Auch der Chef des RKI, der ganz sicher keine Drama-Queen ist, klingt heute extrem besorgt:
"...hat der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, von einer »ernsten Notlage« gesprochen, in der sich Deutschland befinde. Er forderte schnelle Maßnahmen von der Politik: »Wir werden wirklich ein sehr schlimmes Weihnachtsfest haben, wenn wir jetzt nicht gegensteuern«
Für die kommenden zehn Tage zeichnete Wieler eine »düstere« Prognose. Die Neuinfektionen stiegen in allen Regionen Deutschlands »steil nach oben«. Das Szenario sei seit Juli 2021 bekannt gewesen. Gegen die Empfehlungen des RKI seien viele Bereiche zu schnell geöffnet worden.
Auch Apotheker sollen laut Wieler zum Impfen herangezogen werden. »Ich sag das jetzt mal ganz klar: Es muss jetzt Schluss sein, dass irgendwer irgendwelchen anderen Berufsgruppen aufgrund von irgendwelchen Umständen nicht gestattet zu impfen. Wir sind in einer Notlage«, sagte Wieler. »Wir brauchen jede und jeden zum Impfen.« Es gebe viele Millionen Menschen, die geimpft werden müssten, auch mit Auffrischungsimpfungen. »Jeder Mann und Maus, der impfen kann, soll jetzt gefälligst impfen. Sonst kriegen wir diese Krise nicht in den Griff.«
Am Mittwoch lag die Zahl der gemeldeten Neuinfektionen laut RKI bei 52.826. Wieler geht eigenen Angaben zufolge allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus. Er schätzte die Zahl in seinem Vortrag doppelt bis dreimal so hoch ein.
In den vergangenen Wochen seien 0,8 Prozent der Erkrankten gestorben, sagte Wieler. Das bedeute, dass von den mehr als 50.000 Menschen, die sich derzeit pro Tag infizieren, in den nächsten Wochen 400 sterben würden. In der Bundespressekonferenz habe er zuletzt noch zurückhaltend von 200 Toten pro Tag gesprochen, tatsächlich sei die Zahl aber viel höher. Am Tod dieser Menschen sei nichts mehr zu ändern, niemand können ihnen noch helfen, selbst mit bester medizinischer Versorgung nicht, sagte Wieler. »Das Kind ist in den Brunnen gefallen.«
Auch die Lage in den Krankenhäusern wird laut Wieler immer schlimmer. Die Zahl der schwer kranken Coronapatienten steige, für Schlaganfall-Patienten und andere Schwerkranke müsse mancherorts bis zu zwei Stunden nach einem freien Intensivbett gesucht werden. »Die Versorgung ist bereits in allen Bundesländern nicht mehr der Regel entsprechend«, sagte der RKI-Chef. Und das werde noch zunehmen. »Sie sehen, die Prognosen sind super düster. Sie sind richtig düster«, sagte Wieler. »Es herrscht eine Notlage in unserem Land. Wer das nicht sieht, der macht einen sehr großen Fehler.«
(Quelle: Spiegel vom 18.11.2021)
Wenn Wieler schon davon ausgeht, dass die Zahl der tatsächlichen Neuinfektionen dreifach über den gemeldeten Werten liegt, wären wir bei 150.000 Neuinfektionen pro Woche (Stand jetzt, wir sind in einer e-Funktion...). Und mit einer derzeitigen Sterberate von 0,8% sind das 1.200 Menschen pro Woche.
Es ist anzunehmen, dass in den nächsten Tagen die Intensivstationen zu 100% voll sind, dann muss triagiert werden. Dann ist bei vielen Fällen statt Therapie nur noch Sterbebegleitung bzw. "Einschläfern"als Behandlung möglich. Wie im Elsass am Anfang der Pandemie. Nur dass es jetzt auch 35jährige treffen wird und nicht bevorzugt über 90jährige.
Drosten geht von weiteren 100.000 Toten aus.
Nicht gut. Aber versucht mal, nen Booster-Termin zu bekommen...