.. man vor den Zug gestoßen wird?

  • Anscheinend leider eine Frage die man sich stellen muss.


    Zitat

    Ein Mann soll heute im Hauptbahnhof von Frankfurt am Main eine Frau und deren achtjährigen Sohn vor einen einfahrenden ICE gestoßen haben.

    Das Kind wurde von dem Zug erfasst und getötet, wie die Polizei mitteilte. Die Mutter konnte sich noch rechtzeitig aus dem Gleisbett retten – gegen den Verdächtigen ermittelt eine Mordkommission.

    Quelle: https://news.orf.at/#/stories/3131909/


    Was kann man machen?


    Weit hinten stehen bis der Zug eingefahren ist und stillsteht.


    Falls man gestoßen wird, unter die Bahnsteigkante in der "Krauchnische" in Sicherheit bringen. Doch gibts die überall? Anscheinend nicht: https://de.wikipedia.org/wiki/…Sicherheitsma%C3%9Fnahmen

  • Da kann man nicht viel machen, denke ich.


    Ich persönlich steh nie vorne am Steig.

    Immer deutlichen Sicherheitsabstand, und Augen auf.

    Es muss ja nicht mit Absicht passieren, das kann auch mal ein Betrunkener sein der strauchelt.


    meint

    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Ist die Frage ernst gemeint Ben? Willst du eine politische oder eine aus Survival-Sicht? Ich denke, dass beide aus meiner Sicht eine große gemeinsame Schnittmenge haben, daher erspare ich mir meine Antwort dazu. Bin einfach nur fassungslos, sehr traurig und gleichzeitig wütend darüber, was bei uns mittlerweile abgeht. RIP Kleiner Mann - Einfach nur sinnlos

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Ist die Frage ernst gemeint Ben? Willst du eine politische oder eine aus Survival-Sicht?

    Natürlich ist die Frage ernst gemeint. Politische Fragen behandeln wir hier im Forum nicht, deshalb geht es rein um die Vorbereitung auf so ein Szenario.


    Es ist zwar unglaublich tragisch, dass man sich so eine Frage überhaupt stellen muss, aber vielleicht kann einem ja "Situation Awareness" mal das Leben retten.

  • Seinen Instinkten vertrauen:

    - Abstand zu Menschen oder Gruppen halten, die einem aus subjektiver Sicht gefährlich werden können

    - Kinder stets an "sicheren" Seiten (je nach Situation eine rückwärtige Wand, vom Gleis abgewandt etc.) führen oder in die Mitte nehmen

    - Kopfkino betreiben, sprich stets auf solche oder ähnliche Szenarien mental vorbereitet sein. z.B. Stehst du morgen an einem Bahnsteig, dann schau dir die Situation an und stell dir die Frage, was genau du jetzt unternehmen würdest, wenn dieses oder jenes passiert


    Aber unter uns gesagt sprechen wir hier von Alltagssituationen. So was wie "Eis essen gehen", "durch einen Park spazieren", "am Strand sonnen" oder eben "am Bahnhof auf den Zug warten". Obwohl man es mittlerweile eigentlich machen sollte, kann man nicht für jede Alltagssituation ein Überlebens-Szenario bedenken. Wo fängt man da an und wo hört man da auf?


    Daher die eingangs erwähnten 3 Grundsätze meinerseits, die man so für viele Unternehmungen im Alltag anwenden kann.

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Für mich ist die "Stadt", in der ich am ehesten in eine solche Situation kommen kann, ohnehin Streß pur (nach Cooper immer Orange). Die Kinder bleiben an der Hand, am besten zwischen uns wenn wir zusammen unterwegs sind. Die Krauchnische kennen beide, allerdings habe ich meine Zweifel, dass im Fall der Fälle von den Zöglingen richtig reagiert wird. Wir stehen grundsätzlich an der Stelle, an der wir am weitesten von den Gleisen weg sind und der Ausgang (bei Tiefbahnhöfen) zumindest sichtbar ist.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Obwohl man es mittlerweile eigentlich machen sollte, kann man nicht für jede Alltagssituation ein Überlebens-Szenario bedenken. Wo fängt man da an und wo hört man da auf?

