Meeresspiegel 2050: Augen auf beim Grundstückskauf

  • hier kann man den Meeresspiegel Anstieg simulieren.


    https://www.floodmap.net/

    Naja... Ich habe mal spasseshalber das Meer so weit (460 m) ansteigen lassen, dass ich die Küste direkt vor der Haustüre habe.

    Lustigerweise wurde aus einem Waldstück in der Nachbarsgemeinde, das sicher 8 m tiefer liegt als mein Haus eine Insel. :grinning_face_with_smiling_eyes:

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Sollte irgendwann in der fernen Zukunft das komplette Eis geschmolzen sein, liegt der mögliche Anstieg bei ca. 70m.

    Global gesehen wäre der reine Flächenverlust durchaus "vertretbar", wenn man von einer Entwicklung über mehrere Jahrhunderten ausgeht.


    Aber all die anderen Folgen der Erderwärmung werden vermutlich alles auf den Kopf stellen, denkt nur mal an verschobene Klima-Zonen...

  • Bei 70 Meter kann ich das Ufer sehen und bei 80 kann ich dann von meinem Grundstück die Hochseeangel auswerfen. Münster ist dann eine Unterwasserstadt. Und wir leben auf einer Insel.

  • Ist schon erstaunlich wie gut sich das simulieren lässt :

    Ich würde schon bei einem realistischen Anstieg von 70m auf einer neuen Nordseeinsel wohnen,einem schmalen Streifen Land in der Form etwa wie Sylt.

    ( Vielleicht sollte ich jetzt schonmal anfangen Grundstücke an die Sylter Edelgastronomie mit Partyszene zu verkaufen - noch hätten die ja genug Zeit zum Umziehen - ohne Nasse Füße)

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Ich frage mich immer was passiert, wenn der Druck des Eises durch abfliessen abnimmt und die darunter liegenden Landmassen nach oben kommen? Also wie wenn ich in der Badewanne aussteige nimmt die Höhe des Wasserspiegels ja auch ab.

    Müsste das nicht auch in Berechnungen fliessen? Denn nur den Teil des Eises zu berechnen ist auch nur die halbe Wahrheit. Ich gehe mal davon aus wenn Grönland Eisfrei würde (dauert ca. 50'000 Jahre gem. Berechnungen), würde der Meeresspiegel um Grönland tiefer liegen als Heute oder zumindest der Meeresanstieg nicht so gravierend sein?

    80% des Eises ist übrigens in der Antarktis und die haben anscheinend strengere Winter wie in den vielen Jahren davor.

    Ist die Klimaveränderung evtl. doch nicht ganz so global wie uns das verkauft werden sollte? Eher auf die nördliche Halbkugel das Augenmerk gelegt?


    Wie dem auch sei, es handelt sich immer um Modelle und nicht um Tatsachen was die Zukunft angeht. Die Wissenschaft ist voll von Modellen die sich als falsch oder zu wenig hilfreich bis schädlich rausgestellt haben. Wer Recht hat oder nicht kann immer nur ein Blick zurück zeigen, nie nach vorne.

  • Bei 70 Meter kann ich das Ufer sehen und bei 80 kann ich dann von meinem Grundstück die Hochseeangel auswerfen. Münster ist dann eine Unterwasserstadt. Und wir leben auf einer Insel.

    Ich hoffe, diese Extreme werden uns noch lange verschonen. Auf der anderen Seite: Das Thema "Überbevölkerung" würde sich ziemlich schnell relativieren. Aber auch ohne aktuelle Statistiken hierfür zu haben: Alleine das, was in den Küstenmetropolen dieser Welt lebt macht einen nicht unwesentlichen Teil der Weltbevölkerung aus:

    New York - ca. 20 Mio Menschen

    Los Angeles - ca. 20 Mio Menschen

    Seattle - ca. 1 Mio Menschen

    Tokio - ca. 40 Mio Menschen

    Jakarta - ca. 35 Mio Menschen

    Shanghai - ca. 22 Mio Menschen

    Sao Paolo - ca. 22 Mio Menschen

    Peking - ca. 20 Mio Menschen

    Kairo - ca. 20 Mio Menschen

    London - ca. 15 Mio Menschen

    Rio de Janeiro - ca. 12 Mio Menschen

    Washington-Baltimore - ca. 8 Mio Menschen


    Das hört sich zunächst einmal wenig an. Aber zum einen ist das nur eine kleine Auswahl der großen Metropolregionen dieser Welt und selbst diese kleine Auswahl umfasst bereits mit rund 250 Millionen Menschen eine ziemlich große Personengruppe. Und mit Regionen wie New York, Los Angeles, Seattle, Tokio, Shanghai, London, Washington, Peking,... durchaus global betrachtet wichtige politische und wirtschaftliche Zentren dieses Globus! Wenn man Moskau und Teile Paris außen vor lässt, würden bei 70 m Meeresspiegelanstieg alleine mit London, Washington D.C. und Peking die meisten UN-Veto-Mächte abgesoffen sein...


