Selbstverteidigung im öffentlichen Raum

  • - Der Normalmensch sieht nicht, ob die Kameras vernetzt sind oder nicht. Den meisten ist es vermutlich auch egal.

    - Die Datenbank zum Abgleich musst du erstmal haben, schon da wird es mit dem Datenschutz schwierig

    - Der Wille, den Täter zu bestrafen, muss seitens der Justiz auch vorhanden sein. Damit meine ich, dass nicht nur Bewährungsstrafen vergeben werden, auch nicht bei Ersttätern, dass das vorhandene Strafmaß auch ausgereizt werden darf und sollte, dass Bedingungen gestellt werden sollten, wie Erreichen eines Schul- oder Berufsabschlusses, Täter-Opfer-Ausgleich, tätige Reue.

  • Wenn man jung ist, lernt man die Gefahren in der unmittelbaren Umgebung kennen und beherrschen (z.B. Hunde, Vieh, Truthähne, Steinbruch, Jungs aus dem Nachbardorf, ...) und kommt mit denen irgendwann klar.


    Wenn man älter wird, wird man weniger anpassungsfähig, aber die Welt ist nun mal so gestrickt, dass man ab und zu mal auch für längere Zeit in eine andere Gegend muss muss, z.B. Großstadt, und dort andere Gefahren kennenlernt, mit denen man als Kind fast gar nichts zu tun hatte. Rote Ampeln, Rumtreiber am Bahnhof, Bettler, rücksichtslose Autofahrer,...


    Ich vermute, dass aus diesem Spannungsfeld Neue Gefahren -- weniger Anpassungsfähigkeit viel von dem Gefühl "Es wird immer alles schlimmer" entsteht.


    Ob die Welt nun wirklich insgesamt schlimmer wird oder nicht, ist deshalb schwer subjektiv zu beurteilen.


    Ein Blick in die Statistik zeigt, dass sich die Gewalttaten ändern. Manche werden mehr, manche weniger, und nicht zuletzt gibt es auch politische Tricks, die Statistiken zu verbiegen.


    Ich fühle mich auf jede Fall subjektiv bedrohter als früher, aber ich bin rational genug, um versuchen herauszufinden, welche dieser Bedrohungen nun real vorhanden ist. Ich glaube, das muss jeder für sich selber in seiner persönlichen Umgebung und mit seiner persönlichen Erfahrung tun. Da gibts keine allgemeine Aussage.


    Konkret im öffentlichen Raum: Ich führe gerade hier nur Gegenstände mit, die bei einer Kontrolle nicht negativ auffallen, aber das was ich mitführe, damit kann ich umgehen und habe es geübt.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Vielleicht erhöht diese Info das subjektive Sicherheitsgefühl ein klein wenig:


    Von 163 gewerteten Ländern gilt Syrien mit Platz 163 als unsicherstes Land der Welt. Die vereinigten Staaten der unbegrenzten Dummheit liegen auf Platz 128.


    Deutschland liegt auf Platz 22, die Schweiz auf Platz 11 und Österreich auf Platz 4.


    lg. Nudnik

  • Glaube nie einer Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.


    Und die "vereinigten Staaten der unbegrenzten Dummheit" sind immerhin jederzeit in der Lage, der Welt in jeder Beziehung den Stecker zu ziehen. Sei es mittels Cyberwar, Handelskrieg, Finanzchaos oder echtem Krieg. Man sollte auch nie vergessen, dass die USA nach wie vor die Besatzungsmacht des ehemaligen deutschen Territoriums sind.

  • Mit Kindern sichere Routen absprechen und Sicherheitsinseln auskundschaften. Sicherheitsinseln sind Orte wo immer andere Erwachsene anzutreffen sind. zB. Läden.

    Yep, gerade für Kinder sehr wichtig: NOTINSELPROJEKT


    NotInsel.png


    PS: Nudnik ...so ungeeignet finde ich die 120db Alarmdinger nicht, selbiges vor die Füße geworfen, welches fast unkaputtbar auch mit den Füßen in den Boden gestampft immer noch nen Heidenlärm macht, irritiert echt ungemein und schafft für einen potenziellen Angreifer ein zumindest unangenehmes Täterumfeld und für ihn ein nicht einzuschätzenden Aufmerksamkeitspotenzial durch das Umfeld!

