Fernglas im (Flucht)Rucksack?

  • Ich finde es ja immer interessant mir Packlisten oder Bilder anzusehen, was andere Leute so in ihren Rucksäcken haben. Erstens kann man dabei immer mal wieder was entdecken woran man selbst nicht gedacht hat und zweitens findet man gelegentlich interessante Gegenstände, die bessere Eigenschaften haben als diejenigen, die man selber gerade verwendet.


    Was mir dabei aber aufgefallen ist, nur knapp die Hälfte der betrachteten Rucksäcke (mehrere Foren) enthält ein Fernglas, Mono etc.


    Für mich persönlich wäre Aufklärung mit das wichtigste bei Standortveränderungen in einem Krisenszenario. Denn was nützt der beste sichere Ort, wenn man ihn gar nicht erst erreicht...


    Mich würde deshalb interessieren:


    - Für welche konkreten Einsatzszenarios habt Ihr ein Fernglas dabei?
    - Oder weswegen glaubt Ihr keines zu brauchen?
    - Setzt jemand trotz der relativ hohen Kosten auf Nachtsicht-/Wärmebildsysteme, weil er plant sich z.B. nur während der Nacht zu bewegen?

  • Ich habe ein simples, zusammenklappbares Fernglas in meinem BoB. Von der Qualität her ist es nur durchschnittlich, aber für meine Zwecke ausreichend.


    Gerade für die Orientierung und die Planung der Route ist es wichtig mehr zu sehen als man mit freiem Auge sieht. Mit einem Fernglas kann man schon auf weitere Distanzen sehen ob eine Stelle passierbar ist oder nicht, man muss nicht zwingend davor stehen. Und ich meine jetzt nicht unbedingt die feindliche Strassensperre sondern so was simples wie einen Felssturz, eine Überschwemmung, eine Weide mit Elektrozaun und (verschlossenem??) Tor.


    In meinem Fernglas sind auch Striche mit einer definierte Größe in das Glas geätzt, dadurch könnte ich die Größe von Objekten ausmessen. Das ist aber (für mich) eher eine Spielerei, bis jetzt habe ich es noch nie gebraucht.

  • Ich habe keinen Fluchtrucksack, aber zu meiner normalen Wanderausrüstung gehört seit ein paar Monaten ein einfaches, älteres 8x-Monokular. Beim Marschieren nach Karte und Kompass fand ich es schon ein paar mal hilfreich, weil sich damit Landmarken wie bestimmte Kreuzungen, Hochspannungsleitungen, markante Gebäude etc. näher betrachten lassen. Dadurch lässt sich die Marschplanung mit der Realität abgleichen bzw. wird schneller klar, dass man gerade fehlgeht. Besonders hilfreich ist das, wenn die Adleraugen aus Altersgründen nicht mehr ganz so scharf sind. Da lässt sich bei der Orientierung noch etwas mehr als nur mit der Brille herausholen.


    Insgesamt finde ich so etwas schon sinnvoll, wenn man unbekannte Wege beschreitet. Allerdings wäre das auch eines der ersten Ausrüstungsteile, die rausfliegen, wenn Gewicht und Volumen ausgeschöpft sind und andere, wichtigere Gegenstände mitgenommen werden müssen.

  • Ich hab eigentlich fast immer ein Mono dabei.


    Es nützt mir sehr oft beim Angeln, Hundeauslauf etc .
    Garantiert wenn ich es mal liegenlasse, dass tolle Tierbeobachtungen möglich gewesen wären. :grinning_squinting_face:


    In einen BoB gehört es nach meinem Empfinden zwingend.
    Wie schon erwähnt wurde ist es oft besser etwas aus der Entfernung beurteilen zu können.


    Nachtsicht habe ich nicht, da es mir schlichtweg zu teuer ist. Aber kommt der Lottogewinn...


    meint
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Schon die Art und Weise wie man das Glas transportiert ist meines Erachtens nach wichtig; man will es ja zeitnahe im Zugriff haben ohne den ganzen Rucksack durchwühlen zu müssen, gleichsam soll das Gerät aber keinen Schaden nehmen - gelöst habe ich das (sofern ich dennoch mal ein größeres Glas mitnehme) durch eine Tasche von TacGear (Modell "Optisches Gerät"), die man per Molle am Rucksack aussen befestigen kann.


