COVID-19: News & Informationen

  • Ich finde das ist kein Zustand, und das greift in der Gesellschaft immer weiter um sich. Krank heißt immer noch "nicht gesund" und nicht "isoliert arbeitsfähig".

    Dieses Narrativ gibt es aber schon seit mindestens 20 Jahren.


    Nur mit dem Unterschied, dass sich die Leute damals auch "halbtot" in die Firma schleppten und in Firmen mit entsprechender Mentalität und von ihren Vorgesetzten als "Helden der Arbeit" gefeiert wurden. Im günstigsten Fall haben die Mitarbeiter nur sich selbst gescgadte6, weil sie mit der Genesung einfach deutlich länger brauchten. Im dümmsten Fall wurde auch die Firma und die Kollegen geschädigt, weil sich Kollegen infizierten und dadurch auch nur mit reduzierter Kapazität "arbeiten" konnten oder sogar vollständig ausfielen.


    Ganz blöd ist so ein Verhalten wenn Kunden dadurch gesundheitlich geschädigt werden oder das Arbeitsergebnis aufgrund geringerer Konzentrationsfähigkeit mangelbehaftet ist.


    Corona hat in Teilen diesen gesellschaftlichen Trend lediglich befeuert. Unternehmen, die dem Home Office grundsätzlich positiv gegenüber stehen, sehen unter Umständen tatsächlich eine Möglichkeit darin, Mitarbeitern ein Notebook in die Hand zu drücken mit dem Hintergedanken "der hat zwar leichtes Fieber, aber der wird schon dieses oder jenes hinbekommen" zum Beispiel.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Außerdem muss man dazusagen, dass "Bürotätigkeiten" trivial klingen, aber oft nicht sind. Auch hier sollte man fit sein, sonst kann das gehörig ins Auge bzw. ins Budget gehen.


    Vor Jahren hatte ich mal einen Kollegen der sich auch regelmäßig krank / übermüdet in die Arbeit geschleppt hat und bei einer Projektabrechnung eine 0 vergessen hat. Drauf gekommen sind wir erst Monate später. Hat der Firma hunderttausende Euro gekostet und dem Kollegen seinen Job.

  • Ich habe mir das vor ein paar Jahren abgewöhnt mit "geht schon noch" zur Arbeit zu kommen. Einmal war es die eigene Erfahrung: Hab mich in einem neuen Job gleich am Anfang blöd erkältet und wollte mich nicht gleich in den ersten Wochen krank melden. Das ganze wurde dann zur relativ heftigen Bronchitis, mit der ich trotzdem weitergearbeitet habe und 6 Wochen rumgehühnert habe. Telefongespräche musste ich teilweise abbrechen, weil ich nicht mehr sprechen konnte. War natürlich eine total dämliche Aktion, aber es gab halt keine Vertretung und die Hütte brannte quasi. Hab dann aber nach ein paar Jahren festgestellt, dass Arbeitgeber selber total unloyal war.

    Seither sehe ich mich als mein eigenes Unternehmen. Ich muss meine Arbeit nicht unter Wert verkaufen und ich muss auch nicht meine Gesundheit ruinieren, damit jemand anderes auf meine Kosten Profit macht. Abgesehen davon hat ja auch keiner was davon, wenn Kollegin A sich fiebrig und verschnupft zur Arbeit quält, dort dann lauter Fehler macht, weil geht zwar irgendwie aber geht eben nicht gut und danach der Rest der Abteilung auch noch ausfällt weil alle angesteckt wurden. Das haben andere Kollegen da damals auch regelmäßig gebracht. Als Führungskraft sehe ich das auch nicht mehr als "ah da ist jemand besonders engagiert" so wie das früher vielleicht die Norm war, sondern einfach als unsozial.

    Gesundschreiben oder Abreden mit dem Arbeitgeber treffen wenn man vom Arzt krankgeschrieben ist, geht meine ich rechtlich nicht. Wenn da was passiert, fällt es dem Arbeitgeber auf die Füße. Das kann und muss der Arzt entscheiden.

  • Das ganze wurde dann zur relativ heftigen Bronchitis, mit der ich trotzdem weitergearbeitet habe und 6 Wochen rumgehühnert habe.


    Seither sehe ich mich als mein eigenes Unternehmen. Ich muss meine Arbeit nicht unter Wert verkaufen und ich muss auch nicht meine Gesundheit ruinieren, damit jemand anderes auf meine Kosten Profit macht.

    Gesundschreiben oder Abreden mit dem Arbeitgeber treffen wenn man vom Arzt krankgeschrieben ist, geht meine ich rechtlich nicht. Wenn da was passiert, fällt es dem Arbeitgeber auf die Füße. Das kann und muss der Arzt entscheiden.

