Orkan - Vorbereitung des Hauses, Familie unterbringen

  • Nach den letzten Bildern von den Bahamas und den massiven Verwüstungen stelle ich mir die Frage, wie genau ich mich und meine Familie vor einem wütenden Orkan (vgl. Lother oder Daria) am besten schützen kann.


    Unser Neubau wurde in Massivbauweise erstellt, das Dach zu großen Teilen mit Sturmklammern gesichert. Der Keller wurde aus wasserundurchlässigem Stahlbeton gegossen. Im Keller selbst gibt es einen sagen wir speziell „gesicherten Raum“. Alle Fenster sind mit durchschlagsicherer Folie ausgeführt.


    Bei den zum Teil jedoch massiven Überflutungen, die mit einem solchen Orkan einhergehen können, habe ich mit dem „Keller“ einen Schmerz. Wir wohnen in einer abschüssigen Straße, nach uns kommt noch ein Haus und dann Feld. Der Höhenunterschied zum Nachbargrundstück von Haus zu Haus beträgt ca. 40 cm – genug, dass das Wasser eben immer dem Gefälle folgen wird. Darüber hinaus ist unser Boden sehr lehmig, nimmt also Wasser nur sehr langsam auf.


    Solch ein Orkan kommt normalerweise nicht unangekündigt. Entsprechend würde ich die Lichtschächte mit Sandsäcken abdecken, die großen Terrassentüren zumindest zweireihig ebenfalls gegen das abfließende Wasser abschirmen. Alle Rollläden öffnen, die Garage auch mit Sandsäcken sichern (wie lagere ich nur den ganzen Sand??).

    Aber wo halte ich mich mit meiner Familie während des Sturmes am besten auf? Der Keller fällt aus oben angeführten Gründen eigentlich aus. Der erste Stock eigentlich auch, da ich den Sturmklammern soweit nun auch nicht vertraue. Bleibt das EG… wobei das Wohnzimmer wegen der sehr großen doppelflügeligen Türen auch fragwürdig ist. Mache ich mich also nach der Haussicherung lieber vom Acker?


    Wie sehen Eure Planungen /Pläne für einen solchen Sturm aus?


    Ergänze Beschaffungsliste um Sandsäcke + Sand!

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Wir haben das Glück auf einem kleinen Berg zu sitzen, da läuft das Wasser rechts und links ab. Aber sonst irgendwie gegen einen solchen massiven Sturm haben wir nichts gemacht. Würde auch den finanziellen Rahmen sprengen. Versicherung wird zahlen und gut ist. Oder langsam wieder aufbauen wenn Versicherung nicht zahlt. Gegen alles kann man nicht anstinken.

    Klingt für einen Selbstversorger etwas komisch, aber gegen solche elementaren Katastrophen ist man ziemlich Machtlos.



    PapaHotel, bei dir klingt das ja etwas anders, ob da aber zwei oder drei Sandsackreihen noch helfen bezweifle ich. Das Manko scheint bei dir ja die Terrassentüren zu sein. Was mir im Moment dazu einfällt ist eine Barriere, die man zusätzlich anbringen könnte. Entweder versenkt im Fundament, um im Bedarfsfall hochzufahren, wie ein Rolladen, nur eben andersrum. Oder an den Seiten zusätzliche Schienen, die mit Holz oder Aluminiumbohlen abgesichert werden.

  • Wenn man die bisherigen Stürme hierzulande als Referenz nimmt, dann ist es auf die Gesamtheit der Häuser in der Sturmschneise betrachtet eher selten, dass ein Dach abgedeckt wird. Selten ist es auch, dass bei Niederschlagsüberschwemmungen das Erdgeschoss voll läuft. In Überschwemmungsgebieten an Flüssen kann das schon mal sein und natürlich bei absoluten Extremereignissen wie in Braunsbach 2016. Aber in der Summe dürfte das eher selten bleiben.


    Insofern dürfte man zu hause unterhalb des Dachgeschosses und oberhalb des Kellergeschosses am sichersten sein. Natürlich kann man da nie sicher sein, aber letztlich ist alles ein Spiel der Wahrscheinlichkeiten.


