Tiefbrunnen mit Schwengelpumpe

  • Hallo liebe Leute,


    ich plane auf unserem bald vorhandenen Grundstück einen Brunnen bohren zu lassen. Es ist ein Grundstück ohne Strom und jegliche Infrastruktur. Am liebsten ist mir eine manuell betriebene Pumpe.


    Mit meinen ersten Schätzungen von Grundwasser in wenigen Metern Tiefe lag ich wohl falsch. Bei der Zweitbesichtigung habe ich darauf geachtet, wie tief man etwa absteigen muss, um zum nah liegenden See zu gelangen. Ich kam auf immerhin an die zehn Meter. Der See ist ein Baggersee. Soweit ich es verstehe füllt sich die Grube mit Grundwasser. Auch wenn im See mit der Zeit kein Grundwasser steht, da sich ein eigenes Milieu bildet, so korrespondiert das Wasser wohl mit dem Grundwasser, so dass ich davon ausgehe, dass der Wasserstand in etwa der Grundwassertiefe entspricht. Sollte ich da falsch liegen, korregiert micht bitte!


    Sehr gerne hätte ich eine Schwengelpumpe, die saugen normalerweise nur bis zu einer Tiefe von acht Metern gut, bis zu zehn Metern geht es noch halbwegs, darunter ist es wohl technisch nicht möglich.
    Ein Brunnen sollten wohl auch etwas tiefer sein, als der derzeitige Grundwasserstand, falls sich dieser etwas absenkt. Damit müsste ich den Brunnen tiefer als zehn Meter bohren lassen.


    Eine Solarpumpe möchte ich nicht, die kann ich beim auswärtigen Grundstück nicht beaufsichtigen, sie könnte "Beine bekommen". Manuell ist mir auch lieber, als Batteriebetrieb.


    Nun habe ich Schwengelpumpen der Firma Beyer entdeckt, die durch einen zusätzlichen Arbeitszylinder eine Förderung aus einer größeren Tiefe ermöglichen.
    Konkret geht es um die Modelle Bayer G 250 (bis 15 Meter) und Beyer H 52 (bis 25 Meter), zu denen man jeweils einen speziellen Tiefbrunnen-Zylinder einbauen würde.
    Hier ist eine Übersicht in einem Online-Shop:
    http://www.lotze-wassertechnik…n/tiefbrunnen-handpumpen/


    Außerdem wurden hier im Forum mal die Pumpen von Nira erwähnt.Da gibt es wohl die Nira 3b (bis 12,5 Meter, was ggf. etwas knapp bemessen wäre) und die Nira 67 (bis 20 Meter), welche mich optisch etwas abschreckt, aber das ist natrürlich nicht das Hauptkriterium.
    http://www.nira-pumpen.de/pumpen/brunnenpumpen/nira-67/


    Natürlich möchte ich zu gegebener Zeit hierzu einen Brunnenbauer vor Ort befragen. Aber vielleicht kennt jemand diese Modelle oder einen der Hersteller? Nutzt jeman von euch eine der Pumpen?
    Oder hat jemand von euch eine andere Manuelle Pumpe, die aus einer Tiefe von 15 Metern fördern könnte?

  • Prinzipbedingt unterscheidet man Saug- und Druckpumpen.


    Mehr als 9m Saughähe geht als Saugpumpe nicht. Siehe hier https://de.wikipedia.org/wiki/Geod%C3%A4tische_Saugh%C3%B6he


    Bei einem tieferen Grundwasserstand gibt es nun zwei Möglichkeiten:


    Entweder die Pumpe wandert unter die Erde und verringert so die Distanz zum Grundwasserstand. Dadurch ergibt sich aber das problem, wie dann die Distanz zwischen Pumpe und Oberfläche überwunden wird.


    Oder 2. Der Pumpenzylinder wird ins Wasser eingetaucht und aus einer Saugpumnpe wird eine Druckpumpe. Diese kann dan beliebige Höhendifferenzen mit höherem Kraftaufwand natürl ich überwinden.
    Bei dieser Konstruktionsart wird die Bewegung des Schwengels über ein langes Gestaänge zum Druckzylinder unter Wasser übertragen. Dies ist natürlich nicht ganz wartungsfrei.


    google mal nach "Brunnen bohren Das Handbuch Brunnenbohren Schritt für Schritt" Der erste Treffer ist ein recht lesenswertes pdf.

