[SIZE=14px]Vorab eine Bitte meinerseits: Wer halbwegs gut Englisch versteht, möge sich zuerst das u.a. Video ansehen, bevor er liest bzw. postet.
Danke![/SIZE]
Hallo Leute,
ich bin gestern zufällig über dieses Video (leider nur auf Englisch) zum Thema "Fasten vs. Mangelernährung" gestolpert:
Kurz zusammengefasst: Nach dem 2. WK wurde in den USA das sog. "Minnesota Starvation Experiment" durgeführt. Ziel des Experiments war, die Auswirkungen des Hungerns auf den Menschen wissenschaftlich zu erforschen.
In diesem Experiment wurden die Teilnehmer monatelang auf eine Mangeldiät gesetzt, welche der Ernährungssituation im Europa der Nachkriegszeit entsprach.
Zitat von "Wikipedia"Kontrollzeitraum
Das Experiment begann mit einem dreimonatigen Kontrollzeitraum, in welchem die Männer eine normale Ernährung von etwa 13.400 kJ (= 3.200 kcal) pro Tag erhielten, während ihre Kraft, Ausdauer, Geschicklichkeit, Hör- und Sehvermögen, Intelligenz, Persönlichkeitsmerkmale und Spermienmotivität untersucht wurden. Jeder Teilnehmer wurde angehalten, während des Experiments ein persönliches Tagebuch zu führen.
"Semistarvation"
Ihre Ernährung beruhte auf Nahrungsmitteln, die damals in Europa weit verbreitet waren, vor allem Kartoffeln, Wurzelgemüse, Brot und Teigwaren.
Insgesamt war das Experiment psychologisch belastend, auch für die Experimentatoren: [INDENT] ‘Was tue ich diesen jungen Männer nur an? Ich hatte keine Vorstellung davon, dass es so schwer sein würde.’“
[/INDENT] Im Endeffekt haben die Probanden massiv an Körpergewicht verloren, ihre Stimmung wurde extrem gereizt, der Sexualtrieb sank kontinuierlich bis auf die Nulllilnie, der Grundumsatz reduzierte sich auf ein Niveau, wo Probanden sogar im Juli trotz Pullover froren, ...
Das YT-Video vergleicht nun die Ergebnisse dieses Experiments mit (zumeist Einzelerfahrungen) den Auswirkungen von Intervallfasten (z.B.: 12 Tage gar nichts essen). Es wird auch erklärt, wie der Einfluss von Hormonen auf das Hungergefühl ist, usf.
Angeblich, so die Konklusio, wird bei einem Teilfasten (noch dazu mit stärkehältigen Lebensmitteln) die Energie nicht aus der Fettverbrennung gezogen, sondern (zuerst?!?) der Muskel abgebaut, weil der Metabolismus nicht in den Hungerstoffwechsel (Ketogener Stoffwechsel, Hungerstoffwechsel) umschaltet. Ein Totalfasten für einen mittleren Zeitraum (ca. 12 bis 30 Tage) führe angeblich zu keinem Muskelabbau (entsprechende Fettreserven vorausgesetzt), keiner Reduktion des Grundumsatzes und hat vergleichsweise wenige negative Nebenwirkungen.
Das Hungergefühl verschwindet angeblich nach ca. drei Tagen. Wenn es wiederkommt ist es angeblich an der Zeit, sich wieder mit Nahrung zu versorgen...
Jetzt erscheint mit da insofern nicht unbedingt schlüssig, weil ja der Körper trotzdem Energie verbraucht, und die muss irgendwo herkommen*. Andererseits ist die Verdauung ja auch einer der größten Energieverbraucher an sich**. Darin sehe ich aber auch die einzige "Ersparnis".
Dennoch ist das Video gut argumentiert, mit entsprechenden Informationen (aus Studien, ...) versehen und klingt auf den ersten Blick schlüssig. Und der Körper ist ja kein simples System, welches sich durch Input und Output bescheriben lässt..
Mir stellen sich jetzt drei prinzipielle Fragen:
- Was genau ist an dem Video richtig?!? Kann jemand eigene Erfahrung dazu beisteuern?!?
- Sollte man in einer Krise die Vorräte - anstatt sie zu rationieren - lieber "blockweise" verzehren? Also z.B. anstatt täglich 1.500 kcal lieber zwei Wochen gar nichts, und dann zwei Wochen 3.000 kcl/d?!?
- Sollte man die Vorratshaltung nicht in Richtung Fett+Eiweiß hin "optimieren" und Kohlehydrate eher vermeiden (weil diese vermutlich in einem gewissen Ausmaß durch staatliche Stellen "beigestellt" werden?)
Danke und LG,
Maresi
*) 1 kg schieres Körperfett hat ca. 9.000 kcal und kann den Körper somit für ca. zwei bis drei Tage mit den notwendigen Kalorien versorgen. Daher muss der Körper in jeder Fastenwoche ca. 2,5 kg Fett abbauen. In meinem Fall wäre da nach 10 Wochen (bzw. 20, wenn man die Ess-Phasen mit reinrechnet) Schicht im Schacht, bzw. muss allerspätestens ab diesem Zeitpunkt auf die Muskelmasse zugegriffen werden.
**) Die Verdauung an sich benötigt ca. 10 bis 20% der zugeführten Energie. Also üblicherweise ca. 250 bis 350 kcal/d.