COVID-19: News & Informationen

  • interessant zu sehen welche logistischen Herausforderungen der Ausbruch mit der britischen B117-Mutation in Berlin verursacht:


    https://www.tagesspiegel.de/be…quarantaene/26846988.html


    Ich möchte garnicht wissen wieviel Leute da nur für die Transportorganisation notwendig sind. Alleine für 1500 Klinikmitarbeiter Sammeltaxis zu koordinieren 24/7 und das dann noch jeder pünktlich zu seiner Schicht kommt muss hart sein. Fragt man sich auch ob dann in den Fahrzeugen noch zusätzliche Schutzvorkehrungen gelten oder "nur" FFP2 und gut is.....


    Ich glaube kaum das die jene Mutationsvariante noch "einfangen" können. Dazu sind die Berliner zu undiszipliniert (bin da groß geworden).

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Ich möchte garnicht wissen wieviel Leute da nur für die Transportorganisation notwendig sind. Alleine für 1500 Klinikmitarbeiter Sammeltaxis zu koordinieren 24/7 und das dann noch jeder pünktlich zu seiner Schicht kommt muss hart sein. Fragt man sich auch ob dann in den Fahrzeugen noch zusätzliche Schutzvorkehrungen gelten oder "nur" FFP2 und gut is....

    Ich denke mal, das Humboldt-Klinikum, mit seinen 640 Betten, ist nicht so ein riesen Ding, wie die Journalie verbreitet:

    https://www.vivantes.de/humbol…um/klinikum-im-ueberblick

    Klinikum Nürnberg, z.B., hat 2.200 Betten: https://de.wikipedia.org/wiki/Klinikum_N%C3%BCrnberg

    Als Großklinikum würde ich eher das Bara in Johannesburg bezeichnen mit 3.200 Betten: https://de.wikipedia.org/wiki/…Hani_Baragwanath_Hospital

    Die dort ausgebildeten Bundeswehrler werden das kennen.

    Wenn wegen Corona die Betten nicht reichen weicht man eben ins benachbarte Parkhaus aus. Pro Autostellplatz ein Bett.

    Der Bürgermeister hat dazu aufgerufen sich bei den Schießereien einzuschränken, weil die Plätze wegen Corona gebraucht werden.

    Statt Beatmungsgerät gibts Sauerstoff aus Flaschen.

    Johannesburg3.jpegJohannesburg2.jpegJohannesburg1.jpeg

  • laut Becker & Kollegen breitet sich die brit. Mutation in den letzten Tagen auch stark in München aus.

    Er kann zwar nicht britischer von Südafrikanischer mit seiner Methode unterscheiden ist aber wohl das Viech von der Insel.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Ich finde diese Zukunftsdeutung aus Bärti`s Link recht bemerkenswert...


    Ziatat


    More generally, the immense financial loss from COVID-19 suggests a fundamental rethinking of government’s role in pandemic preparation. Currently, the US prioritizes spending on acute treatment, with far less spending on public health services and infrastructure. As the nation struggles to recover from COVID-19, investments that are made in testing, contact tracing, and isolation should be established permanently and not dismantled when the concerns about COVID-19 begin to recede.


    Zitat Ende


    Diese permanente zu Verfügungstellung der " Gegenmittel" auch nach einer Katastrophe klingt nach einer guten Idee,jedoch kann man ja sehen was z.B. nach dem Elbehochwasser passiert ist :


    Man demontiert weiter systematisch den Katastrophenschutz,still und leise.


    Vermutlich wird es diesmal nicht anders sein,ich sehe schon wie reihenweise die " Impfstrassen" nebst Zubehör für "Kleingeld" bei www.vebeg,de zum Verkauf stehen werden ...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Als Großklinikum würde ich eher das Bara in Johannesburg bezeichnen mit 3.200 Betten: https://de.wikipedia.org/wiki/…Hani_Baragwanath_Hospital

    Die dort ausgebildeten Bundeswehrler werden das kennen.

    Haben wir hier in DE keine Kliniken, die BWler ausbilden könnten:question_mark:

    Rein spontan fallen mir ein BWK Ulm, BWK Hamburg, Uniklinik Erlangen ist auch nicht gerade eine etwas größere Hausarztpraxis:grinning_face_with_smiling_eyes:

    Selbst die Amis haben etwas in Landstuhl in der Pfalz, nur das US Military Hospital an der Rothenburger Str. in Nürnberg hat man vor Jahrzehnten platt gemacht und eine Neubausiedlung drauf gepflanzt.


