EDC: Die Smartwatch

  • An meinem linken Handgelenk hängt seit ein paar Jahren eine Smartwatch. Bisher waren diese Uhren aber in diesem Forum noch gar kein Thema. Dabei nehme ich an, sind sie mittlerweile bei vielen Preppern Teil des EDC.


    Bei mir hatte sich das einfach so ergeben. Momentan zwar weniger, bin ich aber eigentlich eher sportlich und wollte mal schauen was ich erreichen kann wenn ich an das Thema mal mit einem "Plan" herangehe. Ohne da jetzt weiter drauf einzugehen kann ich sagen: hat sich definitiv gelohnt. Ich konnte meine Effizienz steigern und hatte so (also mit der Uhr) mit weniger Aufwand eine bessere Fitness. Man kann doch sehr viel falsch machen wenn man im Allgemeinen auf dem Hintern sitzt und sich lediglich zum Ausgleich sportlich betätigt.


    In meinem Fall ist es eine Garmin Fenix 5 geworden. Von allen Garmins kann die am meisten (damit man noch mehr Funktionalität hat die man nicht benötigt), sieht halt aus wie eine ganz normale Uhr und ist zudem sehr robust. Das war mir wichtig. Bis heute hat sie nicht einen Kratzer und funktioniert tadellos, was meiner Meinung nach den hohen Preis rechtfertigt.


    Die Akkulaufzeit ist natürlich mit der wichtigste Punkt. Die modischen Smartwatches (Apple, etc) halten zum Teil nicht mal einen Tag durch ohne Aufladung. Die Fenix macht es locker einen Monat, wenn man auf GPS , Glonass und Connect (Kommunikation mit der App über Bluethoot LE) verzichtet. Und dies bei einem Display, welches immer eingeschaltet ist.


    Allerdings ist der Energieverbrauch so extrem niedrig, dass ein Aufladen auch unter widrigsten Umständen (SHTF) z.B. mit dem Solarpanel kein Thema sein sollte. Wie groß die Kapazität des Akkus ist lässt sich leider nicht herausfinden. Sollte ein LiIo-Akku verbaut sein gehe ich von ca. 1000mAh aus. Laden über den 500mA USB dauert ca. 2 Stunden bis 100%. Die Ladeelektronik ist übrigens auch noch in der Uhr verbaut.


    Hier mal ein kleiner Auszug aus dem, was diese Uhr so alles kann.



    Natürlich hat sie einen Schrittzähler. Wie man sehen kann habe ich heute noch noch nicht so viel auf der "Uhr". Bisher nur die kleine Gassirunde am Morgen.


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    Und natürlich die permanente Herzfrequenzmessung. Diese Funktion habe ich als Allergiker bereits sehr lieb gewonnen da sie mir heute schon ansagt, wie es mir morgen gehen wird.


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    Die Messung ist schon recht genau. Noch genauer wird sie mit Brustgurt, den man dann via Bluetooth LE mit der Uhr koppelt. Hier ist die Messung dann EKG genau. So kann man dann auch mal für eine Notfall-OP die professionelle Pulsmessung improvisieren. :winking_face:



    Zusätzlich gibt es ein Barometer, ein Thermometer sowie einen Kompass:


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    Wobei man das Thermometer nur "indirekt" abfragen kann. Was aber am Arm bei meist um die 37°C relativ sinnlos ist. Den Höhenmesser muss ich mal wieder justieren sehe ich gerade. Das Barometer ist mit einer Warnfunktion verbunden. Bei einem massiven Abfall des Luftdrucks gibt die Uhr eine Unwetterwarnung aus. Das ist ganz praktisch in den Bergen. Da hat man dann noch Zeit sich einen sicheren Platz zu suchen.



    Und ja, es gibt sogar eine Uhr. Diese wird mit dem GPS synchronisiert und geht daher immer recht genau.


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    Das hier ist eins von vielen "Uhr-Skins".


    Und da man hier einen kleinen Computer und ein paar Sensoren am Arm hat, kann man natürlich auch selbst Apps (Java) entwickeln. Aus Spaß habe ich das auch mal gemacht. Die App kann mir meine Herzfrequenz in der nahen Zukunft angeben. Wichtig für Bergläufe wenn es bergauf geht. So kann man frühzeitig sein Tempo anpassen um mit dem Puls nicht zu früh in die Todeszone zu geraten. In meinem Alter ja nicht ganz unwichtig. :winking_face: Tja, auch Sport ist letztendlich nur eine Frage von sinnvoll eingesetzten Ressourcen.


    Wie gesagt: das ist nur ein kleiner Teil der Möglichkeiten die man so am Arm mit sich herum trägt. Das alles hat man übrigens offline. Keine App, keine Cloud, keine Daten auf irgendeinem Server in Amerika. Natürlich kann man das optional alles machen, man muss es aber nicht. Ein weiter Vorteil der für Garmin spricht.

    I feel a disturbance in the force...

  • Vielen Dank für dein Review.

