...es wochenlang eiskalt wird?

  • Ganz konkret kam heute diese Meldung über die Ticker: "Die Meteorologen vom Deutschen Wetterdienst rechnen mit einer vier Wochen andauernden Kälte-Periode. "


    Artikel in der Stuttgarter Zeitung vom 18.1.2019


    Artikel in der FAZ vom 18.1.2019 mit detaillierten wissenschaftlichen Erläuterungen.


    Für uns im Mittelgebirge kann das erfahrungsgemäß Temperaturen unter -20°C (nachts/frühmorgens) bis -10°C (Tageshöchsttemperatur) bedeuten.

    Solange es windstill bleibt und die Sonne scheint, wunderbar. Aber wehe es weht ein konstanter Ostwind. Dann kühlen selbst gedämmte Häuser spürbar runter.


    Wie bereitet Ihr Euch auf sowas vor? Speziell die "Landbewohner" (in den Städten wird es meist nicht so extrem kalt)?


    Wir haben einen (normalerweise) unbeheizten ehemaligen Kuhstall am/im Haus. Dort lagern unsere Vorräte und befindet sich unsere Wassertechnik/Verteilung und auch der Heizraum ist hier eingebaut. Der Stall ist zwar innerhalb der gedämmten Gebäudehülle, aber eben unbeheizt. Bei der angekündigten Kältephase werden wir folgende Massnahmen durchführen:

    - Außen-Stalltür zusätzlich dämmen (außen 5cm Styrodur, innen zugluftdicht verkleiden)

    - Heizkörper aufdrehen

    - Rohrbegleitheizung (elektr. Heizkabel), die entlang der Trinkwasserzuleitung, Wasseruhr und Filter verlegt ist, einschalten.

    - Raum-Temperatur per Funkthermometer überwachen.


    Kritisch würde ein (längerer) Stromausfall werden. Bei kürzeren Stromausfällen kann ich die Heizungsanlage über einen 24V-Wechselrichter und große Akkus weiterbetreiben, die Akkus (8 Stück Blei-gel-"NATO-Würfel" 12V/115Ah) kann ich paarweise mit einem Dieselaggregat, das 1,9kW Gleichstrom mit 24V (28V) liefert, rasch nachladen. Oder, wenn die Sonne scheint, über einen separaten Strang der PV-Solaranlage. Die Pellet-Heizung braucht im Schnitt 150W inkl. Heizungs- und Kessel-Pumpe, nur bei der Zündphase sind es kurzzeitig 500W. Zwei Akkus liefern bei 50%iger Entladung ca. 1,3kWh, was rund 9h Heizungsbetrieb entspricht. Mit dem 1,9kW-Aggregat kann ich je zwei der so genutzten Akkus in 45min wieder voll bekommen. Vorausgesetzt es springt bei größer Kälte an.


    Bewährt hat sich schon mehrfach die Möglichkeit, mit Gasheizgeräten Wärme zu erzeugen. Wahlweise mit einem stromlos arbeitenden 2kW-Infrarot strahler oder mit einem 33kW-Heizgebläse, das allerdings für den Lüfter und die Zündüberwachung 230V benötigt. Dafür bekommt man damit auch einen bei -20°C im Freien komplett durchgekühlten Unimog zuverlässig gestartet: Man stellt das Heizgebläse hinter die Hinterachse und lässt die warme Luft nach vorne Richtung Getriebe/Motor blasen, hängt eine lange Gewebeplane (Holzabdeckplane) als Schürze rund um das Fahrzeug und geht einen Kaffee trinken 8oder zwei) nach ner Stunde ist der Antriebsstrang und der Motor des Unimogs soweit vorgewärmt, dass er problemlos anspringt. Die Unimogs haben keine Glühkerzen und springen als Direkteinspritzer bis -5° direkt und gut an, darunter brauchts aber Geduld, gute Batterien oder Startpilot-Spray, was aber Stress für den Motor bedeutet. Das Vorwärmen mit dem Heizgebläse ist erheblich schonender, zumal dann auch die zig Liter Öl in den Getrieben und Differentialen wieder dünner sind.

    Für die winterlichen Kältephasen haben wir daher immer 2-3 Gasflaschen vorrätig. Und in den Fahrzeugen natürlich Winterdiesel, den man mit "KältePlus" oder anderen Fließverbesserer-Zusätzen noch bis -35°C pimpen kann. Normaler Winterdiesel von der Tankstelle geht nur bis -22°C.


