Meeresspiegel 2050: Augen auf beim Grundstückskauf

  • Grönland, erstmal noch nicht dramatisch

    und wenn das Eis weg ist dann wird auch der Golfstrom zum erliegen kommen, und die Folgen die sich dann daraus ergeben kann noch niemand abschätzen


    https://www.mdr.de/wissen/golfstrom-102.html

    https://www.planet-wissen.de/n…del/pwiegolfstrom100.html





    und einen passenden Film gibt's vom Roland Emmerich ja auch dazu :winking_face:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • 66 Meter? Das kann ich mir nicht vorstellen. Hast du mal geguckt wie groß die Ozeane sind? Wenn man die auf 66 m aufstocken will und das über den ganzen Globus, dann müsste ja Grönland, Nord und Süd Eismassen geschätzt ein paar 100 Km hoch sein. 🤔

    Nur mal ein paar Zahlen:

    • Vatnajöküll: Mit 8.100m² Fläche und ca. durchschnittlich gut 500m Tiefe gerade mal 8% der Eisfläche Islands
    • Alleine der grönländische Eisschild (2,17 Mio km² mit durchschnittlich 2.000m Mächtigkeit) hat das Potential, den Meeresspiegel um ca. 7,4 m zu heben.
    • Gletscher machen 90% der Süßwasserreserve der Welt aus

    Was alleine 7m Meeresspiegelanstieg mit den küstennahen Metropolen machen würde kann sich jeder selbst ausdenken. Von den 20 größten Städten der Welt sind 16 am oder in direkter Nähe zum Meer errichtet. Das alleine sind ca. 250 Mio Menschen.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Aus dem Bauch heraus tippe ich auch, dass nächste Woche die Aliens landen.

    XD .... siehste, deswegen sind wir auch alle so gut ausgerüstet. :winking_face:


  • Meeresströmungen sind komplex und es gibt viele Unsicherheiten. Mir ist isher nicht bekannt dass es Konsens wäre, dass der Golfstrom verschwindet. Abschwächen ist denkbar.


    Global ist das egal, für uns lokal hat das Auswirkungen.


    Aber da wir uns ja auf einer Landmasse in eher nördlicher Breite befinden sind wir eh überproportional betroffen. Wenn die Welt um 3K wärmer wird (aktuelles best case Szenario, wenn wir Klimaschutzmaßnahmen weltweit sofort und massiv gegen alle Widerstände umsetzen) sind es bei uns eher ca. 5K.


    Das ist ziemlich heftig.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Hmm... ich bin da optimistisch, vor allem, wenn ich mir mal das Foto angucke. So aus dem Bauch heraus ohne zu rechnen tippe ich auf maximal 80cm Anstieg. :smiling_face_with_sunglasses:

    Das Schmelzwasser verteilt sich auf ne riesige Wasserfläche, die dann zugegebenermassen auch noch ein bisschen grösser wird.

    Ihr immer mit Eurem Bauchgefühl. Wie wäre es denn mal mit rechnen?


    Die durchschnittliche Tiefe der Ozeane beträgt 3800m.


    Die Dichte von Wasser bei 15°C beträgt 0,999103kg/l

    Die Dichte vom Wasser bei 18°C beträgt 0,998599kg/l

    Das ist ein Unterschied von 0,05%


    0,05% von 3800m sind 1,9m.


    Das ist erstmal nur die Ausdehnung durch die Erwärmung um 3K, ganz simpel, und schon das alleine ist mehr als Dein Bauchgefühl Dir so sagt.


    Das Volumen des Eises in der Antarktis wird auf 26,4 Millionen km³ geschätzt.


    Auf 360 Millionen km² verteilt sind das schlappe 73m Anstieg.


    Wikipedia nennt etwas andere Zahlen, aber für die Größenordnung taugt das schon

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Die Dichte von Wasser bei 15°C beträgt 0,999103kg/l

    Die Dichte vom Wasser bei 18°C beträgt 0,998599kg/l

    Das ist ein Unterschied von 0,05%


    0,05% von 3800m sind 1,9m.




    Dann gehst du davon aus, das sich der Ozean in 3800m Tiefe um 3K erwärmt und das ist falsch.

