Bayern: Autofahrer steckten über Nacht im Schnee fest

  • Zitat

    Neben Österreich hat das Schneechaos auch Bayern fest im Griff. Dort mussten zahlreiche Menschen in der Nacht auf Freitag über mehrere Stunden hinweg bei starkem Schneefall in ihren Fahrzeugen auf der A8 im Landkreis Rosenheim ausharren.


    Quelle: https://orf.at/stories/3107282/

  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Bayern: Autofahrer steckten im Schnee fest“ zu „Bayern: Autofahrer steckten über Nacht im Schnee fest“ geändert.
  • Also ich würde es mir gemütlich machen und mich erst mal in meinem PKW "einrichten":


    Am Zielort anrufen das es "später" wird.


    Motor laufen lassen. Heizung, Lüftung, Strom


    Kurzwellenantenne auf's Dach schrauben.
    An einer Heckscheibe 3 Steifen Panzertape angebracht,

    damit ich das Fenster ein Stück öffnen kann und es nicht rein schneit.


    Schauen wer vor und hinter einem "wohnt".


    Ab ins Heck unter Decken und versucht ein wenig Betrieb zu machen.


    Bei Bedarf: Gaslaterne an - Licht und Heizung.
    Bei Bedarf: Einen Kaffee/Tee oder eine Suppe gekocht.

    "Wo Hesse und Holländer verderben, wer könnte da sein Brod erwerben?"

  • Jo, ich hab Decken und die Winterausrüstung für so einen Fall im Auto. Ich würde schauen, dass ich entweder auf einen Parkplatz ausweichen kann. In solch einem Stau steh ich halt, wo ich stehe. Motor würde ich nicht laufen lassen, bei vielen Stunden ist dann nur der Sprit knapp. Das würde ich nur machen, wenn nötig.


    Antenne aufs Dach und ebenso was afu-sven geschrieben hat. Taschenlampen sind ebenso da, wie ein Gaskocher mit Gasvorwärmung, bei Bedarf gibts Suppe oder Tee.


    Wichtig ist nur, dass man die Nacht übersteht und nicht gleich friert oder unterkühlt. Daher möglichst bald dann sich gut einpacken und entspannen. Hörbuch, Radio. Eine Batterie hab ich für so Sachen, wie Funk im Kofferraum - damit der Motor noch startet. Wenn das Auto aus ist, alle Verbraucher aus und bleiben auch aus. Sonst geht schnell gar nix mehr und man braucht Starthilfe.


    LG

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Interessieren würde mich bei sowas der Erfahrungsbericht von jemandem der nicht darauf vorbereitet war.


    Wie hält man sich warm?

    Was tut man wenn der Sprit zu Neige geht?

    Überlegt man das Auto zurück zu lassen?

  • Auf der Autobahn oder generell in einem größeren Stau ist das meiner Meinung nach erst mal nicht so problematisch. Da sind Polizei und Hilfsdienste in der Kolonne unterwegs, wie in dem genannten Fall hier beschrieben: https://www.br.de/nachrichten/…m-stau-auf-a8-aus,REnEwUA


    Das ist selbst für Unvorbereitete dann nicht so bedrohlich, und unsereiner sollte ja zumindest eine Decke und was zu knabbern dabei haben. Soweit ich weiß, haben die Helfer notfalls auch Sprit greifbar, um Liegengebliebene wenigstens so weit aufztanken, dass sie bei sich auflösendem Stau weiterfahren können. Habe ich zumindest schon mal im Sommer beobachtet.


    Kritischer wird es da imho auf kleineren Straßen, wo man vielleicht als einziger steht, oder bei einer sehr großflächigen Wetterlage, die über die derzeitige hinausgeht, wo die Hilfskräfte dann zu sehr gefordert sind, um sich um alle Festsitzenden zu kümmern. Da stellt sich eher die Frage nach dem Aufgaben des Autos oder wie stark man Treibstoff für die Heizung verwendet.


    Erfahrungsberichte wären aber auf jeden Fall interessant.

  • Erfrieren kann man auch bei schon bei Temperaturen über null Grad. Ein ordentlicher Schlafsack im Auto bringt schon sehr viel. Wenn wir im Winter in die Berge fahren liegen meine Carinthia Defence 4 im Fußraum hinter den Vordersitzen. Eine Decke ist zwar schön, aber meiner Meinung nach zu wenig. Habe trotzdem das ganze Jahr eine schöne Decke im Kofferraum in einem Kompressionssack dabei. Nimmt nicht viel Platz weg und ist im Sack vor Schmutz geschützt.


