Artikel vom 20.11. in der SZ: Wenn kein Heizgas mehr kommt

  • Moin!


    Gestern stand ein interessanter Artikel über ein Planspiel des BKK, welches nächste Woche startet, in der SZ.
    Im Kern geht es um den Ausfall von Gaslieferung(en) in Verbindung mit einem "harten" Winter und wie solch
    ein Krise gemanaged werden kann.
    Positiv fand ich vor allem, dass auch der Minister des BKK zu Worten kommt und diese schon recht deutlich fand.


    https://www.sueddeutsche.de/politik/...ommt-1.4217773


    Grüße


    Duke

  • Das Planspiel ist LÜKEX 2018.


    Darin geht u.a. um „Gasmangellage in Süddeutschland“.


    https://www.bbk.bund.de/DE/Auf…EX_18/LUEKEX_18_node.html


    1.LÜKEX Tagungsband "Gasversorgung in Deutschland" online
    https://www.bbk.bund.de/Shared…FF72227B9A08CC4D.1_cid320


    [h=1]2. LÜKEX Tagungsband online: "Bedeutung einer längerfristigen Unterbrechung der Gasversorgung für den Bevölkerungsschutz"[/h] https://www.bbk.bund.de/Shared…FF72227B9A08CC4D.1_cid320
    [h=1]3. Tagungsband LÜKEX 18 "Risiko- und Krisenkommunikation"[/h] https://www.bbk.bund.de/Shared…FF72227B9A08CC4D.1_cid320


    Bei Interesse einfach einmal reinschauen.

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • "Wenn kein Heizgas mehr kommt"


    Ist Gas zum Heizen bzw. Kochen nicht das gleiche? Ausnahme: Campinggas?
    Ich koche bzw. heize nicht mit Gas ... daher diese Frage.

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  • In der Printversion, die ich gestern las, stand auch "Wenn kein Gas mehr kommt"; wieso das im Onlineartikel mit dem "Heiz-" steht erschließt sich mir auch nicht...

  • In der Printversion, die ich gestern las, stand auch "Wenn kein Gas mehr kommt"; wieso das im Onlineartikel mit dem "Heiz-" steht erschließt sich mir auch nicht...


    Wird wahrscheinlich am Layout liegen. Das lange Wort hat da vermutlich nicht mehr reingepasst und online ist mehr Platz.

  • Wird jetzt offtopic :-), aber es lag nicht am layout. Der Artikel in der Zeitung war halbseitig und da hätte die Überschrift zweimal hingepasst. Egal...:-)

  • das Szenario Gasausfall hätte es vor nicht zu llanger Zeit in Italien und Koatien gegeben , als es in einer zentralen Verteilerstation in Niederösterreich an der ungarischen Grenze zu einem Brand kam .
    Dort kommt eine der Gasleitungen aus Russland (via Ukraine) in Mitteleuropa an und das Gas wird verteilt. Hätte es ein paar Gebäude weitergebrannt , wäre die Abzweigung nach Italien/Kroatien betroffen gewesen und für einige Zeit ausgefallen.


    Im Gegensatz zum flächendeckenden Blackout gibts beim Erdgas Lagerkapazitäten in unterirdischen Speichern . Ein Teil der Übung wird daher sein, zu versuchen , bei Ausfall einer Leitung oder eines Lieferanten,zusätzliche Bezugsquellen zu eröffnen, zB anderweitige Reserven , und das Gas dann irgendwie zu verteilen..


    Kleinflächig kann es dann darauf rauslaufen , große Gasverbraucher zB in der Industrie oder auch Gaskraftwerke vorübergehend stillzulegen. Interessant wäre die Frage, ob man technisch zB mehreren Wohngebieten die Gaszufuhr abstellen könnte . um zB ein Kankenhaus zu versorgen .


    Auf die Frage von Epwin : betroffen ist jedes Gas , das aus einer zentralen Gasversorgung kommt . In der Regel handelt es sich dabei um Erdgas. Verbrauchsorte können sei: Brenner in Zentralheizung, Boiler und Durchlauferhitzer, Etagengastehermen , Gasherde und mittlerweile wohl eher selten einzelstehende Gasöfen.


    Anderes Gas , Propangas/Flüssiggas kommt aus der Gasflasche , oder aus einem Gastank der von einem Tankwagen aufgefüllt ist. Sonderrolle hat noch das Biogas aus Biogasanlgen, das aber in Regel vor Ort für die Stromerzeugung verwendet wird. Anfallende Wärme wird in der näheren Umgebung verbraucht.