    Solange wir den Status quo haben, werden sich die politischen Größen nicht wirklich darum Gedanken machen. Vor allem auch dann nicht, wenn es sich noch durch entsprechend aufwändigen Küstenschutz kaschieren lässt. Aber es sind ja nicht nur die Menschen in den oben genannten Metropolregionen, die zu Binnenmigranten würden, sondern auch alle Menschen in den Landstrichen dazwischen... Der derzeit besiedelte Bereich westlich der Rocky Mountains würde nicht mehr existieren, weite Teile der südlichen und östlichen Küste der USA ebenso. Florida mit seinen durchschnittlich 30 m wäre bestenfalls ein Inselstaat. Deutschland würde praktisch die komplette norddeutsche Tiefebene bis zum Weserbergland ans Meer verlieren... Teile Norddeutschlands würde es nur noch in Inselform geben.


    Wenn es aufgrund des steigenden Meeresspiegels verstärkt zu Binnenmigration kommt, weil der Küstenschutz alleine das Meer nicht mehr zurückhalten kann (Stichwort: Badewanneneffekt weiter oben beschrieben), wird es zu gesellschaftspolitischen Verwerfungen kommen, die hier zu erörtern den Rahmen sprengen würde und wahrscheinlich auch gegen die Hausordnung wäre.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich frage mich immer was passiert, wenn der Druck des Eises durch abfliessen abnimmt und die darunter liegenden Landmassen nach oben kommen? Also wie wenn ich in der Badewanne aussteige nimmt die Höhe des Wasserspiegels ja auch ab.

    Müsste das nicht auch in Berechnungen fliessen?

    Dieser Effekt ist durchaus relevant. Für Europa und weite Teile Nordamerikas aber mittlerweile nicht mehr relevant. Zumindest nicht in dem Maße, dass wir dadurch dutzende Meter "gewinnen" würden. Die einzigen beiden Landmassen, die mir spontan einfallen, bei denen dieser Effekt in geologisch betrachtet "naher Zukunft" eine relevante Größenordnung einnehmen würde sind Grönland und die Antarktis, die derzeit noch unter teils mehrere tausend Meter hohen Gletschern verborgen sind.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Artikel auf spektrum.de vom 7.4.2021: "Steigender Meeresspiegel erzeugt Geisterwälder"


    "(...)Ausgedehnte Geisterwälder aus den gebleichten Stämmen toter Bäume, abgestorben durch herandrängendes Salzwasser des steigenden Ozeans, breiten sich überraschend schnell an der Ostküste Nordamerikas aus. Das berichtet jedenfalls eine Arbeitsgruppe um die Doktorandin Emily Ury von der Duke University anhand von Satellitendaten eines Naturschutzgebietes. Wie das Team in der Zeitschrift »Ecological Applications« berichtet, seien seit 1984 etwa elf Prozent des Waldes im tief liegenden Alligator-River-Naturschutzgebiet im US-Bundesstaat North Carolina durch den steigenden Atlantik in die eigentümliche Landschaftsform Geisterwald verwandelt worden.

    Geisterwälder sind der Übergangszustand zwischen einem Wald und der salztoleranten Vegetation einer tief liegenden Küstenmarsch. Damit sind sie quasi die natürliche Landschaftsform bei steigendem Meeresspiegel(...)"


    Interessant auch, dass die Siele, von Menschen zur Entwässerung landwirtschaftlicher Flächen an der Küste angelegt, nun zum Einfallstor für Meerwasser werden, was den Prozess der Versalzung und Umwandlung in eine salztolerante Vegetation beschleunigt:


    "(...)Ausmaß und Geschwindigkeit des Baumsterbens entlang der gesamten US-Ostküste lassen Fachleute nun aufhorchen – mit ihm kommt eines der sichtbarsten Zeichen des Landverlustes ans Meer zurück. Neben dem steigenden Meeresspiegel tragen auch andere Faktoren zum Waldverlust bei, und nicht alle haben mit dem Klimawandel zu tun, wie die Arbeitsgruppe um Ury schreibt. Große Teile der einst landwirtschaftlich genutzten Küstengebiete sind von alten Drainagegräben durchzogen. Diese lassen nicht nur Süßwasser aus dem Boden abfließen, sondern erleichtern das Vordringen des Meerwassers ins Hinterland.(...)"


    Grüsse

    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • "seit 1984 etwa elf Prozent des Waldes im tief liegenden Alligator-River-Naturschutzgebiet im US-Bundesstaat North Carolina durch den steigenden Atlantik in die eigentümliche Landschaftsform Geisterwald verwandelt worden.