    Ein Obdachloser erzählt warum er noch nicht erfroren ist. Fazit: Schlafsack


    Schwede war zwei Monate im Auto eingeschneit. Fazit: Schlafsack


    Ich hatte im Winter auch schon mal eine Panne. Das Auto kühlt ohne Heizung schon sehr schnell aus und man friert erbärmlich bis der Pannendienst kommt. Aber man lernt ja dazu:thumbs_up::winking_face:.


    Auch das Laufen lassen des Motors birgt einiges an Gefahren:

    Während der Vater Schnee schaufelt, sterben Mutter und Kinder im Auto – die Polizei warnt indes vor diesem stummen Killer: Kohlenmonoxid-Vergiftung wegen verstopftem Auspuff.

    Das kann schnell gehen, vor allem wenn man dabei einschläft. Fenster einen kleinen Spalt offen lassen und regelmäßig den Auspuff kontrollieren.


    Viele Grüße Steve


    Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • Ich weiß ja nicht wie das gehen soll mit dem Kohlenmonoxid. Wenn ich den Motor laufen lasse, alle Fenster zu und die Lüftung auf kleinste Stufe, dann kann so etwas nicht passieren. Die Lüftung saugt vorn oben an, der Auspuff ist hinten unten... Motor an und Lüftung aus ist ja Quatsch, dann heizt ja nix.


    Ich saß selbst schon 11 Stunden im Auto auf der Autobahn fest. Bei mir bleibt der Motor immer an. Solange genug Sprit im Tank ist, hat man kältetechnisch nichts auszustehen. Selbst ohne Schlafsack oder Decke. Der Verbrauch liegt bei ca. 0,5 Liter je Stunde. Wenn man den Tank maximal halb leer fährt, kann man so etwa zwei Nächte im warmen Auto verbringen. Das größte Problem ist hierbei die Verrichtung der Notdurft.


    Auch damals schon (ich glaube das war 1998) hatte ich immer genug zu essen und zu trinken dabei. Die Zeit vertrieb ich mir seinerzeit auch schon mit dem Laptop,


    Schlimm wird es, wenn das Auto voll besetzt ist. So viele Stunden auf engstem Raum, da kann es schon nervig werden.


    Oder stellt euch vor, das passiert mit einem Elektroauto ohne Range Extender, dann wird es sehr schnell kalt, wenn der Akku leer ist. Elektroautos darf man auch nicht abschleppen, sondern nur auf einen Abschlepper aufladen.

  • Und wenns dann mal wieder weitergeht, dann stehen die toten Elektroautos im Weg rum. Ein weiterer Grund, im Stau nie so dicht aufzufahren, dass man nicht mehr ausweichen kann. Das empfiehlt sich übrigens aus taktischer Sicht generell.


    Ich achte auch darauf, wie PreppiPeppi schreibt, dass der Tank möglichst immer voll ist. Essen, Trinken, Decken und Schlafsack sind sowieso immer im Auto.


    LG. Nudnik

  • Ein weiterer Grund, im Stau nie so dicht aufzufahren, dass man nicht mehr ausweichen kann. Das empfiehlt sich übrigens aus taktischer Sicht generell.


    Absolut. Unlängst habe ich an einer zweispurigen Ampel beobachtet wie das erste Auto nicht mehr angesprungen ist. Die Fahrer dahinter wollten das Auto per Hupkonzert anfeuern zu starten. Als sie merkten, dass das nix wird ging das Hupkonzert weiter als die ersten versuchten zurückzuschieben. Alle natürlich mit 30cm Abstand voneinander.


    Ich mache es so, dass ich nur so weit an meinen Vordermann ran fahre, dass die untere Seite meiner Windschutzscheibe und die Reifen des Autos vor mir “Kontakt haben”. Ich hoffe es ist klar was ich meine.


    Das sind etwa 1,5 bis 2 Meter.

  • [... ] Trinken [...] sind sowieso immer im Auto.

