Strukturschwache Gebiete in Deutschland

Ich habe mir vor 2 Jahren eine Hütte im Mansfelder Land ( Süd-Ost Harz) angelacht. Nichts Interessantes in der Gegend, Wald und Wasser kein Problem und die Kosten sind überschaubar. In der Ecke sind aber immer wieder Hütten frei. Die Meisten haben auch fließend Wasser und Strom und weil das schon immer so war sind die Einheimischen auch sehr umgänglich. Für mich eine ziemlich perfekte Location. Nebenkosten ca. 80€ im Jahr für Grundsteuer und 2. Wohnsitz zuzüglich Wasser und Strom. 3 vorbereitete sind wir an unserem Hang schon

Zitat von Milty

Ich habe mir vor 2 Jahren eine Hütte im Mansfelder Land ( Süd-Ost Harz) angelacht. Nichts Interessantes in der Gegend, Wald und Wasser kein Problem und die Kosten sind überschaubar. In der Ecke sind aber immer wieder Hütten frei. Die Meisten haben auch fließend Wasser und Strom und weil das schon immer so war sind die Einheimischen auch sehr umgänglich. Für mich eine ziemlich perfekte Location. Nebenkosten ca. 80€ im Jahr für Grundsteuer und 2. Wohnsitz zuzüglich Wasser und Strom. 3 vorbereitete sind wir an unserem Hang schon

Das es sowas überhaupt noch gibt. Falls es da mal gibt, gerne pm

100%ige Zustimmung zu Deinem Beitrag #19 jp10686 und dies trifft auch für Österreich zu. An strukturschwachen Gebieten etwas ab vom Schuss mangelt es hier keinesfalls, abgesehen von Wien findet man sie in jedem Bundesland. Objekte od. Grundstücke werden gerne im Nachbars- oder Bekanntenkreis weiter verkauft, besonders wenn Wirtschaftswald od. landwirtschaflichte Nutzflächen mit im Spiel sind möchten das nicht wenige an Personen abgeben die dies auch weiterhin vernünftig d.h. bestimmungsgemäß nutzen. Da gibt's im umgekehrten Sinn auch Kandidaten denen man seinen Grund nicht willig ist und nicht jeder verkauft automatisch an den Höchstbietenden. Geneigte Interessenten erfahren oftmals erst im Nachhinein dass sich Besitzerwechsel vollzogen haben und reagieren zuweilen etwas ungehalten wenn sie zuvor keiner fragte ...

Objekte ohne direkten Nachbarn in Sichtweite sind für Durchschnittsverdiener unerschwinglich und gehen überwiegend an gut betuchte Großstädter. Makler sind da gerne involivert und die Käufer bringen zusätzlich zu geschmalzenen Ankaufspreisen mühelos Renovierungs- und Umbaukosten von mehereren hundertausend Euro auf damit der Zweit- oder Drittwohnsitz auch ihren Ansprüchen genügt. Solch beschauliche Anwesen in der Abgeschiedenheit werden nicht selten lediglich für einige wenige Wochenenden im Jahr genutzt. Klar sehen dass viele als Wertanlage oder Erbteil für den eigenen Nachwuchs, das Thema BOL oder Selbstversorger spielt in dieser Klientel wohl keine oder eine sehr untergeordnete Rolle.

Bin selber in einer eher abgelegenen Region aufgewachsen und konnte dort Kindheit u. Jugend genießen. Strukturschwach bedeutet leider auch einen generellen Mangel an Arbeitsplätzen und von meinen ehemaligen Schulkollegen ist gut die Hälfte in größere Städte abgewandert - man muss also der Typ sein um dort zu leben, dies ist nicht nur mit langen Pendelstrecken zum/ vom Arbeitsplatz verbunden - Arzt, Krankenhaus, Shops oder Restaurants sind ebenfalls meist nur durch Wegstrecke erreichbar und die Frequenz der Öffis ist wirklich bescheiden, vor allem an den Wochenenden! D.h. zumindest ein Auto ist Pflicht in jeder Familie und da denke ich noch gar nicht an einen schneereichen Winter!

Aus dem Bekanntenkreis haben einige versucht ihr Haus mitsamt oder auch ohne Grund zu vermieten/ zu verpachten. Klappte nicht immer reibungslos weil dies leider bestimmtes Klientel anzieht welches man als Eigentümer u. Vermieter tunlichst vermeiden möchte. Der Pächter eines Bekannten versuchte vor Jahren Hanf im großen Stil anzubauen - wohlgemerkt auf div. Waldlichtungen am Nachbarsgrund und nicht auf den von ihm gepachteten Böden. Als Vermieter bekam er trotzdem arge Probleme, obwohl er daran völlig unbeteilig war. 3 junge Ladies hatten sich in einem Bauernhaus eingemietet, das bloße Gerücht dass sie gerne bewußtseinserweiternde Substanzen konsumieren und auch vertickten genügte um sie nach kurzer Zeit wieder raus zu werfen. Ein Freund hat sein Haus vermietet, der Untermieter entpuppte sich nach einiger Zeit als Reichsbürgeranhänger mit bescheidener Zahlungsmoral. Letztens hat er ihm klar verdeutlicht dass er sofort rausfliegt sollte aus seinem Haus eine Art 'Vereinslokal' für die Szene entstehen. Verwundert also nicht dass man ortsfremden mit Misstrauen begnet und im Zweifel erst gar nicht vermietet und dabei Objekte unbenutzt bleiben od. leer stehen ...

Sehr spannende Grafik über die Entwicklung der Bevölkerungsdichte. Auch in Deutschland schön zu sehen welche Bereiche von Abwanderung betroffen sind und welche von Zuwanderung.

Zum demografischen Wandel gibt es gerade einen spannenden Artikel in der Süddeutschen.

Die Kernthese ist: Steigende Geburtenraten würden in Deutschland gegenwärtig nicht zu bewältigen. Der Rückgang der Erwebsquote bei Eltern und der Personalbedarf für die Betreuung von Kindern, würde den Arbeitsmarkt überlasten.

PS:
Wer in Hessen lebt, kann die Süddeutsche übrigens genau so wie die FAZ in der hessischen Onleihe umsonst lesen.
https://hessen.onleihe.de/verb…-0-100-0-0-1-0-0-0-0.html

Oft sind Immobilien an Stellen, die man nicht ahnt.

Hier war über Monate ein 3500m² Grundstück mit Häuschen am südlichen Elbhang (Terrassen) sehr nahe von Dresden inseriert, das ich mir dann sogar mal ergoogelt und vor Ort "angeschaut" habe.

Das Ding hatte natürlich ein Manko: Man kann mit dem Auto nicht direkt ran fahren und für alles was man nicht tragen kann gibt es eine kleine Lastenseilbahn.

Ich hab's dann nicht näher verfolgt, aber finanziell möglich wäre es tatsächlich gewesen und quasi "abgelegen", obwohl in unmittelbarer Nähe einer Großstadt.