  • Moin tryppp, dein Brunnenbauer kann dich sehr gut beraten, welche Möglichkeiten du hast. Ich wünsche mir auch so eine Schwengelpumpe, wenn es bei mir geht. Der Grundwasserstand ist in meiner Gegend nicht mehr so genau erfasst und kann nur durch andere Brunnen in der Umgebung abgeschätzt werden. Bei mir bin ich gespannt, wenn es soweit ist. Wenn es am Ende eine Elektropumpe wird, ists auch gut. Auch wenn es mit der Stromversorgung etwas aufwendiger ist an der Stelle.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Sowas ist natürlich der ultimative Brunnen. In Deutschland braucht man für so was vermutlich eine Baugenehmigung und eine Genehmigung zur permanenten Wasserentnahme aus dem Grundwasser und bestimmt noch eine weitere Genehmigung, die nie erteilt wird. :winking_face: Kann man mit damit auch Strom produzieren? In den USA sehe ich sowas auf sehr vielen Bildern. Gibt es das dort überall?

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Nun meine ersten Erfahrungen mit Brunnenbauern:


    Ich habe bei nahezu allen Brunnenbauern in der Umgebung angefragt, die Hälfte hat direkt verneint, als ich nach einem Tiebrunnen auf einem Grundstück ohne Stromanschluss fragte.


    Einer ist bereit, eine Tiefbrunneschwengelpumpe mit entsprechendem Tiefbrunnen-Arbeitszylinder einzubauen. Er gibt aber auch zu, so etwas noch nie gemacht zu haben, glaubt aber, Pumpe und Arbeitszylinder in ein bis zwei Stunden montieren zu können. Ich müsste die Pumpe usw. selbst besorgen und hoffen, dass alles klappt. Teurer als erhofft, ist es auch noch. Alternativ könnte er eine elektrische Pumpe anbieten, die mit einem Solarmodul betrieben werden könnte (noch teurer und umständlicher, da ich es immer mitbringen müsste).


    Ein weiterer Brunnenbauer schlägt vor, eine elektrische Punpe zu installieren und diese mit einem immer mitzubringenden Generator (2 - 3 KW) zu betreiben,


    Nun ein paar Fragen:


    Die zwei Brunnenbauer schlagen recht unterschiedliche Bohrtiefen vor. Das Grundwasser steht wohl bei etwa 8 m Tiefe. Der Erste meint, 13 - 14 m reichen, auch für die Reserve, die unter dem Arbeitszylinder nötig ist und auch für trockene Sommer.

    Der Zweite meint, man müsse 18 m bohren.

    :question_mark:

    Wer von euch hat einen Brunnen und weiß, wie stark sich die Wassertiefe in dem trockenen Sommer 2018 verändert hat.


    Betreibt jemand von euch eine Pumpe mit kleinem Generator?

  • Nabend.


    Leider habe ich keine Antworten auf deine Fragen. Aber da ich auch gerade den Plan gefasst habe,

    mir einen Brunnen bohren/bauen zu lassen, umtrieb mich auch die Idee einer Schwengelpumpe

    bie möglichst tiefem Brunne. Die finnische Firma Nira stellt eine Pumpe her, die bis 20m fördern

    kann:


    http://www.nira-pumpen.de/pumpen/brunnenpumpen/nira-67/


    Grüße


    Duke


    Edit: Lese jetzt erst, dass die Nira 67 weiter oben im Thema schon erwähnt wurde...

  • Hallo "tryppp",


    ich habe zu dem Thema folgendes Buch gefunden, dass Dir ggf. ein bisschen weiterhelfen könnte (?)


    https://www.ebay.de/itm/Brunne…ksid=p2060353.m1438.l2649


    Auf eine meiner Reisen habe ich folgende Pumpe gesehen, die ich interessant fand:


    IMG_8161.JPGprevival.org/f/index.php?attachment/531236/IMG_8163.JPG IMG_8164.JPG

    Dazu gibt es folgende Webseite:


    https://www.bakerwatersystems.…tor-lift-hand-pump-stands


    Das ist eine Riesen-Webseite, da gibt es viel zu sehen und zu lernen....

    und da gibts Ideen wie man "KISS" Dinge machen kann....


    Zu einigen Vorschlägen Deiner Brunnenbauer:


    Warum eine Elektropumpe einbauen und einen Generator anschleppen ?


    Eine selbst Ansaugende kleine Benzinpumpe sollte das wohl auch können. oder ?


    Gruss, Udo

  • Die maximale theoretische Ansaughöhe beträgt ca. 8 m. Das schaffen aber die wenigsten Pumpen. Eine Benzinpumpe muss an der Erdoberfläche betrieben werden, also wird das wohl im Fall von tryppp nicht funktionieren.