    Ohne den Vorgang in Frankfurt in allen Details zu kennen: Das hat für mich wenig mit ständigem Survival-Stress und auch nichts mit einer "mittlerweile" geänderten Haltung zu tun, sondern einfach mit dem normalen Verhalten in meiner Umgebung. Vielleicht bin ich auch besonders ängstlich, aber ich bleibe natürlich von der vorderen Bahnsteigkante weg, trete an der Fußgängerampel nicht mit den Fußspitzen an den Bordstein, suche mir zum Überqueren der Straße eine gut übersichtliche Stelle, achte auf die Leute in meiner Umgebung, etc.


    Ich weiß nicht, ob das bei dem Angriff in Frankfurt wirklich geholfen hätte, aber aus meiner Sicht gehören Vor- und Umsicht zum ganz normalen Alltagsverhalten.

  • Ich hatte für meinen Jüngsten, der sehr leichtsinnig war, so ein Brustgeschirr, und die Leine davon wurde in meinen Gürtel eingehängt. Die Schwester war nur 3 Jahre älter, und mit 2 kleinen Kindern in öffentlichen Verkehrsmitteln unterwegs zu sein, ist an sich schon anstrengend. Außerdem hast du ja noch einiges zu tragen, wie Rucksack, Laufrad/Fahrrad für das ältere Kind usw.


    Ich wurde gerade von Rentnern und Gutmenschen darauf immer kritisch angesprochen, wie ich dem armen Kleinen so die Freiheit beschränken könne, aber ich wusste schon warum. Bei dem Jungen war es notwendig, bei den beiden Mädchen habe ich das nicht gebraucht. Also Ohropax ist auch hilfreich in einer solchen Situation.


    Dennoch hätte ich bei einem Angriff eines böswilligen Menschens verloren gehabt, ich hätte nicht die Kraft gehabt, mich und die Kinder gegen einen Stärkeren zu schützen.


    Man braucht im öffentlichen Raum schon ein Gefahren radar, und das heißt auch Kategorisieren bekannter Problemgruppen. Vielleicht halte ich dann mal zu viel Abstand von einem Gutartigen, aber das nehme ich billigend in Kauf.


    Ich denke nicht, dass sich die Rechtssprechung der aktuellen Gefahrenlage anpassen wird. Und selbst das wäre kein Schutz vor Ersttätern.

  • Ich bin für mich selbst vorsichtig und hoffentlich trainiert genug, und da würde ein einfaches Stoßen eher dazu führen, dass der Angreifer reinstolpert. Aktiv aufhalten würde ich ihn jedenfalls nicht, falls ich auch nur den Hauch einer Gefahr für mich selbst erkennen könnte.


    Für die Kinder trifft es sich gut, dass in Zeiten des Internets zu allem Möglichen Themen Ekel- und Schockvideos gefunden werden können. Ich mache auch die Erfahrung, dass Warnungen vom "Opa" immer mal wieder belächelt werden. Aber ein Video und Bilder bleiben im Kopf und sind beim Zufahren dann stets präsent.


    Hat mich erst unser kleinster zurechtgewiesen, nicht so nahe an die Gleise zu gehen :)



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Schlimm.


    In den letzten Jahren bin ich zwar nicht mehr so oft mit dem Zug gefahren, habe aber am Bahnsteig immer ausreichenden Sicherheitsabstand zur Bahnsteigkante eingehalten und mich eher "mit dem Rücken zur Wand" zum warten hingestellt.


    Das Problem ist natürlich, dass idealerweise jeder einen Sitzplatz möchte, dementsprechend nah an der Kante warten dann auch einige bzw. drängeln sich teilweise sogar nach vorne :frowning_face: und das ist - jedenfalls gefühlt - schon schlimmer geworden in den letzten 10, 15 Jahren. Und derlei Hanseln gaffen dann häufig noch aufs Handy und kriegen rundrum so gar nix mehr mit.


    Für lange Zugfahrten reserviere ich mir mittlerweile meinen Sitzplatz. Dann gibts zwar hin und wieder tatsächlich Diskussionen mit der Person, die bereits auf meinem Sitz Platz genommen hat, aber ich muss nicht der erste ganz vorne beim einsteigen sein, der auf den Türöffnungsknopf drückt.


    Und bei kürzeren Regionalverbindungen ohne Reservierung steh ich dann eben oder packe eiskalt meinen eigenen Falthocker aus.

    Letzeres habe ich auch schon deutschlandweit auf diversen Bahnsteigen praktiziert, anstatt mir durch verspätungsbedingte Wartezeiten die Beine in den Bauch zu stehen...

