Blackout: Auswirkungen & Vorsorge

  • Ich meine eh die Radiosender (Ö1, Ö2 aka Ö regional, Ö3), nicht die TV-Sender ORF1 (FS1) oder ORF2 (FS2). :)

    I expect chocolate for breakfast. If you don’t feel sick by mid-morning you’re not doing it right.

  • Nur mal so ein Einwand am Rande zur wieder Befüllung der Notstromaggregaten.

    Wir haben eines betrieblich im Einsatz und dafür für 7 Tage! Betriebsstoff. Da uns durchaus bewusst ist das im Falle des Falles die Tankstellen nicht mehr gehen bzw. eventuell die Lieferungen daraus an systemrelevantere Betriebe umgeleitet werden, hat mein Chef einen Vertrag mit einem Lager hier in der Umgebung gemacht.

    Man zahlt also monatlich einen ausverhandelten Betrag und jener welcher der das Lager besitzt garantiert dann eine Auslieferung im Falle des Falles. Soweit so gut. Auch einige große KH usw. sind daran angebunden. Ist ja eine nette Rückversicherung.

    Fleißig Jahrelang gezahlt, bis ich mal nachfragte ob er denn ein Notstromaggregat hat um die Laster zu tanken. Er meinte sowas bräuchte er nicht, das sei nicht vorgeschrieben!

    Ich brauche wohl nicht mehr zu erwähnen, dass wir den Vertrag gekündigt haben.

  • Ich brauche wohl nicht mehr zu erwähnen, dass wir den Vertrag gekündigt haben.

    Die benannten grossen KH haben nicht gekündigt ???

  • Die benannten grossen KH haben nicht gekündigt ???

    Die wissen ja wahrscheinlich nichts von Ihrem Glück.


    Wobei solche Verträge eh wenig bringen, wenn im Fall des Falles der Treibstoffvorrat von anderer Seite beschlagnahmt wird. Insofern ist es aus Sicht der "normalen" Kunden vielleicht sogar besser, wenn wenn das Lager keinen Notstrom hat, denn das würde sofort entsprechende Begehrlichkeiten wecken.

  • Die wissen ja wahrscheinlich nichts von Ihrem Glück.

    Die armen Patienten an der Herz-Lungen-Maschine, die armen Babys im Inkubator.

  • Thema Tanken im Blackoutfall.

    Es heisst ja, dass innerhalb der BRD nur 2 öffentliche Tankstellen über Notstrom für die Zapfanlagen verfügen würden, und daher das Nachtanken von Kraftstoff praktisch nicht mehr funktionieren würde.

    Zudem würde es durch Kommunikationsmittelausfall auch zu "Schwierigkeiten" in der Preisgestaltung der Kraftstoffe kommen (Preise werden ja vom Konzern berechnet und vorgegeben) sowie natürlich auch bei der Abrechnung/Bezahlung inklusive der neuen Bonpflicht (=zwingend elektronische Kasse?) in der BRD.


    Braucht es denn beim Tanken von Erdgas (CNG) zwingend elektrische Pumpen?

    Da das Gas ja ohnehin unter Druck steht, wird es doch unter leichtem Gesamtdruckabfall in den KFZ-Tank strömen oder?

  • Braucht es denn beim Tanken von Erdgas (CNG) zwingend elektrische Pumpen?

    Da das Gas ja ohnehin unter Druck steht, wird es doch unter leichtem Gesamtdruckabfall in den KFZ-Tank strömen oder?

    Das Tanken von Erdgas ist mindestens genau so stromabhängig wie Benzin & Co. Das Gas wird aus dem öffentlichen Netz (Mitteldruck, 0,7 bar) mittels Verdichtern auf ca. 200 bar komprimiert und in der Erdgastankstelle in einer Flaschenbatterie gespeichert. Mit diesen ca. 200 bar gelangt es in den Fahrzeugtank. Der Inhalt der Flaschenbatterie reicht nur für wenige Tankvorgänge.


