Selbstverteidigung im öffentlichen Raum

  • Also ist es erst schwere KV wenn ich Corona habe? Kommt Vorsatz dazu wenn ich weiß das ich Corona habe ?:thinking_face::winking_face:

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Wieder was dazugelernt. Danke.

    :thumbs_up:


    Na mal sehen was noch kommt.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Und wie immer, bitte das Land dazu schreiben für welches das Geschriebene gilt. Wir sind hier ja international!


    In Österreich ist das anders. Körperverletzung wird in StGB §83 - §88 behandelt. Die Strafe wird bei der schweren Körperverletzung sowohl vom Grad als auch der Dauer der Verletzung des Opfers bestimmt als auch von der Motivation des Täters.


    Hier mal eine Aufzählung was in Österreich als schwere KV gewertet wird. Ohne Anspruch auf Vollständigkeit:


    - Opfer für mehr als 24 Tage entweder berufsunfähig oder spürbar gesundheitlich geschädigt

    - Verletzung eines wichtigen Organs

    - KV an Beamten, Zeugen oder Sachverständigen in Ausübung ihrer Pflichten

    - 3 oder mehr unabhängige KV Taten ohne begreiflichen Anlass und unter Anwendung erheblicher Gewalt

    - KV die mit Lebensgefahr verbunden ist

    - KV mit mindestens 2 Personen verabredet

    - Zufügen besonderer Qualen



    Jemand wissentlich mit SC2 anzustecken wäre nach österreichischem Strafrecht wohl eine schwere KV, denn man nimmt eine potenzielle Lebensgefahr in Kauf.

    Der Einsatz eines Messers wird immer als schwere KV gewertet, weil man eine potenzielle Lebensgefahr in Kauf nimmt. Gleiches gilt für Schusswaffeneinsatz.


    LG. Nudnik



    T -18

  • In D unterscheidet man

    • Körperverletzung (§ 223 StGB) als Grundtatbestand
    • gefährliche Körperverletzung (§ 224 StGB): die Körperverletzung wurde durch gefährliche Mittel / Begehungsweise begangen - entweder durch Beibringung von Gift oder anderen gesundheitsschädlichen Stoffen (Nr. 1 - hier stellt sich die Frage, ob das Corona-Virus einen gefährlichen Stoff darstellt) oder mittels einer Waffe oder anderes gefährliches Werkzeug (Nr. 2) oder durch einen hinterlistigen Überfall (Nr. 3) oder durch die gemeinschaftliche Begehung mit einem anderen Beteiligten (Nr. 4) - welche vorsätzlich vorliegen müssen
    • schwere Körperverletzung (§ 226 StGB): hier muss die schwere Folge (Nr. 1: Verlust des Sehvermögens, Gehörs, der Sprache oder Fortpflanzungsfähigkeit, Nr. 2: Unbrauchbarkeit eines wichtigen Körperglieds oder Nr. 3: Entstellung, Siechtum, Lähmung, geistige Behinderung) zumindest fahrlässig in Kauf genommen worden sein
  • Corona-Idee: Abwehrspray-Dosen mit Klarlack beschichten.
    [...]

    ... und die Idee hat durchaus ihre Berechtigung, siehe unten angefügtes Zitat aus einem heute erschienenen Artikel:

    Da sich dem Etikett des Reizstoffsprühgerätes nicht mehr entnehmen ließ, ob es über ein Prüfzeichen verfügt, das die gesundheitliche Unbedenklichkeit bestätigt, besteht zudem der Anfangsverdacht, dass der Oberhachinger einen verbotenen Gegenstand mitführte, weswegen von der Bundespolizei auch Ermittlungen wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz eingeleitet werden mussten.

    Quelle: https://www.chiemgau24.de/baye…-ostbahnhof-13778066.html


    Wobei man das Etikett natürlich auch mit transparenter Klebefolie schützen kann :winking_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Ich befasse mich aus aktuellem Anlass seit kurzem wieder mit dem Thema.


