Nahrungsvorrat - für welchen Zeitraum?

  • Spannende Frage, die ich mir hin und wieder gestellt hab, wenn wieder ein Anfall von "das muss ich kaufen" über mich kam :grinning_squinting_face:


    Vorratshaltung von Lebensmitteln: für welchen Zeitraum plant bzw bevorratet ihr euch? Wann sollte man sich sagen genug ist genug? Wann wird aus Sinn Unsinn? :winking_face:


    Theoretisch kann man nie genug auf Vorrat haben. Praktisch wäre nach einem Ernstfall aber "nur" ein Zeitraum X zu überbrücken, danach ernährt man sich dann entweder von mittelalterlichem Ackerbau und Viehzucht oder die Zivilisation hält wieder Einzug.


    Das erinnert mich auch stark an die Frage: braucht man für ein Backup Tool tatsächlich noch ein Backup Tool, weil auch das könnte ja ausfallen?! 😂 Ich mein, irgendwann steht man vor seiner Ausrüstung und dem Vorratslager mit der Erkenntnis: 12 Messer, 17 Taschen und Rucksäcke, 4 Wasserfilter, Lebensmittel für 21 Jahre... Wo ist dort das Maß der Dinge noch von Effizienz sprechen zu können? Schließlich kaufen wir all das in der Hoffnung es tatsächlich nie nutzen zu müssen - es ist unsere Versicherung für den Ernstfall, doch wo ist dabei die Grenze der Vernunft, für welchen Zeitraum sollte man vorsorgen?

  • Ich glaube, das bewertet jeder verschieden. Persönlich gehe ich von keinem langanhaltenden Komplettzusammenbruch und auch nicht vom folgenden Wiederaufbau der Zivilisation auf dem Stand des 19. Jahrunderts aus. Und ob ich einen Atomkrieg tatsächlich noch großartig überleben will, da bin ich auch nicht so sicher. Insofern reicht mein Gesamtvorrat rund zwei Monate, je nach Streckungsmöglichkeiten durch Gesammeltes und Geerntetes oder vorherigen Hamsteroptionen bei einer sich ankündigenden Krise auch länger.


    Andere mögen das anders bewerten, aber für mich ist der Umfang die passende Ballance zwischen Vorbereitung und Aufwand.

  • Vorratshaltung von Lebensmitteln: für welchen Zeitraum plant bzw bevorratet ihr euch? Wann sollte man sich sagen genug ist genug? Wann wird aus Sinn Unsinn? :winking_face:


    Da das ganze nicht eine einmalige Aktion sein soll, habe ich für mich die Grenze da gezogen, was ich ohne riesige Verenkungen durch normalen Verbrauch innherhalb des MHD's rotieren kann (sind bei mir ca. 3 Monate). Angesteckt durch das Forum ist vor Jahr noch ein Karton NRG5 dazu gekommen, der nicht rotiert wird.


    Da sich die Lebensumstände und Sortiemente immer mal wieder ändern, muss da ständig nachgesteuert werden.

    Z.B, habe ich mir vor einen einen Jahr einen grossen Garten mit einen kleinen Haus 200km von hier gekauft.

    Durch das Pendeln koche ich weniger, durch den Garten esse ich mehr frisches Gemüse, dann verteilen sich die Voräte jetzt auch noch auf 2 Standorte usw.

  • Sehe ich wie bereits gepostet: jeder wird die Frage individuell anders beantworten.

    Für mich habe ich die Grenze bei etwa 3 Monaten gezogen. Alles darüber hinaus wäre vom Platz her schwierig zu lagern oder zu rotieren. Außerdem glaube ich, dass eine Krise, die so lange anhält und eine "normale" Versorgung verhindert, uns vor ganz andere Herausforderungen stellen würde. Diesen kann ich vermutlich nicht mit einer begrenzten Krisenvorsorge begegnen. Was mich in so einem Szenario am stärksten beunruhigen würde, wären einmal die Notstromversorgung für die europaweiten Kernkraftwerke (Treibstoffversorgung!) und die gesellschaftlichen Folgen einer dauerhafte Versorgungsunterbrechung. Die Studie des "Büros für Technikfolgenabschätzung beim Deutschen Bundestag" zum Blackout hat hier aufschlussreiche Einblicke gegeben.


    Ich kann mir nicht vorstellen, dass man in einem Bug-in drei Monate zu Hause von seinen Vorräten leben kann, während um einen herum die Nachbarn verhungern. Das ist nicht realistisch. Die großen Krisen, die es in Deutschland in den letzten Jahrhunderten gegeben hat, haben gezeigt, dass es immer wieder eine Art von staatlicher Ordnung gegeben hat, die für Rahmenbedingungen gesorgt hat, unter denen ein ziviles Überleben möglich war. Ja, die Nachkriegszeit nach 1945 hat länger als drei Monate gedauert. Aber für so einen Fall plane ich vorher auszuweichen und nicht in Europa zu bleiben.


