Blackout: Auswirkungen & Vorsorge

Zitat von PreppaPig

So langsam scheint die Lage in den Köpfen angekommen zu sein:

Die Hinweise verdichten sich zumindest

So oder so ähnlich geht es seit gestern durch die Medien: Wegen eines möglichen Blackouts in Deutschland hat die US-Bank JP Morgan Pläne ausgearbeitet, im Notfall ihren Schwerpunkt ins Ausland zu verlegen.

Ich habe jetzt bewusst mal keinen Artikel verlinkt, denn die Berichte fallen unterschiedlich lang aus und sind unterschiedlich/politisch ausgeschmückt.

Ich denke, dass die Ankündigung von JP Morgan auch ganz andere Kreise erreicht, als z.B. eine Lokalzeitung. Was die „Kreise“ daraus machen steht natürlich auf einen einem anderen Blatt.

Fest steht: der Winter naht

Gruß

Witness

Zitat von Witness

Fest steht: der Winter naht

Ich würde ja eher tiefschürfend-unheilverkümdender sagen: "Winter is coming...!"

Zitat von Witness

Fest steht: der Winter naht

Nur weiß keiner wie er ausfallen wird, ob klalt, sehr kalt oder nur ein kalter Sommer.

Was macht ihr euch verrückt mit Dingen die noch nicht eingetreten sind. Wenn die K... am dampfen ist und man gut vorgesorgt hat ist alles nur ein laues Lüftchen.

Wenn der Strom mal weg ist dann gehe ich in meine Bastelstube, klicke auf meine 12 Volt Lampe und vertreib mir den restlichen Tag, oder ich lese ein Buch. oder wir zaubern uns ein leckeres Gericht auf unserem Gasherd, oder wir schmeißen den Grill an, oder, oder, oder.

Es gibt so viel was ich machen kann, sogar mein Werkzeug funktioniert dank Accu, was will man mehr.

Eigentlich bin ich eher Optimist.

Aber bei den ganzen Berechnungen und dem politischen Schöngerede (man will ja keine Panik verbreiten….und die Börse…) sehe ich noch viele nicht zu berechnenden Faktoren.

- Extremer Winter?

- Unvernünftiges Verhalten der Bevölkerung?

- Angriffe / Störungen der IT der Kraftwerke und Netze

- Sabotage auf Kraftwerke, Umspannwerke und Netze

Ich rechne mit einer hohen Eintrittswarscheinlichkeit von häufigen und/ oder längeren Störungen bzw Ausfall im Bereich der Stromversorgung.

Tsrohinas

Zitat von Arwed51

Nur weiß keiner wie er ausfallen wird, ob klalt, sehr kalt oder nur ein kalter Sommer.

genau, aber kommen wird er, wenn vielleicht auch nur auf dem Kalender

Zitat von Arwed51

Was macht ihr euch verrückt mit Dingen die noch nicht eingetreten sind.

Wer macht sich denn hier verrückt? Mein Beitrag passt genau zum Thema.

Zitat von Arwed51

Was macht ihr euch verrückt mit Dingen die noch nicht eingetreten sind. Wenn die K... am dampfen ist und man gut vorgesorgt hat ist alles nur ein laues Lüftchen.

Mit dem Satz könnten wir hier quasi jedes Thema schließen, auch wenn ich in ihm einen großen Widerspruch sehe?

Gruß

Witness

Ich habe den Eindruck, es wird hinter den Kulissen sehr viel und mit großem Ernst an Vorbereitungen gearbeitet, um für Gas- und Stromausfälle gewappnet zu sein. Die wenigsten gehen damit hausieren. Meine Einschätzung basiert auf den Indizien aus meinem Umfeld:

- Feuerwehren und HiOrgs haben seit mehreren Monaten die Anweisung, Fahrzeuge spätestens bei 3/4 vollem Tank wieder aufzutanken. In der Praxis hat es sich bei uns (FFW, DRK) eingebürgert, dass man nach jedem Einsatz wieder volltankt und wenn nur 12l reingehen.

