Wenn jemand Brandbeschleuniger auf dem Boden ausschüttet

  • Es kommt näher..für mich zumindest. In dem Mac D im Kölner Hauptbahnhof, habe ich auch schon mehrfach an der Ausgabetheke gestanden.
    Man meint es betrifft andere, aber die Einschläge kommen auch regional näher und häufiger.


    Was können wir aber lernen ?


    Jemand geht in die Hocke und schüttet Brandbeschleuniger auf den Fussboden einer Mac. D Filiale.


    Eine Frau hatte sich sofort und ohne Schaden entfernen können , weil sie hingeschaut hat, wach war und nicht abgelenkt.
    Eine andere ist sehr knapp unverletzt entkommen, weil sie mit dem Rücken zum Täter saß und in ihr Handy vertieft war.
    Eine 14 Jährige die wohl voll auf den Bestellvorgang/Kassiervorgang konzentriert war hat es dann erwischt, sie hat schwere Verbennungen und muss operiert werden.


    Tatsächlich ist das "wach" und "bereit" sein das einzige, was wir tun können, oder eben die Vermeidung von solchen "möglichen Zielorten".
    Leider wird das wohl weder wünschenswert noch für alle möglich sein.


    Was sind den mögliche Zielorte ? (wobei "möglich" ist alles) Was sind also wahrscheinliche Zielorte ?


    1) Namhafte Großstädte scheinen eher betroffen zu sein als Kleinstädte.
    2) alles zur Verkehrsinfrastruktur , also Bahnhöfe und Flughäfen, U-Bahnen etc. waren bisher häufig Zielort des Terrors.
    3) Amerikanische und englische Einrichtungen, ggf. auch französische sind eher Ziel als NL, B oder A.
    4) Fussgängerzonen, soweit nicht durch Merkel-Lego gesichert, Stichtwort "Car-Entifada"
    5) Belebte Innenstadt, Messerattacken Stichwort "Knife-Entifada"
    6) Massenveanstaltungen Stadien, Weihnachtsmärkte, Konzerte sind im Visir der Täter.


    Wie verhält man sich aber richtig , bei ausgeschüttetem Brandbeschleuniger.
    Warnt man sofort die anderen Mitmenschen, wird der Täter genau in dem Moment zünden.
    Geht man also raus und warnt erst im letzten Moment ? Aus sicherer Entfernung ?

  • Ich glaube nicht, dass es einen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Tatausführung hat, ob sich Leute nur zügig entfernen oder dabei noch andere warnen.

  • Man weiß ja nicht genau, wie das abgelaufen ist, aber ich halte es für eher unwahrscheinlich, dass der das Zeug auskippt und dann möglichst lange wartet, bis sich das ausgebreitet hat. Vielmehr wird das Auskippen und Anzünden ein Vorgang von wenigen Sekunden sein. Ob es jetzt beispielsweise insgesamt acht Sekunden sind, weil der Täter wie geplant vorgeht, oder nur sechs, weil er durch Warnschreie in Hektik versetzt wird, macht nach meiner Einschätzung keinen so großen Unterschied. Dann würde ich eher schon warnen, damit möglichst viele Leute noch was machen können.


    Wenn ich das im Radio richtig mitbekommen habe, wurde der Angriff im Schnellimbiss doch eher deshalb abgebrochen, weil die Sprinkler losgegangen sind.

  • Wenn ich das im Radio richtig mitbekommen habe, wurde der Angriff im Schnellimbiss doch eher deshalb abgebrochen, weil die Sprinkler losgegangen sind.


    Ja das ist richtig. Im Koffer des Mannes hat man dann mehrere Campinggaskartuschen gefunden, mit Klebeband umwickelt, was wohl Stahlkugel und Metallteile somit an der Aussenhülle der Kartuschen befestigt hat. Zudem waren Molotow-Cocktails im Koffer. Scheinbar ging der Täter davon aus, dass das Initialfeuer auf dem Boden den Koffer entzünden würde und dann verstärkt durch die Molotow-Cocktails die Gaskartuschen zur Explosion bringen würde.

  • Mögliche Anschlagsziele sehe ich vor allem in grösseren Städten in gut besuchten Centern, an grösseren Bahnhöfen zu Hauptverkehrszeit, bei grösseren (Fest)Veranstaltungen und bei gut besuchten Sehenswürdigkeiten. Die Täter werden auch keine Rücksicht auf Kinder oder ältere Personen haben, es geht denen nur darum gezielt sehr viele Leute zu erwischen. Wie man sich richtig verhält das ist Situationsbezogen, es ist gut leicht wachsam zu sein, aber man wird sich nie auf alle Eventualitäten vorbereiten können. Falls man in so ne Situation gerät ist rennen wohl das beste, falls man weiss das es wirklich heiss wird oder ist, kann man vielleicht noch jemanden mitziehen, aber am besten ist die Flucht. Falls es an einem Bahnhof rumst, könnte eine Flucht in einen stehenden Zug oder wenn möglich unter einen stehenden Zug die beste Variante sein. Man kann nicht immer einen Plan B haben, aber wenn man ab und zu an Orten die man viel ist die Augen offen hat, kann man mögliche Fluchtwege eruieren. Heutzutage muss man sich anpassen, auch Dinge die es früher nur in Krisenländer gegeben hat finden jetzt immer mehr hier statt, die Zeiten haben sich sehr schnell gewandelt und die Sicherheit ist leider sehr unter die Räder gekommen.

  • Hei,


    es gibt ja nicht wirklich viele Gründe, warum man im Kassenbereich eines Schnellimbiss eine Flüssigkeit verteilen sollte. Wenn man so jemandem am Beginn seines Tuns entdeckt, könnte man ihm ja auch so richtig eine betonieren, dass er erstmal nicht mehr in der Lage ist seine Inkontinenz zu entzünden?
    Was meint ihr dazu?