    So arbeite ich seit kurzem im Sicherheitsdienst und bin auf Patrouille nachts unterwegs in verschiedenen Gemeinden.

    Ziel dieser Patrouillen ist es einerseits Präsenz zu zeigen aber auch direkt auf Personen und Gruppen zu zugehen und sie ggf. zu Massregeln, Wegzuweisen oder gar zu Intervenieren.

    Auch wenn ich mich beruflich im öffentlichen Raum bewege, habe ich letztlich keine amtlichen Befungisse und verfüge über die gleichen Rechte wie jede andere Zivilperson auch. In diesem Kontext stellt sich die Frage des Eigenschutzes unweigerlich.


    Eigenschutz beginnt nicht bei der Selbstverteidigung sondern bereits viel früher.

    Es beginnt mit der Wahrnemung des Umfelds und der Gefahrenanalyse.

    Ich muss mir meinem Umfeld bewusst sein, sprich alles aufmerksam beobachten, um eine Gefahrenbeurteilung machen zu können.

    So bin ich in der Lage mich bereits Mental auf eine oder mehrere mögliche Situationen vorzubereiten und ggf. frühzeitig abzuwenden.


    Sollte ich dennoch angegrifffen werden ist in der Schweiz das Thema Notwehr und Notwehrhilfe sehr klar definiert.

    Ein Handeln in Notwehr setzt immer einen widerrechtlichen Angriff auf ein Rechtsgut voraus. (Vermögen, Ehre, Freiheit, Leib, Leben)

    Die Gegenmassnahme muss immer verhältnissmässig sein und darf nicht auf ein höheres Rechtsgut abzielen.

    So kommt es bei der Selbstverteidigung immer darauf an wie man angegriffen wird.

    Danach richten sich folglich die Mittel welche man einsetzen darf.


    Persönlich führe ich zwar immer ein Messer mit, zur Selbstverteidigung ist dieses allerdings kaum geeignet, da der Einsatz dessen sich gegen das Leben des Angreifers richtet.

    Dies sollte also immer das allerletzte Mittel sein, zu dessen Einsatz ich schon fast gezwungen sein müsste.

    Auch im Dienst führe ich derzeit keine weiteren Mittel mit mir.

    Daher fokussiere ich mich persönlich derzeit auf meine Wahrnehmung, meine Kommunikation, meinem Auftreten sowie der mentalen und physischen Bereitschaft zum Nahkampf.

    Dies beruflich wie privat.


    Was ich aus Erfahrung weitergeben möchte ist folgendes:

    Selbstverteidigung im öffentlichen Raum beginnt mit der Wahrnemung dessen.

    Wenn Ihr nicht aufmerksam seid (Blick aufs Handy, Kopfhörer im Ohr) und somit mögliche Gefahren garnicht erkennen könnt, habt Ihr euch bereits selber zu Opfern gemacht.

    Beobachtet aktiv euer Umfeld und stellt euch Fragen zu dem was Ihr seht, hört, riecht und fühlt.

    Versucht Euch diese Fragen selbst zu beantworten, und Ihr werdet feststellen wie Euch plötzlich Dinge auffallen welche Ihr zuvor nicht registriert habt.

    Mit diesen gewonnen Informationen werdet Ihr in der Lage sein eine Situation besser einschätzen zu können und mögliche Gefahren zu erkennen und ihr aus dem Weg zu gehen.

  • Auf Streife würde ich vielleicht noch zusätzlich zur Aufmerksamkeit und Argumentationsverstärkern noch sogenannte "Schutzwaffen" anlegen.


    Gerade, wenn man mit üblen Gesellen rechnen muss und sich auch noch auf sie zu bewegt wäre es vielleicht sinnvoll, über eine Stichschutzweste, Handschuhe und Potektoren nachzudenken, oder?



