Desensibilisierung des Verdauungstrakts

ACHTUNG! Diese Themen und Beiträge behandeln Gesundheitsthemen. Sie dienen nicht der Selbstdiagnose und ersetzen keine Arztdiagnose! Die Themen und Beiträge werden nach bestem Wissen und Gewissen (vorwiegend von Laien) erstellt. Der Betreiber des Forums kann Fehler, veraltete oder unvollständige Informationen oder womöglich gesundheitsgefährdende Inhalte nicht ausschließen und übernimmt keine Haftung für Folgeschäden, Verletzungen, usw. jeder Art die durch Anwendung der abgebildeten Informationen bei Ihnen oder Dritten womöglich auftreten. Die Nutzung dieser Informationen erfolgt auf eigene Gefahr!
  • Freunde,


    wie ich während des letzten Winters eine Hyposensibilisierung zur Linderung meiner Pollenallergie gemacht habe, ist mir folgender Gedanke gekommen:


    Wäre es nicht sinnvoll, etwas ähnliches mit dem Verdauungstrakt anzustellen?


    Ich stelle mir vor, dass es im Krisenfall schwerer sein wird, an hygienisch unbedenkliche Nahrungsmittel heranzukommen. Wir sind es aber gewohnt, gut gekühltes Fleisch sofort zu verzehren oder Gemüse aus der Tiefkühltruhe zu konsumieren.


    Wenn es diese Waren nicht mehr gibt, kann es gefährlich werden. Da wäre es doch gut, wenn der Magen ausreichend abgehärtet wäre, um nicht sofort zu rebellieren.


    Man könnte jeden Tag kontrolliert eine kleine Menge Bakterien/Vieren/Pilze/Keime zu sich nehmen, diese mit der Zeit steigern und so für den Ernstfall (und den nächsten Indien-Urlaub) vorbereitet sein.


    Gibt es hier Ärzte, die diese Idee beurteilen können?

  • Reisen.


    Allerdings funktioniert es (bei mir) nicht.


    Mir ist es oft passiert, dass ich in der 3. Welt wochenlang nicht das kleinste Problem hatte (mir ist das viel zu blöd, auf gewisses Essen zu verzichten, ich esse alles, was mir schmeckt und genießbar ausschaut) und dann hat die Biologie doch von heute auf morgen zugeschlagen.


    Sauberes Trinkwasser ist wichtig, den Rest übersteht man idR schon und wenn nicht, dann kann man meiner Meinung nach heute auch noch nichts dagegen tun.
    Was man tun kann ist den Impfschutz zu optimieren: Typhus, Hepathitis A+B, Cholera (wenn man meint...), Gelbfieber, usw, usf...


    Kinder soll man mit Dreck in Berührung kommen lassen, beugt angeblich Allergien vor. Hörensagen. Ich hab zumindest keine.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Enschätzungen von Cephalotus kann ich an dieser Stelle teilen.

    Wir waren vor kurzem in Kenia unterwegs und haben kein spezielles Prevential zuvor durchgeführt - ausser die Impfungen natürlich. Das Essen war zu keiner Zeit ein Problem - auch das 'exotische' nicht.
    Aber einmal die Zähne mit dem Leitungswasser geputzt und schon hat der ganze Tag der Verdauungstrakt mit der Umwelt gesprochen.

    Von rohem Fleisch haben wir allerdings die Finger gelassen... Nur well done!

    Im Krisenfall würde ich alles mal gut durchbraten oder abkochen. Dann dürfte auch mein westlich verwöhnter Magen sich daran gewöhnen...

  • Zudem mischt ihr da zwei komplett unterschiedliche Sachen:
    Einmal die Überreaktion des Immunsystems auf vermeindliche Schadstoffe
    und dann das Einbringen von Fremdorganismen in den Verdauungstrakt.


    Ich würde auch sagen: Kocht bedenkliches Zeug - und gut ist.

  • Hallo zusammen

    Grunsätzlich in verdächtigen Gebieten bzw. Situationen, der alte Spruch: "Peel it, cook it, or forget it"

    Das mit den Fremdorganismen ......, wie soll das in der Praxis funktionieren?

    Man kann sicher Lebensmittel verderben lassen und dann davon essen. Aber nicht ohne weitere Beobachtung durch eine Fachkraft.

    Denn es gibt Gifte die bei einer Zersetzung von Nahrungsmitteln anfallen ........, die machen nicht nur Dünnschi....

    Aber vielleicht verstehe ich es auch nur falsch?