    CNG steht für Compressed Natural Gas (komprimiertes Erdgas).

  • Vor allem gibt die Tankanlage ohne Strom (lies: funktionierende Steuerelektronik und Ventile) nichts her.

    Arbeite, als wenn du ewig leben würdest. Liebe, als wenn du heute sterben müßtest.

  • Warum wollt ihr Autos betanken?

    Die Strasse werden voll mit liegengebliebenen Autos sein.

    Zu Fuss oder Zweiräder. OK, für die motorbetriebenen bräuchte man auch Kraftstoff.

    Vielleicht irre ich mich, aber ich glaube auch mit vollgetanktem Auto käme man nicht weit.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Die Strasse werden voll mit liegengebliebenen Autos sein.

    Glaub ich nicht. Die meisten Autofahrer können doch auf die Tankanzeige schauen und abschätzen wie weit man kommt. Bei den meisten modernen Karren wirds sogar in Kilometern angezeigt.

    Wer, der noch bei Verstand ist, setzt sich denn in ein Auto mit Tankwarnlampe und fährt drauf los? Der riskiert doch unterwegs liegen zu bleiben und sein teures Auto nebst Ladung zu verlieren, bzw. zurücklassen zu müssen. Das will doch keiner.

    Mag vielleicht vereinzelt vorkommen, aber ich glaube nicht, dass die Masse planlos bis zum Liegenbleiben losfährt.


    In der Drucksache des deutschen Bundestags 17/5672 heisst es, dass die Autobahnen grundsätzlich nutzbar sein werden.


    Der Fernverkehr auf den Autobahnen ist vom Stromausfall zunächst kaum betroffen. Verkehrsleitsysteme fallen zwar aus, die Funktion der Autobahnen ist aber nicht grundsätzlich eingeschränkt. Probleme entstehen jedoch bei Autobahntunneln. Diese werden z. T. geschlossen, weil Licht und Belüftung ausfallen.


    Die Folge sind erste Staus sowie Engpässe im untergeordneten Straßennetz aufgrund von Ableitungen.


    Auswirkungen hat der Stromausfall auch auf Autofahrer, die innerhalb des vom Stromausfall betroffenen Gebiets tanken müssen und an Tankstellen von der Autobahn abfahren. Da die Treibstoffpumpen an den Tankstellen ausfallen, bleiben Fahrzeuge auf der Weiterfahrt liegen. Teilweise entschließen sich Personen, die Weiterfahrt zu unterbrechen und zu warten, bis der Strom wieder da ist.


    Schaut euch doch mal das Dokument an, Seite 51ff. Da sind sogar relativ detaillierte Prognosen je nach Dauer des Blackouts.

    Das Dokument ist gar nicht so schlecht.


    Was anderes ist es freilich, wenn jeder hastewaskannste auf Teufel komm raus nur noch weg will. Atomunfall, oder Barbarenhorden aus einer Richtung.

    Einmal editiert, zuletzt von b3llemere ()

  • b3llemere

    Autobahntunnel und Verkehrsleitsysteme haben Notstromaggregate, ob und wie lange die funktionieren weiss ich aber nicht.

    Dann könnte die Lage auf den Strassen doch besser sein als ich dachte.......danke.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Glaub ich nicht. Die meisten Autofahrer können doch auf die Tankanzeige schauen und abschätzen wie weit man kommt. Bei den meisten modernen Karren wirds sogar in Kilometern angezeigt.

    Wer, der noch bei Verstand ist, setzt sich denn in ein Auto mit Tankwarnlampe und fährt drauf los? Der riskiert doch unterwegs liegen zu bleiben und sein teures Auto nebst Ladung zu verlieren, bzw. zurücklassen zu müssen. Das will doch keiner.

    Mag vielleicht vereinzelt vorkommen, aber ich glaube nicht, dass die Masse planlos bis zum Liegenbleiben losfährt.