    Das Vorhandensein eines Gasbrenners in der Zentralheizung bedeutet nicht zwingend , daß in diesen Häusern auch Gasherde vorhanden sind, da man hierfür ein eigenes Leitungsnetz braucht , Da sind Elektroherde einfacher ans Stromnetz anzuschließen. Andererseits verbaut man in Neubauten weniger Elektroboiler und Durchlauferhitzer..


    Aus Preppersicht ist der Gasaufall leichter zu handeln als der Blackout. Als Ersatz für einen Gasherd könnte man eine Elektrokochplatte, Mikrowelle , Elektrokocher bereit halten, soweit man keine Elektroherd hat.


    Bei Gasheizungsausfall helfen noch Elektro-Ölradiatoren, Heizlüfter. Wasser aus allen Wasser- und Heizungsleitungen ablassen und neben der Wasseruhr und dem tiefsten Wasserhahn im Keller jeweils einen elektrischen Frostwächter anbringen , sollte mal das Zufrieren der Leitungen verhindern.. Wenn das allerdings zu viele machen, kann natürlich auch das Stromentz ein bisserl wackeln. sieht man in kalten Wintern in Frankreich, wo es wenig Zentralheizungen gibt.
    Da bleibt dann zum Schluß doch noch Holzofen und Holzherd.



    frieder


  • Eigens Leitungsnetz, weil anderes Gas bzw. anderer Druck?
    Den Druck könnte man aber über Druckminderer regulieren.

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  • Eigens Leitungsnetz, weil anderes Gas bzw. anderer Druck?
    Den Druck könnte man aber über Druckminderer regulieren.


    Weder - noch. Die Gastherme (Heizung, Warmwasser) sitzt bei Einfamilienhäusern häufig im Keller. Wer zusätzlich einen Kochherd mit Erdgas betreiben möchte, muss eine Gas-Installationsleitung vom Keller in die Küche verlegen lassen. Das Gas und der Druck sind an beiden Geräten faktisch gleich, weil vom Hausdruckregler vorgegeben. In Deutschland beträgt der Nenndruck in der Installationsleitung 22 Millibar.

  • Hab' da nie drüber nachgedacht. Stimmt aber was PreppiPeppi schreibt. In der Firma heizen wir mit Gas, in der Teeküche und dem Pausenraum stehen aber Elektroherde. Und ich kenne auch zwei Familien bei denen es so ist.

  • .... Das Gas und der Druck sind an beiden Geräten faktisch gleich, weil vom Hausdruckregler vorgegeben. .......



    Nur so ein Gedanke:


    Wenn (noch) Gas aus der Leitung kommt, aber kein Strom da ist …... also die Heizung nicht funktioniert, könnte man mit / auf einem angeschlossenen Gas-Herd trotzdem kochen?
    Manuelle Zündung vorausgesetzt.


    Oder liege ich da falsch (Ich koche mit Strom).


    (Ich weiss, in der Überschrift steht "Heizgas" und ich fragen nach "Kochgas".)

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  • Wenn der Kochherd nicht mit irgendwelchen elektrischen Gas-Absperrventilen ausgerüstet ist, funktioniert er auch bei Stromausfall. Bei normalen Herden in Privatwohnungen sollte das so sein, in der Gastronomie gelten da andere Vorschriften.


    Solange noch Erdgas mit dem nötigen Druck im Leitungsnetz vorhanden ist, kann man mit einem einfachen Gasherd kochen

  • Aus Preppersicht ist der Gasaufall leichter zu handeln als der Blackout. Als Ersatz für einen Gasherd könnte man eine Elektrokochplatte, Mikrowelle , Elektrokocher bereit halten, soweit man keine Elektroherd hat.


    Nur dumm, dass ohne Gas auch die Gaskraftwerke nicht mehr funktionieren und ein gleichzeitig stattfindender Blackout daher recht wahrscheinlich ist.

  • Angesichts der vorhandenen Gasspeicher wird es keinen flächendeckenden Gas-Blackout geben . Aus Russland kommt das Gas in dreiLeitungen North-Stream über deie Ostsee, Jamal über Weißrussland und Transgas über die
    Ukraine.
    Macht jetzt die Ukraine die Transgas dicht, gibs keinen Nachschub für die Slowakei , Ugarn Österreich, Italien und Süddeutschland .
    Deutschald kann dann Northstream Gas oder Jamal Gas in Richtung Süddeutschland umleiten . Wie ich ja erwähnt hatte , kann man auch Prioritäten setzen , in dem man gasverarbeitende Industrie und Gaskraftwerke abschaltet.


    Letzteres ist solange kein Problem, als es dann noch Kohle- und Ölkraftwerke als Reserve gibt, Da dauert das Hochfahren länger, aber der Gasausfall ist flächendeckend kein schlagartiges Ereignis. Es gibt auch keinen Kaskadeneffekt
    wie bei einem Stromblackout , wo mangels Strom die Netze zusammenbrechen. In dem Zusammenhang sind es gerade die Gaskraftwerke , die es zur Reserve geben sollte, die schnell wieder Leistung bringen können .