    Ad 1: Ich hatte irgendwann im Dezember 2017/Januar 2018 eine relativ unbedeutend erscheinende Erkältung, ein wichtiges Projekt an der Backe und habe also mehr oder weniger effizient daran gearbeitet. Fakt: Irgendwann im Februar hat's mich weggeschossen: Zunächst Fieber und völlig matschig. Nach Hause und nächsten Tag zum Arzt. Der kurzen Prozess gemacht und mich mit Antibiotikum nach Hause geschickt (eigentlich wollte der mich ins Krankenhaus schicken): bakterielle Lungenentzündung. Es hatten sich Bakterien völlig uneigennützig auf das ohnehin durch die nicht richtig auskurierte Erkältung geschwächte Immunsystem gesetzt. Und mich fast vier Wochen aus den Verkehr gezogen. Hat fast ein halbes Jahr gedauert, bis ich körperlich annähernd wieder so leistungsfähig war wie vor der Lungenentzündung.


    Ad 2: Es gibt in keinem Unternehmen jemanden, der dir einen Blumentopf dafür gibt, dass du deine Gesundheit ruinierst im Einsatz für die Firma. Kein Geld der Welt kann einen Gesundheitsschaden wiedergutmachen. Also sehe ich seit meiner letzten Lungenentzündung zu, dass ich möglichst gesund bin. Und wenn ich krank bin, dann bin ich krank. Kommt ohnehin selten genug vor.


    Ad 3: Eine Krankschreibung ist in Deutschland kein Arbeitsverbot. Sie bedeutet eine dringliche Empfehlung, Handlungen zu unterlassen, die dem Genesungsprozess zuwiderlaufen würden. Also bei einem Beinbruch wäre Fußballspielen eine dämliche Idee oder bei einer Erkältung mit Fieber und Schniefnase mit kurzem T-Shirt und Badehose durch den Schnee spazieren zu gehen, nur weil der Arzt sagte, Spaziergänge seien auch mit einer Erkältung eine gute Idee. Ergo: Wenn man als Krankgeschriebener der Ansicht ist, dass man so weit genesen ist, um wieder der Arbeit nachzugehen, dann darf man das. Aber der Arbeitgeber darf im Umkehrschluss niemanden dazu zwingen, trotz Krankschreibung zur Arbeit zu erscheinen. Da darf man sich dann selbstverständlich auf die ärztlich attestierte Arbeitsunfähigkeit zurückziehen.


    Wenn der Arzt entscheidet, dass man bis Tag x arbeitsunfähig ist, dann ist das eine Hinweis der durchschnittlichen Genesungsdauer basierend auf seinen Erfahrungswerten. Ärzte sind aber immer noch keine Halbgötter in Weiß und deren Krankschreibungen eine göttliche Weisung deren Missachtung mit 1000 Jahre Fegefeuer geahndet würde. Würde mich als Atheisten ohnehin herzlich wenig jucken.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • . Aber der Arbeitgeber darf im Umkehrschluss niemanden dazu zwingen, trotz Krankschreibung zur Arbeit zu erscheinen. Da darf man sich dann selbstverständlich auf die ärztlich attestierte Arbeitsunfähigkeit zurückziehen.


    Und genau deswegen wird unterschieden zwischen Krankheit und Arbeitsunfähigkeit.


    Die Krankheit ist ein regelwidriger Körper- oder Geisteszustand. Er kann Arbeitsunfähigkeit auslösen, muss es aber nicht.


    Bist du krank, musst du trotzdem arbeiten. Erst wenn die Krankheit zur Arbeitsunfähigkeit führt, bist du von der Arbeit befreit. Dies ist vom Arzt zu bestätigen.


    Das bedeutet: ist deine Infektion so, dass du im Homeoffice arbeiten kannst, musst du im Grundsatz arbeiten.

    Dann kommt es allein auf die Frage an, wo dein Arbeitsort ist und ob eine Versetzung vorliegt.

    Das ist aber ein anderes Thema.

  • In den Krankenhäusern merkt man die enorm rasche Entwicklung der BA.4/5 Welle.

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    Schnellere Erkrankung durch BA.4/BA.5
    Die steigenden Corona-Zahlen sind auch auf eine kürzere Inkubationszeit der aktuellen Omikron-Varianten BA.4 und BA.5 zurückzuführen. Mediziner beobachten,…
    ooe.orf.at

  • In den Krankenhäusern merkt man die enorm rasche Entwicklung der BA.4/5 Welle.