    Gruß Peter

  • Haben wir hier in DE keine Kliniken, die BWler ausbilden könnten:question_mark:

    Die Antwort lautet ganz einfach: Nein, so eine Notaufnahme haben wir in Europa nirgends.


    Die angehenden Ärzte und Pfleger werden hier praktisch unter realen Gefechtsbedingungen ausgebildet.

    Denn nirgendwo auf der Welt werden so viele sog. Penetrationverletzungen in so kurzer Zeit eingeliefert.

    Aus o.g. Wikipedia-Link: Etwa 70 Prozent aller Einlieferungen werden in der Notfallabteilung aufgenommen, darunter auch monatlich ungefähr 160 Opfer von Schussverletzungen. Die Bereiche Unfall, Notfall und Ambulanz sind die mit täglich über 350 Patienten am stärksten frequentierten Dienste.Im Bara gibts in der Notaufnahme 16 OP-mäßig ausgerüstete Arbeitsboxen.


    https://wehrmed.de/humanmedizi…nach-scharfer-gewalt.html


    Textauszug daraus:


    Die am häufigsten vorkommenden Verletzungen lassen sich in fünf häufig wiederkehrende Verletzungsmechanismen unterteilen

    („The Bara Big Five“):

    1. Stichverletzung (stab wound).
    2. Schussverletzung (gunshot wound).
    3. Stumpfe Gewalteinwirkung (assault).
    4. Verkehrsunfall (MVA: motor vehicle accident).
    5. Fußgänger gegen Auto (PVA: pedestrian vehicle accident).
  • Hast du einen Link zum Verkäufer bzw. seinem Shop?

  • Die Langzeitkosten sind der Killer, gerade in Verbindung mit einer Wirtschaft wo ganze Sektoren schlagartig wegbrechen und nicht wiederkommen werden und dann noch die Folgekosten für Langzeitschäden bei einigen Krankheitsverläufen und dauerhaft höhere Kosten im Gesundheitswesen etc.

    Ist das so? Welche Sektoren brechen wegen Corona schlagartig weg und kommen nicht wieder? Gastronomie und Kultur? Massentourismus? Der stationäre Einzelhandel? Ich sehe das nicht so. Aufgrund der Lockdowns geht es speziell diesen Bereichen momentan katastrophal schlecht, keine Frage, aber das ging es den Stummfilm-Stars nach Einführung des Tonfilms auch. Will sagen, dass die Menschen wegen Corona nicht aufhören, gastronomische Angebote wahrzunehmen oder sich bei kulturellen Angeboten entspannen und amüsieren oder Dinge einzukaufen. Zwar ändern sich diese Bereich gerade dramatisch, sie verschwinden aber nicht. Bzw. werden die untergegangenen Anbieter durch andere mit anderen und angepassten Geschäftsmodellen ersetzt.

    Die Pandemie wirkt wie ein Katalysator und beschleunigt Änderungsprozesse wie ein Hyperraumantrieb.


    Vor der Pandemie erlebte ich in unserem ländlichen Raum ein Sterben der gehobenen Landgasthöfe und Ausflugslokale in weitem Umkreis. Mit den Lockdowns befürchtete ich das schlimmste, dass uns die wenigen noch verbliebenen Restaurants auch noch verschwinden. Aber was passiert: ich kann mittlerweile aus einem Angebot von fünf Lieferdiensten von Gaststätten verschiedener Couleur wählen (vorher gab es einen Pizzaservice, der unseren Ort angefahren hat) und ich habe im Umkreis von 5 Kilometern sechs Möglichkeiten bei guten bzw. "gutbürgerlichen" Restaurants, Essen auf Bestellung abzuholen. Natürlich ist ein Lockdown gepaart mit zunehmendem Homeoffice tödlich für eine auf Pump finanzierte hippe Tagesbar im Frankfurter Bankenviertel. Aber so what.