    Geisterwälder sind der Übergangszustand zwischen einem Wald und der salztoleranten Vegetation einer tief liegenden Küstenmarsch. Damit sind sie quasi die natürliche Landschaftsform bei steigendem Meeresspiegel(...)"

    Dieses Schicksal dürfte in den nächsten Jahrzehnten so ziemlich jedes Mündungsgebiet und jede Küstenregion in mehr oder weniger starker Form treffen. Dort, wo es bereits früher schon ausgedehnte Brackwasserzonen (Zonen, in denen sich das Frischwasser des Zulaufes mit dem Salzwasser des Meeres vermischt und naturgemäß ein deutlich höherer Salzgehalt herrscht als sonst an einem Fluss oder in einer Aue), dürfte es den Pflanzengesellschaften leichter fallen, sich anzupassen. Ich denke da nur an die eindrucksvollen Mangrovenwälder. Wobei selbst diese durch den Anstieg des Meerwassers bedroht sind. Wobei ich aktuell nicht abschätzen kann, ob sie per se damit nicht klarkommen oder ob die "Bedrohung" sich dahingehend äußert, dass sich die Mangroven bei ansteigendem Meeresspiegel naturgemäß auch räumlich verlagern. In dieser Hinsicht sind Naturschützer und Ökoaktivisten gerne mal in ihrer Nomenklatur und Ausdrucksweise nicht sehr trennscharf und präzise.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


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  • Ich frage mich immer was passiert, wenn der Druck des Eises durch abfliessen abnimmt und die darunter liegenden Landmassen nach oben kommen? Also wie wenn ich in der Badewanne aussteige nimmt die Höhe des Wasserspiegels ja auch ab.

    Müsste das nicht auch in Berechnungen fliessen?

    Das wir berechnet (ob jetzt in ner Wald&Wiesensimulation weiß ich nicht) und passisert ja z.B. aktuell in Norddeutschland seit Ende der letzten Eiszeit. Es ist halt ein deutlich langsamerer Prozess.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • @Worber: die Hebung von Landmassen muss nicht unbedingt eine Senkung des Meeresspiegels bewirken (Badewanneneffekt). Wenn man sich Inseln wie Grönland wie einen Kegelstumpf vorstellt, der vom Meeresboden aufragt, dann kann die Entlastung durch zurückgehendes Inlandeis auch dazu führen, dass sich der ganze Kegel anhebt, dann würde die vom Kegel im Meer verdrängte Wassermenge sogar zunehmen (als würde man in einem Folienpool von unten die Folie hochdrücken.


    Interessant ist in diesem Zusammenhang in o.g. Spektrum-Artikel die Erwähnung eines schweren Erdbebens 1700:


    "Die bekanntesten Geisterwälder allerdings sind jene an der Nordwestküste Nordamerikas, die nach dem letzten schweren Erdbeben der Cascadia-Subduktionszone entstanden, als im Jahr 1700 ein Erdbeben der Magnitude 9,0 die Küstenregion um bis zu zwei Meter absinken ließ."


    Sowas kann natürlich auch immer mal passieren...dann gehts lokal mit dem relativen Meeresspiegelanstieg ganz fix.

  • und passisert ja z.B. aktuell in Norddeutschland seit Ende der letzten Eiszeit.

    Wird die norddeutsche Tiefebene aber auch nicht mehr retten, wenn der Meeresspiegel am Ende des Tages um 70 m gestiegen ist... Dann hebt sich die Landmasse bis dahin noch um wie viel Meter? 20 Meter? 40 Meter? Wenn sich die norddeutsche Tiefebene nicht um mindestens 80 Meter bis dahin aufgrund Entlastung hebt, werden wir da eher Atlantis-Reenactment in dieser Gegend betreiben können.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Dann werde ich mir mal ein Boot basteln, nützt ja nix, ab gute 3 Meter is hier nicht mehr viel mit Oldenburg., Braucht man dann noch einen Bootsführereschein, könnte mir den dann sparen ^^, kostet auch nur wieder Geld

  • Das Traurige an der Sache ist, dass das alles keineswegs unabweichbar wäre.


    Dasproblem lässt sich vergleichsweise recht einfach lösen und auch den großteil der damit gekoppelten apokylyptischen Szenarien.


    Aber so ist halt der Homo sapsiens. 5ct/kWh beim Strom heute sind ihm wichtiger als ein angenehems Leben für die Enkel oder irgendwelche leute am anderen Ende des Landes / der Welt.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Her damit, wo gibbet den???:smiling_face_with_sunglasses:

    Aufpreis zum heutigen Preis.