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ben


    Die Frage ist heute wohl nicht so glücklich gewählt und wenn Du die Politischen Fragen nicht diskutieren willst, was dein recht ist, dann ist an der Thematik wohl nicht mehr viel beizusteuern. Was mir sonst in den Sinn kommt, nicht mehr Zug fahren, nicht mehr Bus fahren, nicht mehr zu nah am Strassenrand laufen, grössere Versammlungen und Feste meiden und am besten niemanden mehr vertrauen und alle als potentielle Feinde betrachten.

    Das Problem ist, wenn man alles meidet wird man vom Wahnsinn aufgefressen, kurzum, wir müssen uns an die Gegebenheiten der heutigen Zeit anpassen, es ist nun mal so.

    Auch wenn man 2 Meter neben einer Bahnsteigkante steht, kann man in einem unvorsichtigen Moment wo man abgelenkt ist von jemandem gepackt werden und über die Kante geworfen werden, dazu braucht es nicht viel. die heutigen Zugskompositionen haben nicht mehr so viel Abstand zu den Geleisen dann nützt es meist auch nicht viel wenn man sich zwischen die Geleise duckt, bis man reagiert ist der Zug schon über einem. In der U-Bahn hat man noch ein zweites Problem, das heisst Stromschiene.

    Wenn solche Vorfälle sich häufen kann die Bahn nur noch an allen Bahnhöfen bei der Bahnsteigkante Glaswände mit Automatischen Toren installieren die sich erst öffnen wenn der Zug steht und die Wagentüre auf gleicher höhe liegt. Was dann noch fehlt sind die Dinger die man am Flughafen durchqueren muss die bei Metall piep machen......

    Traurig das so was passiert und das wir wegen dem jetzt diskutieren müssen, mein tiefstes Beileid den Angehörigen.

  • ...nicht explizit dieser Fall, aber ich empfehle die Lektüre der alten Rüdiger Nehberg Bücher!

    Dort hat er mich für das erkennen solcher Situationen aufnahmebereit gemacht.....


    Einfach Mal den Kopf anstrengen und überlegen was passieren kann....und mit welch einfachen Mitteln man sicherer leben kann...:

    - Rückwärts im Zug Sitzen

    - Eher hinten im Zug sitzen

    - Im Flugzeug die Plätze wählen die über den Tragflächen sind, da ist das Flugzeug am stabilsten...

    - Vorher den Typ des Flugzeugs recherchieren...

    - Leute Im Blick haben

    - Notausgänge lokalisieren....

    - im PKW ohne Zentralverriegelung die Türen offen lassen...

    Ist inzwischen überholt... Inzwischen öffnen sich viele bei Unfall selbst, und oder ich muss mit ungebetenen Gästen rechnen....


    All sowas...

  • Hallo Ben,


    naja, generell wirst du da nicht viel machen können, außer vielleicht direkt mit dem eigenen PKW zu fahren.


    Um bei dem aktuellen Beispiel zu bleiben, sollte man sich bewusstmachen, das der kritischste Moment kurz vor dem Eintreffen des Zuges an der eigenen Position ist.


    Was man jetzt konkret tun kann...


    -Man könnte sich seine Warteposition in dem Bereich suchen, wo (voraussichtlich) die Lok zum Stehen kommt, da der Zug dort am langsamsten sein wird.

    -Man sollte immer wissen, was man im Rücken hat, am besten einen Stützpfeiler, oder ein Geländer, oder die Rückwand eines Wartehäuschens (man sieht

    auch sehr häufig Personen, welche nicht unmittelbar auf dem Bahnsteig warten, sondern bspw. unten am Treppenaufgang zu selbigen)...

    -Man sollte seine "sichere Warteposition" erst verlassen und Richtung Zug gehen, wenn dieser steht und die Türen öffnet (Erfahrungsgemäß dauert der

    Ausstiegsvorgang lange genug).


    Aber es gibt an Bahnhöfen ja noch viel mehr Risiken:

    Angriffe (gerne auch mal mit Messer), Treppe runter schubsen, Diebstahl, herrenlose Gepäckstücke, oder vermeintlich banalere Sachen, wie die Einstellung des Zugverkehres und ein damit verbundenes Stranden an einem „fremden Ort“; Überhitzung in einem Zug aufgrund fehlender Kühlung…


    Willkommen im öffentlichen Raum!


