Erste Hilfe bei Insektenstich

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  • Weil jetzt wieder die Zeit kommt und der bisherige Beitrag im Wiki mehr als dürftig war...

    Hat noch jemand Vorschläge? Vor allem für Hausmittel die sicher helfen?


    Aktuelle Version: https://www.previval.org/w/index.php?title=Insektenstich


    Allgemeines:

    Insekten wehren sich gegen Angriffe durch Stich oder Biss. Manche versuchen dabei ein giftiges Sekret unter die Haut einzubringen.

    Insektenstiche kann man am besten durch Ruhe, geeignete Kleidung oder Meidung verhindern.

    • Schuhe tragen, wenn man über eine Wiese geht
    • Langärmlige Hose und Oberteile tragen
    • Bereiche die Insekten anlocken (reifes Obst, süßes Gebäck etc.) meiden.
    • Zuckerhaltige Getränke so abdecken, dass die Insekten nicht herankommen
    • Speisen die man essen möchte, erst ansehen und dann erst in den Mund stecken
    • nicht nach Insekten schlagen

    Zeichen eines Insektenstichs:

    Schlagartig auftretender Schmerz an der Einstichstelle. Die Intensität variiert nach Insektenart und der Menge des eingebrachten Giftes. Die Haut kann schon nach Minuten anschwellen. Nach einigen Minuten läßt der Schmerz meist nach und wird oft durch einen Juckreiz überlagert, der mehrere Tage anhalten kann.

    Vorsicht: Eine Allergische Reaktion kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.

    Empfohlene Maßnahmen:


    • Sofortige Entfernung des Stachels, am besten mit einer Pinzette
    • Kühlung der betroffenen Stelle, nicht länger als 5 Minuten, keine Erfrierungen hervorrufen
    • Zwiebel oder Knoblauchzehe mittig durchschneiden und im Bereich der Einstichstelle den Saft auspressen und einreiben
    • Spitzwegerich auf der Einstichstelle verreiben
    • Bei Stich im Mund- oder Rachenraum einen Eiswürfel lutschen und kalte Tücher in den Nacken legen

    Ärztliche Hilfe aufsuchen, bei:


    • Stichen im Mund- oder Rachenraum
    • Wenn die Rötung oder die Schwellung auch nach Tagen an der Einstichstelle nicht zurückgeht
    • Wenn Zeichen einer Infektion an der Einstichstelle auftreten (Einstichstelle schwillt stark an, pochender Schmerz, erhöhte Temperatur im Bereich der Einstichstelle, Fieber oder Grippeähnliche Symptome)

    Medikamente zur symptomatischen Therapie, am besten mit Arzt abklären:


    • Zur kurzandauernden symptomatischen Therapie z.B. Fenistilsalbe oder Kortisonhaltige Salbe um den Juckreiz und die Schwellung zu reduzieren.
    • Antiallergisches Medikamentenpack (Adrenalin, Antihistaminikum, Kortikoid) vom Arzt bei bekannter Allergie

    Bei starken Beschwerden Arzt aufsuchen oder Notruf absetzen.

    Autor: Tsrohinas

  • Kleine Ergänzung:


    Beim Entfernen des Staches darauf achten, dass eine möglicherweise noch dranhängende Giftblase nicht gequetscht und dadurch noch mehr Gift eingebracht wird (zB. bei Bienenstich).

  • Ich kenne jemanden, der auf Aussaugen schwört, notfalls mit apparativer Hilfe.

    Sowas habe ich bisher nirgenswo gelesen. Komisch.

    Elektronik? Keine Ahnung, bin Maschinenbauer

  • Ich kenne jemanden, der auf Aussaugen schwört, notfalls mit apparativer Hilfe.

    Sowas habe ich bisher nirgenswo gelesen. Komisch.

    Ich hab einmal mit bloßen Händen ein Holzscheit durchs Fenster reingenommen und dabei eine Wespe "eingeklemmt", die hat natürlich sofort zugestochen. Zufällig lag neben dem Fenster eine leere 10 ml Spritze, die habe ich dann mehrmals auf der Stichstelle angesetzt und den Kolben mit den Zähnen nach oben gezogen um Unterdruck zu erzeugen.