    Viele Grüsse, Ernst

  • Zitat von ID 2;66421



    Aber vielleicht verstehe ich es auch nur falsch?

    Viele Grüsse, Ernst



    Ja ,-)


    Wie schon oben erwähnt: Allergie ist eine Immunreaktion des Körpers gegen einen im Allgemeinen harmlosen Stoff. (Der Körper wehrt sich unnötig gegen etwas.)


    Bei verdorbenen Nahrungsmitteln reden wir von Bakterien, in späteren Phasen allenfalls auch von Giften durch die Zersetzung. (Der Körper kann sich dagegen nicht / noch nicht wehren.)
    An einige der Viecher kannst Du Deinen Körper allenfalls gewöhnen, indem Du "kontrolliert" Antikörper aufbaust.

  • Hallo Bernie

    Hmmm....., in Sachen Allergie kann ich ein wenig mitreden. War ein Pollenallergiker!
    Heute "frei" von den allermeisten Beschwerden ......, einige wenige sind noch bekannt. Aber das ist im Griff! So nebenbei ...., das schlimmste ist Schimmel.

    Aber der Grundbeitrag ging doch um den Verdauungstrakt und deren Kontamination mit Sachen die die Verdauung stören könnten.

    Wir sollten das nun strikte trennen, obwohl das Vorgehen ähnlich sein kann.

    Wie machen wir weiter?

    Mit der Magensache oder mit Allegieen?

    Viele Grüsse, Ernst

  • Man kann vielleicht seine Ekelgrenze steigern....und so Waren verspeisen,
    die zwar gesundheitlich nicht (!) bedenklich sind, aber man in normalen Zeiten längst in
    die Mülltonne hauen würde.
    Oder eben Verzehr von Sachen, die man "normal" nicht essen würde.


    Was verdorben ist, ist aber nun mal verdorben und da hilft auch kein Abhärtetraining.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Es geht mir nicht um verdorbene Sachen, sondern um einen niedrigeren hygienischen Standard, wie er beispielsweise bei der Unterbrechung der Kühlkette entstehen kann oder aber bei fehlenden Möglichkeiten, Besteck, Geschirr und ähnliches gründlich zu reinigen. In vielen Ländern ist das Alltag: In Indien wird Fleisch ungekühlt ins Schaufenster gehängt, die Leute kaufen und essen das, denen macht es nichts aus. Wenn wir uns aber daran versuchen würden, verbringen wir die nächsten Tage über der Kloschüssel. Dafür gibt es Gründe. Und hier geht es darum, wie man das ändern kann.


    Wie genau diese Abhärtung funktionieren soll, ist mir auch noch nicht klar. Ich werde mal einen befreundeten Arzt anrufen, ob der eine Idee hat. Es müsste in einem kontrollierten Umfeld erfolgen, einfach Zeug im Kühlschrank vergammeln lassen und dann daran knabbern halte ich für wenig sinnvoll.

  • Verdorbene Lebensmittel und Krankheiten machen "denen" ebenso etwas aus. Nicht umsonst sterben Zig Millionen jedes Jahr durch derart verursachte Krankheiten.
    Ganz im Gegenteil wird ein fitter Mitteleuropäer z.B.- resistenter gegen Cholera sein als ein mangelhaft Ernährter.


    Angeblich nützt es, das essen sehr scharf zuzubereiten. Das soll den pH Wert im Magen absenken (alles ohne Gewähr, vielleicht auch nur eine urban legend!) Man sagt, dass im Mittelalter Speisen sehr stark gewürzt wurde, damals ging es aber primär darum, faulen Geschmack zu übertünchen.


    Ich denke, die wichtigste Voraussetzung bringen wir alle mit: Wir kennen die Bedeutung von Hygiene, man trinkt nicht das Wasser, in das man geschissen hat. Außerdem sollte man dafür sorgen, dass Wasser hygienisch einwandfrei ist, im allergrößten Notfall tut es auch eine PET Flasche und ein paar Stunden Sonnenlicht.
    http://www.3sat.de/page/?sourc…cstuecke/46883/index.html


    Und dass ich mal in die Lage komme, verfaultes Fleisch roh essen zu müssen, soweit will ich es lieber erst garnicht kommen lassen.


    Wir haben bzgl. Krankheitserreger (noch?) ein sehr privilegiertes Klima.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Erkläre mir doch bitte, was ein hygienischer niedrigerer Standard bewirkt...bzw.
    wie sich dieser auf die Lebensmittel auswirkt.


    Schau diesbezüglich unter den Begrifflichkeiten Lebensmittelintoxikation sowie
    Lebensmittelinfektion nach.