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Ich würde beispielsweise auch ein paar Einweghandschuhe, zu Coronazeiten auch FFP Schutz und eines dieser Mundschutz Ventile mitnehmen, die einem helfen, falls man Erste Hilfe leisten muss. Taschenlampe mit Stobo Funktion - gibt es heutzutage auch in sehr klein ist sicherlich auch hilfreich.

    Falls Du in Brennpunkten unterwegs bist ggf. häufige/potentielle Gefahrensituationenen trainieren - z.B. Umgang mit Drogenabhängigen oder Alkoholthemen. Da kann man so einiges dabei lernen.


    Gruß Bilbo3000

  • Also ich sehe das als Selbstmordkommando, wenn ich völlig unbewaffnet, nur auf meine Kampfkünste angewiesen, mich mit einer Gruppe Jugendlicher anlege, die leicht angetrunken, einem Mann gegenüber stehen der sie von diesem Flecken vertreiben will. Das ist in deren Augen doch eine glatte Provokation, da muss man doch was entgegensetzen. Und da hilft dann ein gewisser Pegel Alkohol, um das in die Tat umzusetzen.

    Gleichzeitig frage ich dich wie gut bist du mit deiner Selbstverteidigung. Bist du so gut das du ohne Nachzudenken die Jugendlichen auffordern kannst den Platz zu verlassen, und was ist wenn sie dich angreifen, kannst du deren Kräfte einschätzen. Bist du auf unerwartete Situationen vorbereitet, also Flaschen, oder Steinwürfe. Was ist mit Messern, bist du so gut das du, sagen wir mal zwei oder drei mit Messern abwehren kannst.

    Wenn du das alles kannst dann bist du gut und alle Hochachtung.

    Vielleicht solltest du dir einen Hund zulegen, der etwas hermacht. Ein Hund fößt immer Respekt ein und nicht zu vergessen als Abwehr ein Gehstock oder ähnliches.

    Ein Bekannte hatte einen großen schwarzen Hund immer dabei wenn er nachts seine Runde machte. Hat ihm in mancher brenzlichen Situation geholfen.

  • Auf Streife würde ich vielleicht noch zusätzlich zur Aufmerksamkeit und Argumentationsverstärkern noch sogenannte "Schutzwaffen" anlegen.


    Gerade, wenn man mit üblen Gesellen rechnen muss und sich auch noch auf sie zu bewegt wäre es vielleicht sinnvoll, über eine Stichschutzweste, Handschuhe und Potektoren nachzudenken, oder?

    Nick

    Was meinst du genau mit "Schutzwaffen"?


    Stichschutzweste würde ich nur anziehen wenn es durch die Bedrohungslage akut angezeigt ist.

    Zum Beispiel bei einer Zugangskontrolle wo bekannterweise mit extrem gewaltbereiter Klientel gerechnet werden muss.


    Selbiges gilt für Protektoren. Diese gehören eher in den Ordnungsdienst.
    Sichtbare Protektoren können gewaltbereite Personen zusätzlich zu einem Angriff animieren.


    Mein vorrangiges Ziel bei jeglichen Begegnungen ist immer die Deeskalation.

    Hierfür muss ich mit meiner Kommunikation, meinem Auftretten und meinem Erscheinungsbild die Balance finden mich freundlich aber bestimmt durchzusetzen. Wenn ich bereits ankomme wie ein Panzer, wird mein Gegenüber auch entsprechend reagieren.


    Handschuhe gehören zur Grundausrüstung. Dies zum Eigenschutz bei Personen und Gepäckkontrollen sowie um im Bedarfsfall beherzt zugreifen zu können.


    Ich würde beispielsweise auch ein paar Einweghandschuhe, zu Coronazeiten auch FFP Schutz und eines dieser Mundschutz Ventile mitnehmen, die einem helfen, falls man Erste Hilfe leisten muss. Taschenlampe mit Stobo Funktion - gibt es heutzutage auch in sehr klein ist sicherlich auch hilfreich.

