Diversifiziert fürs Häuschen sparen

  • Das Thema erben wird noch spannend. Drei Söhne und nur zwei Häuser.

    Vor vielen Jahren hatten wir eine ähnliche Situation:

    2 alte, sanierungsbedürftige Reihenhäuser der beiden Großelternpaare und 3 Enkelkinder (die Eltern verzichteten zu unseren Gunsten).

    2 übernahmen die Häuser, einer war daran eh nicht so interessiert und bekam, was an sonstigem Vermögen da war. War jetzt nicht so viel, wir "Reihenhausbesitzer" hatten dem dritten gegenüber immer ein bisschen ein schlechtes Gewissen, aber wir mögen uns sehr, das stand nie zwischen uns.

    Jetzt, auf meine älteren Tage, konnte ich ausgleichen:

    Hab ein Haus mit Stock am Land gekauft und dem Bruder angeboten, sich das obere Stockwerk herzurichten, es sind also 2 große Wohnungen mit Garten entstanden.

    Besitzer bin ich, mein Bruder zahlt einen Fixbetrag als Anteil für Fixkosten, den ich auf ein Sparbuch lege.

    Sollte er jemals gehen wollen (glaub ich nicht, er ist sehr happy hier), kann ich seine nicht mitnehmbaren Investitionen zahlen, bleibt er, kann ich das Geld vor Pensionsantritt zur Restschuldbegleichung heranziehen.

  • Mir fehlt bei der ganzen Diskussion der langfristige (generationenübergreifende) Gedanke. Ein EFH ist ja etwa 100 Jahre (oder auch deutlich länger) nutzbar, wenn es massiv gebaut ist. Demnach wird es von mindestens zwei Generationen genutzt, wobei die Elterngeneration das EFH bereits abbezahlt hat.

    ...

    Wir haben in der Familie ein sehr großes Haus (ehem. Fleischerei) von 1886


    Sorry, aber ihr habt bestimmt kein Plumsklo, weder Dusche noch Badewanne, Petrolium-Lampe und 10 m² grosse Zimmer mit winzingen Fenster mehr.

    Wahrscheinlich hat jede Generation umgebaut. Und heute werden Häuser an die Enkel vererbt.

  • Das Thema erben wird noch spannend. Drei Söhne und nur zwei Häuser. Beide etwa gleich groß, aber wertmäßig vermutlich faktor 4, da eins in Berlin und das andere in der tiefsten Provinz.

    Da helfen dann auch nicht 3000 m ² vs. 650 m², um sich Wertmäßig anzunähern.

    Ist Euch der exakte Ausgleich denn so wichtig?


    Ich hab zwei jüngere Schwestern, beide haben von meinen Eltern Geld bekommen, sich Immobilien zu kaufen. Ich habe da keinen "Ausgleich" für mich gefordert und werde das auch nie tun und es stört mich auch nicht im geringsten. Stattdessen freut es mich für die beiden, weil die hatten jeweils diesen Traum und für mich ist das nicht wirklich wichtig.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Ist Euch der exakte Ausgleich denn so wichtig?

    Egal ob der exakte Ausgleich dem einen oder anderen wichtig ist oder nicht, meines Erachtens sollten sich hier die Eltern oder Großeltern bereits rechtzeitig Gedanken machen, wie das ganze weitergehen soll und das ganze dann auch irgendwie fixieren.

    Sobald es nämlich einem wichtig ist, wird es zum Problem für alle - und spätestens jemandem Angeheirateten ist es ggfs wichtig...


    Idealerweise in Absprache mit den potentiellen Erben und mit deren Zustimmung.

    Sohn A Geldbetrag X und Briefmarken, Sohn B Wohnung in München, Tochter C Elternhaus in Brandenburg, Sohn D Geldbetrag Y und wertvolle Teppiche/Möbel oder ähnlich. (Die Geldbeträge können ja auch sein: Zuschuss der Eltern zum Haus/Wohnungskauf, massive finanzielle Unterstützung während Studium oder Beginn der Selbständigkeit)


    Dann bekommt nämlich jeder das was er gerne hätte, die Eltern als Moderatoren sind noch vorhanden und es geht dann hoffentlich auch in ihrem Sinne weiter.