    Ich mag die Idee einer Smartwatch ja sehr, aber mir selbst passt sie einfach nicht in den (Prepper)Kram.
    Sie kann nicht mehr als ein Handy aus der mittleren Preisklasse - durch ihre Multifunktionalität rückt aber ihre eigentliche Aufgabe - Zeit (jederzeit) anzeigen - in den Hintergrund. Ich selber habe eine Uhr, die 20bar wasserdicht ist (d.h. sie hält auch stärkeren Beanspruchungen in Feuchtigkeit stand) und mit Tritium leuchtet. Sie hat zwar keine Solar- oder Autoaufziehfunktion, aber 5 Jahre sind problemlos drinnen.

    Mir fehlt zurzeit einfach der sinnvolle Mehrwert. Höhenmeter brauche ich im Alltag nicht und ehrlich gesagt auch nicht beim Wandern. In Sachen Temperatur merk ich es halt selber ob mir kalt ist oder nicht. Und Herzfrequenzmessungen sind meiner Meinung nach super für den professionellen Sportbereich, aber um sich zu bewegen und vielleicht auch abzunehmen reicht Sportkleidung und g'scheite Schuhe.

    Ich meine dies rein aus meiner persönlichen Preppersicht. Für SHTF sind mir zuviele Spielereien in einem eigentlich simplen Gegenstand, der im Zweifel funktionieren MUSS. Für einen allgemeinen Alltag in dem man sich selbst vermessen und seine (sportlichen) Leistungen (semi-)professionell verbessern möchte, ist das sicher eine gute Möglichkeit. Bei Dreck, Feuchtigkeit und/oder weit weit weg für mich aber "too much".

    Grüße
    Basmyr

  • Ich habe eine Fenix 3, und kann das oben gesagte unterschreiben. Dreck und Feuchtigkeit meines normalen Outdoorlebens, was Schwimmen und Tauchen einschließt, sind kein Problem. Laden über Solar geht, ich habe das unterwegs immer so gemacht. Kompass (Antennen ausrichten, macht man ja hin und wieder als Funker), Barometer und Thermometer nutze ich regelmäßig. Und ich habe eine App drauf, die mir Sonnenaufgang und Sonnenuntergang anzeigt, das ist praktisch, um bei einer Laufstrecke sagen zu können, wann ich spätestens los muss, um noch im Hellen unterwegs zu sein, oder wann man im Camp spätestens mit dem Holz sammeln fürs Lagerfeuer beginnen sollte, um die Nacht zu überstehen.

    Gerade für die Couch Potatos auch eine gute Motivationshilfe, mal was für sich zu tun.

  • Ich habe mir eine abgespeckte Version einer Smart Watch zugelegt, um gewisse für mich essentiell wichtige Daten abzufragen. Als Kandidat für den schnellen Herztod macht es schon Sinn zum Beispiel Blutdruck sowie Herzfrequenz zum Beispiel beim Radtraining überprüfen zu können. Nebenbei ermittelt das Ding auch ungefähr wie viele Kalorien ich dabei verbrannt habe. Klasse um meine eigene Effektivität beim Rehasport zu ermitteln. Auch die Streckenaufzeichnung könnte ich nutzen, aber das geht besser mit meinem Teasi. Eine Uhr brauche ich nicht, da sowieso überall im urbanen Gebiet irgendwo eine herumhängt.


    Was nervt ist das das Ding vibriert wenn Nachrichten auf dem Handy eintrudeln. Das brauche ich definitiv nicht und es nervt. Als eigentlich Armbanduhrenverweigerer nehme ich das Gerät nur mit wenn ich denke es wirklich zu brauchen.


    Lustige Anekdote: Eine für mich passende Watch zu finden erwies sich als gar nicht so einfach. Mein Handgelenkumfang beträgt ca. 25 cm, also müsste das Armband mindestens 2 cm länger sein um es vernünftig schließen zu können. Nach wirklich sehr langen und intensiven suchen habe ich dann eins mit 26 cm ergattert. Nicht die Funktionen bestimmten also hier die Auswahl. Werden Smart Watches eigentlich nur für Kinder, Mädels und Bürohengste hergestellt?

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Miesegrau, eben gemessen, Armbandlänge 27 cm. Und diesen Vibrationsalarm bei eingehenden Nachrichten kann man mindestens bei den Garmingeräten ausschalten, ebenso wie den Inaktivitätsalarm nach einer Stunde (nervt mich nämlich auch).

  • Interessantes Spielzeug.


    Wie wird die Höhe gemessen? Per GPS oder per Luftdruck?


    Das wäre für mich ein sehr entscheidendes Kriterium.

  • ...

    Lustige Anekdote: Eine für mich passende Watch zu finden erwies sich als gar nicht so einfach. Mein Handgelenkumfang beträgt ca. 25 cm, also müsste das Armband mindestens 2 cm länger sein um es vernünftig schließen zu können. Nach wirklich sehr langen und intensiven suchen habe ich dann eins mit 26 cm ergattert. Nicht die Funktionen bestimmten also hier die Auswahl. Werden Smart Watches eigentlich nur für Kinder, Mädels und Bürohengste hergestellt?

