... die Schneemassen mein Dach bedrohen?

  • Aus aktuellem Anlass.


    Wie bereite ich mich vor, wenn es so stark schneit, dass die Statik meines Hausdaches ernsthaft gefährdet ist?


    Welchen Unterschied macht die Dachform?


    Gibt es Möglichkeiten der Prävention?


    Muss beim Kaminauslass etwas beachtet werden?


    Wie sieht es mit der PV-Anlage aus?


    Was brauche ich an Werkzeug / Material?


    • Lange Leiter
    • Sicherungsseile
    • Schaufel
    • Scheibtruhe
    • ...


    Freue mich auf euer Feedback.

    Grüße, Ben | Administrator | Forenregeln

    Einmal editiert, zuletzt von Ben () aus folgendem Grund: PV-Anlage ergänzt.

  • Flachdächer sind auf jeden Fall statisch stärker gefährdet. Dafür kann man sie leichter und sicherer räumen.


    Außerdem muss man bei Flachdächern mehr darauf achten, dass die Abläufe nicht verstopft oder zugefroren sind. Beim geneigten Dach läuft das Wasser dann halt über die Rinne drüber und runter. Das ist zwar nicht so schön, aber das Gewicht kommt auf jeden Fall vom Dach runter. Auf einem Flachdach kann ein "See" schnell sehr schwer werden.

  • Wir haben gestern zumindest mal die Flachdächer der Autostellplätze abgeräumt. Da lagen ca. 115cm Schnee drauf. 40cm schwerer nasser Schnee und darüber nochmal 75cm Pulver. Nachdem Regen angesagt ist, wollten wir kein Risiko eingehen. Bei einer Fläche von 120m² ergäbe das ca 140m³ Nass-Schnee mit einem Gesamtgewicht von 70 Tonnen.

    Mit Schneeschaufeln bewaffnet haben wir erstmal Schnee abgeräumt und damit eine Rampe gebaut. Die Rampe haben wir genutzt um mit der Schneefräse aufs Dach zu kommen. War zwar immer noch mühsam aber mit Hand hätte es ewig gedauert.


    Das Hausdach räume ich nicht. Das hat 40° Neigung und im Winter 2005/2006 schon seine Schneelasttauglichkeit bewiesen.


    LG. Nudnik

  • Seit 20 Jahren ist dieses Jahr das erste Mal der Schornstein unseres Kaminofens zugeschneit. Ein Kontrollblick auf`s Dach hatte mich schon vorgewarnt und ein winziges Test-Feuerchen hat das dann betätigt. Der Rauch zog nicht ab. =O


    Habe den Schornstein heute freibekommen indem ich einen Heizlüfter vor die offene Kaminkehrerklappe gestellt habe bis der Abzug wieder ging. Danach ein kräftiges Feuerchen das den restlichen Schnee geschmolzen hat. :)

    Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • Die Schneelast auf den Dächern kann man berechnen.

    Ein Statiker oder Bauingeneur sollte hierbei helfen können zu klären, ob das Gebäude robust genug ist.



    Beim Abräumen:

    - Zuerst die Begehbarkeit des Daches sicherstellen.

    - unbedingt eine Absturzsicherung verwenden

    - auf Stromleitungen achten

    - Bei Flachdächern sind normalerweise auch noch Blitzableiter am Boden verbaut. (also mit Vorsicht räumen).

    - Erkundigen ob Lichschächte oder sonstige Schwachstellen / Öffnungen unter der Schneedecke liegen.

    - Rutschfeste Schuhe anziehen so ein mit Folie versiegeltes Dach kann verdammt rutschig werden.

  • Ich stell die Fotos mal hier in den Thread, da ich dafür keinen neuen aufmachen will - auch wenn es mit dem Dachräumen nur mittelbar etwas zu tun hat: der Zusammenhang besteht darin, dass man nicht nur das eigene Hausdach im Blick haben sollte, sondern auch hohe, in der Nähe stehende Bäume. Diese sind natürlich wesentlich schwieriger von Schnee zu befreien.


    Was wir heute bei einem geplanten Test unserer Ausrüstung beobachtet haben, will ich jedenfalls nicht in unmittelbarer Nähe (m)eines Hauses sehen: durch das Tauwetter und die Nachtfröste sind die Bäume bei uns nicht mehr nur mit Schnee, sondern mit massivem Eis belastet! Wir haben uns das aus der Nähe angesehen und dann die weitere Wanderung durch den Wald abgebrochen. Zu riskant!


    Für heute Nacht sind in unserer Region zusätzlicher Regen und v. a. Sturm- bzw. Orkanböen (in den Höhenlagen) vorausgesagt. Das kann noch ziemlich hässlich werden. Das THW habe ich auf der Schwarzwaldhochstraße schon in Bereitschaft gesehen.


    Für das Thema gilt jedenfalls: immer auch die Umgebung im Blick behalten und auch mal nach oben schauen. :winking_face: Bäume, die in Wurfweite des Hauses stehen, besser im Sommer kürzen bzw. ganz entfernen. Und nie bei Sturm in den Wald gehen ...


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  • Zitat

    Vor allem bei Flachdächern und Hallen rät die ZAMG zu Vorsicht – je nach Baujahr aber auch bei Giebeldächern. Auf Gebäuden, die nach der aktuellen Norm gebaut sind, lag die Schneelast zuletzt bei 30 bis 40 Prozent der Normschneelasten. Bis Dienstag dürften es den Meteorologen zufolge dann 50 bis 60 Prozent, vereinzelt bis zu 80 Prozent sein. Anders ist die Situation bei Gebäuden, die nach der niedrigere Werte vorschreibenden Schneelastnorm im Zeitraum 1983 bis 2006 gebaut wurden. Hier können die Normlasten in den schneereichen Regionen überschritten werden.

    Quelle: https://orf.at/stories/3107460/


    Und was war vor 1983?


    Speziell für ältere Häuser wird es spannend die nächsten Tage. Wenn es wirklich zu den prognostizierten 1,5-2 Meter Neuschnee mancherorts kommt. Hoffen wir das beste.

  • Zitat

    Im Erdgeschoß schlafen Der Einsatzstab der Salzburger Landesregierung hat deshalb am Sonntagnachmittag eine eher seltene Empfehlung ausgegeben: "Menschen, die in Gebäuden in der Nähe von Waldrändern wohnen, sollen heute Nacht unbedingt, soweit möglich, im Erdgeschoß schlafen. Umstürzende Bäume könnten durch Dächer brechen, und die Schneemassen auf den Dächern könnten darunterliegende Personen verschütten." Zudem sollte man die Kamine kontrollieren, zugewehte Kamine könnten den Rauch in die bewohnten Räume zurückdrücken, Rauchgasvergiftungen wären die Folge.


    Quelle: https://derstandard.at/2000096…interchaos-in-Oesterreich


    Na wenn schon solche Warnungen notwendig sind, alles Gute.

  • Ich finde den Vorschlag der Salzburger Landesregierung gar nicht so verkehrt. Ich möchte nicht im ausgebauten Dachgeschoß schlafen,

    wenn da plötzlich ein paar durchgebrochene Dachsparren, Ziegel und Eisschnee nach unten krachen.

    In Hinblick auf umstürzende Bäume dürfte die punktuelle Gewalteinwirkung noch größer sein, so daß auch noch eine Geschoßdecke in Mitleidenschaft gezogen werden kann - und im Zweifelsfall ist man aus dem Erdgeschoß noch schneller raus.


    Frieder