Regentonne an Fallrohr anschließen

  • Hallo zusammen,


    da sich mein Hausgarten so langsam ein wenig von der Zier- zur Nutzfläche entwickelt, will ich demnächst eine nicht allzu gigantische Regentonne an ein Fallrohr des Dachs anschließen. Mir missfällt es allerdings ein wenig, dazu einen kompletten Ring aus dem Rohr rauszusägen. Jetzt habe ich gesehen, dass es Systeme gibt, bei denen man nur mit einem Bohrkranz ein größeres Loch in das Rohr bohren muss und dann einen "Regensammler" aus Gummi in das Fallrohr schiebt, der sich dann innen entfaltet.


    Hat hier jemand sowas in Verwandung und funktionieren Einbau und Dauerbetrieb vernünftig?


    Vielen Dank für alle Hinweise!

  • Bei mir ist zwar ein kompletter Ring herausgeschnitten, der Plastikeinsatz hat dann ein kleineres Rohr (geschätzt 1,5" innen) als Ablauf.
    Das führt dann mit einem Gardena Anschluß und einem Schlauch zum Wasserfass. (Das war schon so vorhanden, als ich hier eingezogen bin)
    Durch die relativ kleinen Durchmesser setzt sich das ganze Konstrukt immer wieder mit Schmutz, der von Dach kommt, zu und muss gereinigt werden.


    Grundsätzlich finde ich Regenrohrklappen besser, weil diese einfach eine große Öffnung haben und dort der Dreck nicht hängenbleibt bzw. (z.B. Blätter) leicht zu entfernen ist.
    Beispiel siehe hier (willkürlicher Treffer bei der Suche)


    Wie das von Dir beschriebene genau funktioniert und wie schmutzanfällig und servicefreundlich das ist, kann ich so nicht beurteilen. Hast du einen Link auf ein Beispiel?


    Gruß, Schwarzstart

    -<[ N u n q u a m - N o n - P a r a t u s ]>-

  • Ja, die Klappen kenne ich auch, aber da scheue ich vor dem kompletten Durchsägen des Rohrs zurück, weil ich nicht riskieren will, dass es mir oben oder unten aus einer Verbindung rausrutscht und ich dann das komplette Rohr vermutlich reparieren lassen muss. Wenn ich nur ein Loch bohre und dabei Mist baue, kriege ich das wahrscheinlich noch in Eignehilfe geflickt.


    So etwas in der Art meine ich: https://www.amazon.de/Garantia…BRM/?tag=httpswwwaustr-21


    Es gibt wohl auch welche, bei denen der Sammler nicht als "Gabel" sondern als "Fragezeichen" geformt ist.


    Die Rezensionen auf Amazon sind gemischt, insbesondere was den Ertrag betrifft. Für den kleinen Garten zu Hause käme es mir zwar nicht auf die optimale Ausbeute an, aber grundsätzlich funktionieren und ein bisschen was sammeln sollte es halt schon.

  • Ich kann mir vorstellen, dass dieses Teil ähnlich schmutzanfällig ist, wie bei mir.
    Die Sammelfläche für das Wasser innerhalb des Rohrs ist recht klein, deshalb schreiben einige von der geringen Menge.


    Ich persönlich würde eine andere Lösung wählen.


    Gruß, Schwarzstart

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  • Wir haben ein ähnliches Model mit gleichem Funktionsprinzip:
    https://www.amazon.de/gp/produ…sc=1&tag=httpswwwaustr-21


    Die Installation geht "Minimalinvasiv", d.h. es wird ein Loch in das bestehende Fallrohr gesägt/gefräst und die Gummilippen anschließend hineingeschoben.
    Wenn man das System irgendwann Probleme macht, kann man es unkompliziert austauschen.


    Nachteil ist die teilweise geringe Wassermenge, die gesammelt wird: In der Theorie läuft das Wasser an der Rohrwand herunter. Durch Höhe, Geometrie u.a. fällt bei uns allerdings auch ein guter Teil des Wassers im Zentralbereich des Rohres herunter und damit an den Auffanglippen vorbei. Wenn der Gummi sich verzieht oder nicht richtig anliegt, geht weiteres Wasssr verloren.
    Mit Verschmutzung haben wir keine Probleme, was aber daran liegt, dass von vornherein recht wenig Beimaterial in die Regenrinne gelangt und vor dem Fallrohr ein Gitter als Stopper eingesetzt ist.