    Eine Erwärmung in der oberen Schicht von vielleicht 10-15m im Durchschnitt ist realistisch. Entlang des Äquators wird es eventuell noch etwas wärmer. Aber rechne doch einfach Mal mit einer Erwärmung von 5K in den oberen 15m...

    Vernachlässigbar

  • Wir können uns da die Köpfe heiss diskutieren, die Dimensionen des Problems sind für uns alle schlicht zu gewaltig, um sie erfassen zu können. Bauchgefühl und gesunder Menschenverstand sind da keine tauglichen Ratgeber. Bei einem Tsunami wie 2005 würden wir vermutlich die heranrollende Welle erst mal mit aufgerissenem Mund starr vor Schreck betrachten und dann wirgendwann in Panik verfallen und schreiend davon rennen (auch wenns zu spät ist). Und ich wette, dass sich selbt ein Mensch der "Tsunamologie" studiert hätte, also theoretisch wüsste, was passiert, wenn ein Seebeben registriert wird oder sich am Strand das Wasser plötzlich zurückzieht, bei seinem ersten Tsunami genauso verhalten würde. Solche Ereignisse sind für den einzelnen einfach zu groß in ihrer Dimension, um sie rational zu erfassen.

    Ähnlich sehe ich das beim Thema Meeresespiegelanstieg. Die meisten von uns tendieren dazu, das Thema herunterzuspielen, vermutlich weil man das nicht wahrhaben will oder unbewusst denkt "es kann nicht sein, was nicht sein darf". Der Mensch richtet sich gerne im "jetzt" ein und möchte dann, wenn seine Situation halbwegs erträglich ist, dass alles so bleibt wie es ist. Bloß nicht die Komfortzone verlassen (vgl. NIMBYs). Vorher werden lieber die Mahner runtergemacht und diskreditiert (über die F2F-Bewegung: "sollen lieber in die Schule gehen und was anständiges lernen").


    Aber keine Bange, wir werden Überflutungsprobleme durch Meeresspiegelanstieg in durchaus beeindruckendem Umfang selber noch erleben.


    Venedigs absehbarer Untergang ist dabei noch eine der harmloseren Folgen, dafür malerisch und theatralisch.


    Für die an der Küste in Marschland gebauten Millionenstädte Shanghai und Guangzhou wird das ein größeres Problem. Diese Städte stehen quasi jetzt schon auf wasserdurchtränktem Untergrund (sponge cities - Schwammstädte). Und bei einer Erwärmung des Klimas um 4 Grad wird es in Shanghai so aussehen.


    Das Blöde an der Thematik ist, dass selbst Experten viel zu lange von einem linearen schleichenden Anstieg des Meeresspiegels ausgegangen sind, weil man nur stark vereinfachte Klimamodelle hatte und Verstärkungseffekte zu wenig berücksichtigt hatte (Beispiel aktuell in Venedig: das Mittelmeer ist nicht ruckartig um 1,5m angestiegen, aber eine Kombination aus verschiedenen Effekten: Mittelmeerregion ist lokal deutlich schneller und stärker wärmer geworden, als der globale Durchschnittswert, lokale Regenereignisse liefern mehr Wasserzufluss in kurzer Zeit, stärkere, in die venezianische Lagune drückende Winde, dadurch verstärkter Tidenhub usw. haben in Kombination nun dazu geführt, dass in Venedig das Wasser nun schon mehrmals in kurzer Zeit eben diese 1,5m höher stand, als man das vom alljährlichen herbstlichen "acqua alta" bisher gewohnt war.


    Man hat also einen sich beschleunigenden Effekt beim Meeresspiegelanstieg. Für Shanghai musste man die Vorhersage für die örtliche Überflutungslage im Jahr 2050 nun erheblich korrigieren, das sieht nicht gut aus. Vor allem, weil das im Umkehrschluss bedeutet, dass das, was man als worst case "erst" für 2050 erwartet hat, nun möglicherweise schon Jahrzehnte früher eintritt und der "worst case" 2050 dann noch dramatischer ausfällt. Für so eiine Stadt ist das eine Existenzfrage und der aus der absehbaren Unbewohnbarkeit resultierende Migrationsdruck kann ganze Regionen oder Staaten destabilisieren.