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

    536833-rufus-gif

  • ...

    Sun Tsu hat das meiner Meinung nach gut formuliert:

    "Wenn du den Feind und dich selbst kennst, brauchst du dich nicht vor den Ergebnis hunderter Schlachten zu fürchten. Wenn du dich selbst aber nicht den Feind kennst, wirst du für jeden Sieg auch eine Niederlage erhalten. Kennst du weder dich noch den Feind wirst du in jeder Schlacht verlieren.!

    ...


    Kinder ist ein gutes Stichwort. Meine Sorge gilt nicht in erster Linie mir, sondern den Kleinen. Ich kann auch ganz gut auf mich selbst aufpassen.


    Und als Gutenachtgeschichte eignet sich Sun Tzu sehr gut, wenn man ihn gelesen und verstanden hat. Da sind auch einige lustige Geschichten dabei. Der hilft gegen Mobbing, gegen einen überlegenen Gegner (Lehrer) und vieles andere.


    Für meine Kleinen ist Kampfsport, unbewaffnet *und* bewaffnet ein großer Spass... wenn sie alle gemeinsam auf den Opa eindreschen dürfen. Das übt nicht nur die Kinder sondern auch meine Reaktionen.


    Leider müssen gerade die Kinder auf ihrem Schulweg an Plätzen (z.B. am Bahnhof) vorbei, die man sich nicht aussuchen kann.

    Da ist dann "NIE ALLEIN" und "Handy eingeschaltet", Wachsamkeit gegen gefährlich aussehende und unbekannte Personen grundlegende Pflicht. Wie weit sie sich daran halten... ich hoffs zumindest.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Also, das mit der veränderten Sicherheitslage kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen - ganz ohne den Umweg über die Medien machen zu müssen!


    Ich pendle jetzt seit ca. 20 Jahren mit dem Zug nach Linz. Bis Mitte 2015 war es komplett stressfrei, sich durch den linzer Hauptbahnhof zu bewegen. Dann hingegen wurde es mies: Rotten von "unbegleiteteten Minderjährigen" belager(te)n die Ausgänge, pöbelten Leute im Bahnhof an, es kam (und kommt noch immer regelmäßig) zu Raubüberfällen und Messerstechereien am Bahnhofsareal.

    "Normale" Schlägereien, auch mit Messereinsatz (wo es keine Schwerstverletzten gibt) werden mittlerweile offenbar gar nicht mehr von der Polizei aufgenommen (Erfahrung eines Arbeitskollegen).


    Sicherheitspersonal und tlw. Polizei ist zur Hauptverkehrszeit in Mannschaftsbusstärke (mindestens 4 Leute; bis zu 16(!) gleichzeitig habe ich auch schon gezählt - und das auf einem größeren Provinzbahnhof).

    Vor zehn Jahren gab es dort noch nicht mal eine Polizeidienststelle.

    Einige Kolleginnen gehen seitdem nicht mehr zum Bahnhof (wo doch mehrere Geschäfte und Cafes sind), weil sie persönlich schlechte Erfahrungen gemacht haben.

    Nur durch ständige Kontrollen, bauliche Veränderungen (man kann jetzt nirgends mehr Sitzen, außer auf einigen ausgewiesenen Sitzplätzen) und Polizeipräsenz ist die Lage mittlerweile zumindest tagsüber halbwegs erträglich. Aber noch lange nicht so, wie sie vor vier Jahren gewesen ist...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Meine persönliche Meinung ist die, dass jemand, der die "veränderte Sicherheitslage" nicht sieht, diese nicht sehen will. Ungeachtet der Tatsache, dass es "dunkle Ecken" schon immer gab und geben wird.


    Ich bin von Haus aus kein Freund von Städten, aber wenn es sich nicht vermeiden lässt, trage ich - wo es noch erlaubt ist - mindestens mein Taschenmesser am Mann. Dieses wird gegen ein Kubotan getauscht, wo das Messer nicht mehr erlaubt ist. Wenn ich mit meiner BEVA abends in einer größeren Stadt unterwegs bin trägt Sie zu Ihrem Pfefferspray immer noch einen Kubotan an einer Halskette. Wenn wir zu später Stunde noch spazierengehen, habe ich seit einigen Jahren auch stets ein Taschenmesser / Kubotan am Mann. Das wäre mir früher nie eingefallen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • "Seid ihr auf unerwartete Übergriffe vorbereitet, und wenn ja, wie?":

    Ja, indem ich im öffentlichen Raum nahezu immer

    (1) das Umfeld bzgl. Personen und baulichen Gegebenheiten im Blick habe

    (2) mögliche Fluchtwege und Fluchtrichtungen kenne

    (3) basale Selbstverteidigungstechniken verinnerlicht habe

    (4) den Pkw immer verriegelt habe


    "Führt ihr Gegenstände zur Selbstverteidigung mit euch, und wenn ja, welche?":

    Ja,

    (1) Tierabwehrspray

    (2) Taschenmesser (nur zweihändig zu öffnen)


    "Wie verbessert ihr euer(e) Sicherheit(sgefühl), wenn ihr abends / nachts unterwegs seid?":

    (1) abends/nachts nicht unterwegs sein

    (2) falls ausnahmsweise doch, grundsätzlich möglichst in Gruppen bewegen

    (3) Taschenlampe ist immer griffbereit


    Bis vor ca. zwei Jahren konnte ich viele Sicherheitsvorkehrungen und Gedanken sparen, indem ich einfach auf abendliche/nächtliche Ausflüge verzichtete. Das hat sich nun auch geändert, selbst am Tag, selbst in der Nähe von Menschenansammlungen muss ich zunehmend mit vielem rechnen.


    Nach dem Lesen einiger vorangegangener Antworten bin ich ziemlich erstaunt, positive bzw. zumindest relativierende Meinungen zur Entwicklung der eigenen persönlichen Sicherheitslage zu finden. Wobei mich das wirklich freut, dass es wohl noch solche Gegenden gibt.


    Aus meiner Sicht hat sich meine Sicherheitslage in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Das hat nichts mit irgendwelchen Statistiken oder Pressemeldungen zu tun, sondern mit persönlichen Erfahrungen und Erlebnisberichten meines unmittelbaren Familien- und Bekanntenkreises.


    Nur als konkretes Beispiel: Als Konsequenz gibt es Familien, die im Großraum Halle/Leipzig kaum noch kulturelle Veranstaltungen am Abend nutzen, nach 18:00 Uhr bestimmte Einkaufszentren meiden (auch im Sommer) und selbst am Tage nur in Gruppen von mindesten vier Personen zum Wandern gehen.

    Nur wer sich ändert, bleibt sich treu.

  • - Seid ihr auf unerwartete Übergriffe vorbereitet, und wenn ja, wie?

    Umgebung und Menschen beobachten

    - Führt ihr Gegenstände zur Selbstverteidigung mit euch, und wenn ja, welche?

    Frau Pfefferspray -Männe Kobutan und Hände ( früher Kampfsport ausgeübt - die einfachsten Techniken bleiben immer in der "automatischen Reaktion")

    - Wie verbessert ihr euer(e) Sicherheit(sgefühl), wenn ihr abends / nachts unterwegs seid?

    Möglichst keine dunklen Wege und wenn es geht in kleinen Gruppen und nicht allein


    Bei uns im Dorf ist es nach wie vor sicher:) - Kneipenstrassen in der Stadt werden wie schon immer- ohne Angst aber mit Vorsicht begangen:winking_face:

    ich finde in kleineren Städten und auf dem Land hat sich wenig geändert.

    Carpe Diem

  • ...


    Ich pendle jetzt seit ca. 20 Jahren mit dem Zug nach Linz. Bis Mitte 2015 war es komplett stressfrei, sich durch den linzer Hauptbahnhof zu bewegen. Dann hingegen wurde es mies: Rotten von "unbegleiteteten Minderjährigen" belager(te)n die Ausgänge, pöbelten Leute im Bahnhof an, es kam (und kommt noch immer regelmäßig) zu Raubüberfällen und Messerstechereien am Bahnhofsareal.

    ...


    Ich komme gerade vom Urlaub zurück, wir waren einen Tag in Linz, und ich hab mich gewundert, dass wir dort im Prinzip andauernd eine Polizeistreife häufiger im Auto, und ab und zu zu Fuß gesehen haben. Kinder haben mich schon gefragt, sogar denen ists aufgefallen.