    LG

    Dr.S.

    Erlebnisorientierter Prepper - LH Ultras

  • 100%ige Sicherheit kann und wird es niemals geben. Aber man kann versuchen das Risiko so weit wie möglich zu minimieren.


    Sogar die ÖBB empfehlen Situation Awareness:


    Zitat

    Die ÖBB empfahlen am Montag den Fahrgästen, am Bahnsteig „stets höchste Aufmerksamkeit vor dem Einfahren eines Zuges walten zu lassen und das persönliche Umfeld besonders bei hohem Passagieraufkommen immer im Blick zu behalten.“

    Quelle: https://orf.at/stories/3131996/


    Interessieren würde es mich ja, ob solche Vorkommnisse überhaupt einen Einfluss auf das Verhalten von Zugreisenden haben? Ich fahre nicht oft mit dem Zug, aber wenn, dann sieht man die Leute dicht an dicht möglichst nah an der Bahnsteigkante bei der Einfahrt des Zuges, um ja einen Sitzplatz zu ergattern. Hier wird die Gefahr gestoßen zu werden oder gar zu fallen in Kauf genommen. Und das nur für etwas Bequemlichkeit.

  • Dem Thread-Titel recht ähnlich gelagert ist auch die Problematik, dass immer wieder Leute mit Gliedmaßen zwischen Bahn und Bahnsteigkante steckenbleiben oder gleich ganz dazwischen runterfallen. Entweder aus Unachtsamkeit oder weil wahnsinnig gedrängelt und geschoben wird.


    Ob verschuldet oder nicht, bist dann erstmal der Gelackmeierte. Die eigenverschuldeten Fälle lassen sich zumindest durch entsprechende Achtsamkeit (auch der Eltern) verhindern. Und wenn die schon nicht mitdenken, dann hoffentlich einer der Umstehenden, der nicht zombiemäßig an seinem Smartphonebildschirm klebt.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Viel kann man da nicht machen; grundsätzlich halte ich Abstand von Menschen, die mir suspekt sind (näher brauche ich darauf nicht einzugehen...) und ich achte darauf, dass niemand aus diesem Personenkreis hinter mir oder neben mir steht. Sollte das so sein, stelle ich mich anderswo hin! Am Bahnsteig halte ich grundsätzlich Abstand zum einfahrenden Zug; Gepäck habe ich vor mir stehen, trag ich nen Rucksack und habe diesen nicht abgesetzt, dann stehe ich in einer möglichst stabilen Haltung.

    Eine gute Wahrnehmung der Umgebung ist allzeit erforderlich; denn das schafft Abstand zu aufkeimenden Problemen was wiederum Zeit zum Entscheiden und Handeln schafft.


    Sind unsere Kinder dabei, dann bekommen die schon gesagt, dass sie nicht herumtollen sollen und werden an die Hand genommen - nicht auf den Arm, sonst ist man in allen weiteren Dingen eingeschränkt.


    Generell sehe ich Reisen mit der Bahn seit rund vier Jahren "kritischer", da man ggf. mit Leuten zusammen fährt, die man besser nie getroffen hätte. Natürlich gibt es auch positive Begegnungen....aber das Risiko genau das Gegenteil zu erleben, ob nun im Zug, oder auf dem Bahnhof lässt mich sehr nachdenklich werden.


    Gruss, Fairlane

  • Interessieren würde es mich ja, ob solche Vorkommnisse überhaupt einen Einfluss auf das Verhalten von Zugreisenden haben?

    In ein bis zwei Wochen ist der Vorfall bei den meisten vergessen, ausser bei den Angehörigen. Vielleicht steht an der Stelle noch eine Kerze und mancher wird sich fragen was die Kerze dort bedeutet......

    Wir leben heutzutage in einer sehr traurigen Gesellschaft.

  • Zählt ein niedlicher Schäferhund eigentlich als "gefährlicher Gegenstand", den man nicht in eine Waffenverbotszone mitnehmen darf?


    Wär doch eine Überlegung wert, oder?

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Die Wahrscheinlichkeit vor einen Zug gestoßen zu werden ist (trotz der besagten Vorkommnisse) doch sehr gering.

    Was kann man machen?

    Außer aufmerksam zu sein und sich nicht zu nahe an der Bahnsteigkante aufzuhalten kann man letztlich garnichts machen.

    Leider!