüssel im Schrank liegt.


    Werde aber jetzt auf vielseitigen Wunsch demnächst hier einige Tipps, Rezepte usw. hier im Forum tippen...

  • Für Amateure....Nein. Lasst die Finger davon, ohne Ausbildung oder vorwissen ein Tier zu töten. Es wird Fehlschlagen und dem Tier unnötig Schmerz zufügen.
    Nicht umsonst ist der Metzgerberuf ein Lehrberuf (zumindest hier in DE) und wird streng geregelt. Ohne Richtiges Werkzeug, Umgebung und PRAKTISCHES Wissen, sollte man NIE versuchen ein Tier zu schlachten.....Und ich sage das aus Überzeugung und als jemand der sich damit auskennt....Schlachten ist nichts was man aus einem Buck lernen kann.


    Wursten Ja...Schlachten NEIN