Durch ein anderes Forum (welches wirklich gar nichts mit Vorbereitung am Hut hat) bin ich zufällig auf ein Thema gestoßen welches schon länger vor sich hin schwelt. Ich bin nun nicht wirklich betroffen da ich keine ernsthaften chronischen Krankheiten habe, für andere könnte das aber vielleicht interessant sein.
Die Meinung einer Insiderin zu dem Thema:
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21600 Medikamente sind bis Ende des Jahres nicht mehr erhältlich. Das betrifft alle Sparten, vom Ibuprofen bis zum teuren Venlafaxin, Antibiotika und Statine, sogar Augentropfen gg erhöhten Augeninnendruck sind neuerdings davon betroffen.
Tagtäglich rufen wir Hersteller an, wann ein spezielles Medikament wieder verfügbar ist.
Für uns ist das auch alles Andere als spaßig, denn natürlich möchten wir den Patienten so gut und so schnell es geht versorgen.
Bei den meisten Wirkstoffen sind zumindest noch die Originalprodukte (auch als Reimport) lieferbar, für den Patienten ist das jedoch eine Kostenfrage. Hier ist eine Aufzahlung auf den Festbetrag nötig, der schon ziemlich heftig sein kann. Aber besser als eine Wirkstoffumstellung, zumindest ist das meine Meinung. Und bei der derzeitigen Lage kann man mit der Krankenkasse reden, ob sie die Festbetragsaufzahlung übernehmen, sofern man das nicht selbst stemmen kann.
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Bei der Überprüfung von Valsartan (Blutdruckmedikament) wurde eine geringe Verunreinigung an kanzerogenen Nitrosaminen festgestellt.(https://www.bfarm.de/SharedDoc…RV_STP/s-z/valsartan.html). Diese Abfallprodukte entstehen bei der Veresterung, sprich Produktion des Wirkstoffes.
Daraufhin wurden auch andere Wirkstoffe in dieser Wirkklasse überprüft und Mängel gefunden.
Derzeit werden ganz viele Stoffe in den Laboren überprüft und tagtäglich tauchen neue, fehlerhafte Chargen auf. Auch die oralen Antidiabetika sind nun mit dabei.
Im Fazit heißt das, dass nach der Produktion einer Charge nun sehr genaue Kontrollen durchgeführt werden. Stimmen ein oder mehrere Parameter nicht, wird die komplette Charge (also der unverarbeitete Wirkstoff) vernichtet. Dadurch fehlt nun den Tablettenproduzenten das „Material“ zur Weiterverarbeitung.
Für die Pharmafirmen ist dies fatal, denn ohne Wirkstoff gibt es keine Medis für den Verkauf. Und da die Firmen natürlich wirtschaftlich denken und nicht „auf Halde“ einkaufen, sind derzeit fast alle Bestände aufgebraucht.
Im Sommer war Ibuprofen das große Problem, das reguliert sich gerade wieder.
Weltweit gibt es 7 Fabriken, die diesen Wirkstoff herstellen.
Ein Produzent hatte ein Problem mit der Anlage und es kam zu einem Unfall, soweit ich weiß.
Ein weiterer Hersteller von Ibu ist die BASF und Anfang des Jahres wurde die Anlage stillgelegt und modernisiert. Somit sind 2 Produzenten ausgefallen.
Seit August läuft die Anlage der BASF wieder und der Markt entspannt sich langsam...
Fast alle Wirkstoffe werden in Ländern wie China, Pakistan und Indien hergestellt.
Nur einige wenige Originalhersteller lassen noch in ihrem eigenen Land produzieren, da natürlich in den Schwellenländern die Produktions- und Lohnkosten deutlich geringer sind.
Mit freundlicher Genehmigung zitiert
Wie man in der Datenbank sehen kann stehen sogar lebensrettende Medikamente oder deren Wirkstoffe teilweise Monate nicht zur Verfügung.
Allgemeine Infos zu dem Thema:
https://www.bfarm.de/DE/Arznei…Formular.html?nn=11296612
Liste der Wartezeiten: