Wie überwacht ihr Eure Vorräte bzgl. MHD / Rotation?

  • Falls ich bei meiner Foren-Suche den zugehörigen Thread übersehen habe, bitte ich schon jetzt um "Verschiebung"!


    Da wir unser neues Domizil bezogen haben und endlich mit der Bevorratung in einem halbwegs vernünftigen Rahmen "platzmäßig" beginnen kann, habe ich als bekennender Bleistiftspitzer eine Frage an die Profis:


    Wie überwacht ihr Eure Vorräte bezüglich Ablaufdatum und Rotation?


    Handschriftliche Liste? Excel-Liste oder Access-Datenbank (was macht ihr dann ohne Strom?), Vermerk auf der Dose / der Tüte mit dem Datum? Wöchentliche / monatliche Kontrolle ohne jegliche Listen? Ich habe hier auch etwas von einem Farbcode (farbige Punkte, die jeweils für eine Jahreszahl stehen) gelesen, der zumindest das entsprechende Ablaufjahr ersichtlich macht, undundund.


    Ich habe jetzt begonnen die Sixpacks, Dosen etc mit einem Edding mit dem MHD zu versehen, so dass ich durch "in die Hand nehmen" zumindest das Notwendigste auf die Schnelle sehe. Praktikabel sieht aber anders aus, besonders wenn der Vorrat umfangreicher wird. Eine Rotation muss irgendwie durch "nach vorne schieben" stattfinden, was sich bei an der Wand stehenden Regalen auch nicht so ideal umsetzen lässt. Deshalb hoffe ich auf Rückmeldung der langjährigen Vorratsgötter :smiling_face_with_halo: um ein halbwegs vernünftiges System von Beginn an zu etablieren.


    Dabei wäre mir natürlich ein zeitsparendes System am liebsten, welches sich von alleine pflegt, aktualisiert und nachkauft, also die eierlegende Wollmilchsau :winking_face:

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Hallo,


    falls Du Kinder im Haushalt hast, dann bietet sich ohnehin eine familienkompatible Vorratshaltung an und Grundnahrungsmittel wie Nudeln, Reis, Milchreis, Mehl, Zucker, Salz, Tee, Kaffee etc. rotieren sich dann wie von selbst. D.h. wir sehen die Wochenkisten unseres Notvorrats als verlängerten Teil des normalen Vorrats an: was aus dem Vorratsschrank entnommen wird, wird aus der ersten Wochenkiste wieder aufgefüllt, ist diese durch, wird sie mit dem nächsten Einkauf wieder mit frischer Ware aufgefüllt und kommt "nach hinten". Dann ist die zweite Wochenkiste dran, um daraus den Vorratsschrank zu befüllen usw. D.h. für n Wochenkisten haben wir n+1 Füllungen im Umlauf.


    Einzig spezielle (lang haltbare) Sachen wie Milch- und Eipulver, BP5 oder Getreide im ganzen Korn rotiere ich eher nicht, sondern werden kurz vor Ablauf in Sonderaktionen "verbraucht". Das kann eine Wander-Hütten-Tour sein oder eine Back-Aktion. Bei altem Getreide bin ich auch so frei, es als Hühnerfutter abzugeben, Weizen und Dinkel direkt ab Mühle in 25kg-Säcken zu kaufen, ist vergleichsweise preiswert, selbst Bioware. Erst wenn es in Alnatura-Papiertüten zu 500g steckt, wirds richtig teuer.


    Grüsse

    Tom

  • Hallo,


    bei uns läuft es ähnlich, hab mir mit der Excelliste von Nudnik hier aus dem Forum, eine grobe Übersicht gebastelt was denn an Vorrat im Haus sein sollte.

    Ich arbeite komplett ohne irgendwelche Wochenkisten oder ähnliches. Im Lager sind fast nur Dinge die wir auch essen und somit rotiert werden, von wenigen lang haltbaren Ausnahmen mal abgesehen.

    Bei kritischen Lebensmittel wird mit einem Edding das MHD groß drauf geschrieben und beim Einräumen versuche ich das FIFO Prinzip einzuhalten was leider nicht immer ganz klappt, vor allem wenn Die Kinder mal wieder was bestimmtes suchen.


    Etwas übersichtlicher klappt es seit ich zwei Lagerorte eingerichtet habe, vieles was neu gekauft wird kommt in den Vorrat im Keller,

    die Küchenschränke werden dann immer aus dem Keller aufgefüllt.

    Alle paar Monate wird dann "Inventur" gemacht und vergessenes wieder aufgefüllt oder MHD kritisches zum schnellen Verbrauch aussortiert.


    Solltest Du die eierlegende Wollmilchsau gefunden haben sag bitte Bescheid :winking_face:


    VG

    Fleck

  • Ich habe alle Vorräte (Lebensmittel) mit dem Edding, vorne gut sichbar, mit Mt/Jahr beschriftet.


    Da wir 95% von unseren Vorräten dauernd rotieren und ich das Lager wöchentlich auf Fehlendes kontrolliere, sehe ich da laufend was wann abläuft.

    Bei den restlichen 5% (Konserven wie Früchte, Gemüse, Kartoffeln, fertig Saucen) gucke ich alle 3-6 Monate drauf und nehme in die Küche was bald verbraucht werden muss und integriere das in ein Menue.

    Wir sind 5 Personen und haben für ca. 4 Wochen Vorräte.


    Was wir nicht lagern ist Langzeitnahrung, wirklich nur was wir regelmässig essen und brauchen und leben, bis auf die frischen Sachen wie Gemüse, Früchte, Salat, Käse, Aufschnitt, Joghurt grossteils von/mit unseren Vorräten.


    Von daher rotiert sich das wie von selbst und ich muss nur da und dort ein Auge drauf haben und natürlich meinen Vorratsbestand etwas kennen, damit es keine massiven "Kellerleichen" gibt...

  • Bei den Preppingvorräten schaue ich alle drei Monate alles durch und tausche nach Bedarf aus. Bei den normalen Küchenvorräten wird nach Augenmaß das zuerst verbraucht, was länger gestanden hat. Alle paar Monate schaue ich auch da mal alles durch und lege Abgelaufenes in eine spezielle Kiste in der Speisekammer, deren Inhalt dann zuerst verbraucht wird.


    Alles also nicht sehr strukturiert, aber bei unseren relativ überschaubaren Vorräten praktikabel.

  • Excel-Listen oder Programme funktionieren bei mir nicht: Wenn ich koche, will ich nicht parallel dazu Buchhaltung machen.


    Daher muss ich sowieso regelmäßig (2x pro Jahr) inventieren.

    Für die Dosen habe ich mir mein FIFO-Regal gebaut. Hier habe ich zumindest immer das älteste MHD ganz vorne. Die Lebensmittel in den Regalen schlichte ich immer von hinten nach vorne: Wenn wieder aufmagaziniert wird, werden zuerst die alten Lebensmittel (Sugo-Gläser, Hülsenfrüchte, Reis, ...) nach vorne geschoben, das neue Zeug dann hinten rein geschlichtet.


    Lebensmittel, die am oder überm MHD sind, kommen in das spezielle Mussdemnächstverkochtwerdenregal gleich nach der Kellerstiege. So stellt schon alleine der innere Schweinehund sicher, dass diese Lebensmittel auch zeitgerecht (meistens zumindest) weg kommen...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Bei mir hauptsächlich eine Kombination aus zwei Excel-Listen und dem Bestreben, noch länger haltbare Lebensmittel nach hinten zu sortieren.


    Die Excels habe ich ausgedruckt an die Innenseite der Vorratstür gehängt. Immer wenn etwas aus dem Vorrat entnommen wird, tragen wir es aus. Das geht schnell, da nur das MHD durchgestrichen und vermerkt werden muss, wie viele Packungen etc. entnommen wurden. Wenn ich einkaufen gehe, schaue ich die Liste durch und mach mir einen Zettel.


    Eine zweite Liste ist nach ablaufendem MHD sortiert. Da kann ich gezielt nachsehen, was bald abläuft, wenn ich auf der Suche nach bestimmten Lebensmitteln bin.


    Einmal im Jahr steht eine Inventur an, um Karteileichen zu finden oder abgelaufene Lebensmittel in den sofortigen Verbrauch zu sortieren. Dabei räume ich dann auch nach MHD von hinten nach vorne.


    Eine App habe ich mal ausprobiert, aber da die meisten Lebensmittel nicht in der Datenbank waren, habe ich den Aufwand des manuellen Eintragens schnell gescheut. An sich ist die Idee aber gut: beim Einlagern wird der EAN gescannt und das MHD eingetragen. Als Auswertung erhält man dann auch eine Nährstoffzusammensetzung. Wie gesagt, mir sond die Listen lieber, da weniger Aufwand.

