Sofortmaßnahmen zum Überleben einer Atomexplosion

  • Hallo liebe Survivalists,

    habe hier einen Vortrag zum Überleben einer Atomexplosion gefunden:

    http://www.ted.com/talks/lang/…of_nuclear_terrorism.html

    Hier eine kleine Zusammenfassung der Sofortmaßnahmen auf Deutsch:


    • Nicht in den Lichtblitz sehen wegen Erblindungsgefahr.
    • Mund aufmachen wegen Druckausgleich für die Ohren.
    • In Deckung gehen und sich unterstellen wegen umherfliegender Trümmerteile.
    • Innerhalb der ersten 10-20 Minuten Primär-Falloutzone verlassen! Oder unterirdischen Schutzraum oder überirdischen Schutzraum > 9. Stockwerk aufsuchen (schwierig).
    • Fluchtrichtung: Mit dem Wind oder besser seitlich zum Wind schnell mindestens 2 km weg vom Explosionsherd bewegen (Zone der zerstörten Gebäude verlassen).
    • Haut, Mund, Nase abdecken, sofern das die Flucht nicht behindert.
    • So schnell wie möglich dekontaminieren: Kleidung ausziehen, duschen.
    • 48 bis 72 Stunden im Schutzraum bleiben, Radio einschalten.



    Damit sollte es möglich sein, in einem Radius von 3,5 bis 15 Kilometer zu überleben.

    Wohlgemerkt: „Atomexplosion“, hervorgerufen durch Vorrichtungen, die mit dem Zweck gebaut wurden, eine Atomexplosion auszulösen, also nicht Super-GAU, Atomunfälle und dergleichen.

    Klingt vielleicht alles übertrieben. Fakt ist aber, dass in Deutschland noch diverse Atomsprengköpfe der Amis lagern und dass Atombombenbau keine besonders komplizierte Angelegenheit ist. Und spaltbares Material liegt in rauen Mengen relativ unkontrolliert in Russland herum.

    Euer Hotze.

  • Also wenn ich mir die Atomkriegreferenz "Threads" von der BBC Revue passieren lasse, bin ich mir nicht sicher ob ich überhaupt eine Atomexplosion überleben möchte.

  • Hi!


    Bitte folgendes beachten: es geht in dem oben beschriebenen Video um Überleben einer nuklearen terroristischen Aktivität!
    Also um die klassische "Atombombe im Handgepäck"...und NICHT um das Überleben nach dem Detonieren zb. einer Interkontinentalrakete.
    Das sind zwei komplett unterschiedliche Szenarien.


    Hotze hat dies zwar bereits als "Atomexplosion" betitelt...ich möchte dies nur unterstreichen um Mißverständnisse zu vermeiden.


    Ciao,
    Occam

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Hallo,


    also gut bleiben wir beim Thema, dem unmittelbaren Überleben einer Atomexplosion...


    Die Hinweise aus dem verlinkten Vortrag sind sicher allesamt irgendwie berechtigt und evtl. auf Erfahrungswerten von Hiroshima & Nagasaki basierend. Aber sie sind auch putzig:


    Zu Punkt 1: der Lichtblitz ist so ziemlich das erste, was bei einer Atomexplosion stattfindet. Wenn die Detonation nicht angekündigt wurde, wann und wo sie exakt stattfindet, entscheidet allein der Zufall, ob jemand gerade hinsieht oder nicht. Es gibt da keinerlei Reaktionszeit. Es sei denn, man denkt sich ein "Day After"-Szenario aus, wo im Radio noch schnell eine Warnung "Wir werden angegriffen" verbreitet wird - dann kann man sicherheitshalber die nächsten Tage nirgendwo hinsehen, um sich zu schützen...


    Da sich der Lichtblitz nun mal mit Lichtgeschwindigkeit ausbreitet, darf man auch nicht auf einen Knall hoffen, der einen vorwarnt: der Lärm des Knalls ist nur mit Schallgeschwindigkeit unterwegs. Also ist das mit dem "Nicht in den Lichtblitz sehen" eigentlich Humbug und hilft nur, wenn man das zweifelhafte Vergnügen hat, als Zuschauer einer angekündigten Atombombenzündung beizuwohnen.


    Interessant ist der Ablauf der Vorgänge bei einer Kernwaffenexplosion: LINK


    Grüsse


    Tom

  • Ja, strafbar im Gegensatz zur Einleitung radioaktiv verseuchter Flüssigkeiten ins Meer. Immer wenn ich das erzähle, glaubt mir das keiner. Ist aber so.
    Aber zurück zum Thema: tomduly - ich glaube, der Hinweis, nicht hineinzusehen, ist schon irgendwie berechtigt. Indirekt betrachtet erscheint so eine Explosion wie ein schneller, gleißender Sonnenaufgang. Ich kann mir schon vorstellen, dass Otto Uninformiert da mal aus Neugier um die Ecke guckt, um zu schauen, was da los ist.

  • Zu eins: Nicht in den Lichtblitz schauen.
    Das macht duchaus Sinn: Sofort (!!) fallen lassen, Augen, Kopf und wenn möglich andere unbedeckte Stellen abdecken, bspw. Arme über den Kopf / vor das Gesicht. Das schützt dann auch etwas gegen die ankommende Hitzestrahlung und herumfliegende Trümmer durch die Druckwelle.