    Obwohl ich allergisch bin, hatte ich nichtmal eine Schwellung, minimal gejuckt hats auch nur so 2 Tage, absolut kein Vergleich zu sonstigen Stichen.


    Mein Fazit: Kann definitiv funktionieren.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Die, die ich damals verwendet habe, war mit der Spitze, auf die normalerweise die Nadel aufgesetzt wird. Aber ich musste gut "zielen" - allein schon, weil der Stich am Übergang von Handfläche zum Finger stattgefunden hatte, hätte der Spitzendurchmesser nicht viel größer sein dürfen.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Bei Wespenstichen hilft hochprozentiger Alkohol.


    Entweder eine Flasche 40%igen Schnaps oral einnehmen, dann spürt man den Stich nicht mehr...


    ...oder alternativ, 96%igen Alkohol (Weingeist, IPA etc, Alkopreps) auf die Einstichstelle. Das kühlt desinfiziert und zerstört einen Teil der im Gift enthaltenen Eiweismoleküle. Die Reaktion wird dadurch erheblich reduziert.

  • ...

    ...oder alternativ, 96%igen Alkohol (Weingeist, IPA etc, Alkopreps) auf die Einstichstelle. Das kühlt desinfiziert und zerstört einen Teil der im Gift enthaltenen Eiweismoleküle. Die Reaktion wird dadurch erheblich reduziert.

    Auf diese Weise funktionieren doch auch diese Mückenstich-Apparaturen, die einfach nur warm werden. Mein Opa hat immer das Oberteil seines warmen Feuerzeuges auf Stiche gedrückt. Hab mich allerdings bei so einer Aktion auch schon verbrannt :unamused_face: Dann lieber jucken.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Habe die bisherigen Hinweise weitestgehend eingearbeitet.


    Hier ist der aktuelle Stand:


    Allgemeines:

    Insekten wehren sich gegen Angriffe durch Stich oder Biss. Manche versuchen dabei ein giftiges Sekret unter die Haut einzubringen.

    Insektenstiche kann man am besten durch Ruhe, geeignete Kleidung oder Meidung verhindern.

    • Schuhe tragen, wenn man über eine Wiese geht
    • Lange Hose und Langärmelige Oberteile tragen
    • Bereiche die Insekten anlocken (reifes Obst, süßes Gebäck etc.) meiden.
    • Zuckerhaltige Getränke so abdecken, dass die Insekten nicht herankommen
    • Speisen die man essen möchte, genau ansehen und dann erst in den Mund stecken
    • nicht nach Insekten schlagen

    Zeichen eines Insektenstichs:

    Schlagartig auftretender Schmerz an der Einstichstelle. Die Intensität variiert nach Insektenart und der Menge des eingebrachten Giftes. Die Haut kann schon nach Minuten anschwellen. Nach einigen Minuten läßt der Schmerz meist nach und wird oft durch einen Juckreiz überlagert, der mehrere Tage anhalten kann.

    Vorsicht: Eine Allergische Reaktion kann zu einer lebensbedrohlichen Situation führen.

    Empfohlene Maßnahmen:

    • Sofortige Entfernung des Stachels, am besten mit einer Pinzette. Darauf achten, dass die evtl. daran hängende Giftblase nicht ausgequetscht wird.
    • Kühlung der betroffenen Stelle, nicht länger als 5 Minuten, keine Erfrierungen hervorrufen
    • Zwiebel oder Zitrone mittig durchschneiden und im Bereich der Einstichstelle den Saft auspressen und einreiben
    • Spitzwegerich zerdrücken und auf der Einstichstelle verreiben
    • Evtl. Versuch mit einer zufällig sofort verfügbaren Einwegspritze (ohne Kanüle) das Gift auszusaugen. Gift nicht mit dem Mund aussaugen!
    • Evtl. Gift mit Temperatur über 50 °C (z.B. mit erwärmten Löffel oder elektrischem "Stichheiler" aus dem Handel) eliminieren. Vorsicht: Verbrennungsgefahr
    • Evtl. Gift mit saurem Milieu (Zitronensaft, Essig) neutralisieren, dazu die Einstichstelle betupfen
    • Evtl. Gift mit hochprozentigem Alkohol (96° C) neutralisieren, dazu die Einstichstelle betupfen
    • Bei Stich im Mund- oder Rachenraum einen Eiswürfel lutschen und kalte Tücher in den Nacken legen