    Eine Stadt wie New York wird sich technischen Küstenschutz wahrscheinlich leisten können, um sich noch ein paar Jahrzehnte kaufen zu können, aber bei einem Quasi-Kleinstaat wie den Niederlanden sehe ich langfristig wenig Optionen, die schon jetzt großteils unter dem Meerespiegel liegendn Areale vor Überflutung schützen zu können.


    Klimatechnisch geht uns jetzt schon der Ar... auf Grundeis, wir wollen es nur nicht wahrhaben.


    Grüsse

    Tom

  • Venedig ist auch ohne Klimawandel zum Untergang verdammt, das wussten schon die Erbauer als sie die viel zu schweren Bauwerke auf im schlammigen Grund einer Lagune gegründeten Eichenpfählen errichteten.

    Dazu kommen noch neue hausgemachte Probleme. In die ansonsten relativ flache Lagune wurden tiefe Kanäle gebaggert um das Anlegen großer Schiffe zu ermöglichen. Das führt dazu das bei entsprechenden Witterungsverhältnissen mehr Wasser und das schneller in die Lagune gedrückt wird. Dazu kommt noch das das zur Hochwasservermeidung errichtete Bauwerk falsch geplant und ausgeführt wurde. So wie es jetzt ist verhindert es nämlich erfolgreich den schnellen Abfluss des hereingedrückten Wassers.

    Ich möchte jetzt nicht behaupten das es keinen natürlichen Klimawandel und steigende Meeresspiegel gibt. Venedig wird dadurch vielleicht etwas schneller absaufen, mehr nicht.

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Dann gehst du davon aus, das sich der Ozean in 3800m Tiefe um 3K erwärmt und das ist falsch.

    Eine Erwärmung in der oberen Schicht von vielleicht 10-15m im Durchschnitt ist realistisch.

    Und wie kommst Du darauf? Bauchgefühl?


    "...Zwischen 1971 und 2010 hat die Erde durch den Anstieg der Treibhausgaskonzentration eine Energiemenge von 274 ZJ (1 Zettajoule= 1021 Joule ) gewonnen. 93 % dieser Energiemenge ist im Mittel über den Zeitraum 1971-2010 in den Ozean gegangen. Der obere Ozean (0-700 m) hat 64 %, der tiefere (700-2000) 29 % aufgenommen. 3 % sind in das Schmelzen von Eis eingegangen, ebenfalls 3 % durch die Erwärmung der Landoberfläche der Kontinente und 1 % durch die Erwärmung der Atmosphäre..."


    https://wiki.bildungsserver.de…Erw%C3%A4rmung_des_Ozeans

    Am Ende erwärmt sich der Ozean in der Tiefe genauso (unter Berücksichtigung der Dichteanomalie und da bin ich spontan überfordert bzgl Salzwasser unter sehr hohen Druck), es erfolgt nur verzögert.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Eine Stadt wie New York wird sich technischen Küstenschutz wahrscheinlich leisten können, um sich noch ein paar Jahrzehnte kaufen zu können, aber bei einem Quasi-Kleinstaat wie den Niederlanden sehe ich langfristig wenig Optionen...

    Das ist ein weiterés Drama. Städte die bedroht sind werden erstmal viele Milliarden in Schutzmaßnahmen investieren um die noch mehr Milliarden an dort bereits verbautem Vermögen zu beschützen.

    Das ist aber nur sinnvoll, wenn es nicht immer noch schlimmer wird. Das wird es aber, gerade der Meeresspiegel wird noch sehr lange weiter anstiegen, selbst wenn wir beim Klimaschutz wider Erwarten jetzt mal ernst machen.


    Stadt also diese Milliarden in Klimaschutz zu investieren und Städte einfach aufzugeben baut man damit Schutzmaßnahmen, die aber in 50 Jahren sich als sinnlose Ausgaben erweisen werden. Ganz im Gegenteil, je höher der Deich, umso größer die Katastrophe, wenn er eines tages dann doch bricht.


    Aber es ist unausweichlich, dass genau das so passiert, denn so funktioniert unsere Welt. jeder denkt nur an sich und nicht an das große ganze.