    Wenn man das gefährdete Gebiet verlassen wollte, müsste man weite Strecken überbrücken, im Gegensatz zu Tornados oder der Evakuierung von Flussufern oder Meeresküsten. Dann müsste man entsprechend auch schon viel früher los und nochmal früher das Haus sichern. Da ist man schnell an dem Punkt, dass man die ganze Sicherung/Flucht jedesmal abspult, wenn ein Sturm vorausgesagt ist. Bei lokal begrenzten, schnell aufziehenden Gewittern ginge noch nicht mal das. Da hat man vermutlich schon Glück, wenn die Zeit reicht, um alles niet- und nagelfest zu machen und vielleicht noch ein paar Sandsäcke irgendwo hin zu werfen. Und selbst wenn das Haus rechtzeitige gesichert und das Auto bestiegen ist, dann bleibt eine große Gefahr, auf der Straße vom Wetter erwischt zu werden. Das erscheint mir in der Summe gefährlicher als in einem Haus, sofern letzteres nicht als Bretterbude ausgeführt ist.


    Wie ich deine Beschreibung verstehe, PapaHotel , müsstest du eher mit vorbeiströmendem Wasser (und mit Rückstau aus der Kanalisation) als mit anstehendem Hochwasser rechnen. Ich denke, da wäre es am sinnvollsten, das über die Außenanlage von Haus und Garten zu regeln. Eine kniehohe Gartenmauer hangaufwärts kann da schon einem Menge an Wasser und Schlamm vom Grundstück weg und auf der Straße halten. Natürlich ist es schwer, sowas nachträglich zu bauen. Aber falls ohnehin mal eine Neugestaltung des Gartens ansteht, wäre das vielleicht ein Aspekt in der Planung.


    Warum machst du die Rollläden hoch? Ich würde sie eher unten lassen: Bei Hagelschlag lieber Löcher in den Läden als in den Fenstern.

  • [...]

    Warum machst du die Rollläden hoch? Ich würde sie eher unten lassen: Bei Hagelschlag lieber Löcher in den Läden als in den Fenstern.

    Ich war auch immer der Ansicht - bis mir der Fensterbauer gesagt hat, dass ich in jedem Fall bei Hagel die Rollläden öffnen soll, da die Glas-Fensterscheiben bei Weitem stabiler und widerstandsfähiger als die Kunststoff-Rollläden sind.

    Wie ich deine Beschreibung verstehe, PapaHotel , müsstest du eher mit vorbeiströmendem Wasser (und mit Rückstau aus der Kanalisation) als mit anstehendem Hochwasser rechnen. Ich denke, da wäre es am sinnvollsten, das über die Außenanlage von Haus und Garten zu regeln. Eine kniehohe Gartenmauer hangaufwärts kann da schon einem Menge an Wasser und Schlamm vom Grundstück weg und auf der Straße halten. Natürlich ist es schwer, sowas nachträglich zu bauen. Aber falls ohnehin mal eine Neugestaltung des Gartens ansteht, wäre das vielleicht ein Aspekt in der Planung.

    Unser Garten ist noch gar nicht angelegt, ich kann also sowas in der Planung bereits jetzt berücksichtigen. Direkt über mir steht ein EFH mit zwei Stellplätzen zu meinem Garten hin. Die Differenz zu meinem Garten wurde mit Mauerscheiben "abgefangen". Ich muss also in erster Linie Wasser nur von links und rechts fernhalten. Darüber mache ich mir jetzt mal Gedanken :thinking_face:

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    Bertold Brecht

  • Direkt über mir steht ein EFH mit zwei Stellplätzen zu meinem Garten hin.

    Die große Masse dürfte aber eher die Straße entlang strömen, weil es da ja versiegelt ist und weil im Zweifelsfall da die Kanaldeckel hochfliegen. Klar, im Braunsbach-Szenario hilft das auch nicht mehr viel. Dann kommt es auch über die gesamte Grundstücksfläche. Aber das sind wirklich Extremfälle. Hast du mal recherchiert, wie es da am Ort in der Vergangenheit mit Hochwassern war und wo da die größten Ströme durchgeflossen sind?