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    https://ooe.orf.at/stories/3177618/

    Wundert mich überhaupt nicht. Außer Appelle an die "Eigenverantwortung" pfeift ein Großteil der Menschen auf Infektionsschutzmaßnahmen.


    Informationen werden verdrängt (letztens ging eine Unterhaltung in Richtung "Handdesinfektion reicht ja"), das Märchen Herden-Immunität wird geglaubt und ohne große Überlegung werden Geburtstage in großer Runde geplant, wie der 60ste. Ohne Maßnahmen. Ohne 4. Impfung.


    Münchner Oktoberfest ist kein Einzelfall.

  • das Märchen Herden-Immunität wird geglaubt

    Herdenimmunität ist kein Märchen.


    Das blöde ist nur, dass wir die Chance, wo wir mit 60 bis 70% Immunitätsrate hingekommen wären, verpasst haben. Jetzt brauchen wir 90% und mehr. Und das für JEDE verf**kte Variante, weil zu Beginn der Pandemie und auch jetzt noch es zu viele Idioten gibt, die nicht wenigstens Abstand halten, Maske tragen und sich vernünftig die Flossen waschen können...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Wieviel Wochen ging das mit "Happy Birthday zum Haendewaschen"? :winking_face: Jedes heute-so-morgen-so (metaphorisch) hilft halt auch nicht.

    Wow immer noch wird die Unklarheit am Anfang der Pandemie als Begründung hergenommen andere Maßnahmen zu kritisieren. :person_facepalming:

  • Das hast Du anders verstanden.. ich wollte beschreiben, was "da draussen" so vor sich geht und sage nicht selber, dass ich die Massnahmen JETZT falsch finde, weil es damals andere gab. Aber diese Denke gibt es - da helfen auch keine Stirnklatscher.

  • Aber diese Denke gibt es - da helfen auch keine Stirnklatscher.

    Und warum verbreitest du diese Denkweise hier?


    Diese Denke gibt es vor allem von Querdenkern und da reichen alle Stirnklatscher der Welt nicht die Realitätsverweigerung dieser Menschen zu beschreiben.

  • Wieviel Wochen ging das mit "Happy Birthday zum Haendewaschen"? :winking_face: Jedes heute-so-morgen-so (metaphorisch) hilft halt auch nicht.

    Zum Anfang der Pandemie wusste man einfach zu wenig über das Virus.


    Frankreich, Spanien, Italien und Co haben mit teilweise militärisch überwachten Lockdowns und Ausgangssperren übers Ziel hinaus geschossen. Während die Schweden mit ihrer anfangs sehr laxen Regelung einen hohen Preis zahlen mussten. Den schwedischen Weg sehen übrigens auch die Schweden selbst teils kritisch.

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


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  • Herdenimmunität ist kein Märchen.


    Das blöde ist nur, dass wir die Chance, wo wir mit 60 bis 70% Immunitätsrate hingekommen wären, verpasst haben. Jetzt brauchen wir 90% und mehr. Und das für JEDE verf**kte Variante, weil zu Beginn der Pandemie und auch jetzt noch es zu viele Idioten gibt, die nicht wenigstens Abstand halten, Maske tragen und sich vernünftig die Flossen waschen können...

    Dann Utopie statt Märchen 😔

  • In New York steigen die Hospitalisierungen, obwohl die Neuinfektionen stagnieren. Womöglich BQ.1 zu verdanken. Mal beobachten.

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  • Radiobeitrag SWR3 heute morgen. 10% der positiv getesteten Personen gehen trotzdem arbeiten, um bspw "Ihre Kollegen nicht zusätzlich zu belasten" ... Herr, lass Hirn regnen. Wir werden bei der erstbesten, ernstzunehmenderen (weil höhere Mortalitätsrate) Pandemie einfach zugrunde gehen.

    - Wer den Kampf nicht geteilt hat, der wird teilen die Niederlage -

    Bertold Brecht

  • Radiobeitrag SWR3 heute morgen. 10% der positiv getesteten Personen gehen trotzdem arbeiten, um bspw "Ihre Kollegen nicht zusätzlich zu belasten" ... Herr, lass Hirn regnen. Wir werden bei der erstbesten, ernstzunehmenderen (weil höhere Mortalitätsrate) Pandemie einfach zugrunde gehen.

    Kam auch in den News im Fernsehen, online hab ichs heute auch schon gelesen.


    Eigenverantwortung, ja klar :crying_face:

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Die am 23. Oktober auslaufende Covid-19-Basismaßnahmenverordnung soll „im Wesentlichen“ unverändert für drei Monate verlängert werden, hat das Gesundheitsministerium heute bekanntgegeben.

    Ich versteh es nicht.