    Wer auf sein(e) Auto(s) angewiesen ist, sollte an eine Starthilfemöglichkeit denken (z.B. eine Reserve-Autobatterie, die halbwegs warm gelagert und geladen z.B. im Hausflur steht). In Autos eingebaute Batterien am Ende ihrer Lebensdauer fallen meist im Winter aus, wenn der Anlasser mehr Strom und mehr Zeit braucht, um den kalten Motor im zähen Öl zu drehen.


    Abgesehen davon genießen wir die Kälteperiode am liebsten am knisternden Kaminfeuer. :)


    Grüsse

    Tom

  • Wir wohnen zwar auch auf dem Land, aber in einem relativ modernen Haus. Also gibt es keine Außenräume, die sehr anfällig wären. Allenfalls müsste ich meine Saatzwiebeln aus der Garage räumen, die zwar innerhalb der Hauskubatur liegt, aber bei Temperaturen konstant unter -10 Grad auch frostig werden dürfte. Ansonsten sollte mit der normalen Hautechnik alles funktionieren, vielleicht mit ein bisschen mehr Rücksicht auf Wärmeschutz, also beispielsweise konsequenter die Rolläden runterlassen, den Heizkörper im Treppenhaus etwas aufdrehen, der normalerweise nur auf Frostschutz steht, und noch ein zusammengerolltes Handtuch gegen die Zugluft vor die Tür legen.


    Bei einem längerfristigen Stromausfall würde das Ganze natürlich herausfordernder. Folgendes zusätzlich zum Standardprogramm für länger fehlenden Strom (Sicherungs-Hauptschalte umlegen, Taschenlampen verteilen, Wasservorrat anlegen, etc.): Die ersten zwei bis drei Tage würde ich vermutlich mit dem Holzkamin auf jedem Stockwerk ordentlich einheizen. Das reicht zwar nicht, um überall angenehme Temperaturen zu erhalten, aber sollte das Auskühlen soweit verlangsamen, dass in dieser Zeit keine Leitungen durch den Frost gesprengt werden. Danach würde ich vermutlich den Haupthahn schließen und das Trink- und Heizungswasser ablassen, damit da nichts einfriert. Dann würde ich, entgegengesetzt zu den ersten Tagen, das Familienleben auf der Wohnzimmer mit dem Kamin konzentrieren. Dann muss nur der eine Raum geheizt werden. Und dann Radio hören ud abwarten, was sich tut.

  • Mein Haus ist gut 25 Jahre alt, daher nur eher 'Mittelmäßig' gedämmt. Im Keller lagern aber 4.000L Heizöl die automatisch verfeuert werden. Im Falle eines Stromausfalls wird die Heizungspumpe mit einem 12V->230V Wechselrichter betrieben und der Holzofen angeworfen.

    Wäre mal interessant zu Testen, ob der Wechselrichter auch mit der Ölheizung klar kommt.

    Zur Not habe ich in der Küche einen Kaminanschluss und im Schuppen zwei kleine Kaminöfen. Die sind schnell aufgestellt und es wird ohne Strom warm. Darauf kann man dann auch Kochen. Wasser kann ich zur Not aus einem alten Brunnen schöpfen, das würde ich ohne Bedenken trinken.


    Meinen einzigen Fehler im Plan sehe ich momentan darin, dass mir das Holz ausgeht. Die 2m³ gehören aufgestockt.


    Lg

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Uh, 2m³ sind im Falle des Falles wirklich nicht viel - die Menge "verheize" ich schon über die Grillperiode nur beim "um die Feuerschale sitzen".

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Meinen einzigen Fehler im Plan sehe ich momentan darin, dass mir das Holz ausgeht. Die 2m³ gehören aufgestockt.

    Hallo Vento,

    hast schon mal an Holzbriketts (als Reserve) gedacht, die lassen sich sehr gut stapeln, ich kauf die immer mal dazu wenn sie im Angebot sind.

    Der Vorteil: sie nehmen ned viel Platz weg und Glut ist meist noch am nächsten Morgen da.