    Grüße


    Tom

  • Das "betonieren" könnte man eventuell durchaus tun, nur wenn er schon Benzin verschüttet dann kann es sein das die Dämpfe schon durch einen Funken von einem Küchenschalter im Imbiss hochgehen, oder das der Irre noch einen Kameraden dabei hat der Feuer macht. Alles in allem sehr viel Unbekanntes in einer sehr kurzen Zeitspanne, ich weiss nicht was da besser ist, vor allem wenn offenes Benzin schon dabei ist. Flucht vor Attentäter bezeichne ich persönlich nicht als Feigheit, denn bei einem solchen Falle sind sehr viele unbekannte Faktoren im Spiel, und es geht meist nicht Mann gegen Mann. Anderseits wird der Täter genau wissen das die meisten wohl auf Ihr I-Phone konzentriert sind und nicht sehen was er da auskippt, so eine Tat braucht nicht viel Zeit und kann sehr verheerend sein.

  • Wenn man noch Zeit vor der Zündung hat: (und der Verursacher zu identifizieren ist) maximale physische Gewalt um vielleicht noch sich und anderen die Flucht zu ermöglichen. Die Frage ist wirklich wie viel Zeit bleiben kann. Letztlich, wieweit ist eine Flüssigkeit verteilbar bevor die Handlung visuell und olfaktorisch bemerkt wird. Meiner Meinung wird bei guter Planung sehr wenig zeit bleiben. Glücklicherweise scheinen viele Anschläge bzw. in der Mehrzahl Anschlagsversuche derart dilettantisch geplant zu sein dass es noch ein Zeitfenster zum reagieren gibt. Vielleicht hab ich ein krankes Hirn, aber das Austüfteln effizienterer Methoden dauert bei mir nur wenige Sekunden - hat Tom Clancy schon einen Nachfolger?
    Ich werde jetzt keine weiteren Überlegugen posten, ist technisch einfach zu einfach....
    Irgendwann wird sich aber sicher einer finden der mehr Hirnschmalz in einen Anschlag steckt - und dann ist die Kacke am Dampfen. Handlungsempfehlung: nicht am falschen Ort sein. Wenn doch: Feuer -> laufen; Sprengstoff -> wenn man es mitbekommt, Deckung suchen. Wenn einer noch sein Sprüchlein aufsagt -> Laufen - jeder Meter mehr bringt mehr Überlebenschance. Bei diesen Szenarien ist die Wirkung (erstmal) punktuell. Bei mehreren Attentätern oder Beteiligung von mehrschüssigen Waffen -> besser nicht vor Ort sein. Eine allgemeine Empfehlung ist da nicht möglich.
    Ansonsten: Augen offen halten und wenn etwas wirklich nicht passt auch den Anruf bei den Behörden nicht scheuen. Ich kann da aus eigener Erfahrung berichten: in einem Hochsicherheitsbereich (kurz vor Schließung für die Öffentlichkeit) wurde durch einen Bekannten etwas Vergrabenes im Gelände entdeckt. Wir haben die Polizei vor Ort verständigt und fragen us seither was es eigentlich war. Erfahren haben wir nur dass die Sicherheitsvorkehrungen am Tag danach verdoppelt waren, eine unerwartete Evakuierungsübung stattfand und bei Anfragen danach entweder niemand etwas davon weiß oder gleich (von der politischen Seite) offensichtliche Lügen aufgetischt werden. Was - und ob - da wirklich was relevantes war -- keine Ahnung, von amerikanischer Seite wurde gesagt, in dreißig Jahren erfahren wir es vielleicht.
    Aber genug zu der Anekdote - Augen offen halten, lieber einmal zu viel was melden (wenn man denn auch wirklich einen Grund dafür hat), und letztlich auch bewußt machen, dass man zwar gefährdete Bereiche meiden kann, im tatsächlichen Fall aber die Handlungsmöglichkeiten sehr schnell auf Null eingeschränkt werden können.
    Meiner Meinung ist eine Vorbereitung auf akute Terrorszenarien kaum möglich. Am ehesten (im zumindest statistisch wirksamen Bereich) die Reduzierung von Terrorgründen. Das zu diskutieren würde jetzt das Forum sicher sprengen und ist verständlicherweise unerwünscht. Nur soviel: den Massenmedien kann man nicht immer glauben, das rechtfertigt aber nicht, den Gegnern der Massenmedien immer zu glauben..

  • Da ist ja ein ganzes Gemenge von Fragen.
    Ich beschränke ich mal auf die Frage in der Überschrift: Was tun, wenn man plötzlich im Brandbeschleuniger steht?


    Im Labor sind Sicherheitsvorschriften, die im Umgang mit Gefahrstoffen Anwendung finden. Einfach mal nachlesen.


    Einfache Sicherheitsmaßnahmen:
    Keine leicht entflammbaren Kleidungsstücke tragen: Daunen, Wolle, ... Richtig: Baumwolle, Stabile Oberschicht.
    Keine leicht entflammbaren Schuhe. Richtig: Lederstiefel.


    --> Augen auf beim Klamottenkauf :)


    Nick


    P.S.: Ich verkneife mir hier mit Mühe, auf die politische Dimension der Frage einzugehen, obwohl es mir schwer fällt, da hier unerwünscht. Es wäre mir sehr recht, wenn sich alle anderen auch daran hielten!

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Wenn´s noch geht, den Ausschüttenden in seine Ausschüttung stoßen, so dass er selber durchtränkt ist davon. Wenn er nicht gerade ein Selbstmordattentäter ist, könnte ihn das zumindest davon abbringen, das Streichholz zu streichen.