    Weiters halte ich das für ein Gerücht, daß Leuten in "vielen Ländern" "das nichts ausmacht."
    Man möge sich diesbezüglich die Krankheitsfälle und Mortalität in diesen Ländern im Vergleich zu,
    ich sag mal europäischen Gefilden, ansehen...


    Edit: Cephalotus ist mir zuvorgekommen. :winking_face:

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Das Problem mit Montezumas Rache im Urlaub bei unbs "verweichlichten" Mitteleuropäern liegt aber nicht daran, dass wir eine sensiblere Darmflora haben, sondern daran, dass wir eine andere Darmflora haben als zB der Inder. Wenn wir also in Indien andere Bakterien/Hefen aufnehmen, die unser eingespieltes System im Darm so nicht kennt, kommt es schon mal zu Problemen..
    Ich halte es abe rnicht für erstrebenswert, sich diese Viecher absichtlich anzueignen...

  • Ein niedrigerer hygienischer Standard hat zur Folge, dass sich Keime leichter und schneller ausbreiten. Nehmen wir einmal an, ich habe ein rohes Stück Fleisch, welches ich unter normalen Bedingungen gut kühlen würde. Keime breiten sich auf diesem Stück Fleisch nur langsam aus. Im Notfall kann es aber keine Kühlmöglichkeiten geben, Keime breiten sich schneller aus. Zwischen keimfrei und verdorben gibt es allerdings ein breites Spektrum an Zuständen.


    Sagen wir mal, keimfrei wäre Zustand 0 und Verdorben wäre Zustand 100, dann ist es mir zur Zeit möglich Fleisch bis zu einem Zustand von 15 zu essen. Ich will aber in der Lage sein, auch ein Stück Fleisch des Zustamdes 25 zu essen. Eine solche Verkeimung bewirkt Verdauungsstörungen, ist aber sonst harmlos. Im Notfall will ich keine Verdauungsstörungen haben, sie sind nicht nur lästig, sondern entziehen in Form des Durchfalls dem Körper auch kostbares Wasser.


    Die hohe Zahl an Todesfällen in Ländern der Dritten Welt in Folge des Konsums von verunreinigtem Wasser oder verunreinigten Lebensmitteln ist natürlich ein großes Problem. Allerdings dürfte die Ursache dafür eine handfeste Infektion sein. Auf sowas kann man sich mit meiner hier vorgeschlagenen Methode nicht vorbereiten. Darum geht es aber auch nicht. Hier geht es darum, seinen Magen an weniger bekömmliche Nahrung zu gewöhnen.

  • Und genau da liegt aber das Problem.Ich hab`mich früher auch schon mal mit dem "spielen im Dreck immunisiert" Thema beschäftigt.
    Nachdem was Ich medizinisches darüber gelesen habe es ist ein Mythos,Du kannst dich nicht immunisieren.
    Im Gegenteil>je mehr du dich chronisch mit solchen Sachen belastest,je mehr steigen die Tendenzen einer Allergie oder Erkrankung.


    Das ist nicht zu verwechseln mit der Umstellung auf die örtlich etwas unterschiedlichen Mikroben,die im Fernurlaub erst mal für
    Unmut sorgen.Das ist nach einiger Zeit vorbei.


    Ich denke wenn du gezwungen bist minderwertige Lebensmittel zu verwenden, ist das einzig nützliche die Verwendung von
    unterstützenden Medikamenten oder bestätigten Naturheilmitteln(bz Kamille wirkt-Echinacea wirkt nicht).
    Das fängt eben bei einfachem Tee an,geht über mittlere Sachen wie Darmgerber(zb Tannacomp)bis zu echter starker Chemie
    zum Verdauen/Desinfizieren.


    Vor allem anderen steht aber erst mal der Versuch so einen Zwang zu vermeiden und nur Sachen zu sich zu nehmen die OK sind,
    den das Vorsorgen ist meißt immer einfacher als nachher das reparieren(falls überhaupt möglich).
    Auch im Supersauberen Deutschland sterben jährlich eine Menge Leute an Lebensmittelvergiftung(hauptsächlich Fleisch).


    LG-Stalkerunit

  • Ich denke, es kommt darauf an, ob wir Kinder oder Erwachsene anschauen. Bei Kindern ist es sehr wichtig, dass sie nicht in einem sterilen Umfeld aufwachsen, sondern mit genügend Mikroben in Kontakt kommen:


    http://www.beobachter.ch/archi…in-ueber-den-hygienewahn/


    Es ist ja ein sehr schlechtes Zeichen, wenn ein Kleinkind nie krank wird. Denn es bedeutet, dass sein Immunsystem nicht mit dem Training anfängt, nicht aktiviert wird.