    2m³ sind schnell durch den Kamin, und wo bekommt man(n) Nachschub her wenn nix mehr geht?

    wenn du den Platz hast bau dir ein größeres Holzlager - Holz hat ja zum Glück ein längeres MHD :)

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Wir haben in jedem Stockwerk einen großen Kachelofen. Und im Keller steht ein Holzherd und ein großer Holzkessel um Wasser zu erwärmen. Somit sollte es möglich sein das ganze Haus über dem Gefrierpunkt und die Hauptwohnräume warm zu halten.

    Am Haus habe ich ca 8Ster ofenfertig gesägt (zumindest am Anfang des Winters). Auf dem Holzplatz sitzen dann noch einmal knapp 25 Ster Holz. Das müsste ich aber erst sägen. Hier befürchte ich aber bei einem längeren Stromausfall Diebstahl. Somit müsste ich ab dem 2-3 Tag anfangen das Holz abzufahren und Zuhause im Hof zu lagern.

    Neben dem Holzvorrat sind auch größere Akkus vorhanden. Diese sollten für die üblichen "Kleinverbraucher" wie Radio, Licht, Funk, etc. ausreichen. Über einen Wechselrichter um zumindest stundenweise die Zentralheizung anzufahren grübel ich noch. Das könnte evtl. einfrieren von Heizleitungen verhindern. Da bei hoher Kälte meist die Sonne scheint könnten die Akkus mit Solar wieder nachgeladen werden. Alles in allem eine Herausforderung aber in meinen Augen machbar.

    Ein großes Risiko sehe ich allerdings in der Feuergefahr wenn plötzlich alle mit Kerzen und Feuern "spielen" bzw. aus Verzweiflung Experimente eingehen. Verschärft wird das dann wenn aufgrund des fehlenden Stromes Meldewege zur Feuerwehr fehlen und wertvolle Zeit verloren geht.

    Im Zweifelsfall würde ich lieber die halbe Nachbarschaft in der guten Stube einquartieren bevor diese wilde Experimente vollführen.

  • Hallo,


    der Brennholzvorrat ist bei uns auch begrenzt, 2-3 Raummeter etwa. Zur Not würden wir auch Pellets im Kaminofen verfeuern. Pellets haben wir 5t im Silo sowie eine "strategische Reserve" von rund 250kg als Sackware. Damit Pellets im Ofen vernünftig abbrennen, brauchen sie rundum Luft. Es gibt extra Drahtkörbe für sowas.


    Meine Erfahrung bei starker Kälte ist, dass es meistens zu Mehrfachausfällen von Technik kommt. Das sollte man einkalkulieren. Flaschengas will bei -20°C nicht mehr aus der Flasche, Dieselfilter verstopfen und verhindern ein Anspringen, Starterbatterien sind schlapp, Stromerzeuger springen nicht an, Verlängerungskabel sind steif, die Finger sehr schnell kalt und schmerzhaft, die Verletzungsgefahr ist wesentöich höher. Man muss da vor allem Ruhe bewahren, langsam und planmässig vorgehen.

    Einfachste Dinge zuerst: Kaminofen an, nasse Klamotten wechseln und zum Trocknen aufhängen, eiskalte Akkus in einen warmen Raum stellen (und erst dann aufladen, wenn sie halbwegs warm sind), Gasflaschen und Kabel ebenfalls aus der Kälte holen. Sich ein paar Stunden Zeit lassen.

    Versulzte Dieselfilter kann man mit einer elektrischen Heizmanschette, die man um den Filter wickelt und mit einem Handtuch isoliert in 1-2h aufwärmen, die Paraffinkristalle lösen sich dann wieder auf. Keine Gasbrenner oder Heißluft-Föns verwenden, das Risiko, Plastikbauteile/Schläuche/Leitungen am Motor zu beschädigen oder einen Brand auszulösen, ist zu hoch.


    Grüsse

    Tom

  • Also wir nennen sowas "Winter" - kommt meist einmal pro Jahr vor.


    -20Grad in einer schlecht isolierten Hütte ist ertragbar, notfalls halt mit Pulli statt T-Shirt.

    Wassergekühlte Fahrzeuge sind sowieso auf -35 Grad frostgeschützt, frostempfindliches wird auch bei +/- 0 Grad geschützt gelagert.

    Sollte der Strom und damit auch die Heizung ausgehen - nun, als Prepper hat man ja vorgesorgt.

  • Hallo jaws,


    grundsätzlich gebe ich dir in soweit Recht, dass es einfach Winter ist.

