Notfall Tattoo

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  • Ich mach mir schon länger Gedanken um ein Tattoo, dass auf Krankheiten aufmerksam macht.

    Als Diabetiker kann man ja unter Umständen schon mal ohnmächtig werden.


    Dann bin ich heute auf folgendes gestoßen:


    https://www.br.de/nachrichten/…shut-retten-leben,RiLttrM


    Ein Tattostudio tätowiert kostenlos ein Diabetestattoo.

    Finde ich erst mal prima (ich würde auch dafür bezahlen).

    Auf der anderen Seite hab ich aber auch Zweifel. Wird es gesehen und ernst genommen?


    Deshalb hier die Frage an euch, speziell an die Fachkräfte:


    Macht so ein Tattoo Sinn, wird es bemerkt im Notfall und wird es dann Ernst genommen?

    Kennen die Retter den Typ3?


    Ich bin eh schon tätowiert, also würde ein weiteres nix ausmachen.

    An der gezeigten Stelle würde es auch bei mir deutlich auffallen, da ich da noch genügend Platz habe :winking_face:


    Ich bin gespannt auf eure Antworten und Meinungen


    LG
    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Davon halte ich nichts.

    Standardmäßig wird bei jeder Bewusstlosigkeit durch den Rettungsdienst der Blutzucker gemessen.

    Ist er zu niedrig, gibts Glucose i.v. bis der Wert akzeptabel wird.

    Ist er zu hoch, gibts nur eine normale Infusionslösung und ab in die Klinik.


    Tatoos schaue ich mir vielleicht während eines längeren Transports an, aber nicht in einer akuten Situation.

    Der Diabetes Typ 3 ist präklinisch (also für den Rettungsdienst) uninteressant und wirkt sich dort auch nicht anders auf die Maßnahmen aus wie die Typen 1 und 2.


    Tsrohinas

    Einmal editiert, zuletzt von Tsrohinas ()

  • So sehe ich das auch.

    Das Problem an den ganzen "ICE" Lösungen ist, dass beim Bewusstlosen nicht danach gesucht wird. Wir suchen nicht in Döschen oder Mobiltelefonen nach Hinweisen und schauen auch nicht bewusst was auf einem Kettchen oder Tattoo draufsteht.

    Man schaut sich den Patient an und versucht durch strukturierte Diagnostik und Versorgung dem Problem auf die Spur zu kommen, das klappt bei einem Unterzucker meist ohne Probleme.

    Was wirklich wichtige Informationen sind, sind Medikamentenpläne, die letzten Arztbriefe und informationen zu bekannten Allergien. Das alles kann man zur Krankenkassenkarte stecken, da wird es eventuell auch irgendwann gefunden wenn man bewusstlos ist, oder anderweitig mitsich führen. Ich persönlich wäre schon froh, wenn überhaupt erstmal alle Patienten einen Medikamentenplan daheim hätten und nicht erst nach mehrfacher Nachfrage verraten, dass sie "irgendetwas fürs Herz" nehmen.

  • Ich sehe in so einem Tattoo auch wenig Sinn. Wenn das nicht vollformatig über Brust und Bauch tätowiert ist, würde ich die Tätowierung vermutlich nicht als Hinweis für mich erkennen. Auch ich glaube, dass ein laminierter Zettel, gleich bei Ausweis bzw. E- Card mit dem letzten Stand der regelmäßigen Medikation, eventuellen Allergien und bekannten Vorerkrankungen (auch z.B. chronische Hep. B), größere Chancen hat, gefunden und als hilfreich erkannt zu werden hat. Alle Jahre erfindet da jemand das Rad neu, vor einigen Jahren waren es die ICE- Nummern im Handy oder die Notfalldose mit Medi- Liste etc. im Kühlschrank. Solange es sich hier keine (inter-) nationale Standardisierung von solchen Hinweisgebern durchsetzt, sehe ich in solchen Kleinprojekten wenig Nutzen. Was für mich als Sanitäter relevant ist, sind Name und Versicherungsnummer. Nach denen suche ich auch aktiv und wenn da jetzt ein laminierter Zettel dabei steckt, werde ich mir den sehr wahrscheinlich auch anschauen.

  • Danke für die Antworten.


    Ich dachte mir schon, dass es praxisfremd ist.