    Alle anderen einschneidenden Katastrophenszenarien (EMP/Solarsturm, Asteroid, nuklearer Winter) laufen bei mir unter "Restrisiko". Nach dem Motto "das Leben ist lebensgefährlich und endet immer mit dem Tod". :winking_face:

  • Ja, die Nachkriegszeit nach 1945 hat länger als drei Monate gedauert.

    Dazu ist anzumerken, dass die Besatzungsmächte sofort mit der Eroberung eines Orts weitreichend Ausgangssperren verhängt und Kontakte zu eventuell noch vorhandenen deutschen Verwaltungsstellen aufgenommen bzw. diese neu geschaffen haben, um nicht zuletzt auch die Versorgung der Bevölkerung zu regeln. Auch in so einem Fall wird jede Art von Machthaber sofort Chaos zu verhindern versuchen, durch Repression und Sicherung der Lebensgrundlagen gleichermaßen.

  • Die Menge der Vorräte ist, meiner Meinung nach, nur durch den verfügbaren Platz beschränkt da wir in einer Wohnung in Wien leben.

    Wir sind zu dritt und die Vorräte würden, ohne sie zu strecken, für ca. 6 Monate reichen.

    Trotzdem würde ich das gerne noch weiter ausbauen, schon aus dem Grund da ich weiß, dass Freunde von uns zu 100% bei uns aufschlagen werden.

    Je mehr Vorräte man hat, umso mehr Leute könnte man versorgen und damit eine größere Gruppe bilden.

    Ich gehe auch nicht von 6 Monaten ohne Versorgung aus, aber wenn man zusätzlich Leute aufnimmt, reduziert sich die Dauer der Autarkie natürlich.

    Aus diesem Grunde würde ich, wenn wir den Platz hätten, auf einen Vorrat für zumindest 2 Jahre für 3 Personen planen und einrichten, sollte man dann noch 3-6 Personen dazu aufnehmen, was prinzipiell kein Nachteil wäre wenn es die richtigen sind, ist man dann schon wieder auf 6-12 Monaten die man durchhalten könnte.

    Immer gut Luft nach oben zu haben um größere Gruppen bilden und versorgen zu können.

  • Praktisch wäre nach einem Ernstfall aber "nur" ein Zeitraum X zu überbrücken, danach ernährt man sich dann entweder von mittelalterlichem Ackerbau und Viehzucht oder die Zivilisation hält wieder Einzug.

    Hast Du es doch schön auf den Punkt gebracht HIERFÜR bereite ich mich eigentlich VORRATSMÄßIG auch vor und für einen anschließenden möglichen "Rückfall in mittelalterliche Zeiten" bringt wohl, ohne die Berufung sich selbst einen autark versorgenden Bauernhof aufzubauen, nur - siehe meine Signatur - erlerntes eigenes Wissen & Fähigkeiten sowie eingelagerte Bücher/Medien die sinnvollste Art der Vorsorge wie z.B. über:


    "Gartenanbau, Obstbäume, Heilkräuter, Holz- Metall- Lederverarbeitung, Meierei, Landwirtschaft, Erntekalender, Viehzucht, Kleintierhaltung, Wolle, Stricken, Häkeln, Weben, Backhaus- Brunnen- Fachwerkbau, Fleisch- Fisch- Grünzeug- Konservierung, Medizin, Physiotherapie, Qi-Gong, Schulbücher: Mathe, Physik, Chemie, Philosophie, Sternkunde, Navigation,Fremdsprachen usw."

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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    Einmal editiert, zuletzt von derSchü ()

  • Ich persönlich wohne in einer Kleinstadt mit 30.000 Einwohner - ein verdammt großer Teil davon aus der Türkei, dem ehemaligen Jugoslawien und mit einer Prise Tschetschenen.


    Diese Mischung sorgt schon in Ruhigen Zeiten immer wieder für heftige Zwischenfälle - bei einem länger anhaltenden Szenario ist ein Verbleib in der Wohnung zu gefährlich.


    Somit lagern bei uns im Keller aktuell Vorräte für ca. 6 Wochen (2 Personen).

    Dieser soll allerdings im Fall der Fälle mit den Hausbewohnern geteilt werden.

    Zu diesem Zeitpunkt wünsche ich mir nur freundlich Gesinnte Menschen um mich :)


    Allerdings habe ich die Möglichkeit in 60 km Entfernung die Familie aufzusuchen - notfalls sogar eine Berghütte mit Vorräten.


