... meine Stadt abgeriegelt wird - ich meinen Job nicht mehr ausüben kann - trotzdem Geld zum Lebensunterhalt benötige

  • Lage:


    Durch die Ausrufung eines gesundheitlichen Notstandes kommt es landesweit zu Abriegelungen größerer & kleinerer Städte, in dessen Folge es

    1) zu behördlich angeordneten Schließungen von Firmen, Schulen, öffentlichen und anderen Einrichtungen,

    2) Ausgangssperren und restriktiven Auflagen (z.B. nur notwendige Besorgungen wie Einkauf, Fahrt ins Krankenhaus etc.) innerhalb dieser Ortschaften kommt.


    Meiner beruflichen Tätigkeit - ob angestellt oder selbstständig - kann ich nicht oder nur stark eingeschränkt nachgehen. Für 2-3 Monate sind Barmittel für Einkäufe und Dinge des täglichen Bedarfs vorhanden. Allerdings ist eine rasche Aufhebung der Quarantäne und der Ausgang des Szenarios "Gesundheitlicher Notstand" nicht absehbar, so dass ich mir Gedanken über die zukünftige Gestaltung des Lebensunterhaltes mache.


    Folgende Frage stelle ich mir:


    Welche Dienstleistungen, Produkte, Hilfestellungen kann ich in Krisenzeiten in meiner abgeriegelten Stadt anbieten, wenn ein Ende dieser Quarantäne und eine Rückkehr in mein altes Berufsleben nicht absehbar ist?


    Ihr dürft hier gerne ein bisschen "spinnen" und durchaus kreativ werden, solange es im gesetzlichen Rahmen bleibt (also nix Plünderung & Co)

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Grundsätzlich werden Reparaturen aller Art anfallen und der übliche Techniker kommt ja häufig von außerhalb. Auch die Vermietung von Büchern, CDs und DVDs wird in einer abgeriegelten Stadt in der alle Lange Weile haben wieder interessant.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Welche Dienstleistungen, Produkte, Hilfestellungen kann ich in Krisenzeiten in meiner abgeriegelten Stadt anbieten, wenn ein Ende dieser Quarantäne und eine Rückkehr in mein altes Berufsleben nicht absehbar ist?


    Gehst Du davon aus, das Du die Krankheit überstanden hast und nun immun bist?

    Wie unterscheidest Du, ob Du eine leichte Form oder einen grippalen Infekt hattest?
    Vorher würde ich mich schön zu Hause einigeln.


    Wenn das oben erfüllt ist, wäre erst einmal alles an Dienstleistungen zum aufrechterhalten der Grundbedürfnisse gefragt,

    also Verteilen von Lebensmitteln, Wasser, Reperaturen, Krankenpflege, Beerdigungen.

    Geld würde ich dafür von meinen Nachbarn nicht nehmen wollen.


    Sollte da Firmen/Einrichtungen der Grundversorgung im Sperrgebiet Arbeitskräfte benötigen darf das auch bezahlt werden.


    So eine Pandemie läuft sich nach einigen Monaten tot.

    Danach muss man sehen, was von der Wirtschaft noch übrig ist.

  • Als Angestellter bekommst du erst mal sechs Wochen lang dein Gehalt weiter. Der Arbeitgeber holt sich das von der Krankenkasse zurück. Wie das für Selbstständige ist, weiß ich nicht. Könnte aber sein, dass das direkt über die Kasse läuft, falls man drin ist.


    Zwei bis drei Monate ist schon eine recht lange Annahme. Da müsste die Krankheit eigentlich von selbst erloschen sein.

  • Zitat

    Grundsätzlich werden Reparaturen aller Art anfallen und der übliche Techniker kommt ja häufig von außerhalb. Auch die Vermietung von Büchern, CDs und DVDs wird in einer abgeriegelten Stadt in der alle Lange Weile haben wieder interessant.


    Wenn mein Dorf unter Quarantäne gestellt würde, wäre dies das letzte was ich machen würde! Ziel wäre es so wenig wie möglich mit Personen außerhalb des eigenen Haushaltes in Kontakt zu kommen und nicht aktiv Kontakt zu anderen zu suchen.

  • Das würde dann aber auch der Fragestellung wieder sprechen, eine Dienstleistung gegen Bares bringt immer Kontakt mit sich.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Als Angestellter bekommst du erst mal sechs Wochen lang dein Gehalt weiter. Der Arbeitgeber holt sich das von der Krankenkasse zurück. Wie das für Selbstständige ist, weiß ich nicht. Könnte aber sein, dass das direkt über die Kasse läuft, falls man drin ist.