    Falls der Einsatz im Fallrohr gereinigt werden muss, geht das aber recht simpel (Gummi raus, sauber machen, Gummi rein.
    Langzeiterfahrung liegt bei uns leider auch noch nicht vor.

  • Wie ich oben geschrieben habe, ist bei mir zwischen Wasserfass und Wassersammler ein bisschen Gardena verbaut.
    Dadurch ist die Reinigung recht einfach:
    Schlauch zum Wasserfass abstecken, Gartenschlauch anstecken, Wasser rückwärts durch das System ins Fallrohr sprudeln lassen, sauber... :winking_face:


    Gruß, Schwarzstart

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  • Diese Siebe halten Blätter und andere größere Gegenstände auf und dafür sind sie prima.
    Blätter setzen meinen Wassersammler nicht zu, sondern es ist Staub und ähnliches, der den Auslass zusetzt. Es bildet sich eine Art Schlamm, der verstopft das Ganze.
    Durch das Spülen wird es schnell wieder sauber.


    Gruß, Schwarzstart

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  • Morgen,


    seit doch froh, ihr habt wenigen Fallrohre, ich hab nur ne Kette, an der das Wasser unterlaufen soll.
    An einer hat mein Vater mir aus VA einen Sammler gebaut...was zum glück recht gut funktioniert.... von dort wird das Wasser über paar Rohre weggeführt und über nen selbstgebauten Überlauffilter in 2 Tanks geleitet.

  • So, ich habe das verlinkte Ding letztes Wochenende eingebaut. Heute hatten wir nachts und morgens endlich einen schönen Landregen. Bei der Verwandtschaft, die einen Kilometer weiter wohnt, hat der Regenmesser 7 l/qm angezeigt.


    Meine 300-Liter-Tonne ist fast voll geworden. Da ein ungefähr 60 qm großer Dachabschnitt in das Rohr entwässert, kann das Gummiding offenbar tatsächlich den größten Teil des Regenwassers vom Dach abfangen. Allerdings ist der Anschluss am Rohr nicht ganz dicht. Da rinnt etwas Wasser raus. Wenn es wieder trocken wird, werde ich da wohl nochmal mit Silikon rangehen.


    Insgesamt funktioniert das Ding aber besser als erwartet. Mal schauen, wie es im Dauerbetrieb mit Verschmutzung wird.

  • Dieses Zuflussteil ist so konstruiert, dass da nichts mehr nachläuft, wenn innen der Wasserstand der Zuflussöffnung erreicht ist. Ob das wirklich klappt, werde ich dann wohl beim nächsten Regen sehen.

  • Mal ein Update nach einem kleinen Gewitter und nachfolgend einem knapp einstündigen Regen: Da war ich vom Ertrag ziemlich enttäuscht. Schätzungsweise rund 100 Liter sind ins Fass geflossen, offenbar insbesondere am Anfang während des starken Gewitterregens.


    Wie ich mit einigem Rumprobieren bei nachlassendem Regen herausgekriegt hat, lag das wohl daran, dass der Verbindungsschlauch inzwischen etwas durchhängt und sich darin Wasser ansammelt, das bei leichtem Regen den Nachfluss sperrt.


    Ich habe jetzt erst mal das Fass rund zehn Zentimeter tiefer gestellt. Damit sind Zufluss und Öffnung im Regenrohr jetzt nicht mehr in der Waage, wie es eigentlich vorgesehen ist. Jetzt warte ich auf den nächsten Regen, um zu schauen, ob das Wasser dann besser fließt und ob die Rücklaufsperre noch funktioniert.

  • gut, bei Bestandsanlagen ist das etwas schwierig, aber hat schon jemand an eine 100% Lösung gedacht, das Fallrohr direkt in den Tank leiten, den ersten Überlauf gegebenenfalls in weitere Tanks, erst wenn die voll sind den zweiten Überlauf weiter in die Erde/Kanal?

  • Hi,


    Das Dreckproblem hatte ich auch lange zeit. Gitter über die Regenrinne oder ein Fallrohrsieb waren immer sehr schnell verstopft, oder dann das Ausleitungsrohr dahinter.


