Alles anzeigenDas Problem neben der von Ben erwähnten "urban legend" Problematik: solche Geschichten erscheinen auf den ersten Blick plausibel und nachvollziehbar und deshalb werden sie geglaubt und verbreitet. Schaut man genauer hin, dann macht die Geschichte wenn überhaupt meist nur in ihrem damalgien Kontext Sinn. Ich glabe nicht, dass wir heute in D/A/CH im Falle ener flächendeckenden Krisenlage , z.B. dringenden Bedarf an Nähgarn haben würden: 1. wer kann damit noch umgehen, um sich z.B. Sachen zu schneidern? Wohl die wenigsten. 2. Wer hat in seinem Alltag bei uns wann zum letzten mal Nähgarn gebraucht (Prepper-Patches oder Klettstreifen auf Rucksäcke oder Westen zu nähen, zähle ich jetzt nicht als lebenswichtigen Bedarf...).
Oder Streichhölzer/Feuerzeuge: wenn ich nicht gerade Raucher bin, dann reicht mir ein halbes Dutzend Einwegfeuerzeuge im Alltag über Jahre hinaus. Den größten Feuerzeugverbrauch habe ich bei meinem Elektronikbasteleien, wenn ich Kabel und Steckverbinder mit Schrumpfschlauch überziehe. Aber ansonsten: selbst beim regelmäßig genutzten Kaminofen hält ein Stabfeuerzeug mit 1 Nachfüll-Flasche Gas bei uns 2-3 Jahre. Und wenn ich von einem Blackout-Szenario ausgehe: meine Gaskocher haben Piezo-Zündung, die mit Solarstrom geladenen LED-Laternen brauche ich nicht anzuzünden. Das war in den 1980er/90ern in Sarajevo sicherlich anders. Und deshalb sind solche Mythos-Geschichten nichts als Retro-Romantik
Ähnlich ist die Geschichte vom Silver Bear Cafe aus Argentinien während der ersten großen Inflation vor einigen Jahren. Dort war die Erkenntnis, NiCd-Akkus (Mignon) und Papier zu bevorraten, weil beides begehrte Mangel/Tauschwaren gewesen sein sollen. Übeträgt man das auf heute bei uns: die Anwendung von NiCd- oder NiMH-Rundzellen ist stark rückläufig und Papier, nun ja, vielleicht schreibt man sich in einem Blackout mehr Briefe (wenn sie jemand befördert) oder braucht man das Papier fürs WC? Dann kann man sich auch ein paar Großpackungen Klopapier irgendwo auf dem Dachboden mäusesicher in einer Ecke unterbringen. Die Investition ist überschaubar.
GrüsseTom
Ich habe vergleichsweise viel Nähzeug und keinen blassen Schimmer was damit anzufangen ist (Schwiegermama war mal Näherin)...
Ich denke, dass jede wie auch immer geartete größere Katastrophe, ihren Mangel an etwas auslöst...
Aber den Kram könnte ich eintauschen oder jemanden anderes verwenden lassen gegen ein Tauschobjekt oder eine Tauschleistung....