    Ärztliche Hilfe aufsuchen, bei:

    • Stichen im Mund- oder Rachenraum
    • Wenn die Rötung oder die Schwellung auch nach Tagen an der Einstichstelle nicht zurückgeht
    • Wenn Zeichen einer Infektion an der Einstichstelle auftreten (Einstichstelle schwillt stark an, pochender Schmerz, erhöhte Temperatur im Bereich der Einstichstelle, Fieber oder Grippeähnliche Symptome)

    Medikamente zur symptomatischen Therapie, am besten mit Arzt abklären:

    • Zur kurzandauernden symptomatischen Therapie z.B. Fenistilsalbe oder Kortisonhaltige Salbe um den Juckreiz und die Schwellung zu reduzieren.
    • Antiallergisches Medikamentenpack (Adrenalin, Antihistaminikum, Kortikoid) vom Arzt bei bekannter Allergie

    Bei starken Beschwerden Arzt aufsuchen oder Notruf absetzen.

    Autor: Tsrohinas

  • Ich weiß nicht, ob jemand von euch schon damit Erfahrung gemacht hat, aber ich schwöre auf eine leicht verdünnte Ammoniaklösung aus der Apotheke.

    Man darf die Nase nicht zu nah an das Fläschchen halten, aber mit einem Qtip die Lösung auf die stichstelle tupfen hat mir während der Monsunzeit in Thailand eine Menge Ärger gesparrt.

  • Ich weiß nicht, ob jemand von euch schon damit Erfahrung gemacht hat, aber ich schwöre auf eine leicht verdünnte Ammoniaklösung aus der Apotheke.

    Man darf die Nase nicht zu nah an das Fläschchen halten, aber mit einem Qtip die Lösung auf die stichstelle tupfen hat mir während der Monsunzeit in Thailand eine Menge Ärger gesparrt.

    Das hab ich mal gecheckt.....

    und das ist ja mal richtig interessant und wird definitiv im Wiki Beitrag aufgenommen!


    Ammonium bzw. Ammoniumionen (z.B. Salmiakgeist) als 3,6% ige Lösung wurde im Rahmen einer Doppelblindstudie (v. 1998) auf die Einstichstelle aufgetupft. Bei annähernd 2/3 der Testpersonen kam es zu einer vollständigen Besserung. Bei den Placebo hingegen kam es, wenn überhaupt, nur zu kurzfristigen Besserungen.


    Ich denke, dass spricht für sich.

    Danke für den sehr guten Hinweis!


    Quelle: https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/?term=zhai+1998+297


    Tsrohinas

  • Hei,


    da bei mir Spitz- und Breitwegerich sehr gut wirkt, das verreiben desselben auf der Einstichstelle aber echt kontraproduktiv ist, habe ich mir eine Tinktur daraus gemacht.

    Einfach die Blätter in den Mixer, ein wenig reinen Alkohol drauf und kurz mixen. Anschließend durch nen Kaffeefilter. Fertig. Lichtgeschützt aufbewahren!

    Alkohol soll ja auch lindernd wirken. Passt also gut zusammen.


    Grüße


    Tom

  • Ergänzend wäre noch auf einen ausreichenden Impfschutz bzw. Prophylaxe zu achten. In Mitteleuropa vorrangig gegen FSME (Auffrischung alle 5 - 7 Jahre), die sich mittlerweile auch immer weiter in den Norden der BRD ausbreitet, in anderen Regionen bspw. Malaria. Vor Reiseantritt rechtzeitig dahingehend informieren gehen, mittlerweile gibt es da mit den diversen Tropenzentren, Traveldoc etc. mehrere brauchbare Anlaufstellen.

