Laboranalyse von Medikamenten

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  • Wir unterhalten uns über die richtige Lagerung von Medikamenten und ob man Antibiotika online kaufen kann


    Oft wird in diesem Zusammenhang eingeworfen, dass der Wirkstoffgehalt eines Medikaments nach längerer Lagerung abnimmt oder bei Bezug aus dem Ausland nicht genau bekannt sei.


    Mal Butter bei die Fische. Wo kann man Proben analysieren lassen und wer hat das schonmal gemacht?


    Forumskollege Cephalotus hat je seinerzeit Wasserproben aus verschiedenen Wasserfiltern zur Laboranalyse eingeschickt.

    In einigen Ländern ist es sogar möglich illegale Betäubungsmittel anonym analysieren zu lassen

    Aber auch auf der Suche nach Plagiaten ist die Laboranalyse nicht unüblich


    Ist letzteres auch für den Privatkunden möglich? Und was kostet der Spaß?

  • Wo kann man Proben analysieren lassen und wer hat das schonmal gemacht?

    Passt vielleicht ganz gut hierhin?


    Dass sich Medikamente länger halten als von den Herstellern angegeben, hat das Militär und die Arzneimittelzulassungsbehörde in den USA herausgefunden. Es ging um die Frage, ob sie große Vorräte von Medikamenten wegen des Verfallsdatums wegschmeißen müssen.

    Die Untersuchungen haben ergeben, dass auch fünf Jahre nach Ablauf des Verfallsdatum "noch über 90 Prozent den vollen Wirkstoffgehalt enthalten und sich auch keine giftigen Bestandteile gebildet haben"


    Aus einer Anfrage der Luftwaffe 1986, ob zur Kostenersparnis nicht das Verfallsdatum für bestimmte Medikamente verlängert werden könne, entstand das Shelf Life Extension Programm SLEP. Jedes Jahr werden von der US-Arzneimittelbehörde FDA dafür Arzneimittel aus Lagerbeständen ausgewählt und in Chargen analysiert, um festzustellen, ob ihre Endtermine sicher verlängert werden können.


    Ein interessanter Artikel dazu HIER mit auch weiterführenden Verlinkungen!


    Meinen Vorschlag für einen eigenen Thread, in dem wenn möglich Leute vom Fach eben ihr Fachwissen mitteilen bzw. korrigieren und für vorwiegend "allgemeine Medikamente für eine ZJVH Lagerung" hatte ich ja schon mehrfach vorgeschlagen und wäre echt mal eine hilfreiche Sache...


    Stelle mir das so ähnlich vor:


    Kohletabletten

    Indikation: Bei akutem Durchfall sowie Vergiftungen durch Einnahme von Nahrungsmitteln, Arzneimitteln, Schwermetalle oder giftigen Substanzen

    Kontraindikation: Darf nicht eingenommen werden bei Durchfall mit Fieber oder bei Vergiftungen mit ätzenden Stoffen (starke Säuren und Laugen) und nicht anzuwenden bei Vergiftungen durch Pflanzenschutzmittel.

    Haltbarkeit & Lagerung: >10 Jahre bei Trocken, Lichtgeschützt und nicht über 25 °C


    Paracetamoltabletten

    Indikation: Kopfschmerzen, Migräne, Zahnschmerzen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Arthroseschmerzen, Schmerzen nach Verletzungen oder Operationen, Fiebersenkend und Schmerzlindernd im Zusammenhang mit einer Grippe oder Erkältung

    Kontraindikation: Darf nicht eingenommen werden bei Lebervorschädigung da Anstieg der Leberenzyme. Unbedingt die Höchstdosierung beachten 5 bis 10 g kann als Einzeldosis zu schweren Leber- und Nierenschädigungen und zum Tod führen. Von einer Anwendung bei gleichzeitig auftretenden gastrointestinalen Störungen wird abgeraten.
    Haltbarkeit & Lagerung: 3 Jahre* bei Trocken, Lichtgeschützt und nicht über 25 °C


    * hier wäre jetzt ne Fachmeinung interessant, da ich schon Paracetamol mit 6 Jahren über MHD eingenommen, gut vertragen und mit voller Wirkung!

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Ben

    Hat den Titel des Themas von „Laboanalyse von Medikamenten“ zu „Laboranalyse von Medikamenten“ geändert.
  • Bitte keine weiteren Theorien, beruhend auf Fremdquellen.

    Es geht um die tatsächliche, praktische Analyse durch ein anerkanntes Labor.

    Also auch keine Küchentisch-Chemie.

  • Ok, also gefunden habe ich da mal spontan das Zentrallaboratorium deutscher Apotheker e.V. ich schätze, dass dort die meisten Apotheken Mitglied sind.