    Ich habe es mit den aktuell anstehenden Wahlen und der Panik vor einem Anschlag begründet. Deine Erklärung würde aber sehr ins Bild passen.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • "Seid ihr auf unerwartete Übergriffe vorbereitet, und wenn ja, wie?":

    Nein, nicht zu 100%. Auch wenn ich die Umgebung und Passanten beobachte, spreche ich immer noch mit den Kumpels. Dadurch kann ich gar nicht jederzeit vollständig vorbereitet sein.


    "Führt ihr Gegenstände zur Selbstverteidigung mit euch, und wenn ja, welche?":

    Immer ein Messer, das sich auch als Kubotan einsetzen liesse. Je nach Gegend noch zusätzlich ein Tierabwehrspray


    "Wie verbessert ihr euer(e) Sicherheit(sgefühl), wenn ihr abends / nachts unterwegs seid?":

    Unsichere Gegenden möglichst meiden, wenn ich alleine unterwegs bin möglichst viel Selbstsicherheit ausstrahlen.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ich finde es gut, das wir mittlerweile auf 42a konforme Zweihänder und bald auf Victorinox mit unter 6cm Klingenlänge umsteigen und somit Angreifer und Politiker noch sicherer ihrer Arbeit nachgehen können.

  • Das mit den Messern ist eine Salamitaktik. Vermutlich ist sie dieses mal vom Tisch, das bedeutet aber auch, dass sie bei nächsten Anlauf sicher wieder auf den Tisch kommt. Wachsam bleiben!


    Bei der letzten Waffengesetzverschärfung waren plötzlich doppelt so teure Waffenschränke Pflicht. (OK, Bestandsschutz, etc... ) Hatte von uns erst mal keiner auf dem Radar. Nur so als Beispiel.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Bei der letzten Waffengesetzverschärfung waren plötzlich doppelt so teure Waffenschränke Pflicht. (OK, Bestandsschutz, etc... ) Hatte von uns erst mal keiner auf dem Radar. Nur so als Beispiel.


    Nick

    Obwohl mich das noch nicht betroffen hätte, habe ich mir freiwillig einen Schrank der Klasse 0 geleistet, um nicht diese bescheuerte Überkreuzlagerung der Waffen und Munition machen zu müssen. Bei den Nuller-Schränken kannst du die Waffen zusammen mit der Munition aufbewahren. Und sicherer sind die Schränke auch. Ich finde das (aber auch nur das mit den Schränken!) gut.

  • Vielen Dank für all eure Beiträge, Meinungen sowie eure Vorschläge zur Selbstverteidigung!


    Etwas erstaunt war ich darüber, dass nur wenige User im Forum eine sich verschlechternde Sicherheitslage wahrnehmen bzw. meine Ansicht teilen. Sicherlich spielt es dabei auch eine Rolle, wo und wie (und v.a. ob) man sich darüber aktiv informiert (passiv informiert wird man in den Medien m.E. nur über schwerwiegende Fälle, nicht aber über das Ausmaß und die Häufigkeit der "kleineren Vorfälle". Aber auch andere Meinungen hierzu sind natürlich zu respektieren.


    Ob es nun schlechter geworden ist oder nicht, spielt eigentlich keine Rolle. Für mich ist die allgemeine Sicherheitslage (je nach Zeit, Ort und Anzahl der Begleiter) ausbaufähig bis problematisch. Für Großstädte prognostiziere ich sogar einen drastischen Anstieg von Verrohung und "bedauerlichen Einzelfällen" in den kommenden Jahren. Aber weder wollen wir hier politisch werden, noch möchte ich jemandem meine Ansicht aufoktroyieren.


    Unterm Strich habe ich nun folgende Maßnahmen umgesetzt:

    - Mitführen eines kleinen, leichten und sehr scharfen Taschenmessers am Schlüsselbund (super praktischer Helfer im Alltag, nur zu empfehlen!)

    - teilweise auch Mitführen eines tactical pen, der wie ein Kubotan eingesetzt werden kann, aber auch schön schreibt (ebenfalls alltagstauglich)

    - meine BEVA (wie es hier so schön heißt :) ) habe ich überredet, sich aus Taschenmesser, Schrillalarm und Abwehrspray eines auszusuchen und ständig mitzuführen.