    Mit einem "Pubertier" im Haushalt kann ich die Veränderung des kulturellen Angebots live miterleben. Radio und Fernsehen sind für einen 12jährigen heute uninteressant geworden, stattdessen läuft Youtube als TV-/Radio-Ersatz. Die Stars dieser Generation heißen AviveHD, Standart Skill, MontanaBlack, CapitalBra, Arazhul - und man höre und staune: Joko & Klaas. Linearfernsehen fristet nur noch ein Nischendasein, Serien schaut man gezielt auf Netflix oder Disneyplus (The Mandalorian...) und Kinofilme über Amazon prime. Natürlich kann man die Konzert- und Festivalveranstalter bedauern (was wäre ich gerne dieses Jahr endlich wieder in Wacken), aber wenn man ehrlich ist, dann sind auch Konzerte in den letzten Jahren immer mehr zur Bühne für eine gute Streaming-Performance geworden, die Showtechnik auf die Aufnahme optimiert, nicht auf das Live-Publikum. In der Kulturbranche werden nach wie vor Milliardenumsätze gemacht, nur nicht in den Clubs und Konzertarenen.


    Ich habe im Dezember selbst einen nahestehenden betagten Angehörigen an die Pandemie verloren, das ist brutal, das ist hart. 88% der Corona-Toten in D sind über 70 Jahre alt. Die Pandemie verjüngt unsere Gesellschaft, ob wir das nun makaber finden oder nicht, sie tut es. Für gewinnorientierte Seniorenresidenzen ein Desaster, wenn die Pflegegrad-3-Klienten vorzeitig versterben. Deren im Arbeitsleben gezahlten Renteneinzahlungen müssen nicht mehr ausgezahlt werden, ebenso die Pflegeleistungen. Die Deutsche Krankenhausgesellschaft teilte im Dezember mit, 2/3 der Kliniken geraten in Schieflage, weil wg. Corona viele der planbaren Eingriffe nicht durchgeführt (und damit nicht als gewinnbringende Einnahmen abgerechnet) werden könnten.

    Haben das die Volkswirte in ihren Trilliarden-Kosten-Abschätzungen eingepreist? Oder gehen sie einfach nur vom Status Quo vor Corona aus und extrapolieren die gesellschaftlichen Kosten einfach nur weiter und addieren ganz viel "Corona-Aufpreis" drauf?


    Mogeln sie vielleicht nicht auch andere Systemkosten elegant mit rein, wie den Strukturwandel in der Mobilitätsindustrie, dem Energiesektor? Diese Branchen unterliegen zyklisch technologie- und nachfragebedingt Änderungen, wie es anderen Industrien auch ging. Manche passten sich an, manche verschwanden (z.B. die deutsche Unterhaltungselektronikindustrie, die europäischen Mikroelektronikhersteller usw.). Unterm Strich hat uns das aber nicht ärmer gemacht. Menschen sind flexibel und anpassungsfähig. Wer früher bei Thomson in Esslingen Bildröhren für Farbfernseher gefertigt hat, baut heute (noch) Dieselmotoren in Untertürkheim und schraubt morgen vielleicht Batterieblöcke bei Dräxlmaier in Sachsenheim zusammen (was die dort tatsächlich jetzt schon machen).


    Preisen die Trillionen-Propheten keck die Klimakosten ein (Stichwort Küstenschutz/Meeresspiegelanstieg)? Kalkulieren Sie die globale Machtverschiebung nach Asien auch nur ansatzweise ein?


    Die Pandemie wird vor allem tradierte liebgewonnene Lebensweisen "alter Gesellschaften" verändern, sie wird gleichzeitig eine Chance für bisher als "Schwellenländer" belächelte Regionen der Welt sein, während die "white old men" sich verzweifelt an ihren Pfründe festklammern.


    Natürlich kann man gigantische Schäden berechnen, wenn z.B. wie in Manhattan, die erzielbaren Mieten für Büroflächen um 50% einbrechen (Homeoffice...) oder wenn durch den ausbleibenden Flugtourismus Blingbling-Destinationen wie Dubai plötzlich ein Einnahmeproblem haben. Oder wenn reichtumsverwöhnte Saudis mangels Nachfrage nach Öl Kredite aufnehmen müssen, um ihren Staatshaushalt zu stemmen. Aber sind das finanzielle Schäden, die uns als Spezies Mensch auf dem Planeten Erde wirklich weh tun? Mir scheint manchmal, die prognostizierten finanziellen Schäden durch Corona entstehen hauptsächlich im Bereich des "big money".