  • Die große Masse dürfte aber eher die Straße entlang strömen, weil es da ja versiegelt ist und weil im Zweifelsfall da die Kanaldeckel hochfliegen. Klar, im Braunsbach-Szenario hilft das auch nicht mehr viel. Dann kommt es auch über die gesamte Grundstücksfläche. Aber das sind wirklich Extremfälle. Hast du mal recherchiert, wie es da am Ort in der Vergangenheit mit Hochwassern war und wo da die größten Ströme durchgeflossen sind?

    Das ist alles Neubaugebiet. Sämtliche Häuser standen da vor einem Jahr noch nicht. Meine "Erfahrung" beschränkt sich auf zwei Starkregen, bei denen es aber weder Kanaldeckel angehoben hat noch das Wasser über den Gehweg geschwappt wäre. Aber wir bereiten uns naturgemäß auf Dinge vor, die vorher auch nicht vorgekommen sind, deshalb mein Gedankenspiel dazu.


    Sollte das Wasser auf der Westseite über den Gehweg schwappen, wären schon mal zwei Lichtschächte bei mir niveaugleich nur 2,5 Meter entfernt, der Garten vor den Terrassentüren (Süden) liegt unter dem Straßenniveau und könnte wie ein kleiner Pool volllaufen. Deshalb finde ich Deine Idee mit der kleinen Mauer sehr gut! Auf der anderen Hausseite (Norden) bin ich über / genau auf Straßenniveau, das Wasser müsste zur Haustüre bergauf fließen, ebenso auf der Ostseite.

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  • Lothar war hier wo ich wohne, Dachziegel sind einzeln von den Dächern geflogen, aber wirklich abgedeckt wurde im Umreis um mein Haus keins. Die Häuser in Deutschland sind im allgemeinen wesentlich stabiler gebaut als in den USA.


    Ich wohne an einem Bach, das ist bei Schlagregen auch immer spannend.

    Eine halbe Palette Sandsäcke habe ich gefüllt bereitstehen um Lichtschächte und Haustüre zu sichern.


    Das Oberflächenwasser läuft von einem Hang durch den Hof und füllt mir Garage, Fahrradschuppen und den Schopf.

    Ich bin am Überlegen ob ich darum so eine mit Wasser befüllbare Sperre anschaffen soll:


    https://www.rescue-tec.de/Dopp…lhahn-mit-C-Kupplung.html


    Hat jemand damit Erfahrung?


    Grüße,

    J.

    If you are looking to government for the answer, you obviously don´t understand the problem.

  • Wir hatten in den vergangenen Jahren immer wieder mal Hochwasser im Haus, was sich bei Starkregen durch die Kanalisation reingedrückt hat, aber auch durch die Kellertür. Nachdem zum x-ten Mal alles naß war, haben wir die Böden im Keller (bewohnter Keller) in Badewannentechnik abgedichtet und wasserfest gefliest, Rückstauklappen bzw. Absperrschieber in die Kanalisation einbauen lassen, ne kleine Stau(stolper)mauer um die Kellertür, die Regenfallrohre unten aufgeschlitzt und uns ne dicke Pumpe mit Flächensauger gekauft. Leider Gott sei Dank ist die Pumpe noch nie zum Einsatz gekommen, weil es danach nicht wieder eindringendes Wasser im Keller gegeben hat.


    Ich weiß nicht, ob man Eindringmengen hochrechnen und entsprechende Pumpleistung vorhalten kann, um bei Hochwasser schneller rauszupumen, als es nachfließt. Setzt natürlich voraus, dass wie bei uns der weitere Grundstücksverlauf leicht abschüssig ist, damit das rausgepumpte Wasser auch weglaufen kann.


    LG Gode

  • Ich weiß nicht, ob man Eindringmengen hochrechnen und entsprechende Pumpleistung vorhalten kann, um bei Hochwasser schneller rauszupumen, als es nachfließt. Setzt natürlich voraus, dass wie bei uns der weitere Grundstücksverlauf leicht abschüssig ist, damit das rausgepumpte Wasser auch weglaufen kann.

    Das sollte man aber nur bei Regenfluten machen, auf keinen Fall bei anstehendem Hochwasser am Fluss. Sonst kann das Wasser rundherum die Wände eindrücken.