  • Ich versuche das mal kurz zusammenzufassen, da doch einige sehr gute Vorschläge und auch völlig verschiedene Ansätze dabei waren!


    Das FIFO-Prinzip:

    Das älteste Nahrungsmittel wird als erstes verbraucht (First In First Out). Dabei werden neue Einkäufe ganz nach hinten gestellt, die ältesten VPE (und damit meist die VPEs mit der geringsten Restlaufzeit an Haltbarkeit) rutschen damit automatisch nach vorne.


    Die Wochenkiste: Der Inhalt der Kiste wird über die Woche verbraucht, indem man den Küchenschrank damit auffüllt. Ist die Kiste leer, wird sie "nach hinten" rotiert und neu befüllt. Funktioniert gut mit "Standard-Vorräten", die regelmäßig verbraucht werden.


    Der Grundstock: Es wird eine Liste angelegt, auf der die Pflicht-Vorräte aufgeführt sind. Diese wird in einem festzulegenden Rhythmus abgeglichen und ggf. ergänzt. Für die "normale" Vorratshaltung wird dann bspw. das FIFO-Prinzip herangezogen.


    Das "wilde Lager": es werden MHD auf die VPE notiert, die Vorratsrotation erfolgt durch regelmäßigen Verbrauch. Es muß in einem Turnus kontrolliert werden, dass keine Lücken oder Vorratsleichen entstehen.


    Das geordnete Lager: Liste mit allen Vorräten, nach MHD und / oder Bestand. Jeder Zu- und Abgang wird dokumentiert und ein-/ oder ausgetragen.


    Die elektronische Lagerhaltung: Bestände, MHDs, Kalorien,... hier wird alles elektronisch erfasst und ein- bzw. ausgebucht.


    Bei allen Varianten solte in Abständen eine Inventur gemacht werden, um Ausreißer oder Vergessenes auszusondern.



    Was mir darüber hinaus sehr gut gefallen hat war das

    Mussdemnächstverkochtwerdenregal

    oder eben die

    spezielle Kiste in der Speisekammer, deren Inhalt dann zuerst verbraucht wird

    Damit kann man den Ausschuss minimieren.


    Ihr dürft natürlich noch weitere Varianten einbringen, ich bin sehr gespannt ob es auch noch andere Ansätze gibt!

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Ich hab ein wildes Lager, nur nach Lebensmittelart sortiert. Da kommen neue Sachen rein und es gehen Sachen raus. Alle ein bis zwei Jahre kommt es dann mal zu einer Bestandsaufnahme und manche Sachen werden für den priorisierten Verzehr in den Küchenschrank gestellt. Meist sind es dann Dosen, die sich dem MHD nähern. Das wird dann nach und nach verbraucht. Bisher gabs bei der Chaoslagerung keine Probleme. Natürlich weiß ich nicht immer, was ganz genau da ist. Ich weiß nur, dass z.B. Ravioli da sind, aber nicht ob es 4 oder 8 Dosen sind. Oder wieviel Gläser Bolognesesoße, ob 12 oder 15. Die ist eh weit vor dem MHD aufgefuttert.


    Einige NRG-5 und F-100, sowie ein paar Kekse nähern sich langsam dem aufgedruckten MHD. Habe da allerdings viel Zeit, um das nach und nach verbrauchen.


    Gruß SBB

    -<[ Nunquam-Non-Paratus ]>-

  • Ihr dürft natürlich noch weitere Varianten einbringen, ich bin sehr gespannt ob es auch noch andere Ansätze gibt!

    SchüBox mit ZJVH = "ZehnJahreVergessenHaltbarkeit"


    Mit einer Rotation der Boxen werde ich dann ca. 2027 anfangen...

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Bei den Preppingvorräten schaue ich alle drei Monate alles durch und tausche nach Bedarf aus. Bei den normalen Küchenvorräten wird nach Augenmaß das zuerst verbraucht, was länger gestanden hat. Alle paar Monate schaue ich auch da mal alles durch und lege Abgelaufenes in eine spezielle Kiste in der Speisekammer, deren Inhalt dann zuerst verbraucht wird.


    Alles also nicht sehr strukturiert, aber bei unseren relativ überschaubaren Vorräten praktikabel.