- die Kommunen in der Region haben Krisenstäbe eingerichtet und diese haben auch schon getagt. Kernthemen: Sicherstellung von Wasser-Ver- und Entsorgung, Vorbereitung von Wärmehallen/Notunterkünften für "Heizungsgeschädigte"

- Unser Trinkwasser-Zweckverband, der etwa 12.000 Menschen versorgt, hat (in letzter Minute) ein 200kVA-Notstromaggregat beschaffen können, um die Wasserversorgung für mindestens 72h in vollem Umfang sicherstellen zu können.

- Unsere Kläranlage und Abwasserpumpwerke sind mit Notstrom-Einspeise-Vorrichtungen ausgestattet worden und das Fassungsvermögen der Havariebecken wurde überprüft (reicht für 100h).

- Ein örtlicher größerer Elektroinstallationsbetrieb ist seit Wochen damit beschäftigt, in halb Deutschland Notstromanlagen zu errichten.

- EIn guter Freund, der Produktionsleiter eines Industriebetriebs ist, in dem normalerweise der in großen Mengen benötigte Prozessdampf mit Gas erzeugt wird, hat einen 12t schweren Ölkessel sowie Öltanks beschaffen und installieren lassen, um Dampf mittels Ölbrenner erzeugen zu können, wenn kein Gas zur Verfügung steht.

- Gestern trafen sich die Ortsvereinsvorsitzenden unseres DRK Kreisverbands, auch hier wurde die Sicherstellung der eigenen Handlungsfähigkeit und der Betrieb der kritischen Infrastrukturen thematisiert.

- Unser Landratsamt aktiviert seine "Krisenteams"

- Mein Ortsverein hat die Bestände an Alkylatbenzin fürs Stromaggregat aufgestockt, die 72h Minimalforderung können wir nun auch abdecken. Zudem sind der Bereitschaft 12 LED-Camping-Laternen zugegangen, die im Fall des Falles in einer Notunterkunft für eine Minimal-Beleuchtung der wichtigsten Bereiche sicherstellt, solange keine Notstromversorgung verfügbar ist (oder diese zum Nachtanken pausieren muss oder wg. Defekt ausfällt)

Persönlich haben wir unsere "Wintervorbereitungen" abgeschlossen, eigentlich nicht viel anders als sonst, nur dass dieses Jahr z.B. die Beschaffung von Holzpellets etwas schwieriger war (und erheblich teurer):

- Brennholz für den Kaminofen: auf 4rm aufgestockt.

- Holzpellets für Zentralheizung: auf 6t aufgestockt.

- Dieselreserve (Winterdiesel + Grotamar): schon seit Februar wieder auf 200l aufgestockt (10x 20l Kanister).

- Benzinreserve (Aspen 4T) auf 20l aufgestockt. Dito bei den Schwiegereltern.

- Batterien Duracell plus (10 Jahre haltbar) in AA/AAA/D/C und 9V aufgestockt.

- 2 LiFePO4-Akkus mit 12V/30Ah beschafft, zusammen mit je einem 300W-Sinuswechselrichter als "Powerstation" auch zur Weitergabe an andere.

- Wochenkisten mit Lebensmittelvorräten durchrotiert und die Inhalte erneuert.

- Getränkekistenbestand nach und nach erhöht (bisher 4 Kisten Wasser, jetzt 8 etc.)

- FFP2-Masken aufgestockt

Zitat von PreppaPig

So langsam scheint die Lage in den Köpfen angekommen zu sein:

Den Eindruck habe ich aber auch. Selbst unser Regional-Onlineschmarrnbladl hatte letzte Woche einen verhältnismäßig guten Artikel zum Thema Blackout. Und fast regelmäßig dieses Jahr schon der wiederkehrende Hinweis auf die BBK-Liste und den Ratgeber.

Ausserdem ist ja am Samstag 24.09.2022 die "Lange Nacht der Feuerwehr", wenn ich mir so anschaue, was die Feuerwehren im Umkreis da Veranstalten, sind einige mit Blackout-Vorführungen bzw. Vorträgen am Start.

Zitat von tomduly

Ich habe den Eindruck, es wird hinter den Kulissen sehr viel und mit großem Ernst an Vorbereitungen gearbeitet, um für Gas- und Stromausfälle gewappnet zu sein. Die wenigsten gehen damit hausieren.