  • Orkane in Mitteleuropa sind (noch) nicht mit tropischen Wirbelstürmen zu vergleichen. Wenn wie jetzt auf den Bahamas mal bei uns ein Orkan 30h lang auf der Stelle dreht und in Spitzen 300km/h erreicht, dann wären unsere soliden Ziegeldächer auch dahin. Natürlich ist die Bauweise in den Tropen eine leichtere und die in USA verbreitete oberirdische Leitungsführung macht die Stromversorgung auch nicht unbedingt sturmstabiler.


    Wenn ich von meinem Wohnort bzw. meiner Region (Landkreis Reutlingen) ausgehe, dann haben lokale Unwetter was Heftigkeit und Häufigkeit betrifft, in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Wir hatten 2016 innerhalb zwei Wochen zwei Starkregenereignisse, bei denen das Oberflächenwasser durch den Regen ausgereicht hat, jeweils einem guten Dutzend Häuser die Keller bis 2m hoch zu fluten.


    Die betroffenen haben im Grunde genau das umgesetzt was Gode beschreibt, vor allem eine 30cm hohe Betonkante rund ums Haus und natürlich Rückstauklappen und Verlegung der Regenwasserableitung von den Dachflächen. Und in flachsaugende Nasssauger investiert.


    Das Problem steckt aber oft im Detail. Bei Neubauten erfolgt die Stromzuleitung ins Gebäude im Keller oder auf Erdboden-Niveau. Bei Überflutung der Keller muss aus Sicherheitsgründen im ganzen Viertel der Strom abgestellt werden (es ist ziemlich creepy anzusehen, wie ein überfluteter unter Spannung stehender Hausanschluss im Wasser "kocht"). Damit kann auch keiner der Nachbarn seine elektrischen Tauchpumpen und Flachsauger mehr einsetzen.


    Aus dem Grund haben wir uns damals neben einer leistungsfähigen elektrischen Tauchpumpe auch für alle Fälle eine Benzinmotor-Pumpe angeschafft (beide mit Flansch für C-Schläuche), sowie einige Längen FW-Schlauch in C. Macht auch aus Vorsorgesicht in Sachen Brandbekämpfung Sinn, zumal wir den Dorfteich vor der Haustür haben.


    Was die Vorbereitung bei einem drohenden Orkan betrifft:

    Bei angekündigten Stürmen gehen wir den ganzen Garten durch und sichern alles, was wegfliegen könnte (Deckel von Kompostern, Gartenmöbel, Spielgeräte, Planen). Gartenstühle kommen in den Keller, Sonnenschirme auch (oder werden mitsamt Fuß flach hingelegt), Sonnensegel abgehängt, ebenso Blumenampeln und größere Deko-Teile.


    Da wir unser Dach seinerzeit nach dem Kauf saniert und gedämmt haben, hat es nun eine 5cm starke "Aufsparrendämmung" in Form von Holzweichfaserplatten, die unter den Ziegeln mit dem Dachstuhl verschraubt sind. Diese Faserplatten können mehrere Wochen problemlos der (nassen) Witterung ausgesetzt sein. D.h. Sturmschäden an Dachziegeln haben zumindest keine akuten Auswirkungen auf die Dichtheit der Dachhaut.

    Einzige Schwachstelle sind die diversen Dachfenster, die durch herumfliegende Ziegel o.ä. zu Bruch gehen könnten. Universalplane und Baufolien haben wir immer im Haus und könnten kaputte Dachfenster schnell provisorisch wieder dicht bekommen (im einfachsten Fall: Fenster aufklappen, Folie/Plane über den Flügel legen und ringsum nach innen ziehen, dann Fenster wieder schließen).

    Da wir relativ einheitliche Fenstergrößen haben, werde ich mir aber einen Satz passend zugeschnittener Makrolonplatten beschaffen und einlagern. Die Erfahrung aus den Hagelstürmen der Vergangenheit zeigt nämlich, dass es bei hunderten betroffenen Häusern zu ganz erheblichen Wartezeiten kommen kann, bis man seinen "Dachschaden" repariert bekommt oder Fensterbauer wegen der Nachfrage sehr lange Lieferzeiten haben.


    Bin ich während eines Orkans zuhause, darf niemand ins Dachgeschoss in Räume mit Dachfenstern und alle Zimmer- und Wohnungstüren (und Fenster sowieso) sind geschlossen zu halten, damit es bei einem Scheibenbruch nicht zu einem fatalen "Durchzug" durchs ganze Haus kommt. Da wir eine Scheune mit zwei Toren haben, müssen diese bei Sturm sicher verschlossen bleiben. D.h. nicht nur verriegelt sondern auch mit angebrachter Sturmsicherung (Querbalken, der auf der Innenseite des Tores links und rechts in die Rahmenpfosten eingehängt wird und an dem wiederum die Torflügel zusätzlich eingehängt werden). Denn ein bei Sturm offenes Scheunentor kann das Abheben des gesamten Daches zur Folge haben, wenn eine Windböe in die Scheune drückt (und der Luftdruck das Dach abheben kann).


    Grüsse

    Tom

  • Bezüglich der Dachflächenfenster: Ich hab' mir im Baumarkt 25mm XPS-Platten gekauft und auf das Fenstermaß zugeschnitten. Bei Bedarf werden sie auf das Glas gelegt und mittels zweier Gurte fixiert.


    Im Hochsommer (Temperaturen > 30°C) dienen sie mir als Hitzeschild (senkt die Temperatur im darunterliegenden Schlafzimmer um ca. 5°C), und bei Sturm kommen sie als Glasschutz rauf...

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Bezüglich der Dachflächenfenster: Ich hab' mir im Baumarkt 25mm XPS-Platten gekauft und auf das Fenstermaß zugeschnitten. Bei Bedarf werden sie auf das Glas gelegt und mittels zweier Gurte fixiert.


    Im Hochsommer (Temperaturen > 30°C) dienen sie mir als Hitzeschild (senkt die Temperatur im darunterliegenden Schlafzimmer um ca. 5°C), und bei Sturm kommen sie als Glasschutz rauf...

    Funktioniert das auch noch, wenn das Glas schon futsch ist? Ich hatte noch keine "eingeschlagene" Fensterscheibe, könnte mir aber vorstellen, dass Glasbruch / Glasreste im Fenster weit weniger stabil im Rahmen sitzen. Dann würde das mit dem "Auflegen" nicht mehr klappen.

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    Bertold Brecht

  • Funktioniert das auch noch, wenn das Glas schon futsch ist? Ich hatte noch keine "eingeschlagene" Fensterscheibe, könnte mir aber vorstellen, dass Glasbruch / Glasreste im Fenster weit weniger stabil im Rahmen sitzen. Dann würde das mit dem "Auflegen" nicht mehr klappen.

    Wenn eine Fensterscheibe zu Bruch geht ist sie NIE ganz futsch. meistens sind die Ecken noch vorhanden, ebenfalls große Teile der Seiten. Also da hätte ich keine Bedenken wenn meine Platte keinen Halt mehr finden würde. Außerdem könnte man die Platte auch so groß schneiden lassen das sie den Fensterramen abdeckt. Ja es müssten dann kleine Löcher in den Rahmen gebohrt werden um Einschlagülsen oder ähnliches dort zu postieren. Aber das ist immer noch besser wie eine neue Scheibe, oder gleich mehrere.

    Wie sieht es denn bei solch einem Schaden aus, bei Glasbruch ist doch eine Versicherung zuständig. Aber auch die Schäden die durch das Wasser entstehen das eindringen könnte.

  • Ich möchte diesen Thread wieder öffnen, weil dieses Thema bei mir ein wunder Punkt ist. Mein Haus hat 2 Schwächen, Grundwasser und Sturm. Leider hat die Baufirma gepfuscht und ich hatte bereits mehrmals Probleme mit Feuchtigkeit im Keller. Die Nord- u. Südseite meines Kellers habe ich von außen sanieren können und seit einem Jahr kein Problem mehr, aber wir hatten auch keinen Starkregen seither. Der Eingangsbereich hat ein erhöhtes Podest von ca 10 cm und keinen Kellerschacht. Von Nord kann also kein Wasser in mein Haus, da ich zusätzlich einen gemauerten Zaun habe und zur Straße und Kanal hin ein Gefälle von insgesamt 30 cm habe.