    Es gibt mehrere Lichtefekte, deren Aufbau bis zu 20 Sekunden dauern kann.
    Vgl.http://de.wikipedia.org/wiki/Kernwaffenexplosion (Abschnitt Feuerball und Druckwelle)

  • @ Tolot: erschreckender Kurzfilm.
    Ich hoffe inständig, daß wir sowas nie erleben müssen.

    "Alle, außer mir, haben sich verirrt!"... Indiana Jones

  • Auch Miso- (oder Misu-) Suppe hilft . . .
    jedenfalls war das ein zentrales Ernährungsthema zu Zeiten von Makrobiotik in den 80ern. Meine Eltern quälten mich damals mit so Zeugs. Angeblich waren die Angestllten eines sich makrobiotisch ernährenden Krankenhaus in Hiroshima trotz der Nähe zum Zentrum alle von irgendwelchen Auswirkungen der Verstrahlung verschont geblieben. Die Aßen jeden Tag (vieleicht sogar morgens, mittags und abends) diese aus Algenpaste (glaub ich) hergestellte, bräunlich wässrige Suppe. Soweit die Legende. Oder doch was dran?


    Ich wußte damals nicht was schlimmer war, die Strahlung oder diese abscheuliche Suppe. Meine Eltern glaubten jedenfalls daran. Ich werde sie mal demnächst danach fragen. Wahrscheinlich habe ich Tschernobyl nur deshalb überlebt :winking_face:


    Aber das mit dem Blitz ist unmöglich ihm zu entgehen. Selbst ein normaler Gewitterblitz kann schon Schäden zufügen wenn man z.B. nachts aus Versehen genau dorthin schaut und das Ding recht nahe einschlägt. Ist dann wie beim Schweißen, eine "Verblitzung". Und das schon bei einen normalen Blitz!


    Und mal ehrlich die Dinger sind äußerst ästhetisch. Also die Pilze dann. Und diese letzte große Show verpassen?


    Es gibt sicher viele Szenarien auf die ich gerne (besser) vorbereitet sein möchte, aber nukleare Endzeit? Dann lieber mittendrin als nur dabei und gleich verdampft sein. Von allem Anderen laß ich mich nicht so schnell unterkriegen.


    Daher erst recht:


    Gute Zeit !

  • In solch einer verstrahlten Welt möchte ich sowieso nicht leben/überleben.
    So richtig schön langsam die Finken strecken......nee....das muss nicht sein. Strahlenschäden sind nicht sehr angenehm. Dann schon lieber mal so einen Pilz direkt von unten betrachten und aus die Maus.

  • Zitat von rocker;69461

    Kann ja nichts passieren, ist schliesslich gesetzlich geregelt und verboten:


    Nach § 307 StGB ist die Herbeiführung einer Explosion durch Kernenergie strafbar, wenn eine Gefährdung anderen Lebens oder anderer Sachen vorliegt.


    :lachen::lachen:



    Und nach StGB §328, Absatz 2.3 wird jeder, der eine nukleare Explosion verursacht, mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren ODER Geldstrafe bestraft. :grosses Lachen:


    Im Ernst: Ich kann mir nicht vorstellen, dass man im Umkreis von 3-5 km um den Ground Zero einer Atomexplosion noch in der Lage ist, irgendwas zu machen vor dem Exitus.
    Oder sprechen wir hier von eine "schmutzigen" Bombe?

  • :face_with_rolling_eyes:

    Zitat von Sunnhild;69742

    Und nach StGB §328, Absatz 2.3 wird jeder, der eine nukleare Explosion verursacht, mit Freiheitsstrafe bis zu 5 Jahren ODER Geldstrafe bestraft. :grosses Lachen:


    Im Ernst: Ich kann mir nicht vorstellen, dass man im Umkreis von 3-5 km um den Ground Zero einer Atomexplosion noch in der Lage ist, irgendwas zu machen vor dem Exitus.
    Oder sprechen wir hier von eine "schmutzigen" Bombe?



    Hallo Sunnhild,


    bei Hiroshima und Nagasaki lag der tödliche Umkreis um den Ground Zero, wo jemand ungeschützt > 3...4 Sv erhalten hat, bei 1-2 km. Im Gegensatz zu Tschernobyl, Kontamination mit relativ langlebigen Spaltprodukten wie 90 Sr und !37Cs, was bei Hiroshima und Nagasaki nicht gegeben war, ging das Leben in der Umgebung auch relativ problemlos wieder weiter. Nach einer Kernwaffenexplosion - so Du sie mit einer Gammadosis < 1 Sv überlebt hast - stehen Deine Überlebenschancen bestens, soweit Du die Inkorporation radioaktiven Materials vermeiden kannst. D.h. Flucht aus der Nahtrefferzone (gegen den Wind!) und Überleben mit verpackten Getränken und Nahrungsmitteln, sowie rechtzeitige Dekontamination - ausgiebiges Duschen und frische, unverstrahlte Klamotten. Eine Iodprophylaxe (Schilddrüsenblockade) ist in jedem Fall hilfreich.


    Deiner juristischen Kompetenz (ich bin da Laie) beuge ich mich natürlich:face_with_rolling_eyes:


    Viele Grüße


    Matthias

    They who can give up essential liberty to obtain a little temporary safety, deserve neither liberty nor safety.
    Benjamin Franklin (1775)