    Das ist ein Problem, denn wenn du Vorräte für einen längeren Zeitraum bunkerst, bekommst du das als alleinstehende Person gar nicht so schnell aufgegessen. Bei Vielem ist das Ablaufdatum max. 2 Jahre, eher weniger und man will ja nicht immer von diesen Vorräten essen.

  • Deswegen sollte man so weit es möglich ist, Dinge einlagern, die man im normalen Leben auch konsumiert.


    Ein Beispiel: Ich bevorrate für 5 Personen. Wir essen im Schnitt zweimal im Monat Spaghetti. Das ergibt ca 1,25kg. Aufs Jahr gerechnet sind das dann 15kg.

    Wenn ich davon ausgehe, dass Nudeln 10 Jahre haltbar sind, kann ich problemlos 100 bis 150kg Nudeln bevorraten und bekomm das noch vernünftig rotiert.


    Was immer ich einlagere, ich stelle diese Rechnung an. Wieviel verbrauche ich pro Monat. Wieviel kann ich unter Berücksichtigung der Haltbarkeit rotieren. Das ergibt den maximalen Lagerstand, den ich von dem Lebensmittel aufbaue.

    Wichtig dabei. Ich kaufe nicht heute 100kg Spaghetti, sondern jeden zweiten, dritten Monat etwas mehr als wir verbraucht haben. Der Aufbau des Lagers dauert dadurch zwar etwas länger aber so ist sichergestellt, dass einem nicht zuviel Lebensmittel auf einmal ablaufen.


    Was man ins Lager stellt aber nicht rotieren kann, das wird man zwangsläufig irgendwann entsorgen müssen. Auch das kann man machen. Es sollte aber ein bewuste Entscheidung sein und nicht überraschend kommen.

    In diese Kategorie fällt bei mir zB. NRG5 und diverses Konservenzeug.


    LG. Nudnik

  • Das ist ein Problem, denn wenn du Vorräte für einen längeren Zeitraum bunkerst, bekommst du das als alleinstehende Person gar nicht so schnell aufgegessen.

    Jein. Es kommt auf die Menge an. Ich habe da im Vergleich zu vielen hier einen relativ kurze Horizont von rund drei Monaten bei den reinen Prepping-Vorräten; wenn man die absolut eisenern Rationen wie NRG und Co. rausrechnet, sogar von nur rund sechs Wochen. Da bekommt man das, was abläuft, schon relativ gut verzehrt.

  • Ich rotiere die Vorräte nach FIFO. Neue Ware wird im Regal nach hinten gestellt.

    Eine elektronische Bestandsführung ist mir für zuhause zu aufwändig. Ich mache das eher so wie SBB+


    Gruß, Schwarzstart

    -<[ N u n q u a m - N o n - P a r a t u s ]>-

  • Ich habe zwei Regale mit jeweils drei Böden.

    Ein Regal wird jedes Jahr im Januar komplett in die "normale" Vorratskammer geleert;

    in diesem Regal sind Lebensmittel mit einem MHD von mindestens 18 Monaten.

    Mit dem zweiten Regal wird alle sechs Monate genauso verfahren. In diesem Regal

    befinden sich Lebensmittel, die in der Regel ca. 12 bis 18 Monate haltbar sind.

    In unseren Vorräten befinden sich daher auch nur Lebensmittel, die wir sonst auch

    essen, was aber auch den Speisenplan sehr vielfältig macht.

    Zugegeben: Dieses System ist etwas platzintensiv, weil man wirklich den doppelten

    Platz braucht, aber auch reichlich einfach, weil ohne Listen zu händeln. Ich habe

    quasi nur zwei bzw. drei (nonfood) Bestandslisten, mit denen ich dann immer wieder

    einkaufen gehen.


    Gruß


    Duke

  • Freue mich hier zu sein



    Würde gerne wissen wie ihr meine Liste findet ? Vorschläge usw



    Link entfernt wegen Verdacht auf Eigenwerbung.




    mfg xxxLordxxx

  • Ähm, soweit ich weiß ist Eigenwerbung hier nicht gern gesehen. Solltest vielleicht vorher einen Mod fragen ob das OK ist.

    Gruß, CBR

  • FiFo-System.


    Alles, was weniger als 12 Monate noch haltbar ist, kommt in eine Fresskiste, die dann weggefuttert wird (werden sollte.... es finden sich hier auch leider ein paar Experimente wieder wie Sauerrettich, den doch keiner mag). Ewig haltbare Produkte wie Hartweizennudeln ohne Ei landen hier nicht drin, die laufen FiFo so durch...