    Die allermeisten Untergangsprophezeihungen von Finanz-Analysten haben sich im Nachhineinen in der Realität als nicht belastbar erwiesen. Nicht alles

    was man mit einer Zahl bepreisen kann, hat in der Realität auch derartige Auswirkungen, wie es die Summe glauben lassen will. Aber es ist gut für Klicks und Buchverkäufe.


    Grüsse

    Tom

  • Das ist der eine...:


    Bei der breiten Auswahl an 3M und den guten Bewertungen erscheint mir das recht seriös...

    Angekommen ist aber noch nix


    MMM Protect Store

    https://a.aliexpress.com/_BPgzcx


    Der Zweite ist dieser:


    China PPE Store

    https://a.aliexpress.com/_B1O6Dp


    Das ist auch noch unterwegs....


    Aber wie ich schrieb.... Ich nehme lieber von dort eine KN95 3M Maske her die 55ct kostet,

    als eine von hier die 25ct bis 6eur kostet,

    ohne zu wissen, was das ist... Am Preis kann man das ja nicht festmachen, wenn der Apotheker meint er müsse die billigsten Teile mit 4 oder 5eur Aufschlag verhökern....


    Inzwischen liest man bei Amazon schon von Kopien der hier als getestet und zugelassen Masken......das stellen die in Chinesien am Tintenstrahldrucker an einem Nachmittag passend um!


    Und ich hatte ja auf die US 3M Seite verlinkt, wo die Modelle gezeigt werden, welche in den USA als gut befunden werden...und diese bestellt...


    Gruß EZS

  • Engpass bei Obst und Gemüse: na hoffentlich nicht


    Wirtschaft, Handel & Finanzen: Fruchthandel warnt vor Versorgungsengpass bei Obst und Gemüse (handelsblatt.com)

    Erinnert ein wenig an die Spargelernte-Panik im Frühsommer...

    Der nun befürchtete Versorgungsengpass wird lediglich auf die Corona-Testproblematik beim Grenzübertritt Spanien - Frankreich festgemacht. Weil die Fahrer ohne negativen Test nicht einreisen dürften. Na und? Ich will das Gemüse und nicht die Fahrer. Dann sollen sie im Zollhof bitteschön ihren Sattelauflieger abkoppeln und von einem anderen Fahrer abholen lassen. Dann kann der "spanische" Fahrer im Pendelverkehr das Gemüse an die Grenze schaffen und dort holt es ein "Franzose" ab. Das sollten Speditionen hinbekommen. Flexibilität ist das Gebot der Stunde, nicht das Lamentieren, weil man sein bisheriges Geschäftsmodell nicht weiter 100% unverändert anwenden kann. Oder man packt die Auflieger auf die Bahn und fährt das Zeug ohne LKW-Fahrer über die Grenze. Solche Techniken soll es schon seit ein paar Jahrzehnten geben...

  • Hi Tom,


    mit deinem Satz: "Mir scheint manchmal, die prognostizierten finanziellen Schäden durch Corona entstehen hauptsächlich im Bereich des "big money"." hast du zum jetzigen Zeitpunkt durchaus recht. Der Otto-Normalo bekommt (bis auf die welche in Kurzarbeit gehen mussten oder arbeitslos wurden wenig mit. Sozusagen business as usual. Auch wird sich die Welt egal welche (vorstellbare) Wirtschaftskrise eintritt weiter drehen und auch die Fabriken, Hotels etc. werden nicht verschwinden. So weit, so gut so scheinbar "harmlos". Vielen Menschen sind auch die Nachwirkungen von der Krise 2008 nicht wirklich bewusst. Die Südschine ist noch munter am Existieren. Dies aber nur weil man die "Spielregeln" geändert hat, Geld bis zum geht nicht mehr in das System gepumpt hat, dieses Geld aber nie bis zu den Endverbrauchern durchgesackt ist und somit keine Inflation (die für den Einzelnen spürbar wäre) erzeugt hat, stattdessen ist die Wirtschaft sogar auf Grund der Spielregeländerungen gewachsen und jeder war happy. Das ist aber (meiner Meinung nach) nur ein Potemkinsches Dorf wo man Probleme in die Zukunft verschoben hat.