  • Ergänzend wäre noch auf einen ausreichenden Impfschutz bzw. Prophylaxe zu achten. In Mitteleuropa vorrangig gegen FSME (Auffrischung alle 5 - 7 Jahre), die sich mittlerweile auch immer weiter in den Norden der BRD ausbreitet, in anderen Regionen bspw. Malaria. Vor Reiseantritt rechtzeitig dahingehend informieren gehen, mittlerweile gibt es da mit den diversen Tropenzentren, Traveldoc etc. mehrere brauchbare Anlaufstellen.

    Stimmt schon, ist ein wichtiges Thema. Aber ich denke es macht Sinn das Thema "Zecken" und "Impfschutz" von der "Ersten Hilfe Insektenstich" abzugrenzen.


    Die Viecher bohren uns ja nicht zu Verteidigungszwecken an, sondern um an unser Blut zu kommen.

    Zecken wurden hier schon hinreichend diskutiert:

    Zecken!!


    Einen Wiki Eintrag gibt es zum Thema "Erste Hilfe bei Zeckenbiss" wohl noch nicht.

    Es wäre aus meiner Sicht aber schon sinnvoll, z.B. die o.a. Diskussion auszuwerten und einen Artikel zu erstellen....


    Tsrohinas

  • Danke, klasse Recherchen :thumbs_up:


    Mein holdes Weib hatte letztes Jahr für unsere Reisetouren dies hier eingekauft und trotz meiner sehr ausgeprägten Skepsis muss ich sagen nach mehrmaligen Praxisanwendungen, es funktioniert mit halt einfacher und vor allem sicherer Handhabe als Feuerzeug und Löffel:


    BiteAway-400.jpg


    HIER mal ein Testvergleich ähnlicher Geräte!

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Ich weiß nicht, ob jemand von euch schon damit Erfahrung gemacht hat, aber ich schwöre auf eine leicht verdünnte Ammoniaklösung aus der Apotheke.

    Man darf die Nase nicht zu nah an das Fläschchen halten, aber mit einem Qtip die Lösung auf die stichstelle tupfen hat mir während der Monsunzeit in Thailand eine Menge Ärger gesparrt.

    Na, dann will ich das mal etwas präzisieren: Das folgende Rezept ist seit fast 30 Jahren unser „Hausmittel“ gegen Insektenstiche, speziell Wespenstiche. Die Zusammensetzung habe ich mir nicht selbst ausgedacht, sie stammt von eine leeren Originalampulle, die ich damals bei einem Freibadbesuch aus dem Mülleimer gefischt hatte, nachdem der Bademeister unseren (damals) kleinen Sohn nach einem Wespenstich mit der Lösung verarztet hatte. Die Wirkung war so verblüffend, das ich mir dachte „Das mache ich mir nach!“. Seitdem habe ich das etliche Male eingesetzt und war eigentlich immer zufrieden mit der Wirkung. Man darf es halt nur nicht am Auge oder auf Schleimhäuten einsetzen! Der Vollständigkeit halber: Anwendung auf eigenes Risiko!


    Hier also die Zusammensetzung laut Aufdruck der Originalampulle:


    Ammoniaklösung: 10 % (g/g) 100 g

    Isopropanol: 65 % (g/g) 800 g

    Eukalyptusöl: 100 % (g/g) 100 g


    Eine (umgerechnete) handhabbare Zusammensetzung lautet:


    Ansatzgröße: 30 g


    Eukalyptusöl 80 % (g/g): 3,75 g

    Ammoniaklösung 25 % (g/g): 1,20 g

    Isopropanol 100 % (g/g): 15,60 g

    Wasser 9,45 g


    Man benötigt halt eine Feinwaage zum Abwiegen, aber so was sollte man meiner Meinung nach als „Vorsorger“ ohnehin im Haus haben. Die gibt es ja mittlerweile schon recht günstig.