    Dennoch macht es einen Unterschied, ob es -2 / -3 °C hat oder durchgehend < 5 °C. bei solchen Temperaturen friert dann auch schnell mal die Mechanik der Autotür oder von anderen Geräten ein. Da man schlicht und einfach nicht alles rein ins Warme bringen kann, gilt es dann wohl Alternativen zu suchen, wenn doch alles mal eingefroren ist.

  • Ach Mensch Leute,

    sind wir alle schon so sehr von der globalen Erwärmung aufgeheizt, dass wir vergessen haben, was ein normaler Winter ist?


    Also ich bin Jahrgang 1963 und kenne in der hiesigen Region fast kaum Winter ohne MINUS-Temperaturen und ohne Schnee.

    Außerdem sind wir vorbereitet auf Heizungs- Strom- und Wasserausfälle. Weil wir es hier nicht anders kennen aus der Vergangenheit.


    Von daher: Solange keine Eiszeit kommt ist alles gut.


    CanisLupusGray

  • Hallo,


    bevor das Thema weiter verwässert und verharmlost wird: ich meine nicht einen herkömmlichen mitteleuropäischen Winter mit etwas Schnee und ein paar Minusgraden nachts und tagsüber milden Null Grad.


    Ich meine eine intensive Kälteperiode mit strengem Frost Tag und Nacht im deutlich zweistelligen Bereich und steifem Ostwind über mehrere Wochen hinweg. Ich glaub nicht, dass das viele von uns schon erlebt haben. Die unter -20°C bei scharfem Wind steckt man eben nicht mit einem Pulli zusätzlich weg. Passiert bei uns in der Region ca. alle 5-10 Jahre und laut Metereologen steht genau das möglicherweise ab Mitte nächster Woche bevor.

    Die Kälte selber ist zunächst nicht das Problem, auch ich genieße einen sonnigen Wintertag bei blauem Himmel und knackiger Kälte. Nur bei o.g. Wetterlage hat man weniger Sonne&blauen Himmel, dafür aber einen konstanten Ostwind, der Technik und Gebäude gnadenlos herunterkühlt.

    Ich hab das vor Jahren selber einmal erlebt, dass eine Heizungsleitung, die in einer mäßig gedämmten Hauswand verlegt war, trotz laufender Heizanlage einfror (zwar nicht platzte, aber erst nach Ende der Kälteperiode wieder "aufmachte")


    Winterdiesel nach Norm muss in D nur bis -20°C fließfähig bleiben. Wenn es deutlich kälter als -25°C wird (es reicht eine Nacht), dann flockt das Paraffin aus und bildet sich erst bei Temperaturen deutlich über Null Grad wieder zurück.


    Interessant sind auch Feuerwehreinsätze unter diesen Bedingungen. Bei Löscharbeiten muss das Wasser in den Schläuchen permanent zirkulieren, das erfordert eine andere Schlauchtechnik als bei einem herkömmlichen Löschangriff.


    Grüsse

    Tom

  • Interessant sind auch Feuerwehreinsätze unter diesen Bedingungen. Bei Löscharbeiten muss das Wasser in den Schläuchen permanent zirkulieren, das erfordert eine andere Schlauchtechnik als bei einem herkömmlichen Löschangriff.


    Hatte ich erst vor wenigen Jahren selbst erlebt. War eigentlich nicht wirklich ein Problem. Bei einem Brand wie diesem gibt es sowieso eine immense Strahlungswärme. Da friert im Umkreis von 10m nichts ein.

    Schlimm war es im unteren Bereich, der von einer Betonwand abgeschirmt war. Das Wasser spritzte nach oben und gefrohr einige Meter neben mir an einem Busch wieder.


    Winterdiesel nach Norm muss in D nur bis -20°C fließfähig bleiben. Wenn es deutlich kälter als -25°C wird (es reicht eine Nacht), dann flockt das Paraffin aus und bildet sich erst bei Temperaturen deutlich über Null Grad wieder zurück.

    Hat jemand Erfahrung mit diesen Fließverbesserern?

    Man könnte sich ja eine Dose auf Lager legen und bei solch einer Wetterprognose in den Tank schütten.


    Lg

    "Wir brauchen kein Telefon, wir haben genügend Boten!" Britische Post 1878

  • Also, sieht so als als ob es nicht der Political Correctness entsprochen hat Minustemperaturen im Winter meinerseits als normal zu betrachten.