Ich denke, ohne Verschwörungstheorien anzuhängen, generell ist eine Lage immer ernster als offizielle Stellen darlegen würden. Ergibt ja auch Sinn, man will ja nicht unnötig Krisenstimmung verbreiten. So wird einem, grad auch seitens der Regierung, die Wahrheit immer häppchenweise serviert. Das hat mich schon fast erstaunt, als Habeck vor einigen Tagen sagte, man müsse mit dem Schlimmsten rechnen und gleichzeitig ungewohnt deutlich klar stellte, dass es trotz der hohen Versorgungssicherheit in D weiter vom Ausland und deren Situation abhängt.

Zitat von Arwed51

[...]

Was macht ihr euch verrückt mit Dingen die noch nicht eingetreten sind. Wenn die K... am dampfen ist und man gut vorgesorgt hat ist alles nur ein laues Lüftchen.

Selbst wenn ich privat vielleicht ganz gut dastehe, mein Gewerbe im Onlinehandel tut das nicht.

Da nützt es mir nichts, dass ich zwar ein (kleines) Aggregat habe, die Fertigungsmaschinen laufen damit nicht. Auch wenn ich den Router und diverse Rechner damit betreiben könnte, ist das Internet spätestens nach ein paar Stunden weg - keine Daten, keine DHL-Etiketten usw. usf. Ohne Strom keine Tankstelle, also kommt kein Postauto zur Abholung, kein Laster holt die Pakete. Davon ab, dass die die Tür vom hiesigen Zustellstützpunkt auch nur mit Strom (Codeeingabe bzw. mittels Schlüsselkarte) aufbekommen.

Da hängt so ein Rattenschwanz dran, dass ich mir da schon Sorgen mache - immerhin gehts ja nur um so was profanes wie meine berufliche Existenz.

Auch in meiner Gemeinde wird im Hintergrund gearbeitet, auch wenn man kaum etwas erfährt. Es ist nicht geheim aber es wird auch nicht groß erzählt.

Was schätzt ihr wie viel RM oder T Brennholz wir diesen Winter brauchen werden?

Für mich wird das der erste Winter mit Kaminofen und ich kann noch nicht abschätzen wie viel ich mindestens haben sollte.

Zitat von Concideratus

Was schätzt ihr wie viel RM oder T Brennholz wir diesen Winter brauchen werden?

das kann man relativ gut ausrechnen ==> https://www.ofenseite.com/brennholzverbrauch-berechnen

Zitat von PreppaPig

So wird einem, grad auch seitens der Regierung, die Wahrheit immer häppchenweise serviert.

Die derzeitige Regierung (in D) geht m.E. erstaunlich offen und transparent mit der Lage um. Gerade der Wirtschaftsminister redet ungeschönten Klartext (wenn er sich nicht gerade in einem seiner mehrzeiligen Monstersätze verheddert...).

Ich glaube auch nicht, dass uns eine (feststehende und Insidern schon längst bekannte) "Wahrheit" schonend und häppchenweise beigebracht wird. Die Lage im Winter hängt von unglaublich vielen Faktoren ab und einer der kritischsten ist das Herdenverhalten von uns Bürgern. Was genau im Winter passieren kann oder passieren wird, weiss niemand so genau.

Die momentane Ausgangssituation ist ja gar nicht soo schlimm: die Gasspeicher sind zu 85% gefüllt, es gibt Sprit an den Tankstellen, Lebensmittel in den Geschäften, die Pandemie klingt ab (oder macht Verschnaufpause) und wir haben nahezu Vollbeschäftigung. Es könnte schlimmer sein.

Wenn sich nun aber viele Millionen Leute aufmachen und Heizlüfter beim ersten Zucken der Gasversorgung einschalten, dann lösen "wir" den Blackout aus. Nicht die Regierung oder die Umstände draußen. Von daher ist frei nach "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht" im Fall der Fälle einfach zuhause bleiben und "nix" machen, wohl das beste, um eine Krisensituation nicht eskalieren zu lassen.

