Nahrung im Herbst und Winter draußen finden

  • Eicheln, wenn sie einen Winter herumlagen, sind auch gut essbar. Die Gerbstoffe sind dann weitestgehend ausgewaschen, was man aber händisch auch selbst erledigen kann.
    Löwenzahnwurzeln. Jede Wiese is quasi voll mit dem "Unkraut".
    Pilze sind vom Nährwert eher uninteressant. Kalorien sind erst einmal entscheidend. Alles Weitere ist gut gemeintes Beiwerk. Nicht unwichtig, aber in der Prio nicht sehr weit oben.
    Birkenrinde ist essbar. googelt mal nach Birkenspaghetti.

  • Achtung mit den Krebsen!


    Flusskrebse, Edelkrebse sind in D sogut wie überall ganzjährig gesperrt und streng geschützt.
    Sie dürfen nicht entnommen werden.


    Fällt dann unter Wilderei.
    Wie übrigens auch das Angeln ohne Schein :winking_face:


    Dies gilt für "normale" Zeiten. In einer Krise mag das anders aussehen.


    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Die Rinde einiger Bäume ist durchaus essbar, zu mindestens die weiche Schicht die direkt darunter liegt (Kambium). Besonders in den nördlichen Regionen Europas wurde sie oft als Zutat zum Brotbacken verwendet.




    Viele Kiefern im Øvre-Dividalen-Nationalpark im norwegischen Troms tragen rätselhafte Narben in der Rinde. Zunächst hielt man die Schnitte für alte Markierungen, mit denen die Samen - ein indigenes Volk Nordskandinaviens - Wege oder alte Weidegrenzen kennzeichneten. Jetzt aber glaubt Arve Elvebakk von der University of Tromsø, den wahren Grund erkannt zu haben: Hungrige Samen haben Kiefernrinde geerntet, um daraus Mehl zu gewinnen.
    Dazu hätten sie die innere Rinde abgeschabt - jedoch immer nur so viel, dass der Baum überlebte. Die Kiefernrinde packten sie in Birkenrinde, vergruben sie, und entzündeten darüber ein Feuer, das bis zu vier Tagen brennen konnte. Die Hitze röstete die Kiefernrinde, so dass sie trocken wurde und anschließend zu Mehl gemahlen werden konnte. Die Rinde sei sogar ziemlich gesund gewesen und habe gleichzeitig als Medizin gegen verschiedene Parasiten wie zum Beispiel Bandwürmer gewirkt, meint Elvebakk. Die meisten Erntestellen liegen an den Nordseiten der Bäume - weil der Sonnengott die Südseite beschien.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Zitat von Boxer;318037

    Achtung mit den Krebsen!


    Flusskrebse, Edelkrebse sind in D sogut wie überall ganzjährig gesperrt und streng geschützt.
    Sie dürfen nicht entnommen werden.


    Aber was ist mit amerikanischen Flusskrebsen? Regional bedingt sind die ja fast schon eine eingeschleppte Plage? Was ich aber nirgends finden konnte ist wie sie übewintern und ob ein Fang bei Minusgraden überhaupt möglich wäre. Die Flüsse sind ja voll mit den Tieren.

  • Die Regelungen für die amerikanischen Flusskrebse sind recht unterschiedlich.
    Also bei den zuständigen Behörden nachfragen.


    Trotzdem ist eine Fischereilizens erforderlich.


    Auf der anderen Seite frage ich mich aber wieviel Krebse, die max 12 cm groß werden, brauche ich für eine Mahlzeit...
    Ich bin mir sicher, dass es da deutlich bessere Möglichkeiten gibt.


    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Krebse ziehen sich tagsüber in ihre Verstecke unter Steinen, Wurzeln oder in verrostete Konservendosen zurück. Also brauchst du theoretisch nicht mal einen Köder um sie zu fangen. Biege die Öffnung einer Konservendose bis auf einen zwei Finger breiten Schlitz zusammen und werfe sie angeleint an einen Platz wo Krebse vorkommen könnten. Lasse das Gerödel über Nacht im Gewässer und hole es am Morgen wieder raus. Ein klitzekleines Stück frischer Fisch kann dabei die Fängigkeit der Falle erhöhen.


    Kennst du diese Standventilatoren, deren Flügel mit einem Drahtkorb von ca. 40 cm Durchmesser geschützt sind? Oftmals findet man diese Dinger im Sperrmüll und du kannst diesen Korb verwenden. Er hat einen flachen Tellerminen artigen Aufbau und das erwünschte Loch ist oben auch schon drin. Fertige dir also aus einer PET Buddel einen Trichter und befestige ihn nach oben flach abschließend und mit der ungefähr 5 cm großen Engstelle nach innen .gerichtet in dieser Öffnung (Kabelbinder/Draht). Der Trichter sollte allerdings nicht zu tief in die Falle ragen.


    Versenke diese Konstruktion tagsüber angeleint und mit frischen Fischabfällen bestückt angeleint im Gewässer. Sind Krebse vorhanden wirst du sie nach einiger Zeit in der Falle finden. In norddeutschen Flüssen werden es überwiegend Wollhandkrabben sein die du fängst. Die sind aus China eingeschleppt und gelten dort als Delikatesse.


    Mit anderem Futter bestückt kannst du mit dieser Falle eigentlich in jedem Gewässer viele kleinere Fische fangen. Wenn ich mal wieder so einen Korb sehe werde ich so eine Falle bauen und einen Test durchführen. Ich bin im Angelverein und darf eine Reuse legen, bleibe also legal dabei.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Vermutlich ging es dem Themenersteller in erster Linie um essbare Pfanzen(teile), die man in der kalten Jahreszeit draußen noch findet und um tierische Beute. Ein Thema, das auch mich sehr interessiert, drum freue ich mich, dass der alte Faden nun neu belebt wird und ich ihn dadurch entdeckt habe.