    Es ist zwar schon ein paar Jahre her, so 8 oder 9 Jahre, da bin ich aushilfsweise als Fahrer eines Kühltransporters eingesprungen - im Februar, bei einer Kältewelle. Ist auch witzig Gekühltes frostfrei bei -20 Grad in der Landschaft herumzufahren. Vor allem weil die Kühlgeräte kühlen und nicht heizen (daher der Name).

    Für meine Person hiess das Arbeitsbeginn um 4 Uhr morgens, Wagen draussen - ich hatte damals noch keine Garage - die Streudienste haben bei -20 Grad auch nicht mehr viel ausrichten können.

    Eigenartigerweise war NIE eine Tür oder ein Schloss eingefroren, der Wagen startete beinahe normal, brauchte nur eine etwas längere Aufwärmphase. Warum? Weil ich Schlösser und Türen wie jeden Winter entsprechend behandelt habe. Übrigens nicht nur mein KFZ, sondern auch den Transporter.


    Was die Kleidung betrifft: Ich friere leicht und ungern, daher kamen zusätzlich lange Unterwäsche und ein Fleecejacket dazu - lass ich bei +/- 5 Grad weg. Ich habe nicht mehr gefroren als sonst, nicht zuletzt weil bei -20 Grad die Luft trockener ist als bei 0 Grad.


    Im Übrigen gewöhnt man sich sehr schnell an die Kälte wenn man auch im Winter etwas draussen unternimmt und nicht nur in Slippern im geheizten Raum herumlungert.


    Es geht mir insofern wie @CanisLupusGrey: Früher waren die Heizungen ineffizienter, die Verglasung an den Häusern nur mit Glück doppelt und es war schlicht und einfach Winter.

    Wir haben es unbeschadet überlebt.

  • Ein Beispiel zu dem Szenario gibt es hier: https://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4ltewelle_in_Europa_2012


    Das war eine rund dreiwöchige Kältewelle, die in weiten Teilen Europas Temperaturen mit sich brachte, die es seit mehreren Jahrzehnten nicht mehr gegeben hatte. In Deutschland war es wohl in etwa auf der Ebene eines Zehn-Jahres-Ereignisses. Hierzulande gab es da einige Nächte mit flächendeckend bis zu -20 Grad, regional bis nahe an die -25 Grad heran und stellenweise auch darunter. Das dürfte also knapp unter dem Ausgangsszenario hier in dem Thread liegen. Es kann sich ja jeder mal überlegen, welche Folgen des Winters vor sieben Jahren er oder sie in Erinnerung hat.


    Ich habe mir jetzt mal die historischen Werte für die Station Kleiner Feldberg gezogen (Mithessen kann ich die Recherche beim Landesumweltamt sehr empfehlen: https://www.hlnug.de/messwerte/luft/recherche.html), was die nächste nicht innerstädtische Messstelle in meiner Gegend ist, aber aufgrund der Höhenlage natürlich deutlich kälter als ländliches Flachland. Dort lagen die Temperaturen vom 23. Januar bis zum 10. Januar ganztägige unter dem Gefrierpunkt, mit einem einzigen Tag als Ausnahme. Nach unten ging es bis maximal -18 Grad. Der niedrigste Tageshöchstwert war -12 Grad. Bei uns am Mittelgebirgshang dürfte es wohl jeweils zwei bis fünf Grad milder gewesen sein, schätze ich einfach mal. (2006 gab es übrigens eine etwas anders gelagerte Phase mit weitgehendem Frost von Anfang Februar bis Mitte März, bis zu -12 Grad, allerdings mit ein paar knappen Tautagen zwischendurch.)


    Ich selbst kann mich daran erinnern, dass wir es 2012 häuslich in etwa so gehalten haben wie oben skizziert, ohne dass es größere Probleme gab. Auf dem Bauernhof in der Verwandtschaft haben sie damals die Tore und Einfahrten der Stallgebäude mit beschwerten, heruntergelassenen Silofolien und aufgestapelten Strohballen verbarrikadiert, die Fenster mit Styropor. Eine Wasserleitung hatten sie zu spät abgestellt. Das Rohr musste dann vorsichtig per Gas-Heizstrahler aufgewärmt werden. Ansonsten gab es da keine Probleme mit der Haustechnik. Alles in allem also eine bewältigbare Situation.