    Eigentlich logisch, wenn jemand da liegt dann schaut man danach den zu stabilisieren und hat keine Zeit für Anderes.


    Ne Dose im Kühlschrank hab ich aber trotzdem. An der Wohnungs und Kühlschranktür befindet sich ein Aufkleber der darauf hinweist.


    Zusätzlich trage ich einen Notfallausweis im Geldbeutel mit, in der Hoffnung, dass er gefunden wird bei der Suche nach der Krankenkarte usw.


    LG

    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Wartet mal ab. Ich denke irgendwann wird Brüssel oder Berlin im Namen der Sicherheit eine Regelung herausgeben und wir alle wie Hunde "gechipt". Kommt wahrscheinlich noch vor der Beseitigung der Medikamenten - Lieferungsproblemen.

  • sehr beruhigend ist zumindest dass gerade auch von professionellen Sanitätern (zumindest hat es sich so angehört) als zweiter Schritt nach der initialen Behandlung nach der Krankenkassenkarte bzw. Versicherungsnummer gesucht wird.


    Der Grund dafür würde mich interessieren, und ich hoffe, er ist nicht so negativ wie ich befürchte.

  • Wartet mal ab. Ich denke irgendwann wird Brüssel oder Berlin im Namen der Sicherheit eine Regelung herausgeben und wir alle wie Hunde "gechipt". Kommt wahrscheinlich noch vor der Beseitigung der Medikamenten - Lieferungsproblemen.

    Das sehe ich genauso und meine Freundin, die mit preppen eigentlich wenig am Hut hat, hat mich vor zwei Jahren erst auf den Gedanken gebracht.

    Also was kann man dagegen tun?

    Den RFID Chip gibt's heute schon zur Identifikation von Menschen und deren medizinische Daten wie Blutgruppe, Krankheiten, Allergien, Unverträglichkeiten etc. Nur ist die Einpflanzung in den Arm direkt unter die Haut noch freiwillig.

    Der jüngeren Generation will man damit ein einfacheres Leben schmackhaft machen, ja sogar Bargeldlos bezahlen ist jetzt schon möglich...


    Wie bekomme ich das Ding wieder aus der Haut, wenn der Staat uns alle zum chipen zwingt?

    Oder gleich im Vorfeld den Arzt bestechen und sich den Chip aushändigen lassen?

    Man könnte diesen dann temporär mit einem Pflaster oder Verband am Arm befestigen und so z.B. über die Grenze...


    Gruß Heiko

  • Mr.Burns: Ich bin in der Tat Sanitäter, wenn auch nicht unmittelbar im öffentlichen Einsatz, dennoch ist es die Ausbildung, auf die es bei der Frage ankommt.


    Der Hauptgrund, nach Hinweisen auf die Identität des Patienten zu suchen ist die Dokumentation, zu der ich in Österreich verpflichtet bin. Was wäre denn deine Befürchtung? Dass es ausschließlich für die Abrechnung des Einsatzes ist?

  • Mir ist gestern aufgefallen, dass auf meinem Handy (Nokia 8.1) eine Notfallfunktion auf dem Sperrbildschirm vorhanden ist.

    Da kann ich rudimentäre Infos wie Adresse, Blutgruppe, Notfallkontakte, Organspender etc. angeben.

    Die Sanität könnte diese Infos ohne Pin oder Entsperrmuster abrufen.


    Nun die Frage an die Sanitäter: Ist diese Funktion in euren Kreisen bekannt oder kommt die auf zu wenigen Modellen vor?

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Gute Frage Chuck Noland .


    Daran hab ich gar nimmer gedacht.

    Ich hab das bei meinem Handy schon lange eingerichtet


    Alles in der Hoffnung , das es im Notfall vielleicht doch was nutzt...


    meint

    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Ihr solltet vielleicht auch euren Fokus weg von den Sanitätern hin zum Spitalspersonal, das euch in weiterer Folge dann versorgt, verlegen. Die RTW- Besatzung ist im worst Case zu zweit und hat einfach keine Ressourcen frei, um sich auf die Suche nach allerlei Hinweisen zu begeben. Daraus ergibt sich dann die Folgerung, dass alle Hinweise bzw Informationen möglichst am Mann sein sollten, bzw bei Gegenständen, die für gewöhnlich mitgenommen werden, bspw Handy und Geldbörse.