    Nun kommt Corona und diese "stillen Probleme" sind weiterhin vorhanden und können als weiterer Katalysator dienen. Du hast recht mit deiner Aussage, dass Corona ein Katalysator einer wirtschaftlichen Transformation ist die sowieso ein ständiger Prozess ist. Der Katalysator ist ja nur die Beschleunigung und die Frage ist, wie gut wir durch diese Entwicklung kommen (als Land aber auch als Einzelperson). Am Ende steht ein Ergebnis wo wir entweder als Verlierer, auf gleichem Niveau oder als Gewinner dastehen können. Ich tendiere eindeutig zur Position des Verlierers auch im (finanziellen) persönlichen Bereich. In der Vielzahl kann ich hier nicht alle Punkte darlegen (kann man Bücher drüber schreiben) aber ich will mal ein paar exemplarische Punkte erläutern. Ja, diese vermischen sich auch mit anderen Transformationsprozessen welche die Wirtschaft gerade durchmacht (kann man nicht trennen), werden aber durch Corona intesiver bzw. schneller. Manche sind auch singulär auf Corona bezogen:


    1. Tourismus. Im Jahr 2019 hatte die Reise- und Tourismusbranche laut Statista folgenden Anteil am BIP in Europa: Kroatien 25%; Griechenland 21%; Portugal 17%; Spanien 14%; Italien 13%; Österreich 12%; Deutschland 9%. Wir reden hier über ganz enorme Wirtschaftsleistungen auch gerade im Hinblick auf die damit zusammenhängenden Arbeitsplätze. Wenn hier 2021 keine wirkliche Rückkehr zur Normalität zu erwarten ist wird (wieder mal) die Südschiene extrem getroffen werden was wiederum Hilfszahlungen des Nordens erforderlich macht, was wiederum unser Ausfallrisiko erhöht bzw. hierzulande für Kaufkraftverlust sorgt, wenn wieder mal nicht rückzahlbare Solidaritätszahlungen an den Süden erfolgen. On nun ein paar mehr Restaurants überleben oder sich anpassen ist kostenmäßig wumpe, es geht hier primär um Hotelanlagen, Reiseveranstalter, damit verbundene Dienstleister etc.
    2. Wir haben im Augenblick sehr ungesunde Entwicklungen bei Finance & Restructuring und M&A. Das sehe ich bei mir auf der Arbeit jeden Tag, wir stehen sowohl auf Lender-Seite als auch bei einigen Transaktionen auf der "Schuldner"-Seite. Zur Zeit herrscht die Reise nach Jerusalem wo sich die Lender (Geldgeber) möglichst risikoarm positionieren wollen. Viele haben Schiss in der Büx und gehen nur so weit wie sie unbedingt müssen um z.B. bei einem Altdarlehn den Lender am Leben zu erhalten um eine Insolvenz gerade so zu verhindern. Bei vielen Transaktionen wird mit zukünftigem Arbeitsplatzabbau als dämpfendem Kosteneffekt geplant und dieser auch verbindlich in den Verträgen fixiert. Im M&A-Bereich sind organisch-gesunde Übernahmen Mangelware. Es gibt häufig Situationen wo sich schwache Betriebe zusammenschließen müssen um überhaupt zu überleben oder Transaktionen abgebrochen werden ob sich der weiter verschlechternden Erwartungen. Im Vergleich zur jetzigen Situation war 2008/9 harmlos, wenn ich mir die Zahlen und Transaktionsbedingungen anschaue. Hier ist Corona ein Katalysator, das Grundproblem war natürlich schon im Vorfeld vorhanden aber durch wegbrechende Umsätze werden nun die in den Jahren vorher gut zu versteckenden Verschuldungshöhen offensichtlich. Noch läuft das System, wenn das Misstrauen aber nicht bald verschwindet und der Motor stottert kann das jederzeit systemisch werden. Klassische Problemverquickung und damit verbundene -potenzierung die wir hier im Augenblick sehen. Ich rede hier auch nicht im Financing-Bereich von Roll-Overs von ein paar Milllionen sondern von Re-Financing im Bereich 150 Mio + hin bis zu einigen Milliarden (jeweils nur für eine Unternehmensgruppe, von den Deals sind zur Zeit etliche am Markt weil zur Zeit sich die Firmen mit Reserven vollpumpen wollen weil sie nicht wissen wohin die Reise geht) in den kommenden 3-5 Jahren.
    3. Dein angesprochener Klinikbereich ist zur Zeit ein Problem und zwar ein großes. Ich könnte (darf aber nicht) dir nur bei uns alleine 5 Projekte aufzählen wo es um Klinikschließungen geht und wie man sich aus den vereinbarten Versorgungsverträgen "rauswinden" möchte. Das ist nur ein Teil der Bewegungen am Markt und die Zahlen die ich kenne zeigen hier eindeutig einen (finanziellen) Corona-Zusammenhang.