    Vor dem Hintergrund der Messwerte ist eine Annahme von wiederholten Tiefstwerten unter -20 Grad und länger anhaltenden Höchsttemperaturen unter -10 Grad schon eine extreme Ausnahme, aber meiner Meinung nach nicht ganz ausgeschlossen. Insofern denke ich, dass die Anmerkungen schon korrekt sind, nach denen die anfangs verlinkten Vorhersagen wohl eher im Rahmen eines normalen bis knackigen Winters liegen. Trotzdem finde ich die Anmerkungen von tomduly gerechtfertigt, denn gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels sollte man nicht ausschließen, dass es zu deutlich größeren Extremen kommt, wie man sie bisher vor allem aus Osteuropa kannte. Und natürlich macht ein Stromausfall alles schwieriger. Da kann und sollte man sich durchaus mal Gedanken drüber machen.

  • Es kann sich ja jeder mal überlegen, welche Folgen des Winters vor sieben Jahren er oder sie in Erinnerung hat.

    damals hatte der Gartenteich mehr wie 35cm Eis (der Bohrer war nur so lang) am/im Haus ist aber nix eingefroren gewesen.

    Diese Kälteperioden im Januar/Februar gab es öfters in den letzten Jahren, eigentlich nix ungewöhnliches.

    Da hilft dann nur das Zwiebelprinzip wenn man vor die Tür geht und einige Ster hinter der Hütte :smiling_face_with_sunglasses:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Grüß Gott Tom,


    zu deinem obigen Kommentar möchte ich gerne etwas anmerken.


    1. Im Januar 1986 kam ich als W15 zum Bund. In der Grünen (Grundausbildung die ersten sechs Wochen) haben wir am Ende eine 2tägige Abschlußprüfung, Februar 1986 in Munster ("u" und nicht "ü"), gehabt. Dort waren es -25 Grad (fünfundzwanzig) und wir lagen die ganze Nacht im Wald auf dem Boden in den Stellungen. Und das kenne ich noch mehrfach aus meiner Jugend (Baujahr 65) das es manchmal um die -15/-18 Grad war. Das war nichts besonderes und es gab deshalb keine speziellen Berichte in den Zeitschriften. In den siebzigern wurd sogar eine kleine Eiszeit prognostiziert. :thinking_face:


    2. Man schaue sich bitte einmal das Youtube-Video des "neuen Wolf" der Bundeswehr an. Das ist von ... jetzt muss ich raten ... so aus dem Jahre ... 1980+. Da habe die den Diesel-Wolf 4 Tage bei -40 Grad (!) Eis !!!.gif in eine Kältekammer gesteckt und dieser sprang dann sofort an. Ja, keine Ahnung was für einen Diesel die BW damals oder heute hatte, aber das Bemerkenswerte ist, dass Diesel auch bei -40 Grad ohne Probleme und wohl mit einigen Zusätzen fließfähig ist.


    3. Heute Morgen hatten wir bei mir oben in Wuppertal gegen 5.15 Uhr schwankend zwischen -9,5 und -10 Grad. Das ist eigentlich der normale mitteleuropäischer Winter und nicht wie bei dir in der EInlassung im ersten Satz geschrieben. Diese milden Temperaturen der letzen Jahre ist ganz klar eine Temperaturerhöhung auf der Erde. Aber das hat null und nix mit CO2 usw. zu tuen. Dann müssten wir nämlich auch Autos auf dem Mars, der Venus, den Jupiter ... haben. Dort hat sich die Planetentemperatur aufgrund der erhöhten Sonnenaktivität auch um ca. 2 Grad erhöht. Das wird gerne ausgeblendet oder das Wissen ist gar nicht vorhanden (das unterstelle ich dir nicht - ist nur eine allgmeine Beobachtung bei Diskussionen).


    So, obiges nur zur Ergänzung und stellt keine Kritik dar.


    Waidmannsheil / 73

    zero (Peter)

    Wetten Sie niemals gegen den menschlichen Erfindungsreichtum. Der größte Feind der Propheten der Apokalypse ist ein Ingenieur (Daniel Lacalle)

    "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um Idioten nicht zu beleidigen." Dostojewski, 1821-1881

  • Bei mir ändert sich dadurch gar nichts, ist doch alle paar Jahre normal.

    Vermutlich müsste ich öfters Holz in Richtung Kachelofen transportieren.