    Das Thema Wasser dürfte also momentan erledigt sein.

    Anders sieht es bei Sturm aus. Ich bin der Meinung, das von MEiNEM Grundstück her für meine Nachbarn keine Gefahr ausgeht. Alles ist befestigt, angeschraubt oder mit Bodendübeln niedergedrückt. Einzig die Deckeln meiner Regentonnen sind mal weggeflogen, aber auf meinem Grund geblieben. Ich habe ein Glashaus und mehrere Frühbeete, viele Topfpflanzen und Stehrümchen, alles ist sturmsicher befestigt. Selbst die Mülltonnen sind zusammen an den Zaun gestellt und miteinander verbunden.


    Nun mein Problem: in den letzten beiden Jahren wurde mein Haus regelrecht von herumfliegenden Teilen „beschossen“. Ob das Baukübeln einer entfernten Baustelle, der Müll meiner Nachbarn, kleine Äste der Straßenbepflanzungen oder Kleinmöbel und Dekos meiner Nachbarn sind. Irgendwie befindet sich mein Haus ineiner Windschneise, das kann ich gut im Winter beobachten, denn ich habe immer den meisten Schnee hergeweht. Die Stürme werden immer schlimmer und die Versicherung zahlt Schäden nicht mehr nach der Schadenssumme, sondern sind die Beträge gedeckelt. Auch ist die Gesamtversicherungssumme begrenz auf € 30 Mio. - allerdings für alle Schäden dieses Ereignisses im gesamten Land. Wenn da also einige Orte betroffen sind bleibt für meinen eventuellen Schaden nicht mehr viel übrig. Daher möchte ich auch hierVorsorge betreiben und ich hatte w.o. schon angeführt die Idee, die Fensterscheiben bei Sturm von außen abzusichern. Ich habe Doppelflügelfenster, Außenrollos aus Kunststoff und Blechfensterbretter.


    Wie kann man hier schnell und effektiv die Kunststoffrahmen und Glasscheiben der Fenster so absichern, dass herumfliegende Teile, Hagel und Äste keinen Scheibenbruch verursachen? Die Rollos runterlassen wäre naheliegend, allerdings sind diese z.B. bei Hagel nicht versichert. Dazu gab es in der Nachbarschaft schon Beispiele.

    Ich weiß nicht wie ich da was befestigen kann. Holzplatten? Nut u. Federbretter? XPS oder Hohlkammerplatten? Anschrauben? Einhängen? Verspreizen? Ich habe schon über seitlich einklappbare Fensterläden nachgedacht, aber für 13 Fenster? (€€€!!) Den Schutz bräuchte ich eigentlich nur im Norden für 3 Fenster, da dort auch durch die Bäume im Nachbars Garten das Risiko am größten ist. Aber Fensterläden nur für 3 Fenster? Das schaut nichts gleich!


    Wenn also schon jemand aus der Praxis seine Erfahrungen mit mir teilen könnte wär das sehr hilfreich für mich.


    So nebenbei noch erwähnt: Mein Sohn hat den Hurrikan Katrina überlebt, er war an dem Tag in der Uni und die Studenten haben ihn in die Toiletten der Sporthalle gebracht und mit Handtüchern seine Ohren und Gesicht eingewickelt. Es war der einzige überirdische Raum ohne Fenster. Erst nach 9 Tagen habe ich ihn erreichen können, er hatte im Gesicht einige Brüche aber er konnte reden und hat immer wieder von diesem unsagbaren Lärm im Sturm gesprochen. Er konnte seinen eigenen Schrei nicht hören so laut war es. Die hundert Jahre alte Uni war sehr stark beschädigt, alle Scheiben (insbesondere Bleiverglasungen im Lesesaal) zerstört, alle Test und Prüfergebnisse - alle Schulunterlagen im ganzen Land verteilt. Der angeschlossene Golfplatz musste abgegraben werden da der Boden mit Glassplittern übersäht war. 2 Unikomplexe wurden wegen Einsturzgefahr geschlossen. Alle Bäume, Autos, Parkanlagen, Dächer, Sportplatz, Kantine, Gehwege, Straßen...... alles war entweder weg oder sehr stark beschädigt.