  • Hallo,

    Ich hole mal meine Erinnerungen von der letzten Brunnenbohrung hervor. Das ist zwar schon Jahre her, aber solch ein Ereigniss vergisst man nicht so schnell. Damals wurde ein neuer Hausbrunnen gebohrt, und ein Nebenbrunnen für die Tiere der nur mit einer gewöhnlichen Schwengelpumpe berieben wurde, und die war auch schon damals 30 Jahre alt. Der Brunnen wurde 15 Meter gebohrt. die Wassersäule stand aber bei 3 Meter. So mussten nur die drei Meter bis zum Rückschlagventil mittels nachgegeossenen Wasser überwunden werden. Danach war es kein Problem jederzeit frisches Wasser zu pumpen. Wichtig ist aber immer ein 100%tige Dichtigkeit des Rückschlagventils, das sich unten in der Pumpe befindet, gegeben ist. Es ist normalerweise nichts als ein Gewicht mit einem Gummiring. Zur Absicherung sollte man aber immer noch ein normales Rückschlagventil in dem Stück der Leitung einbauen das zwischen Erdreich und Ende der Pumpe liegt. Im Winter und bei Frost wird das Ventil einfach geöffnet und der Wasserspiegel singt in eine Tiefe wo kein Frost der Pumpe oder Leitung was anhaben kann.

    Es ist also durchaus möglich mit einer Baumarktschwengelpumpe Wasser zu fördern. Das haben unsere Vorfahren seit Jahrhunderten gemacht, auch wenn die etwas größer waren wie die heutigen. Ja manchmal richtige Prachtstücke, die auf dem Antikmarkt hohe Preise erziehlen. Aber das nur am Rande.

    Viele Laubenpieper haben noch solch eine Pumpe im Gebrauch, auch mancher Friedhof hat auch noch solche Pumpen.

  • Kennt jemand von euch Brunnen irgendwo im Flachland, bei denen Wasserstand und Reservetiefe bekannt sind und die 2018 durchgängig zuverlässig Wasser hatten?


    Duke

    Die Nira 67 benötigt einen etwas größeren Rohrduchmesser, als es der Brunnenbauer standardmäßig verwendet. Er würde aber eine Beyer Tiefbrunnenpumpe einbauen.


    @Udo Ich hatte irgendwo gelesen, dass eine Benzinpumpe keinen nennenswerten Höhenunterschied schafft.

  • Ich habe da ein etwas anderes Wasserproblem folgendermaßen gelöst. Mein Ziel war es genügend Gießwasser für den Garten aus dem Bach zu holen. Da ich absolut keinen Bock hatte Eimer zu schleppen, habe ich mir eine kleine Solaranlage gebastelt und pumpe das kostbare Nass mittels Sonnenenergie in meine Fässer.


    Anfangs hatte ich so eine 12V Campingpumpe die relativ wenig Leistung brachte und schnell kaputt war. Also habe ich die Solaranlage kräftig aufgerüstet und einen Wechselrichter verbaut. Seid Jahren funzt das System nun mit dieser Pumpe.


    https://www.amazon.de/Tauchpum…8-22&tag=httpswwwaustr-21


    Ob diese Pumpe tatsächlich 70 Meter schafft konnte ich nicht testen. Fakt ist allerdings das ich mit meiner ollen LKW Batterie und mit 100 W Solarpanel in einer halben Stunde um die 500 Liter Wasser fördere und eine weitere halbe Stunde den Garten wässern kann, ohne das mein System an seine Grenzen kommt.


    Filme über meine kleine Anlage auf meinem Kanal. primitiv aber wirksam. Denk mal darüber nach bevor du mit Schwengelpumpe, Generatoren oder Benzinpumpe anfängst.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Nicht jeder will, oder kann sich solch ein Inselsolaranlage hinstellen.(Diebstahl). Aber für meinen Garten hab ich auch sowas gebaut. Trotzdem ist eine Schwengel, oder Handpumpe, https://www.google.com/search?…6BAgEEAE&biw=1906&bih=917 immer noch die einfachste oder robusteste Methode, weil nur ein paar Dichtungen ausgetauscht werden müssen. Bei Inselsolaranlagen kann ein ganzer Rattenschwanz sich ergeben.


    Ich muss noch betohnen das die von Bärchen erwähnte 12 Volt Minipumpe bei mir über drei Jahre ihren Dienst getan hat. Letztes Jahr habe ich sie gegen eine neue ausgewechselt. Bin aber auch der Meinung das ich selber schult daran war, da sich Blätte und anderer Kleinstteile sich in der Pumpe festgesetzt hatten und so zerstört wurde. https://www.ebay.de/itm/12-Vol…ksid=p2060353.m1438.l2649.

