Hallo,
ich musste bei meinem Haus leider feststellen, dass die Kellerisolation, zwar entsprechend damals geltenden Baunormen ausgeführt wurde, dies jedoch nicht ausreichte um Schimmel an den Wänden zu vermeiden. Nachdem das Problem erkannt war musste eine schnelle Lösung her.
Also schaffte ich einen elektrisch betriebenen Luftentfeuchter an. Im Prinzip arbeiten die Dinger ähnlich wie ein Kühlschrank. Mit einem Kühlkompressor wird eine Fläche runtergekühlt. Ein Ventilator bläst die Raumluft über diese Fläche. Feuchtigkeit kondensiert am kalten Metall aus. Die entstehende Abwärme des Kompressors wird genutzt um die Luft vor dem Ausströmen wieder zu erwärmen.
Das Prinzip ist bewährt und funktioniert. Soweit, so gut.
Der Nachteil dabei ist jedoch, das Ding braucht Strom und zwar abhängig von der Jahreszeit, jede Menge. Da ich es genauer wissen wollte, habe ich einen Stromzähler vor das Gerät gehängt und ein Jahr lang den Verbrauch aufgezeichnet. Es waren stolze 1.500 Kilowattstunden. Bei 14 Cent pro kWh sind das immerhin €210,- pro Jahr.
Eine andere Lösung musste her.
Nach etwas rumsuchen im Internet, fand ich eine Österreichische Firma, die eine Entfeuchtungslösung, basierend auf einer kleinen 3-Kreis Steuerung anbot. Zwar ist diese Lösung in der Anschaffung kein Schnäppchen aber die Betriebskosten sollten das bald wieder reinspielen. Die Steuerung kostet €127,-. Man braucht dazu allerdings noch zwei busfähige Temperatur/Feuchte Sensoren, einen Lüfter, Installationsmaterial und ein umgebautes Fenster.
Alles zusammen ca €350,-. Das erinnert mich daran, dass der Entfeuchter auch so um die €350 gekostet hat.
Die Installation war dann relativ einfach:
Um den Lüfter ins Fenster einzubauen gibt es zwei Methonde. Entweder lässt man sich ein entsprechendes Glas mit runder Öffnung anfertigen, was den Preis für das Glas ca. verzehnfacht oder man nimmt ein kürzeres Glas und setzt daneben eine Kunststoff- oder Holzplatte mit der gleichen Dicke wie das Glas ein. Die Platte hat neben den geringeren Kosten auch den Vorteil, dass man das Kabel für den Aussensensor problemlos durchführen kann.
Ich habe mich daher für diese Variante entschieden. Das neue Glas kostete €25,-. Die Holzplatte hatte ich rumliegen. Natürlich muss man die dann ordentlich lackieren, damit sie auch Wetterfest ist.
Zwischen Glas und Holzplatte habe ich ca. 1cm Spalt mit Silikon gefüllt um eine elastische Dehnungsfuge zwischen den verschiedenen Materialien zu belassen.
Danach habe ich die Sensoren montiert. Der Aussensensor ist an der südostseitigen Hauswand angebracht, was sich im Nachhinein nicht als ideal herausstellen sollte. Der Innensensor ist etwas weiter entfernt vom Lüfter im zentralen Kellerraum angebracht.
sensur_aufrecht.JPG
Neben dem Sensor zur visuellen Kontrolle, ein Thermo/Hygrometer.
Das ganze Gerödel wird mit der Steuerung verkabelt:
steuerung.JPG
Die grundlegende Funktionsweise:
Die Steuerung misst Innen- und Aussentemperatur, sowie Innen- und Aussenluftfeuchte. Aus diesen Daten errechnet die Steuerung die absolute Feuchte in Gramm Wasserdampf pro Kubikmeter beider Medien.
Ist die absolute Feuchte aussen geringer als innen, dann schaltet die Steuerung den Lüfter ein.
Es gibt natürlich noch einige Paramter, die man einstellen kann bzw. muss, damit das Ding ordentlich werkelt und einem beispielsweise im Winter nicht den Keller auf 0° runterlüftet aber das ist alles relativ einfach über die 4 Tasten an der Steuerrung zu erledigen.
Ich habe aktuell folgende Einstellungen:
Mindestfeuchtedifferenz um Lüfter zu starten: 1g/m³
Feuchtedifferenz um Lüfter auszuschalten: 0,5g/m³
Lüfter sperren wenn Raumtemperatur kleiner gleich 18°C
Lüfter freigeben, wenn Raumtemperatur größer gleich 19°C.
Min/Max absolute Feuchte habe ich nicht eingeschränkt, könnte man aber auch konfigurieren.
Der Luftentfeuchter steht immer noch an seinem Platz und das Energiemessgerät ist auf Null zurückgesetzt. In einem Jahr weiss ich, ob sich die Investition und Arbeit gelohnt hat. Die neue Anlage läuft seit 10.06.2018.
Ich werde weiter berichten.
LG. Nudnik