    Bei uns wird es hoffentlich nie einen Hurrikan geben, denn da wären eh alle Sicherungsmaßnahmen obsolet. Aber mir reichen schon die Stürme der letzten beiden Jahre die mir zeigen, dass es immer schlimmer wird. Daher möchte ich auch in diesem Bereich Vorsorge treffen.

  • IDie Stürme werden immer schlimmer und die Versicherung zahlt Schäden nicht mehr nach der Schadenssumme, sondern sind die Beträge gedeckelt. Auch ist die Gesamtversicherungssumme begrenz auf € 30 Mio. - allerdings für alle Schäden dieses Ereignisses im gesamten Land.


    Bei meiner Gebäudeversicherung (ich lebe allerdings in De) gib es keine derartige Begrenzung.

    Ich würde nie bei so einer Versichung abschließen, wo ich nicht weis ob sie nun zahlen oder nicht.

    30 Mio für ganz Österreich ist lächerlich, im Ahrtal gingen die versicherten Schäden in die Milliarden.

  • Henning In der Schweiz ist das meines Wissens auch anders als in Ö. Dort gilt auch eine Pflichtversicherung (bitte liebe Schweizer mich hier zu korrigieren?) Ich habe bei 3 Versicherungen angeklopft und mir Anbote machen lassen. Bei allen dreien war diese Einschränkung, Grawe, Städtische und Uniqa. Es zählt hier aber das Ereignis - also z.B. Sturm. Hier wird der Gesamtschaden des Ereignisses zusammengezählt und dann die Gesamtversicherungssumme auf den Einzelschaden runtergebrochen. Sonst gehen die armen Versicherungen vielleicht Pleite. Bei so Ereignissen wie im deutschen Ahrtal gibt es Rückversicherer und der Staat springt mit dem Fond aus dem Katastrophenschutz ein. Aber auch dort werden die Leute sicher nicht zur Gänze ihren Schaden ersetzt bekommen haben.

  • Sonst gehen die armen Versicherungen vielleicht Pleite. Bei so Ereignissen wie im deutschen Ahrtal gibt es Rückversicherer und der Staat springt mit dem Fond aus dem Katastrophenschutz ein. Aber auch dort werden die Leute sicher nicht zur Gänze ihren Schaden ersetzt bekommen haben.


    Die Versicherungen haben die Möglichkeit, sich für Grossschäden bei Rückversicherung zu versichern.

    Eine Versicherung die das nicht macht, würde ich nie nehmen.


    Und auch die Rückversicherung versichern sich ihreseits gegen Grossschäden (bei anderen Rückversicherung und auf dem Kaptalmark).


    Die Leute, die sich erst eine Elemetarschadenversichung gespart habe und dann auf die Tränendrüse gedrückt haben, haben nur Steuegeld bekommen, weil es gerade vor der Wahl passiert war. Vor 2 Jahre nach den Hochwasser hiess es noch, der Staat würde auf keinen Fall wieder einspringen.


    Es gib in De keinen staatliche Katastrophenschutz-Fond, der Schäden an privaten Eigentum ersetzt.

  • hoteisen Aussage meines Fensterbauers dazu war, dass die Scheiben mehr aushalten, als jeder Rollladen oder normale Fensterläden. Zumal die Fenster (Verglasung) über die Glasbruchversicherung laufen müsste (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und Du damit den Einschränkungen der Elementarschadensversicherung aus dem Weg gehen könntest.


    Meine Idee wäre gewesen (BEVA hat das nicht genehmigt), dass ich passende OSB oder Multiplex-Platten anfertige, 4 oder mehr Einschlagösen in die Bretter einarbeite und dann Schwerlast-Einschlagdübeln mit Innengewinde um die Fenster positioniere. Dann könnten die gefährdeten Öffnungen in wenigen Minuten von außen verschlossen werden. Den Rest vom Jahr könnte man die Löcher der Schwerlastdübel mit einer Abdeckung in Hausfarbe "verschwinden" lassen.

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  • hoteisen Aussage meines Fensterbauers dazu war, dass die Scheiben mehr aushalten, als jeder Rollladen oder normale Fensterläden. Zumal die Fenster (Verglasung) über die Glasbruchversicherung laufen müsste (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und Du damit den Einschränkungen der Elementarschadensversicherung aus dem Weg gehen könntest.