    Ich würde behaupten, dass ein 0815 Uhrmacher auch an eine Smartwatch ein anderes (längeres) Armband montieren kann. Die Funktionen laufen m.E. über das Uhrgehäuse, so dass das Armband austauschbar sein sollte.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • so dass das Armband austauschbar sein sollte.

    Ist es leider nicht. Eine Seite des Armbandes kann man abziehen, darunter befindet sich die USB Schnittstelle.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Sehr oft ist aus Platzgründen auch der GPS Sensor im Armband verbaut - so einfach austauschbar wie bei einer 08/15 Uhr sind die leider nicht.

    acta, non verba - viribus unitis

  • Diese Uhr ist gerade bei Amazon im Angebot.


    Wer also Interesse hat...


    Ist es richtig, dass man mit der Uhr auch navigieren kann? Funktioniert das? Oder wäre eine 5s oder 5x hier besser?


    Und wie genau ist die Höhenmessung und das Barometer?


    Ich bin recht oft in den Bergen und würde gern keinen Reinfall erleben. Zumindest nicht für diesen Preis.

  • Hey, nutze ebenfalls die Fenix 5. Allerdings für sportliche Gründe.


    Die Fenix 5 hat kein Kartenmaterial auf der Uhr selbst. Dafür brauchst du eine Fenix 5X oder 5Plus. Die haben dann imho 16GB internen Speicher und können mit Karten bestückt werden.


    In den Bergen habe ich das nicht ausprobiert. Allerdings ist die Anzahl an gestiegenen Stockwerken (wird ebenfalls per Höhe/Luftdruck bestimmt) sehr schwankend (bei relativ gleichbleibenden Stockwerken die ich zurück lege.).


    Des Weiteren kann Wind/Temperaturänderung Einfluss auf den Sensor haben.


    Hatte die Fenix neulich mal mit zum Fahrrad fahren. Mein Edge 520 hat mir 60 Höhenmeter angezeigt, die Fenix 100m. Der Edge war da genauer (geprüft mit Komoot).


    VG

    Wer bei der Planung versagt, plant sein Versagen.

  • [...]

    Hatte die Fenix neulich mal mit zum Fahrrad fahren. Mein Edge 520 hat mir 60 Höhenmeter angezeigt, die Fenix 100m. Der Edge war da genauer (geprüft mit Komoot).


    VG

    Ich nutze jetzt seit einigen Wochen auch Komoot und muss sagen, ich bin sehr begeistert. Routenplanung, Routenführung, Navigationsgenauigkeit, ... ich kann keine wesentlichen Schwächen feststellen. Selbst der Akkuverbrauch ist, hat man nur die Sprachnavigation eingeschaltet, in Ordnung.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Ist es richtig, dass man mit der Uhr auch navigieren kann? Funktioniert das?

    Ja, das funktioniert. Aber das ist meiner Meinung nach nur Spielerei weil a) der Prozessor natürlich nicht der leistungsfähigste ist und b) der Akku im Navigationsmodus nicht besonders lange durchhält. Daher habe ich von der 5X Abstand genommen, da der größere Arbeitsspeicher dem Akku ein wenig Platz weggenommen hat. Die beste Akkulaufzeit hat man mit der 5.


    Du hast einen GPS-genauen Höhenmesser an Bord. Und meiner Meinung nach ist das Baro recht genau. Allerdings muss man den natürlich häufiger justieren. Gerade für die Berge hält die Uhr eine sinnvolle Funktion bereit. Ein sich stark und schnell ändernder Luftdruck lässt ja auf ein Unwetter schließen. Die Uhr sagt dir dann frühzeitig Bescheid.


    Ein Freund ist gerade auf einer Hüttenwanderung ein Südtirol und zeichnet mit seiner Fenix die Tracks auf. Ich kann dann abends immer schauen wo er sich den Tag über herum getrieben hat. :winking_face:

    I feel a disturbance in the force...

  • Ich sehe eine solche Uhr eigentlich nur als Backup, wenn die eigentliche Ausrüstung nicht verfügbar
    sein sollte. Der Akku hält ja sicher nicht gerade lange durch.
    Getrennte Uhr und Garmin/GPS Tracker (mit Reserveakkus oder auch Batterien) haben da deutlich mehr

    Ausdauer.
    Nun bin ich ja auch nach wie vor ein altmodischer Fan von Karte und Kompass, auch in Ergänzung mit GPS.

  • Der Akku hält ja sicher nicht gerade lange durch

    Kommt drauf an in welchem Modus man das GPS betreibt. Aber nach ca. 24 Stunden ist dann auch wirklich Feierabend. Optional kann man noch den GLONASS-Empfänger zuschalten. Das soll eine höhere Genauigkeit haben, allerdings ist der Akku dann natürlich noch schneller am Ende.


    Das muss man natürlich einkalkulieren. Wobei nichts dagegen spricht die Uhr mittels Powerbank jederzeit auch wieder zu laden.

    I feel a disturbance in the force...

  • Wer noch ein Geschenk für Eltern und Großeltern sucht. Eine SmartWatch könnte Leben retten.


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