    ...

    In der ganzen Masse der Bevölkerung braucht es nur einen Prozent- oder gar Promillesatz, der kopflos mit dem Auto losfährt und schon hat es genug Autos um die Strassen zu verstopfen.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Solange wir noch Autos mit Verbrennungsmotor in großer Zahl haben, sollte man diese Autos in einem Blackout in die Vorsorgeplanung mit einbinden. Ich habs ja schon mal erwähnt, die Amis sind da recht pragmatisch unterwegs: bei Hitzewellen mit rolling power outages übernachtet man zur Not auch mal im Auto vor dem Haus - bei laufendem Motor und eingeschaltete Klimaanlage. Dito bei Schneestürmen wie im letzten Winter in Texas: dann sitzt man stundenweise im Auto mit laufendem Motor und eingeschaltete Heizung.

    Ein Auto braucht im Stand etwa 0,8-1l Benzin/Diesel. Geht man von 25l verfügbarem Sprit im Tank aus, also hat man bei halbvollem Tank 25-30h Laufzeit des Automotors. Wenn man sich auf 3h Motorlauf pro Tag beschränkt, kann man das Spiel 10 Tage treiben. Heizung/Kühlung/Strom/Radio.


    Großartig mit dem Auto in der Gegend herumzufahren, bringt bei einem Blackout vermutlich mehr Nach- als Vorteile. Unbekannte Gefahren, Unfallrisiko und keine Möglichkeit, Hilfe zu rufen bei einer Panne oder gar einem Unfall. Also bleibt man tunlichst zuhause, spätestens, wenn man den Weg von der Arbeit nach Hause geschafft oder seine nächsten hilfsbedürftigen Angehörigen eingesammelt oder sich an seinen SO begeben hat.

    Anders als bei einem angekündigten Hurrikan, der auf Louisiana zusteuert, ist ein Blackout doch kein Grund, mit dem Auto zu flüchten.

  • In der ganzen Masse der Bevölkerung braucht es nur einen Prozent- oder gar Promillesatz, der kopflos mit dem Auto losfährt und schon hat es genug Autos um die Strassen zu verstopfen.

    Stimmt. In den Ballungsgebieten zumindest.

    Deswegen sind die Autos aber noch nicht liegengeblieben, sondern es ist einfach wie immer zur normalen Rushhour. :grinning_squinting_face: Und wegen Ampeln und Unfällen noch etwas zäher.

    Diese Situation würde ich eher in den ersten Stunden des Stromausfalls erwarten und da rechnet doch jeder (mich eingeschlossen) dass der Strom bald wieder da ist.

    Oder meinst du jemand gibt wegen mutmaßlichen Stromausfall und Stau sein Auto nebst Ladung auf?

  • ... auch bei der Tagesschau kommt das Thema Blackout mal wieder ans Licht - dann kann man später sagen: wir haben euch doch damals schon darauf hingewiesen das das im Bereich des Möglichen ist.


    Wachsende Risiken: Droht der Winter-Blackout? | tagesschau.de

    Zitat von aus dem Artikel


    Bei einem strengen Winter könnte es beispielsweise im Bereich des Lastmanagements zu Maßnahmen kommen.

    was soll das wohl bedeuten :thinking_face:

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

    Einmal editiert, zuletzt von canuck ()

  • was soll das wohl bedeuten

    Lastmanagement im Stromnetz ist hier ganz gut beschrieben.


    Konkret ist damit die (Fern-)Steuerung von Stromverbrauchern durch den Netzbetreiber/Energieversorger gemeint. Macht man seit Jahrzehnten bei Elektro-Nachtspeicherheizungen: der Kunde stellt am Heizkörper "laden" ein und über Nacht wird der Wärmespeicher "irgendwann" aufgeheizt. Wann das passiert, entscheidet der Energieversorger und schaltet per Fernsteuerung (z.B. Rundsteuerempfänger) die Heizspulen im Heizkörper über ein Relais ein und bei Bedarf auch wieder aus.