    Falls Du in Brennpunkten unterwegs bist ggf. häufige/potentielle Gefahrensituationenen trainieren - z.B. Umgang mit Drogenabhängigen oder Alkoholthemen. Da kann man so einiges dabei lernen.


    Gruß Bilbo3000


    Einweghandschuhe sind Bestandteil des Erstehilfe Sets das immer auf Man ist.

    Betreffend der Mundschutzventile für CPR ist mein letzter Ausbildungsstand dass man die Beatmungsstösse auch weglassen kann.

    Dafür die Toraxkompression durchziehen soll. Daher habe ich beruflich keine dabei. Wurde aber zumindest in Erste Hilfe ausgebildet (auch durch Militär und Feuerwehr).


    Auch die Taschenlampe ist Standard im Einsatz. In erster Linie für die Taschenkontrolle.

    Im Einsatz bei Nacht habe ich noch eine leistungsstärkere private Lampe als Backup dabei.

    Dies um im Bedarfsfall schnell die Umgebung auszuleuchten um so weitere potentielle Gefahren zu entdecken, oder einfach um ein grosses Areal aus der Distanz abzuleuchten.


    Im Umgang mit betrunkenen und unter drogeneinfluss stehenden Personen wurden gewisse Grundsätze vermittelt.

    In der Realität ist es allerdings nicht ganz einfach zu eruieren unter welchem Einfluss die Person tatsächlich steht.

    Ist sie lediglich betrunken, oder hat sie andere Substanzen genommen, oder ist sie generell verhaltensgestört?

    Das ist nicht einfach zu bestimmen in den wenigen Sekunden die man Zeit hat zum reagieren.

    Daher ist es wieder wichtig von Beginn weg Aufmerksam zu sein und seine Umgebung zu beobachten, um nicht überrascht zu werden.

  • Also ich sehe das als Selbstmordkommando, wenn ich völlig unbewaffnet, nur auf meine Kampfkünste angewiesen, mich mit einer Gruppe Jugendlicher anlege, die leicht angetrunken, einem Mann gegenüber stehen der sie von diesem Flecken vertreiben will. Das ist in deren Augen doch eine glatte Provokation, da muss man doch was entgegensetzen. Und da hilft dann ein gewisser Pegel Alkohol, um das in die Tat umzusetzen.

    Gleichzeitig frage ich dich wie gut bist du mit deiner Selbstverteidigung. Bist du so gut das du ohne Nachzudenken die Jugendlichen auffordern kannst den Platz zu verlassen, und was ist wenn sie dich angreifen, kannst du deren Kräfte einschätzen. Bist du auf unerwartete Situationen vorbereitet, also Flaschen, oder Steinwürfe. Was ist mit Messern, bist du so gut das du, sagen wir mal zwei oder drei mit Messern abwehren kannst.


    Da ich eben unbewaffnet bin, entscheide ich situativ wie ich vorgehe um stehts meinen Eigenschutz gewährleisten zu können.

    Ohne Nachzudenken geht das sicher nicht. Auch hier fängt es wieder an mit dem Beobachten des Umfeldes und der Gefahrenanalyse, noch bevor ich mich einer Gruppe nähere.

    Wie bereits vorgängig geschildert beobachte ich die Situation und stelle mir Fragen.
    Wieviele Personen sind es, wie alt sind sie, sind Männer und Frauen oder nur Männer, haben Sie Spass, warum sind Sie hier her gekommen, welche Sprache sprechen Sie, welche Wörter benutzen sie, sind sie laut oder eher ruhig, wird alkohol konsumiert, wurden bereits Dinge beschädigt? usw...

    Alle diese Beobachtungen helfen die Situation einzuschätzen, noch bevor ich mich selbst in Gefahr begebe.

    Sollte ich merken dass die Situation nicht kontrollierbar ist, steht es mir frei mich nicht in Gefahr zu begeben und Unterstützung anzufordern.