    @ Thomas : ich kann natürlich auch mit einer eigenen PV-Anlage mit Notstromfunktion je nach Größe auch ein bisserl Strom selbst produzieren .Bevor ich im Sommer den Holzherd zum Kaffeekochen hochfahre oder Sprit im Kocher "verbrate" nehm ich dann lieber den Tauchsieder.


    frieder

  • Wer einen Gasherd sein eigen nennt, und sein Gas von den Gaswerken bekommt, könnte sich natürlich auch einen Umrüstsatz auf Lager legen, mit dem der Stadtwerkegasherd dann mit Propangas aus der Flasche betrieben werden kann. Da braucht es dann nur eine volle Gasflasche. Einfacher ist dann aber ein ein- oder zweiflammiger Campingkocher und Gasflasche(n) im Vorrat.. Ich würde dann abe trotzdem vorher noch einen Elektrokocher mit einer oder zwei Platten nutzen , um die Flaschengasvorräte zu schonen , solange es noch Strom gibt.


    frieder

  • Wie ich ja erwähnt hatte , kann man auch Prioritäten setzen , in dem man gasverarbeitende Industrie und Gaskraftwerke abschaltet.


    Letzteres ist solange kein Problem, als es dann noch Kohle- und Ölkraftwerke als Reserve gibt


    Ist fürchte ich schon ein Problem, da die Atomkraftwerke und Kohlekraftwerke zwar vielleicht von der Gesamtleistung her reichen würden, aber das sind keine Spitzenleistungs- bzw. Regelkraftwerke. Ohne die Gaskraftwerke steht wohl nicht genügend Regelleistung bereit und somit funktioniert das Netz nicht mehr.

  • Wenn der Gasherd nicht funktioniert
    aber Gas aus der Leitung kommt
    kann man dann einen „Hocker-Gaskocher“ oder einen anderen Flaschengas-Kocher an die Gasleitung anschliessen?
    Gibt es Probleme mit dem Druck, Druckminderern, Düsen o.ä.?

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  • Hei,


    ja es gibt unterschiedliche Düsen und unterschiedliche Drücke.
    Aber warum sollte ein Gasherd nicht mehr funktionieren, wenn Gas vorhanden ist?
    Das kann dann ja nur ein mechanisches Problem sein, das garantiert leichter zu lösen ist, als einen ganz neuen Herd an die Leitung zu tüddeln...



    Grüße,


    Tom

  • Das wahrscheinlichere Szenario ist aber doch der Gas-Blackout, weils eben keinen Strom gibt. Ohne Strom fällt die Regelung der Hochdruckeitung auf Niederdruck aus, und auch das wird von einer Leitzentrale per Computer gesteuert. Das also der Strom da ist, und das Gas bleibt weg, halte ich für eher unwahrscheinlich. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Ohne Strom kein Gas. Und alle Gasheizungen fallen auch mit aus, da Zündelektroden, elektronische Steuerungen, Umwälzpumpen, und was nicht alles, mit Strom laufen. Gasherd läßt sich wohl ohne Strom in Betrieb nehmen, aber ich kenne keine der seit etwa 25 Jahren verbauten Gas-Heizungen, die ohne Strom funktionieren.

  • Hallo zusammen,
    wir haben kürzlich unsere veraltete Ölheizung durch eine moderne Gastherme ersetzt. In der Anleitung ist übrigens die Rede davon, dass diese Therme (Vissmann Kombigerät für Warmwasser und Heizung) sowohl mit Stadtgas als auch mit Flüssiggas betrieben werden kann. Und es ist auch beschrieben was man dafür tun muss. Es wäre also prinzipiell möglich sich die dafür notwendigen Komponenten incl. notwendiges Werkzeug einzulagern. Evtl. könnte ein Gas- Wasserfachbetrieb sogar die vorhandene Gasleitung mit einem entsprechenden Ventil und Abzweigung ausstatten, so dass man im Notfall einfach auf Gasflasche umschalten kann. Die Gasleitung sollte man als Laie nämlich nicht unbedingt selbst anfassen. Das dürfte bei vielen Gasthermen so der Fall sein. Strom kann man via Generator oder evtl. Solar mit Wechselrichter zu Verfügung stellen. Je moderner die Gastherme desto niedriger der Stromverbrauch so meine Hoffnung - nicht gemessen.


    Für uns selbst nicht nötig, da wir als Fallback Holzöfen haben.


    Gruß
    Bilbo3000