    Es kommt sicher immer auf die individuellen Gegebenheiten und Anforderungen an. Ein Bekannter hat sich ein Haus in der Pampa gekauft und ist im Bedarfsfall für mehrere Jahre komplett autark.

    Ein anderer schnappt sich seinen INCH / BOB und zieht nach gefühlten 10 min Stromausfall bereits in die Wälder :)

  • Niemand kann bekanntlich in die Zukunft sehen, und was kommen könnte oder wird, lässt sich grundsätzlich auf wenige potentiell eintretende Großereignisse reduzieren.

    Meine sogenannte Ereignisliste, abgestuft nach meiner persönlichen Einschätzung der Wahrscheinlichkeit des Eintretens und ggf auch Dauer des Szenarios und dessen Nachwirkungen:

    1) großflächiger Blackout

    2) Wirtschaftskrise

    3) Krieg

    4) Seuche/Pandemie

    5) einschneidende Naturkatastrophen


    Dementsprechend habe ich mein Nahrungsmittelvorratslager aufgebaut, es besteht - entsprechend den Szenarien - aus Kurzzeit- und Langzeitnahrungsmitteln, letztere schwerpunktmäßig Konserven, Teigwaren, Reis und (gemälztes) Getreide. Die Eiserne Reserve besteht derzeit aus 12kg NRG5 und einem Karton Panzerplatten.


    Ich gehe davon aus, dass der gesamte Vorrat mindestens 6 Monate für 4 Personen ausreicht.


    Bezüglich Wasser fahre ich mehrgleisig, dh

    A) Mineralwasser karbonisiert, nur zum Trinken (sowie Zähneputzen) derzeit 460 Tagesrationen. Wird auf insgesamt 600 aufgestockt.

    B) sonstige Getränke (Säfte, Sirupe, Bier etc) 100 bis 150 Tagesrationen, wird auf 250 aufgestockt.

    C) Wasser in 5-Liter-Gebinden, ausschliesslich zum Kochen von Nudeln oder Reis derzeit 150 Liter (muss dringend auf 300 aufgestockt werden).

    D) Wasser für Körperpflege (in entleerten aqu.dest-Kanistern) derzeit 100 Liter, wächst stetig an.

    E) Brauchwasser im IBC (wird ab März wieder befüllt) 1.000 Liter

    F) Brauchwasser Regen-IBC 1.000 Liter je nach Witterung.


    Diverse Quellen, Bäche, Rinnsale, Teiche und Weoher im Umkreis von 5km sind vorhanden; Brunnenbauprojekt ist noch in Arbeit.


    NB: Ich rechne nicht mit einem vollständigen Zusammenbruch des staatlichen Systems, aber bei Gesamtbetrachtung der Leistungsfähigkeit und der Kapazität unserer Hilfskräfte möchte ich mich lieber auf eigene Ressourcen verlassen können.

    Hilf Dir selbst - dann hilft Dir Gott.


    Grüsse vom Toni

    Grüße vom Toni

  • Also ich wüsste nicht, wo ich Vorräte für ein oder gar zwei Jahre unterbringen sollte, geschweige denn wie man das rotieren soll. Zwei Monate sind meiner Meinung nach vollkommen ausreichend, um alle realistischen Situationen abzudecken.


    Ein dauerhafter Zusammenbruch der Gesellschaft gehört nicht zu meinen Szenarien.

    NUNQUAM NON PARATUS

  • Hi, ich habe vor mir nächsten Monat ein Dörrgerät und einen Vakuumierer zu kaufen,


    damit möchte ich versuchen günstig bei Angeboten einzukaufen , Nahrungsmittel zu Dörren, Einzuwecken und auf Vorrat zu halten, geplant wird ein Vorrat der nach und nach angelegt werden soll von ca 12-24 Monate,


    auch weil es günstiger ist, größere Mengen auf Vorrat einzukochen und ich eh meistens irgendwie das selbe esse/koche.


    Dabei will ich jedoch mehr auf das Dörren von Nahrung setzten (Rohkost-Chips, Fruchtleder, Salat-Gemüse-Chips, Dörr-Gemüse-Brot usw.), das ganze soll in etwa der Ernährungspyramide ähneln bei ca 2500 kcal pro Tag, sprich 500-800 Gramm Obst Gemüse am Tag, X Gramm Proteine usw..


    Angedacht ist zum Beispiel, das ich für 1 Monat je ein Weckglas pro Produkt haben möchte, wobei ich wohl ca auf 3-4 Weckgläser mit einem Volumen von ca 3 Liter pro Glas / Monat kommen sollte (Schätzung).