    GAU wäre nämlich in meinen Augen, es ist nichts vorher bestimmt worden, alles wird verkauft weil keiner etwas alleine halten kann und die Kinder sind hinterher noch zerstritten.

  • Ja, lieber mit warmen als mit kalten Händen geben. Das ist auch steuerlich sinnvoll, weil man alle zehn Jahre größere Beträge sozusagen steuerfrei verschenken kann.

  • Sorry, aber ihr habt bestimmt kein Plumsklo, weder Dusche noch Badewanne, Petrolium-Lampe und 10 m² grosse Zimmer mit winzingen Fenster mehr.

    Wahrscheinlich hat jede Generation umgebaut. Und heute werden Häuser an die Enkel vererbt.

    Ja, selbstverständlich wurde in den vergangenen 130 Jahren umgebaut, modernisiert, repariert. Allein das Hauptdach mit 400m² schlug Mitte der 90er ordentlich zu Buche. Allerdings sind das alles Investitionen, die Du beim Mieten auch bezahlst. So ergeht es zumindest meinen Mietern, sie sind durch die Miete indirekt an den Investitionen beteiligt und ich bin trotzdem mit dem, was ich fordere, deutlich unterhalb der ortsüblichen Vergleichsmiete. Nicht weil ich so ein herzensguter Mensch bin (das bin ich aber auch tatsächlich), sondern weil ich gut rechnen kann: langfristige und zuverlässige Mieterbindung (v.a. mit den derzeit sehr angenehmen Mietern) ist mir wichtiger als Maximalprofit.

    Wie schon erwähnt: für mich rechnet sich die Immobilie eher nicht gegenüber einer Mietwohnung (da bin ich aber auch nicht ganz sicher, 140m² Wohnfläche+ausgebauter Dachboden+100m² Keller+Terasse+überdachte Stellplätze+Garage+mehrere 100m² Garten müsste man als Mieter auch erstmal stemmen), allerdings spätestens für meine Tochter. Was für mich persönlich aber weit mehr als Geld wiegt, ist meine Freiheit in meinem Haus und auf meinem Grundstück sowie die Sicherheit, nicht aus meiner Wohnung 'rausgeschmissen werden zu können.

  • Was ich vor einigen Tagen hier geschrieben habe: In Berlin fallen die Mieten, vor allem für Büros:

    https://www.iwd.de/artikel/in-…urzeln-die-mieten-478062/ und

    https://www.iwd.de/artikel/cor…m-immobilienmarkt-467271/

    Und nochmal: Einige von den leer stehenden Büros lassen sich sicherlich, ohne Umbau, zur Wohnnutzung umfummeln. Die erforderliche behördliche Genehmigung, praktisch rückwärts wie bisher, sollte gerade in Berlin kein großes Problem sein. In Berlin haben die Behörden bislang gnadenlos jeden verfolgt, der eine Wohnung zum Büro oder Gewerbe umgenutzt hat. Und auch bestraft: "Fehlbelegungsabgabe" hieß diese sprudelnde Geldquelle.

    Wer jammert da noch über zu hohe Mieten?

    https://www.iwd.de/artikel/loe…neller-als-mieten-457854/

    Seit langen Jahren steigt bei uns die Wohnfläche pro Kopf:

    https://www.iwd.de/artikel/groesser-wohnen-489720/

    Der statistische Durchschnittsitaliener wohnt auf 31 m2, der Deutsche auf knapp 50 m2. Sogar die reichen Schweizer haben nur 46 m2.

    Quelle: https://www.capital.de/immobil…f-wohnflaeche-wird-sinken


    Was für Miethaie (und/oder die es vielleicht noch werden wollen):

    https://www.tagesschau.de/inve…ocket-newtab-global-de-DE

  • In Italien und Frankreich stehen dafür in der Provinz ganze Dörfer leer oder leeren sich so rasant, dass die Kommunen nun publicitywirksam Häuser für 1 Euro anbieten, damit sich wieder Leute ansiedeln. Also Wohnfläche gibt es in Europa mehr als genug. Aus Sicht der Menschen halt nicht am richtigen Ort.

    Und wenn alles in die Cities drängt, steigen dort logischerweise die Preise an. Wenn die Einkommen nicht wie die Wohnkosten steigen, sinken zwangsläufig die Quadratmeterzahlen, die sich die Menschen leisten können.