    Da findet man - indirekt - was im (Bundesseuchenschutzgesetz) Infektionsschutzgesetz, Abschnitt 12 Entschädigungen.



    Grüße vom Toni

    Grüße vom Toni

  • Asdrubal

    Wenn es so einfach wäre :winking_face:

    Als Arbeitgeber muss ich für die Gehälter meiner Angestellten und Arbeiter in Vorleistung gehen, ebenso wie für die Krankenkassen.

    Das kann ich ggf. einmal machen, danach überweise ich weder Gehälter noch sonst irgendwas, weil ich schlicht pleite bin.

    Das nutzt den Mitarbeitern dann also gar nichts, wenn ich nicht zahlen kann.


    Dort sehe ich ein Riesenrisiko abseits von der Erkrankung an sich, sind die kleinen Firmen erst mal platt, weil irgendwas nicht läuft kann sich n.m.E. schnell eine wirtschaftliche Kettenreaktion ergeben mit ziemlich drastischen gesellschaftlichen Auswirkungen.


    gruß


    TID

    Einmal editiert, zuletzt von T I D ()

  • Wie das für Selbstständige ist, weiß ich nicht. Könnte aber sein, dass das direkt über die Kasse läuft, falls man drin ist.


    Du kannst eine Krankentagegeldversicherung abschließen.

    Die zahlt dann ab den Tag x (wählbar) einen Betrag y. Keine Ahnung, ob es überhaupt noch Tarife ohne Karenztage gibt,

    aber ja kleiner x, um so teuer ist die Versicherung.

    Ich bezahle die ersten 6 Wochen selber.

  • Bei Firmenschließungen und Ausgangssperren wirst du kaum offiziell irgendwelche Produkte oder Dienstleistungen anbieten können. Das ginge allenfalls unter der Hand mit entsprechendem Risiko.


    Und wahrscheinlich bist du in der Situation nicht der einzige, der kein Einkommen mehr hat. Insofern wird sich die Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen auf das absolut lebensnotwendige beschränken. Wenn du nicht gerade Arzt bist oder Landwirt mit eigenem Hof, sehe ich da etwas schwarz.

    Einmal editiert, zuletzt von Thomas ()

  • Sollte man im darauf weiteren Verlauf (schrittweise zwangslage) oder gar vorher sein komplettes Geld in bar von der Bank holen (und so leider zwangsläufig zum Chaos beitragen)


    Zumal nicht immer die Hausbank mit allen Kontenzugriffsoptionen im selben Ort ist.


    Man kann ja nicht sicher sein, da im Ernstfall ziemlich schnell die Problematik mit den "Wertmittelb" auf alle Schichten übergeht.

  • Sollte man im darauf weiteren Verlauf (schrittweise zwangslage) oder gar vorher sein komplettes Geld in bar von der Bank holen (und so leider zwangsläufig zum Chaos beitragen)


    Viel Spaß dabei.

    Voriges Jahr wollte einer 20000 Bar abheben. Der sollte in 3 Tagen wieder kommen (der ist so laut geworden, das es zwangsweise allen im Schalterraum mitbekommen hatten.

  • Vielen Dank für eure Mühen. Ich fasse einmal zusammen


    Mögliche Ideen

    ·         Hilfestellungen wie Reparaturen anbieten

    Klassiker

    ·         Vermietung von Büchern, CDs und DVDs

    Eine schöne Idee, eher was für die Herausbildung einer Gemeinschaft wichtig, weniger zum Lebensunterhalt verdienen

    ·         Verteilen von Lebensmitteln, Wasser

    Schon eher etwas – eine Art Einkaufservice für Mitmenschen, die nicht ihr Haus verlassen können oder wollen

    ·         Krankenpflege, Beerdigungen

    Eine Möglichkeit, klammere ich erstmal aus, da der Kontakt doch begrenzt sein sollte


    Anderer Ansatz

    ·         so wenig wie möglich mit Personen außerhalb des eigenen Haushaltes in Kontakt zu kommen und nicht aktiv Kontakt zu anderen zu suchen

    Vernünftige Lösung, die der Aufrechterhaltung der Gesundheit dient


    Gar nicht durchführbar

    ·         Bei Firmenschließungen und Ausgangssperren wirst du kaum offiziell irgendwelche Produkte oder Dienstleistungen anbieten können. Das ginge allenfalls unter der Hand mit entsprechendem Risiko.