    MfG

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Und wie kommst Du darauf? Bauchgefühl?


    Möglicherweise Physik. Wasser hat mit vier Grad seine größte Dichte. Das hat zur Folge das es unterhalb der Sprungschicht immer kälter ist als oberhalb, es sei denn zum Winterbaden am Silbersee.:winking_face:

    Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom..........;-)

  • Möglicherweise Physik. Wasser hat mit vier Grad seine größte Dichte. Das hat zur Folge das es unterhalb der Sprungschicht immer kälter ist als oberhalb, es sei denn zum Winterbaden am Silbersee.:winking_face:

    Hab mal kurz gegoogelt: Meerwasser (ca. 3,5% Salzgehalt) hat im Gegensatz zu Süßwasser keine Dichteanomalie.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Es gibt schwimmende Kläranlagen, die in Inselform sind und an den Ort des Geschehens verbracht werden können (ich weiß es, weil ich das Patent übersetzt habe). Sowas könnte hilfreich sein.

  • Fakt: Die Meeresspiegel ist im 20. Jahrhundert um 17cm gestiegen


    Deine These daraus: Der Meeresspiegel wird im 21. Jahrhundert auch nur 17cm steigen?


    Ich frag nur vorsichtshalber mal nach, weil ansonsten macht Dein Beitrag ja eher wenig Sinn.

    Moin,


    nein, nicht direkt. Es kann natürlich durchaus sein, dass der Meeresspiegel weiter ansteigt, auch schneller. Was wir aber nicht wissen, wie verhält sich dann der Golfstrom und verfügen wir tatsächlich über zuverlässige Werte was die Eismassen der Antarktis oder Artktis angeht. Es könnte mit ähnlich hoher Wahrscheinlichkeit auch sein das wir auf eine kleine Eiszeit zusteuern.

    Ich bin auch durchaus dafür alles für die Umwelt zu tun was uns möglich ist, aber bitte mit Augenmaß und ohne Ideologie. Fahrzeuge elektrisch anzutreiben ist eine gute Sache, der Wirkungsgrad ist halt besser, aber man kann dafür ja auf die Wahnsinns Akkus zum großen Teil verzichten und eine Brennstoffzelle verwenden. Power2Gas und dann im Fahrzeug Gas2Power(damit ist VAG 2013 an den Start gegangen, imho der wahre Grund für den Dieselskandal).


    Gruß Frank

  • Das mit der Dichteanomalie beim Salzwasser hab ich auch nicht gewusst. Das sich Salzwasser anders verhält (Siedepunkt, Dichte, Gefrierpunkt etc.) war mir klar.

    Man lernt doch nie aus.


    Mein Vorschlag zur Wasserstoff-Problematik:

    Welchselbare, standardisierte Gasflaschen im Kofferraum. Sind in Minuten-schnelle gewechselt, es gibt keine Vereisung, die Reichweite kann vergrößert werden wie mit einem Reservekanister. Alles auf Pfandflaschen-Basis.

    Was spricht dagegen?


    Gruß Heiko

  • offroader


    Wenn ich mich recht erinnere, war das mal die Überlegung für die E-Autos, schon vor Jahren (-zehnten???).

    Damals waren die Batterien noch nicht so weit (sind sie in meinen Augen auch heute noch nicht), und der Gedanke war, dass es ein einheitliches System dafür gibt: quasi an die "Tanke fahren" Batterie tauschen -leer gegen voll- und weiterfahren.

    Aber da will die Industrie nicht hin, die haben Angst, dass sie ihre Milliardenumsätze verlieren, wenn sie auf ein System setzen, dass sie nicht selbst entwickelt haben, und anderswo einkaufen müssten.

    "Gegen eine Dummheit, die gerade in Mode ist, kommt keine Klugheit auf." Theodor Fontane


    Als ich zur Schule ging, fragten sie mich,

    was ich werden will, wenn ich erwachsen bin.

    Ich schrieb: "Glücklich".

    Sie sagten mir, ich hätte die Aufgabe nicht verstanden.

    Ich sagte ihnen, sie hätten das Leben nicht verstanden.

    - John Lennon -


    DE/Hessische Bergstrasse