    Grundsätzlich wird das die Spezies Mensch wie du so schön sagt nicht gefährden, aber aus eigenem Egoismus geht es mir darum meine persönliche wirtschaftliche Situation zu erhalten und auch die meines Landes. Und da sehe ich schon seit Jahren und gerade auch zur Zeit so viele Risikofaktoren im Spiel. Die Spielregeln werden noch gedehnt werden bis zum geht nicht mehr, die Spannung wird aber deshalb nicht aus dem System genommen sondern immer weiter erhöht. Ob ein Riss durch Corona erfolgt kann auf Grund der Regeländerungen auch immer nur Kaffeesatzleserei bleiben, das aber der Stress merklich angestiegen ist das ist nicht bestreitbar. Wie immer im Leben bleibt es eine Risiko-Due-Dilligence die jeder für sich machen muss und daraus seine eigenen Entscheidungen auf einer Mischung aus moralischer und finanzieller Basis treffen sollte. Ich hoffe inständig das uns eine Pleitewelle durch/mit Corona in den Sommermonaten erspart bleibt, sofern man sich überhaupt traut die alten Insolvenzregeln wieder einzusetzen. Im Augenblick sehen wir nur ein Kicking-the-Can-down-the-Road.


    Beste Grüße!

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Nur weil es gerade so gut in den Kontext passt und heute in der Presselandschaft publiziert wurde:


    https://www.zdf.de/nachrichten…gleichheit-oxfam-100.html


    "Zum ersten Mal seit Beginn der statistischen Aufzeichnungen vor über einem Jahrhundert droht eine Verschärfung der wirtschaftlichen Ungleichheit in fast allen Ländern:


    Während die 1.000 reichsten Menschen Verluste in der Corona-Krise in nur neun Monaten wettmachten, könnte es mehr als ein Jahrzehnt dauern, bis sich die Ärmsten von den wirtschaftlichen Folgen erholt haben.


    "The Inequality Virus", Oxfam


    Für den Bericht hat Oxfam nach eigenen Angaben 295 Wirtschaftsforscherinnen und -forscher aus 79 Ländern befragt. 87 Prozent der Wissenschaftler, darunter Ungleichheitsforscher wie der US-Ökonom Jeffrey Sachs und der Franzose Gabriel Zucman, erwarteten als Folge der Pandemie in ihrem Land eine "Zunahme" oder einen "starken Anstieg" der Einkommensungleichheit. Für diesen Fall prognostiziere die Weltbank zudem, dass noch 2030 mehr Menschen in Armut leben werden als vor der Pandemie. Als Hauptursache für die wachsende Ungleichheit benennt Oxfam das aktuelle Wirtschaftssystem, das vor allem auf Gewinnmaximierung ausgerichtet sei."

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Die komische Entwicklung in Manaus macht mir Sorgen. Ging mit den ersten Berichten vor ca. 1,5 Wochen dort los, seit 2-3 Tagen ist das Thema vermehrt in den USA in den Medien nun kommen die ersten Berichte in deutschsprachigen Publikationen:


    https://www.ruhr24.de/service/…nung-aerzte-90178360.html


    In den dortigen Medien berichten etliche Pflegekräfte und Ärzte von steigenden Reinfektionszahlen und von einer ungewöhnlichen Erhöhung junger Patienten wie sie es noch nicht beobachtet hatten in der dortigen (doch reicht traurigen) Entwicklung. Am Anfang dachte ich noch das ist reine Effekthascherei, aber immer mehr Medien berichten darüber. Hoffen wir mal das hier nicht eine schlimmere Mutante entstanden ist.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd