Minutenbrot aus der Mikrowelle

  • Heute habe ich beim Stöbern durch den örtlichen Edeka etwas Neues entdeckt. Und da ich ja tief in meinem Inneren immer noch ein Spielkind bin, das Unbekanntes ausprobieren muss, ist es für 1 Euro die Packung in den Einkaufswagen gewandert. Die Rede ist von Minutenbrot. Die Werbeaussagen klingen jedenfalls verlockend: in minutenschnelle ein frisches, duftendes Brot auf den Tisch! Aber man soll ja auch nicht hungrig einkaufen gehen. 😁


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    Also taugt das was? Und wenn ja, ist es für die Vorratshaltung geeignet? ... gleich mal getestet! Die Zubereitung ist einfach: die „Backmischung“ wird auf 75 ml Wasser in eine Kaffeetasse gegeben und zu einem Teig verrührt. Das sieht aus und riecht wie Teig. Ein gutes Zeichen.


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    Dann für ca. 4 Minuten in die Mikrowelle, aus der Tasse stürzen und ca. 8 Minuten auskühlen lassen. Schnell geht es schon mal! Und es duftet wie Brot.


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    Die Ernüchterung kam aber schnell: es ist winzig! :astonished_face: Und ich habe Hunger! :rolleyes:


    Zunächst war ich nicht sicher, wie man es am besten anschneidet. Als Rolle oder in Scheiben. Da es recht fest gebacken ist (wie ein Körner- oder Vollkornbrot) lässt es sich auch in Scheiben recht dünn schneiden. :thumbs_up:


    Insgesamt kommen je Packung ziemlich genau 100 g auf den Teller (ca. 200 kcal).


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    Geschmacklich ist es völlig ok. Lecker sogar, wenn man Körnerbrote mag. Aber die große Enttäuschung ist halt die geringe Menge. Für ein Frühstück würde ich 1-2 Packungen pro Person rechnen. Das kann man vielleicht für ein Wochenende bevorraten, aber sicher nicht in größeren Mengen.


    Zumal es bei dem Preis dann Alternativen bei Dosenbrot gibt, die auch nicht teurer kommen, aber leichter in größerer Menge lagerfähig sind und auch ohne Strom gegessen werden können.


    So hinterlässt das Minutenbrot bei mir ein zwiespältiges Urteil: einerseits erfüllt es die Marketingaussagen. Es ist lecker in kürzester Zeit zubereitet und sättigt für die kleine Menge dank des hohen Kornanteils recht gut. Andererseits sprechen die kurze Haltbarkeit (kann auch sein, dass ich einen Ladenhüter gekauft habe) und v.a. die geringe Menge sowie der Strombedarf für die Zubereitung gegen eine uneingeschränkte Eignung für den Prepper.


    Aber wer Krisenvorbereitung weiterfasst und sich auch auf kritische Lagen, wie „Mist, aus dem Urlaub zurück und kein frisches Brot im Haus“ vorbereiten will, für den ist es ein paar Packungen wert. Und wenn alle Stricke reißen, eignet es sich bestimmt noch für die Kinder im Haushalt, die im Kaufmannsladen auch mal Bäckerei spielen wollen! Und natürlich für große, neugierige Spielkinder auch. :upside_down_face:

  • Danke für's vorstellen und testen.

    Ich vermute auch, dass du eher einen Restposten erwischt hast. Von in den Inhaltsstoffen her, würde ich eine einige Monate erwarten, bevor die Fette aus den Nüssen und Samen ranzig werden.

    Merkwürdig kommt mir vor, dass bei den Inhaltsstoffen keine Backtriebmittel angegeben sind. Aber interessant, dass es so gut aufgeht. Und du hast dich nicht negativ über die Konsistenz (vulg. Fluffigkeit) geäußert.


    Von der zylindischen Form erinnert es mich an das Dinkelsaatenbrot, welches ALDI Nord diesen Monat für 1,99€/400g-Leib als Brot es Monats im Angebot hat. (Flyer)

    Demnach sind die kleinen Mikrowellen-Tütchen nicht gerade preiswert, aber du hast vollkommen recht, für den sehr kurzfristigen Genussmoment...
    Es gibt da übrigens auch Tassenpudding und Tassenkuchen von Dr. Oetker zu kaufen.

    Tassenkuchen und Tassenpizza sind aber auch ohne Fertigprodukte schnell selbst gemacht. Passende Rezepte finde man zu Hauf.


    Was aus Preppersicht noch interessant wäre: Kann man die Mischung auch ohne Strom, z.B. unterwegs ähnlich schnell zubereiten?
    Da man Brot grundsätzlich auch auf Spirituskochern backen kann, denke ich schon, dass man es auch hier mit zwei Gefäsen und orentlich Hitze hinbekommen kann.




    EIDIT:

    Es scheint, dass der Hersteller aktuell auf ein neues Verpackungsdesign umstellt: http://www.minutenbrot.de/

    Und außerdem der Markeninhaber sich geändert haben könnte, bei Beibehaltung des Logos.

    Bei Markteinführung war es noch die aufgedruckte Blatter GmbH aus Moers, wohl die Firma des Erfinder: https://rp-online.de/nrw/staed…wischendurch_aid-21122327 (Artikel in der Rheinischen Post von 14. Juni 2017)
    Hinter der Webseite minutenbrot.de steht heute die Dulanda GmbH, die auch die Seite von mindfulchoices.de (Düsseldorf) betreibt, wo die Backmischung ebenfalls angeboten wird.

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  • Unterwegs könnte man den Teig vielleicht aufbacken. Aber da würde ich eher Stockbrot mitnehmen. Das funktioniert garantiert und schmeckt auch lecker. Wenn sich die Gelegenheit im Laufe des Jahres ergibt, teste ich das Minutenbrot mal über dem Solostove.


    Die Konsistenz ist als eher fest zu beschreiben. Ich mag das, aber der Hersteller weist darauf hin, dass man mit Sprudelwasser eine lockerere Konsistenz hinbekommen könne. Ich könnte mir vorstellen, dass es dann aber schwieriger zu schneiden sein wird, da es eventuell leichter auseinanderbröselt.


    Danke für den Link! In den FAQ wird auf ein MHD von ca. einem Jahr hingewiesen - mit vermuteter längerer Haltbarkeit. Das entkräftet natürlich meinen obigen Einwand zur Eignung in der Krisenvorsorge etwas. Trotzdem würde ich eher auf Dosenbrote setzen und parallel dazu Mehl, Salz und Hefe einlagern, um Stockbrot herstellen zu können.

  • Unterwegs könnte man den Teig vielleicht aufbacken. Aber da würde ich eher Stockbrot mitnehmen. Das funktioniert garantiert und schmeckt auch lecker. [...]

    Trotzdem würde ich eher auf Dosenbrote setzen und parallel dazu Mehl, Salz und Hefe einlagern, um Stockbrot herstellen zu können.

    Oder "Pfannenbrote" aller Art.

    Vor 2 Minuten noch drüber gestolpert: https://www.rewe.de/rezepte/pfannenbrot-zatar-oel/
    Wir haben hier im Forum sicher auch einen Thread dazu...