Wer nachsehen möchte, wie stark der Boden mit Cäsium 137 (primär von Tschernobyl) belastet ist.
137Cs Bodenbelastungskarte des Umweltbundesamts
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Hallo Nudnik,
das sieht ja nicht so schön aus für einige Gebiete.....
Was passiert denn mit dem Gras un der Milch z.B. ?
Gibt es diese Karten auch für D, CH und I , F ?
Gruss, Udo
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Ganz ehrlich: Der Wert solcher Karten ist relativ bescheiden. Denn ob 100m von der Messstelle entfernt die selbe Kontaminierung herrscht, entscheidet der Zufall (in diesem Zusammenhang: damalige Wetterlage bzw. Niederschlag).
In Bayern wird auch heute noch jedes Stück Schwarzwild untersucht und ggf. (bei erhöhten Strahlungswerten) entsorgt.
Allerdings sind die Grenzwerte so niedrig, dass man sich (zumindest als Erwachsener) vermutlich viele, viele Jahre beschwerdenfrei davon ernähren könnte - auch bei tlw. massiven Überschreitungen des Grenzwertes. -
Update: Hier ein guter Beitrag zu diesem Thema: http://www.general-anzeiger-bo…eicht-article3241235.html
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Vielleicht nicht unbedingt die Cäsiumbelastung aber andere Bodenbelastungen und auch die Grundwasserspiegelhöhen usw. können für die Aargauer / Fricktaler unter uns auch hier abgerufen werden: https://www.ag.ch/app/agisviewer4/v1/agisviewer.html
So ist zumindest ein Teil der Schweiz abgedeckt.
Grüsse Riverbull
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Auf Nudniks Karte sieht man schön wie das Wetter damals war und wo es wirklich heftig runtergespült hat. Kann mich noch erinnern das die Behörden damals sogar die Milch unserer zwei Milchschafe einsammeln wollten. Der große Milchbauer nebenan durfte weiter an die Molkerei liefern. Walderdbeeren wurden vertäufelt, aber die Erdbeerfelder waren ja ungefährlich
Das Cäsium wird uns noch lange begleiten. Interressant wären ja Messungen in wie weit heute die Tiere durch das Futter usw. belastet sind. Da wird aber nicht mehr gemessen so viel ich weiß. -
Ja eben, aber nur die Wildtiere. Nutztiere bekommen auch das Futter vom Feld, da wäre es mal interessant obs dazu Studien gibt.
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Ist bei Nutztieren nicht unbedingt notweendig.
Der Fallout hat ursprünglich die Bodenoberfläche kontaminiert. Deshalb wurde damals auch alles was vom Feld kam, inklusive Fleisch, Milch etc. gegen einen Grenzwert gemessen.
Dieser Fallout sank über die Jahre in tiefere Bodenschichten ab. Manche Pflanzen nehmen das vermehrt auf, manche gar nicht. Das Myzell von Pilzen holt seine Nährstoffe genau aus diesen Bodenschichten.
Deshalb wurde die Kontamination von Pilzen die letzten 30 Jahre auch nicht geringer sondern teils sogar stärker und deswegen werden die auch heute noch gemessen. In Österreich wir dazu ein jährlicher Bericht veröffentllicht.
Wildschweine fressen Pilze und nehmen so die Kontamination auf. Deshalb wird auch Wildschwein nach wie vor gemessen.Zitat aus dem Radioaktivitätsbericht:
Da das Radiocäsium in den meisten landwirtschaftlich genutzten Böden fest an Tonminerale gebunden ist und somit für eine Aufnahme durch Pflanzen nur in einem sehr geringen Ausmaß zur Verfügung steht, weisen Lebensmittel und landwirtschaftliche Produkte im Allgemeinen nur noch geringe Aktivitäten an Cäsium-137 auf. Im Vergleich dazu deutlich höhere Werte finden sich jedoch nach wie vor in einigen Waldprodukten, etwa in wildwachsenden Pilzen und Wild, da in naturnahen Waldökosystemen keine so effektive Fixierung von Cäsium erfolgt, und dieses somit weiterhin biologisch verfügbar bleibt.LG. Nudnik
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Eigentlich ist Cäsium nur mehr bei Wildschweinen ein Problem. Sie nehmen nämlich mit Vorliebe den Hirschtrüffel (eine unterirdisch wachsende Pilzart) auf, welche ihrerseits viel Cäsium einlagern. Oberirdisch wachsende Gewächse sind zwar tlw. auch noch belastet, aber nicht mehr so hoch...
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In bestimmten wildwachsenden Pilzen wie beispielsweise Maronenröhrlingen und Semmelstoppelpilzen werden in Österreich immer noch C137 Werte bis zu einigen tausend Bq/kg gemessen. Die Werte für Steinpilze und Eierschwammerl liegen aber unter 200 Bq/kg. Parasole sind mit Werten von wenigen Bq/kg eher gering kontaminiert.
Auch gibt es Almen, zB. in Mitteril wo die Milch immer noch stark kontaminiert ist. Nur durch die Verdünnung mit nicht kontaminierter Milch kann diese als Lebensmittel verwendet werden. -
Achja, hier noch ein Link zur Radon-Karte für Österreich: https://geogis.ages.at/GEOGIS_RADON.html#