    Meine Idee wäre gewesen (BEVA hat das nicht genehmigt), dass ich passende OSB oder Multiplex-Platten anfertige, 4 oder mehr Einschlagösen in die Bretter einarbeite und dann Schwerlast-Einschlagdübeln mit Innengewinde um die Fenster positioniere. Dann könnten die gefährdeten Öffnungen in wenigen Minuten von außen verschlossen werden. Den Rest vom Jahr könnte man die Löcher der Schwerlastdübel mit einer Abdeckung in Hausfarbe "verschwinden" lassen.

    PapaHotel ja, ich kann Dir gedanklich folgen und mir vorstellen was Deine Intuition war. OSB Platten wären mir auch mal in den Sinn gekommen, aber Fenster überlappend 145cm x 145cm als gesamte Platte würde ich am unteren Küchenfenster evtl. noch hinbekommen da ich von außen stehen und hinarbeiten kann. Aber oben im Büro (leider Vordach dazwischen) und Schlafzimmer (mit Leiter zugänglich) solche Platten hieven? Phuh. Zudem hätte ich dann überhaupt kein Licht mehr in diesen Räumen - was aber bei heftiger Sturmlage tatsächlich egal wäre. Zum Bürofenster komme ich von außen mit Leiter nicht hin. Das ginge nur von innen.

    Meinst Du das Fenster würde es aushalten, wenn ich eine OSB Platte an der Innenseite mit Bändern an den Ecken versehe und wie einen Drachen befestigt in den Raum damit ziehe und dabei das Fenster schließe. Der Gurt wäre dann im Fenster eingezwickt?

    Als weitere Idee...... Nut-Federbretter genau auf die Fensterbreite zuschneiden lassen. Hier müsste ich eine Führungsschiene seitlich an die Mauer montieren, in diesen Zwischenraum - also vor den Rollbalken noch - könnte ich von innen die Bretter einlegen und mit der Feder in die Nut drücken. Das oberste und unterste Brett mit einem schmalen Holzstück miteinander verschrauben. Aber wir kennen alle die Sogwirkung eines Sturmes, da befürchte ich, das diese Konstruktion vom Fenster "weggesogen" werden könnte. Dann hätte ich ein festes Wurfgeschoß gebastelt :frowning_face:


    Aber die Idee der Schwerlastdübellöcher ist schon mal notiert. Denn wenn der Sturm mal da ist, hat keiner Zeit die Löcher zu bohren. Die sollten schon vorsorglich vorhanden sein.

  • hoteisen Aussage meines Fensterbauers dazu war, dass die Scheiben mehr aushalten, als jeder Rollladen oder normale Fensterläden. Zumal die Fenster (Verglasung) über die Glasbruchversicherung laufen müsste (korrigiert mich, wenn ich falsch liege) und Du damit den Einschränkungen der Elementarschadensversicherung aus dem Weg gehen könntest.


    Meine Idee wäre gewesen (BEVA hat das nicht genehmigt), dass ich passende OSB oder Multiplex-Platten anfertige, 4 oder mehr Einschlagösen in die Bretter einarbeite und dann Schwerlast-Einschlagdübeln mit Innengewinde um die Fenster positioniere. Dann könnten die gefährdeten Öffnungen in wenigen Minuten von außen verschlossen werden. Den Rest vom Jahr könnte man die Löcher der Schwerlastdübel mit einer Abdeckung in Hausfarbe "verschwinden" lassen

    Bei Sturm und Hagel ist der Glasbruch ja automatisch drinnen. Aber eben nur Sturm und Hagel Glasbruch.

    Elementarversicherung in dem Sinne haben wir auch nicht. Ich zahl so schon 1200 € im Jahr an Gebäudeversicherung..... =O

    Das einzige was uns also fehlt, ist Hochwasser.


    Das mit den Fenstern ist vorallem eine Gefahrenquelle. Wipke und Kyril oder wie die hießen haben wir zumindest ohne Schaden überstanden.

    Zum glück haben wir keine großen Fensterfronten.