    Aus gegebenem Anlass: ich distanziere mich hiermit ausdrücklich gegen jeden Form von Gewaltphantasien gegen andere, den Staat oder staatliche Organe. Ich betreibe prepping als Krisenvorsorge und als Hobby und tausche mich hier mit Gleichgesinnten aus.

  • Jetzt hab' ich fast geglaubt, du hast einen günstigeren Strompreis als ich :winking_face::grinning_face_with_smiling_eyes:

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Freunde von uns leben in der Nähe von Scharbeutz an der Ostsee. Sei gehen seit Jahren u.a. an der Steilküste von Sirksdorf laufen. Gestern bekam ich dieses Bild mit Kommentar:


    Sirksdorf-Februar-2023.jpg


    Es passieren dort in letzter Zeit gehäuft auch Abbrüche an der Steilküste, die man sonst nur bei Jahrhundert-Sturmfluten erlebt hat.


    Erschreckend finde ich die Geschwindigkeit, mit der die Annahmen für den Anstieg der Meeresspiegel korrigiert werden müssen. Der Weltklimarat IPCC ging 2021 noch davon aus, dass bei ungebremster CO2-Emission allein das schmelzende Grönlöandeis in diesem Jahrhundert für einen anteiligen Pegelanstieg von 18cm verantwortlich sei. Aktuell geht eine Studie vom Nationalen Geologischen Dienst in Dänemark und Grönland (GEUS) davon aus, dass der durch das Grönlandeis bedingte Anteil am Anstieg minimal 27cm betragen würde, aber nur, wenn das Abschmelzen linear verlaufen würde. Was aber nicht anzunehmen ist, die GEUS-Studie geht daher von einem Grönland-Anteil von 78cm aus.


    Klimawandel: Meeresspiegel wird stärker steigen als bislang gedacht
    Eine neue Methode liefert genauere Prognosen der Eisschmelze in Grönland
    www.spektrum.de


    Somit zeichnet sich jetzt eine Entwicklung ab, dass bis 2050 der Anstieg des Meeresspiegels im Schnitt gut 1m betragen dürfte, wobei es lokal starke Unterschiede geben wird (bedingt durch die Sonneneinstrahlung dehnen sich bestimmte Bereiche der Ozeane zusätzlich stärker aus, als andere, wärmeres Wasser hat ein größeres Volumen als kälteres). Bis 2100 geht man in verschiedenen Studien von 180cm aus.


    Dabei jeweils nicht berücksichtig sind sog. Schmelzwasserpulse, die erdgeschichtlich beim Übergang von Kalt- zu Warmzeiten erwiesenermaßen immer wieder aufgetreten sind, wenn riesige Gletschermassen ruckartig ins Meer abgerutscht sind oder natürliche Stauseen mit Schmelzwasser eine Barriere durchbrochen haben und sich (teilweise innerhalb von Tagen/Wochen) ins Meer entleert haben.


    Wichtig auch zu wissen: in der letzten Kaltzeit vor 20.000-26.000 Jahren, lag der Meeresspiegel über 120m niedriger als jetzt. Die letzten Schmelzwasserpulse sorgten für Anstiege über 5m innerhalb eines Jahrhunderts.


    https://worldoceanreview.com/wp-content/downloads/wor1/WOR1_de_Kapitel_3.pdf


    Man muss also davon ausgehen, dass die Küstenbereiche weltweit spätestens innerhalb der nächsten beiden Jahrzehnte schlicht unbewohnbar werden. Hier und da wird man es sich leisten können, mit Flutschutz-Bauwerken und Pumpen noch ein paar Jahre Gnadenfrist rauszuholen, aber dauerhaft wird man das kaum leisten können.

  • Freunde von uns leben in der Nähe von Scharbeutz an der Ostsee. Sei gehen seit Jahren u.a. an der Steilküste von Sirksdorf laufen. Gestern bekam ich dieses Bild mit Kommentar

    [...]

    Gab allerdings auch eine Warnung vor einer leichten Sturmflut:

    Warnung vor leichter Ostsee-Sturmflut am Samstag
    An der gesamten deutschen Ostseeküste muss morgen mit einem leichtem Sturmhochwasser und Wasserständen von mehr als 100 cm über dem mittleren Wasserstand…
    www.rostock-heute.de


    Fotos von der Sturmflut
    travemuende-aktuell.de

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Es passieren dort in letzter Zeit gehäuft auch Abbrüche an der Steilküste, die man sonst nur bei Jahrhundert-Sturmfluten erlebt hat.

    Nicht zu vergessen die Aussüssung der Meere wo viel Eis abschmilzt. Das kann dazu führen das nicht nur der Wasserspielel steigt sondern Meeresströmungen zusammenbrechen oder sich einen anderen Weg suchen.