    Wie macht ihr das bei langanhaltenden Frösten? Irgendwann dürften auch Zucker- und Kohlensäurehaltige Getränke durchgefroren sein. Sicher, wenn ich eine längere Fahrt mache oder auch nur zu Arbeit fahre, habe ich immer Getränke dabei, aber bei kurzen spontanen Fahrten? Je nach Region brauche ich mir 10-11 Monate lang keine Sorgen um meinen Getränkevorrat im Auto machen, aber solche Ereignisse passieren wohl in der Regel dann, wenn alles bereits gefroren ist.

  • Das mit den Getränken sehe ich als nicht so kritisch an. Gesundheitsprobleme gibt es ja eher im Sommer bei zu wenig Flüssigkeit. Und ein Szenario, bei dem einerseits die Getränke durchgefroren sind, man dann noch mehrere Tage im Auto bleiben muss, keine Hilfe von außen kommt und es außerdem nicht sinnvoller ist, zu Fuß zur nächsten Ansiedlung zu gehen, ist schon sehr speziell.

  • Wie macht ihr das bei langanhaltenden Frösten? Irgendwann dürften auch Zucker- und Kohlensäurehaltige Getränke durchgefroren sein. Sicher, wenn ich eine längere Fahrt mache oder auch nur zu Arbeit fahre, habe ich immer Getränke dabei, aber bei kurzen spontanen Fahrten?

    Also mein Sixpack Cola ist mir diesen Winter nicht gefroren^^ Wasserflaschen(Plastik) sind mir leider schon geplatzt. Deswegen hab ich sobald es gefriert nur Cola im Auto. Wasser muss ich dann halt aus Schnee schmelzen.

    Oder hat jemand andere Ideen?

  • Ich hatte schon mehrfach gefrorene 1,5l PET-Flaschen stilles Wasser an Bord.

    Bis jetzt noch keine Probleme mit gehabt. Das Material weitete sich mit dem Eis, wurde aber noch nicht undicht.

    Diese Eigenschaft nutzte ich im Sommer auch gerne als "Kühl-Akku", beim Camping.

    "Wo Hesse und Holländer verderben, wer könnte da sein Brod erwerben?"

  • Ich habe immer 0,5 Liter PET-Mineralwasserflaschen im Auto. Bis heute ist mir noch keine geplatzt obwohl alle gefroren waren.

  • Ich hatte schon mehrfach gefrorene 1,5l PET-Flaschen stilles Wasser an Bord.

    Bis jetzt noch keine Probleme mit gehabt. Das Material weitete sich mit dem Eis, wurde aber noch nicht undicht.

    Diese Eigenschaft nutzte ich im Sommer auch gerne als "Kühl-Akku", beim Camping.

    So mach ich das auch im Sommer. Bisher sind mir die PET Flaschen auch noch nicht geplatzt. Ich nehm' auch stilles Mineralwasser. Aktuell hab ich noch zusätzlich eine Flasche Cola im Auto. Bisher sind die Temperaturen bei weitem hier nicht niedrig genug, um sie durchfrieren zu lassen.

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Dito. Ich habe auch schon öfters 0,5 Liter PET-Flaschen mit stillem Mineralwasser als Kühlakku eingefroren, noch keine einzige geplatzt.

    Im Auto habe ich regulär (nur) 2 Flaschen, die sind - sicher ist sicher - in einem Allzweck-Gefrierbeutel.


    On Topic:

    Gestern Abend bin ich beim zappen bei RTL gelandet. In dem Beitrag wollte ein Journalist einen Stau im Winter nachstellen und ist dazu mit fast leerem Tank auf einen verschneiten Hügel im Erzgebirge gefahren. Begleitet wurde er von einem Sanitäterteam die ihn dann, relativ realitätsnah, mit warmen Getränken versorgten.


    Wirklich bahnbrechende Erkenntnisse waren natürlich nicht dabei, Tank voll, Warme Kleidung, Decke, Essen, Trinken, noch der Rat, mit warmen Getränken an Board loszufahren und wie die Rettungsdecke benutzt wird. Das wars soweit, ist aber schon mehr, als der durchschnittliche Autofahrer im Winter berücksichtigen wird.


    Ach ja, mittels Thermometer wurde gezeigt, wie schnell die Temperatur im Auto sinkt. Der Journalist hat nach 3 Stunden bei 0°Celsius im Fahrzeug sein Experiment abgebrochen...

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.