    Lösung: Flexibles Drainiagerohr (16 cm Durchmesser) ohne die Wasserschlitze direkt ans Fallrohr gebunden (ein kleines Stück des Fallrohres ausgebaut).


    So kann man zwar nicht schnell zwischen Fallrohr und Regentonne umschalten, aber es gibt keine Verstopfung mehr. Der ganze Dreck wird einmal im Jahr aus der ersten Regentonne rausgeholt.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Was passiert wenn die Tonne voll ist? Geht sie über oder läuft das Wasser dann wieder ins Fallrohr ab?


    So, jetzt hatten wir am Sonntag endlich den ersten ergiebigen Regen seit rund fünf Monaten, und es hat sich herausgestellt, dass die Konstruktion des Sammlers offenbar funktioniert: Das Wasser steigt nur bis ein paar Zentimeter unter dem oberen Rand der Tonne.


    Ansonsten habe ich den Eindruck, dass der Ertrag sehr unterschiedlich ist. Beim letzten Gewitterschauer kam zum Beispiel fast nichts an, obwohl der für kurze Zeit sehr heftig war. Ich nehme an, dass das an den Strömungsverhältnissen im Rohr liegt und der Sammler am besten funktioniert, wenn der Regen mittelmäßig stark ist. Wem es also darauf ankommt, auch bei wenig Regen noch etwas zu sammeln und wer den Dachabfluss optimal nutzen will, der ist mit dem Regensammler dieser Bauart vermutlich nicht so gut bedient. Wenn es nicht unbedingt die absolute Optimierung des Wassererstrags sein muss, dann scheint er hingegen eine gute, leicht installierte Variante zu sein. Man muss auf jeden Fall ein wenig mit dem Schlauchanschluss und mit dem Höhenunterschied zwischen den Bohrungen im Rohr und in der Tonne experimentieren.

  • Nachdem wir jetzt einige Regentage hatten, konnte ich die Konstruktion endlich mal umfassend im Livebetrieb beobachten: Wie vermutet, kommt man damit nicht auf die optimale Ausnutzung des Wasserabflusses vom Dach. Damit überhaupt etwas fließt, braucht man mindestens einen mittelstarken Landregen. Wenn es weniger ist, fließt praktisch nichts durch den Schlauch. Irgendwann ist auch eine Maximalmenge erreicht, so dass auch bei Wolkenbrüchen nur ein Teil ankommt. Bei richtig heftigem Regen können da aber geschätzt bis zu 100 Liter pro Stunde ankommen.


    Was nicht wirklich gut funktioniert, ist der Stopp beim Überlauf. Zumindest läuft derzeit die Tonne über. Vielleicht hat sich die Steinunterlage, auf der sie steht, inzwischen etwas abgesenkt, auch durch die 300 Kilo, die jetzt zusätzlich darauf lasten. Da müsste ich jetzt nochmal alles um ein paar Zentimeter ausbalancieren, was aber mit der vollen Tonne nicht geht. Unter dem Strich ist es einfacher, das Ventil am Rohr zuzudrehen und wieder zu öffnen, wenn etwas Wasser verbraucht ist.


    Fazit: Das System ist eine gute Möglichkeit, um mit wenig Aufwand eine Regentonne an das Fallrohr anzuschließen. Es schafft eine ordentliche, nicht jedoch die optimale Ausbeute der Wassermenge. Den Überlaufstopp zum funktionieren zu bringen, erfordert eine ziemliche Tüftelei, falls das überhaupt geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Asdrubal () aus folgendem Grund: Rechtschreibung und Stil

  • Moin Asdrubal,


    das bei leichtem Regen kein Wasser in die Tonne fließt, hat einen guten Sinn:

    Mit dem beginnenden oder leichtem Regen wird der Staub vom Dach gewaschen. Würde der Regen „vom ersten Tropfen an“ in der Tonne landen, hättest Du allen Dreck mit drin ...


    JMO2Ct


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Ich bezweifle zwar, dass das vom Hersteller so geplant ist, aber das scheitn auf jeden Fall ein positiver Nebeneffekt zu sein. Ergibt Sinn!