    Das ist für mich auch ein wichtiger Punkt. Ich habe das Monokular zusamnen mit meiner Kleinteiletasche sowie eventuell Messer und Wasserflasche an einem Molle-Koppel. Es ist in einer kleinen Tasche von Mil-Tec. Das war die von der Größe her am besten passende Tasche, die sich komplett per Reißverschluss verschließen lässt.

  • Gerne hätte ich ein Nachtsichtgerät, Sparplan läuft :winking_face: Solange ist ein 8x30er Feldstecher in einer Aussentasche am BOB.

    Usque ad finem ! Good logistics alone can’t win a war. Bad logistics alone can lose it.

  • Ich habe ein kleines Bresser 10 x 25 im Rucksack und auf Tour dann am Mann. Warum?
    Einmal zum Navigieren mit Karte und Kompass.
    Zweitens wüsste ich gerne öfters rechtzeitig,
    - ob das Ziel zu dem ich mich bewegen möchte, frei von mir unliebsamen Gegenständen und Gesellen und überhaupt erreichbar ist,
    - wer oder was mir und meinem Miniwolf da entgegenkommt oder nacheilt,
    - wo sich mein Wölfchen gerade mit was aufhält,
    - ob das was da im Wasser auf mich zutreibt nur ein dicker Stamm oder eine Leiche ist,
    - gelegentlich schaue ich mir auch das ein odere andere Tier an, ohne es aufscheuchen zu wollen.


    Um sich also aus der Distanz ein Bild der Lage zu machen ohne selbst dabei zu sehr aufzufallen finde ich ein Fernglas schon nicht schlecht. Notfalls -sofern die Sonne mitmacht- hat man auch noch eine Hilfe beim Feuermachen.


    An / auf Nachtsicht spare ich auch noch.


    Grüße
    CanisLupusGray

  • Gäbe es am Handy ein wirklich vernünftiges "Fernglas", dann
    würden es mehr Menschen benutzen als jetzt ein echtes Fernglas.


    Wer schleppt schon in normalen Zeiten ein Fernglas mit sich herum? Die wenigsten! Im Urlaub ist ein Fernglas auch unpopulär geworden. Hätte man es aber in dieser oder jener Situation bei sich so würde es auch genutzt werden. Klingt komisch is aber so.


    Was will der Kerl sagen? Ferngläser sind geil! Klein und fein muss es sein. Ist ein Rucksack vorhanden, rein damit!


    BOB ist irgendwie Spießig als Bezeichnung geworden. Geht es um einen Rucksack der sinnvolle Sachen enthält und vielleicht auch noch im Kofferraum liegt dann unbedingt rein damit.


    10x25 ist es übrigens bei mir


    Der Rest der Familie hat Monokulare in den Rucksacken

  • Ich halte ein Fernglas für den Fluchtruchsack für essentiell.
    Bei mit ist es derzeit ein Fujinon M 7x28. Weiterhin gehe ich davon aus, das des nächstens die beste Zeit ist.
    Hier bewährt sich nach m.E. ein gutes Wärmebildgerät besser als ein klassischer Restlichtverstärker.


    Ferner denke ich, das das Fernglas auf der Flucht nicht in oder an den Rucksack gehört. Besser sofort zugriffsbereit umhängen.


    gruß


    tid

  • Ich habe im Auto ein Monokular, im Inch (ersetzt den BOB) ein Fernglas und zu Hause auch. Ist eben eine Angewohnheit aus den Tagen auf See, es erspart Wege und holt optische Informationen näher heran. Manchmal ist es eben besser Dinge in der Ferne früh zu erkennen...
    Als Nachtsichtgerät habe ich so ein billiges Ding aus dem Aldi, gekauft aus einer Laune heraus und weil es reduziert war - und erstaunt was das Dingens leistet. Dennoch erstaunt mich mein eigenes Augenlicht umso mehr. Denn nach rund 20 Minuten gewöhnen sich meine Augen an die Dunkelheit und erkennen so einiges auch ohne Technik.