    Genauso wertvoll finde ich aber auch Beiträge, die darüber hinaus Tipps geben, wo man Essbares finden kann. Siehe der Hinweis auf Wildfütterungsplätze bzw. Futtermitteltonnen der Jäger. Den fand ich richtig gut. Wie findet man die am ehesten?


    Sinnvoll finde ich auch Beiträge, wie man den Magen füllen kann, um was gegen das quälende Hungergefühl zu tun, auch wenn der Magenfüllstoff kaum Kalorien und Nährwerte enthält. Drum fand ich auch den Ausflug zu den gemahlenen und ausgewaschenen Holzspänen ganz interessant. Als einige Nahrung taugt das natürlich nix, aber man kann davon etwas unter die wenige Nahrung mischen, die man zur Verfügung hat, um das Sättigungsgefühl ein wenig zu erhöhen.


    Gut gefällt mir auch die Idee, selbst draußen an verschiedenen Stellen essbare Pflanzen anzupflanzen. Kann man eigentlich nicht Kartoffeln einfach irgendwo draußen anpflanzen, also irgendwo am Wegrand / Waldrand?


    Das führt mich zu den Tipps, auf abgeernteten Kartoffel-, Mais-, Sonnenblumen- oder Rübenfeldern zu suchen. Ich kenne mich so gar nicht aus, wenn's um Landwirtschaft oder auch nur Gärtnern geht. Und da hab ich eine Frage: auf Feldern wird ja alles mögliche angebaut. Und ich nehme an, abgeerntete Felder werden nach der Ernte immer umgepflügt. Wie kann ich denn erkennen, was auf einem ungepflügten Feld mal angepflanzt war und ob es sich lohnt, da nach möglicherweise noch im Boden befindlichem Essbarem zu graben?

  • Hatten wir die Klettenwurzel schon?


    Oftmals kann man auch nach der Vegetationsperiode an abgestorbenen Pflanzenresten erkennen wo die Wurzel zu finden ist. Die Pflanze hatte den ganzen Sommer Zeit Stoffe in der Wurzel zu speichern um den Start ins Frühjahr gut beginnen zu können. Dazu zählt unter anderem Stärke die uns wirklich was bringt.


    Kleine Wurzelkunde für jedermann. Die Heilwirkung der Wurzeln wird auch ansatzweise erklärt.


    http://www.kraeuterschule.com/Lexikon/lexikon.php

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Zitat von Boxer;318043


    Auf der anderen Seite frage ich mich aber wieviel Krebse, die max 12 cm groß werden, brauche ich für eine Mahlzeit...
    Ich bin mir sicher, dass es da deutlich bessere Möglichkeiten gibt.


    Wenn man in einer 3/4 Stunde einen Eimer voll mit der Hand fangen kann, ist das kein Problem.

  • Wenns gut läuft fängt man mit vorherigem anfüttern und Kenntnisse des Gewässers in einer 3/4 Stunde 2 Karpfen a 3 Kg :winking_face:


    Ich finde halt, dass sowas nicht wirklich Sinn macht.
    Zu viel Zeit und Aufwand für den Ertrag.


    Aber jeder wie er will und kann.


    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Karpfen Fangen im Winter? vergraben die sich nicht im Schlamm?



    Wie ist das mit Blättern? Man kann ja von allen Nadelbäumen die Nadeln essen. (Also abgesehen von der Eibe) wenn ich das richtig verstanden habe? Geht das im Winter mit den alten Nadeln auch? Bzw bei Laubbäumen dann alte Blätter? Die Eichenblätter sind ja soweit ich weis nur im Frühjahr die frischen Triebe ungiftig. Wie ist das bei anderen?

  • Nadeln von Nadelbäumen sind nicht besonders bekömmlich. Man kann höchstens die jungen Triebe ganz vorne an den Zweigen als Salat oder Gemüse verwenden. Aus alten Nadeln kann man höchstens Tee kochen. Bei Laubbäumen sind nur ganz junge Blätter im Frühling genießbar.


    Insgesamt hat das alles sehr wenig Nährwert. Das kann man höchstens zum Aufpeppen anderer Nahrung verwenden.

  • Siehe der Hinweis auf Wildfütterungsplätze bzw. Futtermitteltonnen der Jäger. Den fand ich richtig gut. Wie findet man die am ehesten?


    Wenn du viel im Wald spazierst, nicht nur auf den Hauptwegen, müsstest du früher oder später einen Fütterungsplatz entdecken. Meist ist eine eine Lichtung im Wald, mindestens an einer Seite steht ein Hochsitz, die Lichtung ist zumindest stellenweise keine schöne Wiese sondern zertrampelt und oberflächlich aufgebuddelt.
    Letztes Jahr haben wir einen gefunden, als wir vom Weg aus einer Schneise in den Wald gefolgt sind. Dort stand dann kurz vor der durch Wildschweine verwüsteten Lichtung ein angekettetes blaues Fass.


    Man kann meist sehen, dass es zwar kein regulärer Spaziergängerweg ist, er aber genutzt, teilweise vielleicht sogar befahren wird. Folge im Wald den kleinen oder den befahreren Pfanden oder geh einfach in den Wald rein und wenn du hinter den Bäumen eine Lichtung oder einen Hochsitz erkennst, lohnt es sich zu schauen.