    Eingekocht soll natürlich auch werden, zum Beispiel ganze Gerichte pro Glas auf je 500 ml oder Wurst im Glas in kleineren Gläsern z.b. 250 ml, bei einem Kochgut von rund 8 Liter wären das ca. 16 Gerichte oder 32 mal Wurst im Glas, wenn ich rrichtig gerechnet habe, da bekommt man den Vorrat für 1 Jahr für eine Person schnell zusammen.


    Allerdings müsste ich "normal" einkaufen, da ich kein Indoor Gewächshaus in den Keller stellen kann/möchte und die Pflanzen nicht selbst bestäuben möchte, im moment zumindest :)


    Dann braucht man das Dörrgut nur in die Küche stellen und kann sich daraus bedienen, so der plan. hat dafür evtuelle jemand anregungen oder Verbesserungsvorschläge.


    Sollte mein Betrag hier Falsch sein oder unerwünscht, bitte verschieben.

  • Also ich wüsste nicht, wo ich Vorräte für ein oder gar zwei Jahre unterbringen sollte

    Mal eine Überschlagsrechnung: meine "Wochenvorratskisten" mit haltbaren Lebensmitteln für 2-3 Personen für 1 Woche haben Eurobehälterformat (30x40x28cm). Also etwa 33l Volumen, die ziemlich vollgepackt ausgenutzt sind. Für einen Monatsbedarf wären das 132l Volumen, für ein Jahr entsprechend 1.584l. Ein typischer Werkstattschrank aus Stahlblech mit 120x60x195cm hat ein Volumen von rd. 1.400l brutto, netto etwa 1.300l. Mit zwei solchen Schränken käme man auf ein Nutzvolumen von 2.600l. D.h. man würde den Jahresvorrat an Lebensmitteln locker unterbringen und hätte noch 1.000l Volumen für Getränke und div. Ausrüstung. Mit überschaubarem Aufwand machbar ist das schon, wenn man will.

    Zum Vergleich: ein 6türiger Kleider-/Schlafzimmerschrank "Pax" von IKEA misst etwa 300x60x200cm - das entspricht 3.600l


    Unsere Vorratshaltung ist aber auch nicht auf 1-2 Jahre Autarkie angelegt. Wir haben einen großzügigen Vorratsschrank für trockene Lebensmittel, Konserven und selbst Eingekochtes, der Inhalt dürfte 1-2 Monate ausreichen. Dazu eine kleine Kühltruhe, die rechnerisch 1-2 weitere Monat abdecken dürfte. Dann sind im Reiselaster vier vorgepackte Wochenkisten drin, so dass wir damit 3-5 Monate auskommen könnten. Als SHTF-Reserve habe ich derzeit 50kg Getreide (Weizen und Dinkel) eingelagert und ein paar Kilo Salz und Zucker. Mormon-Style quasi.


    Da wir einen kleinen Gemüsegarten im insgesamt 400qm Garten bewirtschaften, haben wir praktische Erfahrung im Anbau von Gemüse und könnten notfalls weitere Beete etc. anlegen. Ich achte auch darauf, dass wir immer einen Bestand an nicht überlagertem Saatgut, sowie Dünger und Frühbeetfolien etc. im Haus haben.


    Angedacht ist zum Beispiel, das ich für 1 Monat je ein Weckglas pro Produkt haben möchte, wobei ich wohl ca auf 3-4 Weckgläser mit einem Volumen von ca 3 Liter pro Glas / Monat kommen sollte (Schätzung).

    Die Glasgröße würde ich auf die vorhandene Einkochmöglichkeit optimieren. Lieber mehr kleine Gläser, als wenige große. Schon allein, wenn mal eins Luft zieht, dann ist der Verlust nicht so groß. Kleine Gläser kann man auch mal zwischendurch in einem großen Kochtopf einkochen und muss nicht den großen Einkochautomat nehmen.


    Grüsse

    Tom

  • Die Glasgröße würde ich auf die vorhandene Einkochmöglichkeit optimieren. Lieber mehr kleine Gläser, als wenige große. Schon allein, wenn mal eins Luft zieht, dann ist der Verlust nicht so groß. Kleine Gläser kann man auch mal zwischendurch in einem großen Kochtopf einkochen und muss nicht den großen Einkochautomat nehmen.


    Grüsse

    Tom

    Hi, sorry habe mich falsch ausgedrückt, die großen Gläser (3L) sollen nur für Dörrnahrung sein, danke für den Tipp, stimmt die Glasgröße ist variabel.

    Ich finde 500 ml ist eine gute Portionsgröße.


    Was ich noch wichtig finde ist, dass es Sturzgläser sind, sprich glatter Rand.