  • ich hab ein 7x28 Monokular im BOB. Zusätzlich habe ich einen Wärmebildaufsatz fürs Handy. Der ist allerdings nicht im BOB sondern im EDC. Das Ding ist etwas Betreuungsintensiv, da nach spätestens 7 Tagen Standby der Akku leer ist. Von der Verwendbarkeit bin ich auch noch nicht so 100% überzeugt, da man sich mit dem Handy ins Gesicht leuchtet. Damit ist man im dunkeln leicht erkennbar und ruiniert sich selbst die Dunkeladaptierung der Augen. :-/

  • [USER="3505"]Nudnik[/USER] es gibt einige Apps mit der du die Helligkeit deines Handy noch weiter runterdrehen kannst wie es die Standarteinstellungen zulassen. Man kann auch den Blauanteil bei den meisten Apps reduzieren, damit kannst du auch schon sehr viel erreichen was die Helligkeit angeht.
    Das Bild wird dann zwar gelblich aber es ist faszinierend wie stark sich da die helligkeit schon reduziert.

  • Hallo zusammen
    Im Auto liegt immer ein Alter 10x42 Habicht von Swarovski.Zur Pakung gehört ein 10x42 el und ein Spektiv 20 bis 60 x56 beides von Swarovski,brauche ich beides zur Fleisch Beschaffung.In der Grundtrageinheit liegt ein Kern 6x42 mit Azimut Skala.Der zum navigieren und Beobachte gut ist und nicht so schwer ist wie der el.Der mit Wärmebild ist verlockend aber in der Güte die ich will zu teuer.
    gruss SAP

  • Im BOV (= Jagaauto) habe ich meinen Jagdrucksack. Darin sind neben einem Nikon Monarch Fernglas (8x42) auch ein Spektiv (Nikon Prostaff 48x60). Im "normalen" BOB habe ich kein Fernglas, weil ich da andere Sachen höher priorisiert habe...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Moin whswhs,
    mache ich gern, auch wenn Einige hier meinen Hafersack schon kennen.
    Allerdings erst Morgen und in einem seperaten Tröööt.


    Für heute ist Feierabend.


    Gruß littlewulf

    1800 wie 2021 = 1Oz Gold = 1 Maßanzug! Geld ist übrigens aus Papier.

  • Ich habe in meinem Gepäck sowohl Fernglas als auch Nachtischtgerät.
    Ich plane im Falle eines Falles mich nur in der Nacht zu bewegen und habe das auch nur so trainiert (Taschenlampen mit ROT-Filter etc.)
    Wenn man die Dunkelheit zu seinem Freund machen kann, ist das ein riesiger Vorteil.

  • Steiner Safari Ultrasharp 8*30


    Ich habe das selbe Fernglas schon ein paar Jahre und kann nur positives darüber berichten. Es liefert ein scharfes Bild, ist robust und unkompliziert.
    Ich würde es aus heutiger Sicht nochmal kaufen.

  • Für alle Leichtgewichtsfetischisten sei eine sogenannte "Fernglasbrille" erwähnt. Einfach googeln.
    Ist entweder teuer oder miese optische Qualität, aber die Gewichtersparnis ist mir das wert.


    zum Sinn und Unsinn: Gebraucht habe ich mein Fernglas in dem Sinne, dass es ohne Fernglas nicht gegangen wäre, noch wirklich nie.
    Es bringt aber gelegentlich gewaltige Vorteile. Wegersparnis, Aufklärung aus größerer Entfernung, ...


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Nachdem sich bei meinem wunderbar kleinen und leichten Taschenfernglas Eschenbach 8x21 nach 15 Jahren die Gummierung aufgelöst hat, musste ein neues Glas für den Rucksack her.


    Nach langen Recherchen, unter anderem auch hier im Forum, habe ich mich für das Zeiss 10x25 Terra ED entschieden. Das Gerät ist mit 310 g recht leicht und hat eine gute Optik.


    Da das Teil nur bedingt nachttauglich ist, fristet im Rucksack noch eine Wärmebildkamera FLIR Scout II 240 ihr Dasein. Dieses Gerät kann ich nur empfehlen. Wasserdicht IP67, Gewicht 350 g. Wenn was im Gebüsch raschelt, ist es damit ganz einfach herauszufinden, ob es eine Maus, Wildsau oder andere Wesen sind.


    Das Gesamtgewicht der Optiken dürfte unter 5% des gesamten Rucksackes liegen.