    OB sie auch für Privat Untersuchungen machen könnte man sicher schnell erfragen.

    Vermutlich wird die Antwort sein: "Geh zur Apotheke, die schicken das uns!"


    Dann habe ich noch das Institut für Produktqualität gefunden. "Ihr Auftragslabor für Lebensmittel, Wasser und Arzneimittel"


    Besonders dürfte dann das MVZ Labor Ravensburg sein mit "Medikamenten- und Drogenanalytik"


    Und noch Diapharm "Qualitätskontrolle für Pharmazeutika und verwandte Produkte"

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Besonders dürfte dann das MVZ Labor Ravensburg sein mit "Medikamenten- und Drogenanalytik"

    Unter diesem Punkt analysieren sie die eingeschickten Blutproben o.ä., um den Wirkstoffgehalt darin zu ermitteln. Ziel des Beauftragenden ist zu prüfen, ob die Dosengabe ausreichend ist, um den gewünschten Effekt auf den Patienten zu erzielen.
    Es geht also nicht in erster Linie um den Wirkstoffgehalt in den Medikamenten sondern um den im Konsumenten :winking_face:
    Aber ich gehe mal davon aus, dass sich auch dieser dort beauftragen lässt, wenn es im Leistungsverzeichnis zu finden ist. (welches auch vorrangig auf die Analyse von menschlichen Proben ausgerichtet ist)


    Zum Zentrallaboratorium deutscher Apotheker e.V. hatte ich bereits einen Artikel verlinkt.

  • kappa3 Ei verflixt... jetzt wollte ich mit einer schnellen Recherche punkten und du zerlegst mich da einfach.... pfffff :loudly_crying_face:

    Glaube wenig. Hinterfrage alles. Denke selbst.


    Albrecht Müller

  • Um die Haltbarkeit von Medikamenten sollte man sich bei einem tatsächlichen, über Monate oder Jahre hinweg schier nicht vorhandenem Gesundheitsversorgungssystem keine Gedanken machen. Unter der Voraussetzung das es sich um feste Stoffe (Tabletten) handelt, welche kühl, trocken und lichtgeschützt gelagert werden, sind Medis über viele Jahre hinweg noch haltbar. Wir kennen das Prinzip auch vom Himalaya Salz: 3 Millionen Jahre alt, kaufst Du es im Supermarkt MHD 02/2020 😂


    Und wer noch Zweifel hegt:


    Das Entsorgen von "abgelaufenen" Fertigarzneimitteln ist zwar aus arzneimittelrechtlicher Sicht in der Regel erforderlich, zieht aber auch unmittelbar ökonomische Konsequenzen nach sich. Aus diesem Grund rief Mitte der 80er Jahre das amerikanische Militär (Air Force) das Shelf-Life Extension Program (SLEP) ins Leben, bei dem die Frage einer möglichen Minderung der Beschaffungskosten für die vorgesehene und notwendige Arzneimittelbevorratung im Mittelpunkt stand. Durch regelmäßige Tests unter spezifischen Bedingungen sollte festgestellt werden, inwiefern Arznei mittel noch über das Verfalldatum hinaus verwendet werden können.


    Qualitätsmerkmale der einzelnen Fertigarzneimittel wurden zu Beginn festgehalten. Abhängig von der Arzneiform (feste orale Formen, Puder, Cremes, Salben und Injektionslösungen) wurde unter anderem geprüft auf Wirkstoffgehalt, Verunreinigungen, Wassergehalt, Zerfallsgeschwindigkeit, Aussehen, pH-Wert, Konservierungsmittel und Abbauprodukte. So fand man zum Beispiel heraus, dass die vom Hersteller deklarierte Haltbarkeitsfrist von drei Jahren für das Antibiotikum Ciprofloxacin um weitere zehn Jahre verlängert werden könnte. Das summarische Ergebnis lautete: 84% der geprüften Präparate (etwa 100 Präparate, über 1000 geprüfte Packungen) wiesen durchschnittlich 57 Monate nach Ablauf des Verfalldatums mindestens 90% des deklarierten Wertes auf.


    Auch kleinere Studien zeigten die Langzeitstabilität von Fertigarzneimitteln und ihren Inhaltsstoffen. So wiesen vier Arzneimittel – Captopril-Tabletten, Flucloxacillin-Kapseln, Cefoxitin zur Injektion und Theophyllin-Tabletten – unter definierten Lagerungsbedingungen (Feuchtigkeit, Temperatur) 18 bis 170 Monate nach Überschreiten des Haltbarkeitsdatums noch 98% des jeweils deklarierten Wirkstoffgehalts auf.


