EDC Messer

  • Hi,

    aktuell trage ich ein Multitool á la Schweizer Messer, der Firma Richartz mit mir rum. Aber mir ist aufgefallen, dass die Klinge täglich an ihre Grenzen kommt.

    Deswegen suche ich ein 42a geeignetes Messer, feststehend oder zweihand mit breiterer/stabilerer Klinge. Es sollte um die 50€ kosten und leicht zu tragen sein, also keine dicke Lederscheide oder generell zu wuchtig sein.


    Ich bin mal gespannt was ihr mir, als Neuling, empfehlen könnt.


    LG niro:)

  • Wenn es nur ein reines Messer sein darf und nicht nach einem Multitool gesucht wird, dann werfe ich mal das Manly Wasp in die Runde.

    Ich habe das erstbeste Modell verlinkt. Da gäbe es noch einige andere Varianten punkto Farbe.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Ich habe sehr gute Erfahrungen mit dem Cold Steel Finn Wolf gemacht, welches nach Abschrauben des Einhandpins zum Zweihandmesser abgerüstet werden kann. Die Klinge im Puukko-Stil ist scharf und stabil, die Verriegelung (Tri-Ad-Lock) ist bombenfest und der Trageclip ist für Linkshänder umsetzbar.

    Die Verriegelung lässt sich wie ein Back Lock bedienen und hält die Klinge beim Aufklappen derart unter Spannung, dass ein einhändiges Öffnen ohne Pin ebenso schwer wie bei einem reinen Zweihandmesser ist. Das Messer selbst ist mit Torx-Schrauben montiert, es kann also notfalls komplett zerlegt werden, was aber im Normalgebrauch so gut wie nie nötig ist. Man kann durch die Schraube an der Klingenachse den Ausklappwiderstand etwas beeinflussen, ich würde die Schraube aber immer recht stramm angezogen lassen, damit möglichst eine gewisse rechtliche Sicherheitsreserve in Bezug auf die fehlende einhändige Öffnungsmöglichkeit gegeben ist.

    Ich führe dieses Messer seit nunmehr ca. 5 Jahren und habe seitdem keinerlei Probleme gehabt, weder rechtlich noch technisch.

    Es liegt preislich bei ca. 60 €, für ca. 20 € weniger kann man auch die Pro Lite - Serie nehmen, die zwar ähnlich aufgebaut ist, ich aber davon ab keine weiteren Erfahrungswerte habe. Ich denke aber, dass man bei dem Preis und der Bauweise nicht viel falsch machen kann.


    Anbei zwei Bilder meines Finn Wolfs nach 5 Jahren EDC-Einsatz :smiling_face_with_sunglasses:


    IMG-20200224-WA0006.jpgIMG-20200224-WA0005.jpg


    Gruß vom Axtwerfer :winking_face:

  • Also das Manly und das Cold Steel, sehen interessant aus. Mora sind mir im allgemeinen zu wuchtig, wenn das das richtige Wort ist. Ich werde nochmal berichten, wenn ich mich entschieden hab. Trotzdem danke für die Empfehlungen

  • Hallo Axtwerfer,


    das Entfernen der Daumenpins macht aus deinem Messer kein §42a konformes Messer. Daher ist es für den EDC Einsatz in Deutschland nicht zu empfehlen. Ich hab die Info aus erster Hand. Im Zweifel wird dein Liebling eingezogen und in der Regel mit 200 € Geldstrafe geahndet. Leider ist das mit dem Entfernen der Daumenpins immer noch ein Irrglaube, obwohl es genug Infos und auch eine Aussage vom BKA dazu gibt. Auch das Messer duch anziehen der Schrauben schwergängiger zu machen hilft da nichts. Es bleibt trotzdem Bauartbedingt ein Einhandmesser und unterliegt weiterhin dem Führungsverbot in der Öffentlichkeit. Einzige Ausnahme wäre der Einsatz als Jäger/Angler oder zum Wandern usw., usw. Gibt genug Infos im Netz und wird schon seit Einführung des Gesetzes immer wieder diskutiert.


    LG

    Thomas

    3 Mal editiert, zuletzt von Steppenwolf75 ()

  • Hallo Niro,


    als wenn dir ein Victorinox wie z.B. das Sentinal (man kann es auch noch mit Gürtelclip bekommen, aber nicht mehr vom Hersteller) nicht zusagt kann ich noch §42a konforme Folder von der Firma Wolfgangs empfehlen. Leider ist die Auswahl an §42a konformen Foldern mit feststellbarer Klinge nicht besonders groß. Ich empfehle dir aber in jedem Fall einen Folder mit feststellbarer Klinge zu verwenden und kein SlipJoin, wenn du es auch mal für was gröberes verwenden willst. Feststehend kann ich das Izula empfehlen. Meins ist schon 8 Jahre alt. Klein, leicht, scharf, stabil und gut (versteckt) zu tragen. Leider aber auch nicht für 50 € zu haben. Dafür macht es aber ziemlich viel mit und man hat lange etwas von der Investition.


    Grüße

    Thomas

  • Guten Tag .

    Mußte mal nachschauen was ein EDC-Messer ist.

    Jetzt weiß ich mehr.

    Mein EDC-Messer ist zum Beispiel das Opinel Nr.12 oder Nr.8 .


    Gruß da Woidschrat

  • Ich setze auf ein Victorinox Offiziersmesser Waiter. Link zu Victorinox.com


    Funktionsübersicht:

    1. Grosse Klinge

    Kombi-Klinge:

    2. - Kapselheber

    3. - Dosenöffner

    4. - Schraubendreher (darin ein Mini-Schraubenzieher z.B. für Brillen)

    5. - Drahtabisolierer

    6. Korkenzieher

    7. Ring, inox

    8. Pinzette

    9. Zahnstocher


    Kostet ca. 16 Euro und ist bei mir in mehrfacher Ausführung vorhanden, somit immer dabei.


    Das Messer ist für mich persönlich im EDC mehr als ausreichend - Schneiden, Hebeln, Schrauben, .... und schön klein dazu!

  • Ich fahr seit längerem eine Kombi, die sich in meinem Umfeld bisher sehr bewährt.


    Ein Vic (da wechsel ich nach Lust und Laune durch), mit dem üblichem Gedöns.

    Da schätze ich halt Kapselheber, Dosenöffner, eventuell Säge und den Dorn.


    Aber.... Sooo sehr stabil sind die Klingen halt nicht.


    Deshalb praktisch immer am Mann das Izzula II,

    Das macht ordentlich was mit, ist klein leicht, einfach zu schärfen, 42a konform und sehr unauffällig zu tragen.

    Allerdings ist es nicht für 50 Öcken zu haben. Dafür denke ich mal hält das ewig.


    meint

    der Boxer

    Das Leben ist das, was dazwischen kommt, wenn man alles geplant hat

  • Ich nutze das Böker Plus Petit 42 Non-Flipper in der Hosentasche sowie ein Victorinox Cybertool im Rucksack.


    Liegen aber beide leicht über dem Budget. Decken meinen Bedarf aber vollkommen ab.


    VG

    Wer bei der Planung versagt, plant sein Versagen.

  • Hallo @Steppenwolf75,


    Danke für den Hinweis, aber könntest Du mir einen konkreten Hinweis geben, dass bei diesem Messertyp ausschließlich die ursprüngliche Bauweise ausschlaggebend ist? Nicht, dass ich Dir nicht glaube, sondern weil ich bisher die Erfahrung gemacht habe, dass es im Ermessensspielraum der Beamten vor Ort liegt, ob es noch als Einhandmesser gilt oder nicht, besonders auch im Vergleich zu reinen zweihändig ausgelegten Taschenmessern, die sich ebenso leicht einhändig aufklappen lassen.

    Ansonsten bleibt wirklich nur der Rückgriff auf bereits ursprünglich als Zweihandmesser konstruierte Exemplare bzw. einschneidige, feststehende Messer mit max. 12 cm Klingenlänge, die NICHT explizit als Waffe eingestuft sind. Besonders letztere sind zwar genauso gefährlich und schneller einsatzbereit als ein Einhandmesser, aber die Entscheiidungsgewalt darüber liegt wohl nicht in unserer Gehaltsklasse...


    Wo wir gerade diesen Unsinn zu fassen haben:

    niro:

    Besteht die Gefahr, dass eine der nach der neuesten deutschen Waffenrechtsverschärfung genehmigte Waffenverbotszone in dem von Dir normalerweise genutzten Umfeld liegt? Falls ja, dürfen dort nur feststehende Messer bis max. 4 cm Klingenlänge und zweihändig zu öffnende, nicht verriegelbare Klappmesser zugriffsbereit geführt werden. Ausnahmen vom Führverbot bestehen z. B. bei Inhabern waffenrechtlicher Erlaubnisse, Anlieger, usw., und wenn das unter das Führverbot fallende Messer in einem verschlossenen Behältnis (z. B. Rucksack/Tasche mit kleinem Vorhängeschloss) mitgeführt wird. Ich empfehle Dir, dich da ggf. mal schlau zu machen um unnötigen Ärger zu vermeiden. (Wir Deutschen kriegen zwar keine Flughäfen und Bahnhöfe hin, aber idiotische Verbote, ja, das können wir :nauseated_face:)


    Gruß vom Axtwerfer:winking_face:

  • Zwei Ratschläge

    1. Victorinox hat eine Alox-Reihe, bei der die Klinge um ein paar Milimeterbruchteile dicker ist. Wenn Dir Victorinxo gefällt, dann schau mal nach Victorinox Pioneer oder ähnliches. Ich habe das Pioneer. Und es ist wirklich deutlich stabiler als die "normalen" Victorinoxe.

    2. Walther Multi Tac Pro. Den Einhandknubbel kann man abschrauben. Die Zange kann man im Gegensatz zu fast allen Multitools, die ich kenne, fast bis 90° öffnen.


    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Mit dem Ermessen ist das immer so eine Sache. Der Beamte ist an die Vorschriften/Gesetzte gebunden hat in erster Linie auch danach zu handeln. Es sei denn er kennt dich persönlich und drückt beide Augen zu. :winking_face: Tatsächlich habe ich die Infos aus erster Hand. Ich hatte zwei Survivalkurse bei einem einem Beamten der Polizen und einem Typ von Bundeswehr (Dienstgrad hab ich nicht mehr parrat). Thema war unter anderem Messer und Führen von Messern. Außerdem besitze ich selbst über 50 Messer verschiedenen Bauart und beschäftige bzw. verfolge das Thema die letzten Jahre. Letzlich ist es ja auch dein Bier mit welchem Messer du herumläufst. Den Stress hab ich ja dann nicht. :winking_face_with_tongue: Wenn ich Angeln gehe transportiere ich mein Einhandmesser im Übrigen auch nicht in einem verschlossenen Behältnis. Das Gesetz ist leider an manchen Stellen völlig an der Realität vorbei. :nauseated_face: Sollte ich da an den richtigen Beamten kommen bin ich wohl auch dran. :neutral_face: Etwas realitätsfremd das Ganze, aber eben Gesetzeslage in Deutschland. Und je mehr passiert desto empfindlicher und nervöser werden unsere Politiker und Polizeibeamten. Da muss man auch die andere Seite verstehen.


    Ja, Waffenverbotszone. Geile Sache was man sich da ausgedacht hat. :grinning_squinting_face::grinning_squinting_face::grinning_squinting_face: Ich bin auf die Umsetzung sehr gespannt.

  • Ich glaube, ich gehe mal bei Gelegenheit in die Polizeiwache und lasse mir mal die genaue Vorschriften- bzw. Gesetzeslage anhand meines abgerüsteten Finn Wolfs ohne Einhandpin und eines normalen Zweihandklappmessers erklären. Ich sollte nur vorher daran denken, das Finn Wolf sicherheitshalber in ein "verschlossenes Behältnis" zu packen falls ich doch falsch liegen sollte:thinking_face::smiling_face_with_halo:


    Ich kann verstehen, dass bei Messern mit Flipper, leichtgängigem Liner Lock, Emerson Wave usw. die Einhand-Eigenschaft weiterhin als gegeben angesehen wird (habe auch ein schönes HK-Einhandmesser, dass sich auch aus dem Handgelenk aufschleudern lässt, und jetzt seit Jahren unter Vitrinenhaltung leidet), nur das Finn Wolf ist relativ schwergängig, ohne alternative einhändige Öffnungsmöglichkeiten. Aber das sollen mir dann die Vertreter des sog. "Gewaltmonopol des Staates" erklären. Wäre zwar schade, aber es gibt auch andere schöne (Zweihand-)Folder oder aber ein kleines, kompaktes Fixed (schönes Messer, Miesegrau :smiling_face_with_sunglasses:)...