    Wobei Wuhan zeigt, dass die Menschen begrenzt (einer pro Haushalt, 1x die Woche) einkaufen oder andere lebensnotwendigen Dinge verrichten dürfen

    ·         Mangels Einkommen der anderen wenig Nachfrage nach Produkten oder Dienstleistungen, wenn dann beschränkt auf das absolut lebensnotwendige

    Da wirst du recht haben

    Prinzipiell sind die Ideen, Reparaturen anzubieten, Bücher und DVD zu verleihen, Einkaufservice an sich gute Einfälle. Beim längeren Nachdenken eignet sich aber so etwas eher doch nicht für einen Pandemiefall. Das Geld oder das Produkt was den Besitzer wechselt oder sogar dein Gegenüber kann durchaus kontaminiert sein. Daher wäre ein ständiges Tragen einer PSA und regelmäßige Desinfektion nach jedem Einsatz notwendig und sehr aufwändig.


    Also dann doch wie der Der-Stuffz es gesagt hat, „Ziel wäre es so wenig wie möglich mit Personen außerhalb des eigenen Haushaltes in Kontakt zu kommen und nicht aktiv Kontakt zu anderen zu suchen.“?

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Ich glaube, dass in der Situation ganz schnell von der Geld- auf die Tauschwirtschaft umgestiegen wird.

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • Bei einer örtlich und zeitlich begrenzten Quarantäne? :grinning_squinting_face: Ganz sicher nicht. Die 5 EUR für eine Dose Ravioli wären mir doch tausendmal lieber als irgendetwas zum Tausch.

    Bleibt doch mal realistisch. Eine längerfristige (mehr als 2 Wochen) Quarantäne ist in Deutschland politisch nicht durchsetzbar. Von den praktischen Folgen (Versorgen der Bevölkerung mit Essen, Medikamenten, etc.) mal ganz abgesehen.

    Als "Prepper" muss man sich doch in so einem Fall keine Sorgen machen. Kontakt zur "Außenwelt" einstellen und die 14 Tage abwarten. Problematisch wird es doch nur für diejenigen die sich nicht selbst versorgen können. Die müssen zur Essenausgabe der THW / DRK Feldküche. Die müssen eventuell in die Turnhalle ziehen mit vielen anderen.

    Davon abgesehen. DVD's und Bücher verleihen? Meine 72 jährige Mutter schaut sich Filme über das Internet an und hat einen eBook-Reader.

  • Davon abgesehen. DVD's und Bücher verleihen? Meine 72 jährige Mutter schaut sich Filme über das Internet an und hat einen eBook-Reader.

    :grinning_face_with_smiling_eyes: Man soll die Alten nicht unterschätzen

    "In jedem Krisenfall benötigt es Menschen wie uns mit Weitsicht, die Stabilität gewährleisten und Sicherheit ausstrahlen. Verlasst euch nicht darauf, dass andere oder der Staat diese Rolle ausfüllen."

  • Also ich würde nichts anbieten, mein Zeug reicht für die nächsten Wochen, wenn es dann immer noch aktuell ist kann ich es auch nicht ändern! Ich würde einfach zuhause beleiben und abwarten.

  • Hmmmm...


    Sozusagen Hausarrest? Nun, dann wäre endlich mal Zeit um einige liegengebliebene Projekte endlich fertigzustellen.....

    Und Bücher zu lesen....

  • Als Arbeitgeber muss ich für die Gehälter meiner Angestellten und Arbeiter in Vorleistung gehen, ebenso wie für die Krankenkassen.

    keine Panik - wenn was von oben angeordnet wird dann wird's auch was von oben geben - hoff ich doch mal



    Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen (Infektionsschutzgesetz - IfSG)


    12. Abschnitt - Entschädigung in besonderen Fällen

    § 56 Entschädigung …

    Du kannst die Zukunft verändern mit dem was du heute tust. :face_with_open_mouth:
    - aus Oberfranken in DE -

  • Bei so "endlichen" Sachen wie einer Quarantäne würde ich nicht unbedingt meine Nachbarn mit überzogenen Tauschpreisen über den Tisch ziehen wollen. Eher mal was so abgeben, wenn Not am Mann ist. Man lebt mit diesen Menschen auch nach der Quarantäne noch Haus an Haus.

    NUNQUAM NON PARATUS