    Bei den Virustatika Amantadin und Rimantadin, die in den USA zur Behandlung der saisonalen Grippe (Influenzavirus A) eingesetzt werden, konnte eine Langzeitstudie eine bis zu 25 Jahre lange Haltbarkeit der Arzneimittel belegen. Sowohl die Amantadin- als auch die Rimantadin-Präparate behielten ihre volle antivirale Aktivität – einerseits nach langer Lagerung unter vorgeschriebenen Bedingungen, andererseits nach einem Stresstest (Aufkochen, dann mehrtägige Lagerung bei 65 – 85 °C). Diese Wirkstoffe könnten also auch in großen Mengen langfristig gelagert werden, um eine ausreichende Versorgung der Bevölkerung im Falle einer Pandemie sicherzustellen. Der Bronchodilatator Theophyllin erwies sich sogar noch nach 30 Jahren als stabil (die deklarierte Haltbarkeitszeit beträgt fünf Jahre).


    Es gibt sehr viele Studien dazu.

  • Ich ziehe meine Frage zurück und bitte den Thread zu schießen, da sich, außer PapaB, niemand mit der sehr konkreten Fragestellung befassen möchte.

  • Ich ziehe meine Frage zurück und bitte den Thread zu schießen, da sich, außer PapaB, niemand mit der sehr konkreten Fragestellung befassen möchte.

    tststs... Teufel auch wie ungeduldig... gibt's "uns" ja echt volle 8 Stunden Zeit für ne Recherche :winking_face_with_tongue:

    und hatte nicht umsonst, obschon ich denke passt, hinter meinem Beitrag ein:question_mark:gesetzt obs hier den genehm ist!


    Habe ausserdem z.B. noch Gestern guten Freunden von mir aus Göppingen sowie nem befreundeten Doc vom MSF eine dementsprechende Mail gesendet und in Bezug auf deine konkrete Fragestellung mal freundlich nachgefragt! Sind Pathologin & Urologe & Rettungsarzt mit bestimmt nem langen Arbeitstag aber könnten vielleicht mit Infos/Adressen was Labor(e) und/oder Kosten angeht weiterhelfen!

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Ich finde das Thema sehr interessant und würde durchaus noch warten ob professioneller Input zur ursprünglichen Frage kommt.

  • Professioneller Input dauert. Ich bin kein Pharmazeut, hab sowas aber in meiner Familie.

    Was ich seinerzeit erfragen konnte, war grob folgendes:

    Es ist nicht nur von Belang, ob noch soundsoviel vom Wirkstoff enthalten ist sondern auch, ob sich mittlerweile Stoffe gebildet haben, die potentiell gesundheitsschädlich sind.

    Im Sinne des Fragestellers: Also nutzt dir eine Laboranalyse nur bedingt, wenn sie dir nur nachweist, ob und wieviel des Wirkstoffes noch vorhanden sind. Du müsstest auch wissen, was sich noch alles in der Medikamentenzubereitung gebildet hat und dann müsste man noch herausfinden, inwieweit das der gesundheit abträglich ist. Ich denke, ein Fass ohne Boden, wenn Du mich fragst. Denn diese Untersuchungen werden bis zum Exzess in den Labors der pharmakologischen Hersteller betrieben und ich bin mir nicht ganz sicher, inwieweit die bereit sind, diese Ergebnisse mit dir zu teilen.


    Wenn Du mich fragst, dann wird das nix...aber ich werde mal die Tage nachfragen, was meine Experten so dazu sagen...

    Gruss

    DocAlmi

    Ordnung ist das halbe Leben. Ich bin eher an der anderen Hälfte interessiert.:nono:

  • Moin @ll,


    das, was DocAlmi geschrieben hat, ist mir aus meiner Ausbildung und Zeit als Dozent in der Rettungsdienstausbildung so auch als Konsens in Erinnerung.

    Von den Wirkstoffen ist wohl (zum Teil) der Weg / die Kette der Metabolisierung im Organismus bekannt, nicht jedoch in der Packung.


    Was den genannten Studien zum Teil ex- zum Teil implizit zu Eigen ist, ist die Tatsache der kontrollierten bzw. dokumentierten Lagerungsbedingungen!


    Und gerade hierin liegt die Krux an der Fragestellung aus „Preppersicht“:

    Wer kann schon sagen, wie die Medis bei sich zu Hause und unterwegs die nächsten 10 Jahre gelagert werden?


    Bitte vergesst bei allen Diskussionen um irgendwelche Studienergebnisse niemals einen Grundsatz:


    Eine Studie beantwortet ausschließlich die Fragen, die man ihr stellt!


    Somit ist gleichzeitig festgeschrieben, dass die Ergebnisse nur im Kontext des Studiendesigns aussagekräftig sind ...


    In diesem Sinne:


    Be orepared!


    ksbulli

    Hier wird das Licht von Hand gemacht ... und der Motor gehört nach hinten!