    Was auch immer die Entscheidung der Beamten sein wird, ich lasse mir meine Freiheit in Bezug auf´s Messerführen nicht nehmen, und das gilt auch für diese neuen sog. "Waffenverbotszonen". Mal ganz davon ab, dass die Behörden gar nicht mit so vielen Polizeikräften vor Ort sein können, dass sie das Führverbot wirksam durchsetzen können, wurden derart viele Ausnahmen mit rein genommen, dass die Chance, als unbescholtener Bürger eine "Ich- komme-aus-der-Nummer-heil-raus"-Karte zu erwischen, relativ groß ist.

    Nehmen wir beispielsweise nur mal den Ausnahmefall "Inhaber waffenrechtlicher Erlaubnisse":

    Die kleinste in D erhältliche waffenrechtliche Erlaubnis ist der "Kleine Waffenschein" (KWS) für das Führen von Gas- und Schreckschusswaffen.

    Wenn dieser lt. Gesetz wirklich zum Führen eines Messer ausreicht ( es ist nirgendwo festgelegt, welche waffenrechtliche Erlaubnis genau erforderlich ist)

    können sich die Kreisbehörden unter Umständen auf ein sprunghaftes Ansteigen von KWS-Anträgen einstellen - ob das politisch so gewollt ist, wage ich mal sehr stark zu bezweifeln...


    Voraussetzung für den KWS:

    - sauberes polizeiliches Führungszeugnis

    - ca. 60 € bei der Kreisverwaltung bzw. Landratsamt löhnen

    (das mag jetzt böse von mir gewesen sein, aber dazu stehe ich :smiling_face_with_horns:)


    Ich kloppe das alles jetzt nicht in die Tasten, um unter der Hand zur allgemeinen Bewaffnung aufzurufen, sondern um auf sinnfreie Gesetze und mögliche juristische Fallstricke hinzuweisen damit wir alle auf der juristisch sicheren Seite unterwegs sein können. Jeder Einzelne ist für sein Handeln selber verantwortlich, ich kann jedem nur raten, sich mit der Gesetzeslage auseinander zu setzen um sich darauf basierend abzusichern.


    Sofern wir uns unseren Humor bewahren können, dürfte das noch ganz witzig werden


    Gruß vom Axtwerfer:winking_face:

    (breit grinsender KWS-Inhaber)

  • Axtwerfer


    Habe keine zu hohe Erwartungshaltung bezüglich der Aussagen in der Polizeiwache.

    Jeder andere Polizist wird bei einer Kontrolle eventuell etwas gegenteiliges sagen und das Messer sicherheitshalber wegnehmen.

    Wenn das Messer rechtskonform ist, kannst du es später abholen.


    Gruß

    Sobi

  • So siehts wohl aus.

    Die Polizisten, die ich so kenne, wissen auch nicht genau wie sie es handhaben sollen. Über irgendeinen Typen der dann mit nem Messer zur Wache kommt, um es sich "erklären" zu lassen freuen die sich besonders.

    Das Messerführverbot in Waffenverbotszonen gilt dort für jede normale Person, die Ausnahmen wurden ja beschrieben.

    Als Legalwaffenbesitzer würde ich aber trotzdem kein Messer in solch einer Zone mitführen.

    Wenn ich so was schon höre, von wegen "meine Freiheit" und so, bin ich aber eh gleich satt.

    Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo sich diese außerhalb des gesellschaftlichen Kontextes artikuliert. Als die Waffenrechtsreform jetzt kam, habe ich alle möglichen Leute befragt, der überwiegende Teil fand es in Ordnung ergo ist das wohl Kontext und meine Sichtweise eben nicht.

    Ergo habe ich in der Stadt keine Messer mehr dabei.


    Gruß


    Tid