    Aber sowohl als Kind wie als Erwachsener müssen wir uns nicht unnötigen Gefahren aussetzen. Dass die ganzen Fäkalien nicht mehr auf die Strasse laufen hat schon einiges gebracht... Inzwischen thematisieren Entwicklungshelfer nicht mehr nur oder hauptsächlich das fehlende Trinkwasser, sondern auch das Gegenstück, fehlende Sanitäranlagen.


    Es gibt bei all unseren Lebensmittel-/Hygiene-Normen aber sicher einen Sicherheitsbereich, in dem die Normen nicht mehr eingehalten sind, aber ein Lebensmittel mit geringem Risiko gegessen werden kann (das aber wegen Haftungsgründen und Staatsskandal durch die Normen nochmals minimiert oder ausgeschlossen wird).


    Herzliche Grüsse
    linthler

  • Zitat

    Im Gegenteil>je mehr du dich chronisch mit solchen Sachen belastest,je mehr steigen die Tendenzen einer Allergie oder Erkrankung.

    Fakt ist aber, Kinder, die auf dem Land aufwachsen, sind weniger krank.
    Die Kinder spielen im Wald, fassen alles an und essen auch mal Sand. Allergien und chr. Krankheiten sind auf dem Land seltener.


    Kinder in Großstädten leiden häufiger an Allergien, Asthma und Erkältung. Gründe sind vor allem Läm, Hektik und Leistungsdruck.


    Studie
    "Landleben schützt vor Asthma, Heuschnupfen und Neurodermitis. Das könnte man aus einer Studie schließen, derzufolge Stadtkinder häufiger krank sind als Gleichaltrige, die auf dem Land aufwachsen."
    http://www.news.de/gesundheit/…r-sind-haeufiger-krank/1/


    http://www.curado.de/Stadtkinder-14314/





    Zitat

    Auch im Supersauberen Deutschland sterben jährlich eine Menge Leute an Lebensmittelvergiftung(hauptsächlich Fleisch).


    Ich glaube das hat auch was mit der Mentalität zu tun. Wir vertrauen zu sehr auf staatliche Kontrollen und jeder denkt, meine Lebensmittel sind ok (kann man noch essen).
    Einige ältere Menschen nehmen auch das Haltbarkeitsdatum von sensiblen Lebensmitteln (Hackfleisch, Hühnchen) nicht so genau....und rums laufen die Salmonellen Amok^^

  • Das hat aber auch nichts mit der Übungsbelastung durch Dreck zu tun,sondern einfach das die Kinder in den Städten im Gegensatz
    zu den älteren Generationen immer mit noch mehr mit Chemie aus ihrem Nahfeld belastet werden seit Säuglingsalter.
    Ist das gleiche was Ich für das Essen gesagt habe mit Bakterien,bloß halt mit Chemiekalien.


    Ein Kinderzimmer im Erdgeschoß zur Hauptverkehrsstraße(Benzol/Ruß) mit zb viel PVC(das Blei darin,nicht der Chlor)Fenster+Boden,Spanplattenmöbel mit Kleber,Wandfarbe-
    Emmissionen,Holzschutzmittel,Schimmel und und und>sind die Vorprogrammierung für baldig auftretende Überlastungsreaktion des Immunsystems.


    Solche Sachen wie Asthma,Neurodermitis und irgendwelche Nervenleiden sind bei heutigen (Stadt)Kindern quasi schon Standard,nicht
    mehr die Ausnahme.Ich bin kein Bio-Fetischist aber als Eltern sollte man sich da schon ab Babyzeit einen Kopf machen,wie man diese Belastungen
    möglichst reduzieren kann,denn erst mal Aufgetreten sind sie nicht mehr Heilbar-werden höchstens schlimmer.


    Es gibt wie gesagt da keine "Immunisierung".Ein Hauch!!!von Stress fördert das Immunsystem,aber Ratzfatz ist der kaum merkliche Hauch überschritten
    und diese Chronischen Krankheitsreaktionen sind die Folge.Es hilft ganz einfach nur vermeiden(ohne Hysterie!)Ein Putzteufel der mit 30 verschiedenen
    Superreinigern das Kind vor dem bösen Schmutz schützen will,sorgt zwar auf der einen Seite für Sauberkeit,führt aber diesen Gewinn mit der Belastung durch die
    Reinigungsmittel wieder ad Absurdum.


    LG-Stalkerunit