Ich könnte mir gut vorstellen, dass man angesichts der Brennholz-hortenden Landbewohner die ländlichen Bereiche notfalls zuerst vorübergehend vom Gas- und Stromnetz nimmt, um die großen Ballungsgebiete weiter mit Energie versorgen zu können und dort eskalierende Lagen zu vermeiden.

Gas/Wärme wird dort zuerst ausgeknipst, wo die Kraftwerkkapazität für die Stromregelung gebraucht wird denke ich.

Wetterlagen, die man bei einem strengeren Winter oder geringeren Gasständen als erhofft ab 2023 im Auge behalten sollte sind viel Wind und viel Last im Netz. Verrückt machen wäre es jetzt jeden Tag die Wetterprognosen für den Winter anzuschauen. Das habe ich mir mal letztes Jahr aus Neugier angetan und kam so gar nicht hin

In Ö hofft die Regierung imho weiterhin, dass "eh alles nicht so schlimm wird." ...

Wozu also vorbereiten, wir sind eh Weltmeister im Improvisieren ...

Zitat von PreppaPig

So langsam scheint die Lage in den Köpfen angekommen zu sein:

Vergangene Woche sitze ich im Warteraum beim Zahnarzt. Dann kommt der Postbote mit einem riesigen Karton rein, und man erkannte von außen, dass es ein Notstromaggregat war.

Der Zahnarzt kommt gerade raus, schaut den Postboten an, schaut mich an (und merkte dass mir der Karton aufgefallen ist) und sagt: "Naja man weiß im Moment ja nie".

Ich: Jetzt weiß ich, dass ich bei einem Blackout auch mit Zahnschmerzen kommen kann.

Er: Klar, ich bin vorbereitet.

War ein lustiger Moment und beruhigend zugleich.

Also JA es scheint angekommen zu sein

Zitat von tomduly

- Batterien Duracell plus (10 Jahre haltbar) in AA/AAA/D/C und 9V aufgestockt.

Gibt es einen technischen Grund dafür, gerade die Duracell plus zu nehmen? Beim großen Fluss gibt es ebenfalls 10 Jahre lagerbare AA-Batterien von Markenherstellern (konkret: Varta Longlife) für ca. die Hälfte pro Stück. Mir fehlen da tatsächlich Erfahrung und Vergleichswerte…

Ich hab etliche Jahre viel Geld in Energizer Lithium Batterien investiert, die waren aber fast alle nach 6-7 Jahren Lagerung leer. Von den Duracell Industrial (gibt es soweit ich weiss nicht mehr, waren gelb-schwarz) ist mir dagegen noch nie eine ausgelaufen und sie funktionieren auch noch 4-5 Jahre über dem Haltbarkeitsdatum. Die Duracell pro wird explizit mit 10 Jahren Mindesthaltbarkeit beworben. Ich hab sie relativ günstig über Voelkner gekauft (dort gibt es immer wieder Sale-Aktionen mit deutlichen Nachlässen (30% und mehr). Bei Amazon sind sie i.d.R. überteuert. Mit den Varta Longlife habe ich selber noch keine Erfahrungen gesammelt.

DuraCell sind mir schon ein paar ausgelaufen.. bin inzwischen bei den roten Vartas. Ultra oder Extra Longlife, weissderGeier. Rot halt

Inzwischen aber auch noch ein paar Li basierte.

Zitat von Darius

Gas/Wärme wird dort zuerst ausgeknipst, wo die Kraftwerkkapazität für die Stromregelung gebraucht wird denke ich.

Also wird Hamburg vor Berlin die Wärme ausgeknipst, weil Hamburg hat zwar Schietwetter, aber nur ausnahmsweise mal Winter und wenn, dann meist nur stundenweise. Dafür ist Hamburg im Unterschied zum kontinentalen Klima der Berliner eher ozeanisch geprägt.

Soviel also zu uns unterkühlten Nordlichtern. 😉

Wir unterkühlten Nordlichter springen doch gerne ein um die Bayern zu retten. Sorry, konnte nicht widerstehen Das werden wir ihnen noch Generationen um die Ohren hauen.