Vor einiger Zeit habe ich (nach langem Zögern, dann aber trotzdem spontan weil gerade günstig) einen Nachfolger meiner mittlerweile fast 20 Jahre alten Petzl TIKKA Stirnlampe gekauft: Eine Petzl TACTIKKA (Wuhaaa!)
Was mich immer abgehalten hat war das Tac vor dem Tikka - ich kann "taktische Lampen" ums Verrecken nicht ausstehen (ich frage mich immer, welcher Idiot auf diese Idee gekommen ist - aber ich schweife ab).
Jedenfalls hat mir die alte Tikka immer gute Dienste erwiesen (was sie auch weiterhin darf) und der einzige Grund für den Neukauf war, dass ich schlicht mehr Licht haben wollte (bzw. zumindest die Option dazu).
Die Tactikka hat zum Glück rein gar nichts mit einem "tactical light" zu tun - ganz im Gegenteil: Kein Stroboskoplicht, keine scharfen Kanten, keine "ich brenn' dir die Hornhaut aus den Augen"-Einstellung - nur sinnvolle Einstellungen.
Zuerst mal die groben Basics: Die Spannungsquelle sind entweder 3 AAA-Batterien oder ein proprietärer LiIon-Akku von Petzl (CORE-Akku). Es gibt eine rote sowie eine weiße LED. Die Bedienelemente beschränken sich auf einen einzigen Schalter - und das ist gut gelöst: Mit einfachem Druck kann man die (bei weißem Licht drei: 6 lm, 100 lm und 300 lm) unterschiedlichen Helligkeitsstufen durchschalten. Sehr positiv finde ich, dass nach dem Einschalten immer zuerst die niedrigste Leuchtstufe aktiviert ist.
Bleibt man länger auf dem Knopf, so schaltet man um auf die rote LED. Diese kennt keine Leuchtstufen, sondern nur Dauerlicht oder Blinklicht (was für mich vollkommen ausreichend ist, wobei ich das Blinklicht eigentlich nie benutze).
Zurück zur weißen LED schaltet man ebenfalls wieder durch längeres Drücken. Die Lampe startet immer mit der letzten Farbe, die aktiviert wurde.
Ist eine Stufe länger als drei Sekunden (ohne Schalterbetätigung) aktiv, so wird die Lampe beim nächsten Antippen ausgeschaltet.
Die Leuchtdauer liegt zwischen 2 (300 lm) und 120 (6 lm) Stunden.
Im Vergleich zur alten Tikka hat die Tactikka ein wesentlich "weißeres" Licht (nicht so bläulich) und einen relativ breiten und gleichmäßigeren Lichtkegel (die Tikka hat einen relativ stark ausgeprägtes helles Zentrum) und ist auf der niedrigsten Stufe in etwa gleich hell. Der Drucktaster geht (noch?!?) wesentlich leichter als der Schiebeschalter von der Tikka. Zusätzlich kann man die Tactikka auch in vier verschiedenen Winkeln neigen, so dass man z.B. in Höhlen auch den Kopfbereich besser ausleuchtet (was mir in der Vergangenheit so manches "Aua" erspart hätte).
Als besonderes Gimmick ist eine der beiden Schnallen für die Längenverstellung des Stirnbandes eine Pfeife mit aufgedrucktem SOS-Morsecode (falls den wer vergessen haben sollte ).
Einziger Wermutstropfen: Sie ist nicht wasserdicht! Und das Kopfband ist nicht gummiert (was einerseits die Haare schont bzw. beim Auf- und Absetzen angenehm ist, andererseits aber das Verlieren etwas erleichtert. Wobei die Lampe zumindest bei mir ziemlich gut sitzt - da muss man schon wild fuhrwerken, dass die Lampe vom Kopf fällt.
Jetzt kann ich nur mehr hoffen, dass die Tactikka in 20 Jahren immer noch so gut funktioniert wie die alte Tikka - nämlich fast wie am ersten Tag!