    Dies können weitere Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes oder direkt die Polizei sein.


    Messer abwehren ist ein eigenes Thema, worüber sich viele bereits ausgelassen haben.

    Persönlich finde ich es gibt nur zwei Varianten um einen Messerangriff abzuwehren:

    - direkt massiv und konsequent in den Nahkampf übergehen und dem Gegner keinen Raum lassen das Messer benutzen zu können. (setzt Training voraus)

    - wegrennen (Favorit falls möglich)

    Alle die schönen Youtube Videos und Intruktoren die so Wundertechniken zeigen um den Gegner zu entwaffnen sind nichts für die Realität.


    Bei Flaschen oder Steinwürfen ziehe ich mich zurück. Die Situation ist nicht kontrollierbar und der Eigenschutz somit nicht gewährleistet.


    Ziel ist es die Balance zu finden zwischen Auftragserfüllung und Eigenschutz.

    Der Eigenschutz steht für mich persönlich an erster Stelle.


    Im Prinzip ändert sich mein Verhalten im öffentlichen Raum nicht grundsätzlich wenn ich beruflich unterwegs bin. Es gelten die gleichen Prinzipien beim Eigenschutz.

    Der grösste Unterschied ist dass ich mit einer Uniform direkt im Fokus meiner Umgebung stehe, und daher meine Aufmerksamkeit erhöht sein muss.

  • Ich schließe mich hier mal Arwed51 an. Wenn ich als Ordnungskraft / als Sicherheitsdienst eingesetzt bin, dann ist m.E. schon mal grundsätzlich von einer möglichen Bedrohungslage auszugehen. Ansonsten würde man Euch nicht anfordern. Das hieße für mich auch mindestens Stichschutzweste, Reizgas sowie eine brauchbare Taschenlampe (brauchbar im Sinne von "sie macht nicht nur Licht sondern auch Aua"). All diese Utensilien lassen sich fast unsichtbar tragen, so dass keine optische Eskalation im Vorfeld stattfindet. Aber wenn es hart auf hart kommt bin ich lieber derjenige, der 30 cm Meinungsverstärker (und damit eine 30 cm größere Reichweite als der Andere) und Reizgas ins Feld führen kann anstatt derjenige, der nur abwehrend die Hände heben kann.


    Just my 2 cents, wobei ich keine Erfahrung in diesem Bereich habe.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wenn ich bereits ankomme wie ein Panzer, wird mein Gegenüber auch entsprechend reagieren.


    Es kommt drauf an, ob ein Leopard II oder ein M113 ankommt :)

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • @ Fabrice:


    Mit dem von dir aufgezeigten Betätigungsfeld rate ich unbedingt zu einer Stichschutzweste sowie schnitthemmenden Handschuhen als Passivschutz.


    Zusätzlich ein realitätsnahes SV Training, wie z.B. KravMaga + Boxen oder Pencat Silat.


    Der Besuch und das Training von Seminaren, die messerspezifisch sind, öffnen Augen!


    Alkohol, Drogen sowie Gruppendynamik mündet nicht selten in sich schnell hochschaukelnder Aggression und endet häufig in einer Eskalation von körperlicher Gewalt.


    Die Wahrnehmung für seine Umgebung, die taktisch kluge Wahl seines Standortes, gepaart mit ruhiger Gesprächsführung und Körpersprache ist sicherlich notwendig und sinnvoll.

    Allerdings sollte man sich nicht der Illusion hingeben, dass die Sch**** nicht ruck-zuck in den berühmten Ventilator fliegen kann. Dazu bedarf es nicht einmal deinem Zutun. Du weißt NIE was ggf. vorher passiert ist wenn du z.B. auf Gruppen oder alkoholisierte Personen triffst.


    Stichwaffen und/oder scharfe Gegenstände sind bei vielen schnell zur Hand und werden gerne und blitzschnell benutzt. Oftmals auch dann, wenn die Situation sich nicht als gefährlich darstellt oder schon als erledigt erscheint.