    Das gleiche kann man in der Industrie bei vielen Verarbeitungsprozessen ähnlich machen, z.B. bei Mahlwerken oder Öfen. Man startet den Vorgang z.B. nachmittags und der Netzbetreiber schaltet die Anlage im Laufe der Nacht dann ein, wenn es ihm passt. Oder man schaltet große Verbraucher stundenweise ab, z.B. Kühlaggregate von Kühlhäusern, wenn die Kühlräume kalt genug sind, um die Abschaltung problemlos zu überdauern.


    Eine andere Möglichkeit sind Brownouts bzw. rolling power outages. D.h. man nimmt z.B. ganzen Stadtvierteln für ein paar Stunden den Strom komplett weg. Und rotiert diese Abschaltung durch das Verteilnetz. Wenn ich z.B. 5 Bezirke habe, wo ich nacheinander immer einem Bezirk für 2h den Strom abschalte, dann habe ich effektiv 20% weniger Last im Netz. Bedeutet für die Betroffenen in den Bezirken, dass sie in einem 10h-Zeitraum für 2h keinen Strom haben.

    Wird in den USA relativ häufig zur Lastregelung/Netzstabilisierung angewendet.

  • Eine andere Möglichkeit sind Brownouts bzw. rolling power outages. D.h. man nimmt z.B. ganzen Stadtvierteln für ein paar Stunden den Strom komplett weg. Und rotiert diese Abschaltung durch das Verteilnetz. Wenn ich z.B. 5 Bezirke habe, wo ich nacheinander immer einem Bezirk für 2h den Strom abschalte, dann habe ich effektiv 20% weniger Last im Netz. Bedeutet für die Betroffenen in den Bezirken, dass sie in einem 10h-Zeitraum für 2h keinen Strom haben.

    Das ist aber teilweise ein Trugschluss. Vieles von der für den Moment eingesparten Energie wird beim Wiedereinschalten sozusagen „nachgeholt“. Z.B. Kühlgeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Spülmaschinen, Kompressoren, Hauswasserwerke, Pumpen, Elektroheizungen, Klimaanlagen usw.werden dann eben beim Wiedereinschalten der Netzspannung die Leistung ziehen, die vorher nicht in Anspruch genommen werden konnte.


    Es wird keiner freiwillig die Wäsche mit der Hand waschen, auch die Kühlgeräte laufen wieder länger, als wenn sie permanent am Netz geblieben wären. Durch geplante Abschaltungen wird der Verbrauch nur in die Zukunft verlagert, außer vielleicht bei Transportmitteln und Beleuchtung.


    Also eine Abschaltung verlagert das Problem nur, kann aber für den Moment durchaus einen kritischen Netzzustand verhindern.

  • Das ist aber teilweise ein Trugschluss. Vieles von der für den Moment eingesparten Energie wird beim Wiedereinschalten sozusagen „nachgeholt“. Z.B. Kühlgeräte, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Spülmaschinen, Kompressoren, Hauswasserwerke, Pumpen, Elektroheizungen, Klimaanlagen usw.werden dann eben beim Wiedereinschalten der Netzspannung die Leistung ziehen, die vorher nicht in Anspruch genommen werden konnte.


    Es wird keiner freiwillig die Wäsche mit der Hand waschen, auch die Kühlgeräte laufen wieder länger, als wenn sie permanent am Netz geblieben wären. Durch geplante Abschaltungen wird der Verbrauch nur in die Zukunft verlagert, außer vielleicht bei Transportmitteln und Beleuchtung.


    Also eine Abschaltung verlagert das Problem nur, kann aber für den Moment durchaus einen kritischen Netzzustand verhindern.

    Bei uns im Kanton sind diese Planungen schon weit fortgeschritten resp. abgeschlossen.

    Die Zeitfenster ohne Strom sind bei uns länger als 2h.