    Brennholzvorrat momentan ca. 20 Ster, das sollte eine Zeitlang halten.


    Tsrohinas

  • Eigene Erfahrung vom Einfüllen von Additiven (bei uns Intern „Minus-Mittel“).


    Den Tank recht weit leerfahren.


    Bei einer Betriebstankstelle prüfen, wann das letzte Mal der Tank gefüllt wurde (bis ca. 1.November Sommer-Diesel, dann Übergangsdiesel und im Winter … dann Winterdiesel [in D]).


    Additiv abmessen (Behälter mit Messeinheiten und / oder grosse Spritze, je nach Tankgrösse, Einfüllstutzen bzw. Mischungsverhältnis).


    Die Additiv-Flasche an der Betriebsstankstelle belassen bzw. im Fahrzeug aufbewahren.


    „Winter-Diesel“!!! dazutanken.


    Einmal um den Block fahren.

    Nicht damit es sich besser vermischt, sondern damit die „Mischung“ in den Leitungen und dem Kraftstofffilter auch ist.


    Fahrzeug windgeschützt abstellen.

    (LKW) Evtl. eine Abdeckplane seitlich herunterhängen lassen.


    Vorsicht vor Reservekanistern:

    Sie sind oftmals unbewusst mit „Sommer-Diesel“ gefüllt (bei uns nicht).


    Moderne Fahrzeuge hatten (2012?) eher Probleme als alten Fahrzeuge.

    Bei einem Kollegen startete ein Teil seiner modernen Fahrzeuge nicht mehr. Ein anderer Teil fuhr ein paar 100 Meter bzw. Kilometer und bieben dann stehen. Grund: Der Diesel bzw. Kraftstofffilter war versulzt.

    (Seine anderen [alten] Fahrzeuge waren mit Abschleppen (Abschleppstange) dann beschäftigt. Ging nicht nur Ihm so.)

    Wir haben Ihm dann mit „gebrauchten“ Kraftstofffiltern (aus der Recyclingtonne) und einer LKW-Abschleppstange ausgeholfen.

    Teilweise standen LKW stundenlang an Strassenrand wegen versulzter Leitungen bzw. Filter.


    Wünsche allzeit gute Fahrt :winking_face:

    :waving_hand: bis dann - nutze die Zeit - Wissen schafft Zukunft - epwin - 6DPNC6RE - epwin02@web.de; :winking_face:

  • Also mal im Ernst: Ist für manche hier im Forum eine dreiwöchige Kältewelle (also etwas, das alle paar Jahre mal auftritt) wirklich so ein Extremereignis?

    Das ist - Klimaerwärmung hin oder her - etwas, was es immer schon gegeben hat und auch in Zukunft geben wird.


    Ich habe z.B. als Volksschüler (1985) die Erfahrung gemacht, dass man bei -32° nicht mehr Eisstockschießen kann. Weil sich unter dem Eisstock keine Gleitschicht mehr bildet.

    Ansonsten: Dicker Pulli, gute Handschuhe, Schal und Haube. Gut is'.


    Wie schon mehrfach beschrieben: Wasserleitungen muss man im Auge behalten und ggf. entleeren. Autos wenn möglich in die Garage: Auch wenn es dort heinein frieren kann, wird es wesentlich wärmer sein als draußen, und Diesel und Batterien sollten kein Problem haben.

    Wer keine Garage hat, sollte (noch mehr als sonst) darauf achten, dass die Batterie gut in Schuß ist und ggf. prophylaktisch tauschen.


    Wer seine Heizung zu 100% vom Strom abhängig macht, wird halt ggf. um eine unangenehme, teure und lehrreiche Erfahrung reicher werden (und vermutlich die bösen Stromkonzerne für das eigene Versagen verantwortlich machen). SSkM

    Allerdings erfriert man auch nicht, wenn daheim die Temperaturen unter Null Grad fallen. Zwei bis drei Schichten Kleidung übereinander halten schon ausreichend warm (v.a. wenn es trocken und windstill ist, wovon ich daheim mal ausgehe. Man wird halt frieren und stinken...

    Einige wird's erwischen, weil sie daheim einen Gaskocher oder ein Heizschwammerl aufstellen.


    Das Problem haben die, die wirklich draußen (z.B. in Zeltlagern) schlafen müssen! Denn da kann es wirklich kritisch werden.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.