    Mit meiner kleinen Inselanlage betreibe ich noch ein altes Radio und für meinen Schaf und Hühnerstall die entsrechenden LED Lampen. Vielleicht wäre ja eine kleine Inselsolaranlage doch nicht so schlecht. Allerdings hole ich mir das Wasser, oder besser lasse es laufen von meinem Schaffstaldach in zwei 1000 Liter Container.


    Mir kommt da gerade eine Idee. Du hast geschrieben das ein See nicht weit von euch entfernt wäre, und du 10 Meter höher liegen würdest wie dein Grundstück. Wie wäre es mit einer Widderkopfanlage, die selbstständig und ohne Strom auf dein Grunstück wasser pumpt. https://de.wikipedia.org/wiki/Hydraulischer_Widder. Wäre nur zu klären ob du das darfst und ob die Seebesitzer dir das erlauben würden. aber fragen kostet nichts.

  • Was es nicht alles gibt. Von einem Hydraulischen Widder hatte ich noch nie gehört, fand ich sehr spannend zu lesen. Leider kommt es nicht in Frage. Es ist ein städtischer See und Naturschutzgebiet, erlauben wird mir das sicher keiner. Unauffällig könnte man es auch nicht machen, das es erst ein Stück über das städtische Grundstück gehen müsste und dann über einen Weg, der nicht nur von mir genutzt wird.


    Miesegrau

    Verstehe ich es richtig, dass du die LKW-Batterie als Speicher nutzt und das 100W-Solarpanel ohne Speicher nicht genug Energie für die Pumpe liefern würde?

    Da es eine 250W Pumpe ist, müsste das Panel dann vermutlich 500 haben, falls die Sonne nicht so stark scheint? Und dann noch einen Wechselrichter.

    Oder muss man mit Wechselrichter ohnehin speichern?

  • tryppp Richtig. Der Akku dient als Zwischenspeicher und das Panel sorgt dafür das er immer gut gefüllt ist. Ein größerer Wechselrichter gehört immer an die Batterie, die ihn mit einer relativ gleichmäßigen Spannung von 12V ebes versorgt. Sinkt die Batteriespannung etwas unter 12V ertönt bei meinem ein Warnton und er schaltet ab.


    Zwischen Panel und Batterie ist ein Einspeiseregler geschaltet, der die ca. 18V der Solarplatte auf ladefreundliche 14,5V herunterregelt. Ob und wie so ein Einspeiseregler mit den durch das Wetter verursachten Spannungs- und Wattschwankungen klar kommt - keine Ahnung. Und ob man einen Wechselrichter direkt mit dem Panel verbinden sollte weis ich ebenfalls nicht. Ebensowenig weis ich wie die Pumpe das verdauen würde. Vielleicht weis hier ein Fachmann mehr als ein Bastler und Autodidakt?

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Ich versuche unterschiedliche ALternativen durchzudenken.

    Eine weitere hätte ich noch.


    Eine nicht zu starke Pumpe mit einer Powerstation / mobilem Energiespeicher (oder wie auch immer man es nennen mag) zu betreiben.

    So ein Ding kann man auch an ein Solarpanel anschießen, kann es aber auch zu Hause an der Steckdose aufladen. Anschließen kann man dann über USB oder normale Steckdosen. Hier ist so ein Beispiel. Wenn jemand dazu eine Meinung hat oder sogar Erfahrungen - gern.


    https://www.amazon.de/SUAOKI-E…=8-3&tag=httpswwwaustr-21


    Ich denke, wenn ich eine Lösung finde und nicht sofort nach einem stromlosen Tiefbrunnen frage, habe ich vielleicht mehr Auswahl bei den Brunnenbauern und finde einen, der für das Bohren usw. weniger nimmt.

  • Eine nicht zu starke Pumpe

    wieviel Watt würdest du der Pumpe zugestehen?


    was wichtig ist: schau dir das Leistungsdiagramm der Pumpe an - Förderhöhe <==> Fördermenge, ned das dann bei 10m Förderhöhe nur noch 1/3 der Menge ankommt


    bedenke aber auch das die Powerstation nur 300W Leistung abgibt und 400Watt speichern kann, die 600Watt sind nur für Sekunden verfügbar wenn die Pumpe anläuft

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Ich habe mich noch für keine Pumpe entschieden, aber ich denken 250 W müssten gehen.

    Viel mehr als 10 Meter müsste sie nicht pumpen und riesiege Mengen gießen wollte ich auch nicht. Ich brauche keine Perfekter-Rasen-Sprinkleranlage usw.

  • tryppp

    Hat den Titel des Themas von „Schwengelpumpe für Tiefbrunnen“ zu „Tiefbrunnen mit Schwengelpumpe“ geändert.