    Ein Stich mit einer Spritze kann dein ganzes Leben verändern.


    Denk immer daran, dass es Menschen gibt die ein enormes Gewaltpotential in sich tragen und aus unterschiedlichsten Gründen so etwas wie ein Dampfkessel sind, der sich bei Überdruck entlädt. Diese Art von Mensch muss dann irgendwohin mit dem Druck. Und das bist dann ggf. DU.


    Ich kann nur aus eigener Erfahrung sprechen: Nie ohne Schutzweste!


    Just my 5 cents


    Bleib gesund

  • ...

    So arbeite ich seit kurzem im Sicherheitsdienst und bin auf Patrouille nachts unterwegs in verschiedenen Gemeinden.

    ...

    Hallo Fabrice


    eine persönliche Frage, und ich werde sofort akzeptieren, falls Du sie nicht beantworten willst.


    Warum entscheidet man sich dazu, im Sicherheitsdienst zu arbeiten? Für mich ist das, weil ich doch an meinem Leben hänge, komplett unverständlich.

    Da es aber viele Security-Arbeiter gibt, muss es wohl gute Gründe geben, so etwas zu machen. Ich kenne keine Security persönlich, deshalb die oben gestellte Frage. Du kennst sicher andere Securities, was sind so die Hauptbeweggründe?


    Darf ich gleich mal raten: Gerechtigkeitsempfinden? Beschützerinstikt (Es leben Dir wichtige Personen in den Gemeinden)?


    Nochmal: Ich möchte Dich nicht kritisieren, aber ich hätte viel zu viel Angst, mich täglich mit potentiellen Messerern anzulegen, um das für Geld zu tun.


    Falls hier andere im Beschützer-Umfeld tätige sind, würde mich natürlich deren Meinung auch interssieren.


    Unsere Nachbarstochter wollte unbedingt Polizist werden. Ist dann letztendlich Soldat geworden, aber es geht in die gleiche Richtung. Bei ihr war es eine Kombination aus Abneigung vom Schreibtischjob, sehr starkes Gerechtigkeitsempfinden und ich glaube das wichtigste: Bewunderung für die, die ihr Leben riskieren für andere.




    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • @Michamehl

    Danke für deinen Beitrag und das teilen deiner Erfahrungen.

    Diese nehme ich gerne so mit. Die schnitthemenden Handschuhe habe ich bereits dabei.

    In das SV Training bin ich auch schon gestartet.


    @Opa

    Es ist wohl eine Mischung aus Gerechtigkeitsempfinden und dem Wunsch einen Dienst für die Gesellschaft zu leisten.

    Aus dem gleichen Grund habe ich mich auch entschieden Militärdienst zu leisten und der Feuerwehr beizutreten.


    Mir gefällt der Gedanke dass in einer Notsituation jemand für mich da ist und sich für mich einsetzt.

    Warum dann nicht auch für andere da sein?

  • ist mein letzter Ausbildungsstand dass man die Beatmungsstösse auch weglassen kann.

    Dafür die Toraxkompression durchziehen soll.

    Korrekt. Man geht bei der Laien-CPR davon aus, dass eine beherzte, korrekt durchgeführte Herzdruckmassage für die Dauer der üblichen Hilfsfristen (10 bis 15 Minuten im urbanen Umfeld) ausreichend sind, den Organismus mit dem noch im Blut befindlichen Sauerstoff zu versorgen.

    Gerade wenn man alleine unterwegs ist und eine CPR machen muss, ist die Unterbrechung der Zirkulation weniger hilfreich als der nicht zusätzlich zugeführte Sauerstoff durch die Beatmung.


    Das unmittelbare Absetzen des Notrufs ist natürlich das Wichtigste überhaupt in so einem Fall, denn sonst könnte man drücken und beatmen, bis wahrscheinlich auch für Laien eindeutige Todesanzeichen zu erkennen sind... 🤪

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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