    - Beibehalten und Trainieren der mentalen Wachheit und körperlichen Fitness.

    - Sensibilisierung von Familie und Freunden (keine Indoktrination)


    Natürlich bleibt die Hoffnung, dass nichts davon jemals notwendig sein wird, aber wir alle hier im Forum wissen auch, dass Vorbereitung grundsätzlich besser ist als Hoffnung :winking_face:


    Auch weiterhin halte ich Ausschau nach anderen Optionen und freue mich über eure Beiträge. Für den Moment genügt mir das aber, denn diese etwas bedrückende Thematik soll auch nicht meinen Alltag bestimmen. Vielmehr möchte ich mich nun wieder vermehrt anderen Bereichen widmen, die mehr Spaß machen, z.B. Vorratshaltung und Krisenvorsorge (großartige Threads hier im Forum!)


    Beste Grüße!

  • Durch den getöteten Feuerwehrmann in Augsburg oder die erstochene Rentnerin in Stuttgart rückt das Thema "Sicherheit im öffentlichen Raum" nun hoffentlich endlich wieder mehr in den Fokus unser aller Aufmerksamkeit. Meiner Meinung nach werden wir alle (ja, auch genau DU) bald vor massiven Problemen stehen, wenn wir keinen Weg finden, Probleme zu benennen und diese konsequent zu lösen. Ich jedenfalls will nicht, dass mein Kind in einer verrohten Gesellschaft voller Gewalt aufwächst. Das heißt, wir brauchen sowohl gesamtgesellschaftliche Lösungsansätze als auch die Awareness jedes Einzelnen.


    Gerade aus Survivor-Sicht ist das Thema daher hochgradig relevant.

    Bei einem längeren, großflächigen Stromausfall (ein durchaus wahrscheinliches Szenario) sind wir (zumindest wir Foristen) alle mehr oder weniger gut vorbereitet, doch was nützen mir ein praller Lebensmittelvorrat und Solaranlagen, wenn im öffentlichen Raum ständig Gefahr lauert, gegen die wir meist wehrlos auftreten, Und immer häufiger geht es dabei mittlerweile, so unangenehm das auch zu schreiben ist, um die eigene körperliche Integrität oder auch das eigene Leben. Unsere schwache Judikative und Exekutive tragen m.E. zu dieser Entwicklung bei.


    Ich jedenfalls gehe ohne Verteidigungsmesser nun gar nicht mehr in die Innenstadt. Schon klar, bei den o.g. Fällen hätte das den Betroffenen vermutlich wenig genützt, aber allein die dadurch erhöhte Chance, besser aus einer bedrohlichen Situation herauszukommen bzw. die Familie dadurch notfalls auch nur einen Tick besser verteidigen zu können, ist es mir wert.


    Doch weder fühle ich mich damit ausreichend prepared, noch löst das das Problem. Wir als Gesellschaft stehen vor einer riesigen Herausforderung. Das Ziel muss lauten, ein friedliches Zusammenleben wiederherzustellen und alles zu bekämpfen, was dem widerstrebt. Das alles muss natürlich mit Konsequenz und Vernuft geschehen, aber ohne Ideologie und ohne Gewalt. Ich frage mich, ob das möglich ist.

  • Interessantes Thema.

    Ich bin schon älter und kann mich kaum verteidigen.

    Meine einzige und hoffentlich ausreichende Vorsorge im Bezug auf dieses Thema war der Umzug in eine Kleinstadt wo man weitestgehend diesen Gefahren aus dem Weg gehen kann.


    Das tue ich auch und das war bis jetzt erfolgreich. Ich würde auch keinem um drei Uhr nachts die Tür aufmachen, wie soeben gelesen, da gab es wieder einen "Einzelfall".


    Also Gefahr meiden ist hier mein Prinzip. Dabei gehe ich vorausschauend vor, dh. ich besuche auch keine Weihnachtsmärkte oder allgemein Plätze, wo viele Menschen sind.

  • Ja, ich vermeide auch Gefahren aber soweit mir den Weihnachtsmarkt verderben zu lassen, bin ich noch nicht.
    Ich denke wir müssen mit einem Restrisiko leben, oder es lernen damit zu leben.