Sauerstoffgerät als Prepper bevorraten?

  • Vor dem aktuellen Hintergrund, einer Viruserkrankung und daraus folgender Pneumonie, kombiniert mit einer Überlastung unseres Gesundheitssystems stellte sich mir die Frage, ob die Anschaffung eines Sauerstoffgerätes für diesen Fall sinnvoll ist oder nicht.


    Nach kurzer Recherche der technischen Möglichkeiten, käme für mich nur ein elektrisch betriebener Sauerstoffkonzentrator in Frage. Alles Andere benötigt Dienstleister, die mich mit Flaschen versorgen und das ist dann ja nicht Sinn der Sache. Ein Konzentrator benötigt nur Strom. Den kann man zur Not selber erzeugen.

    Geräte die Preislich in Frage kommen (€250,- bis €300,-) erzeugen 90 bis 96% Sauerstoff bis zu einer Menge von 6 Liter pro Minute.


    Haltet ihr es für sinnvoll, sich so ein Gerät in den Vorrat zu stellen? Für welche Szenarien haltet ihr das für sinnvoll? Was sagen unsere Mediziner im Forum dazu? Völliger Unsinn oder unter bestimmten Voraussetzungen denkbar und sinnvoll?


    Bin auf eure Beiträge gespannt.


    Danke

    LG. Nudnik

  • Die Frage ist was willst du damit erreichen, wie willst du ihn einsetzen, wie wahrscheinlich ist das Szenario UND was ist die Konsequenz

    Für dich selber wenn dich die Lungenentzündung erwischt? --> Wenn es so schlimm ist das du Sauerstoff zusätzlich brauchst rettet der dich auch nicht, dann müsstest du schon auch Antibiotika (und zwar die richigen) und andere Medis haben, vorzugsweise intravenös


    Für andere? --> Das selbe wie oben und dazu noch die Frage ob es hygienisch ist bzw. wie transportabel ist das Gerät?


    Für Notfälle (akuter O2 Bedarf) --> Auch hier wenn es so schlimm ist rettet O2 nicht sondern bringt nur Zeit. Und für den Fall ist eine O2 Flasche deutlich mobiler und kann auch mal 15l/min


    Ich denke als Fazit: O2 alleine rettet nie, O2 alleine ist keine Therapie sonder schafft nur ein wenig Zeit. (Ausnahme natürlich wenn jemand schon heute auf O2 angewiesen ist, aber die Menshcen haben meißt so Konzentratoren. Und wenn man die gesamte Therapie nicht kann, hat oder fortsetzen kann ist so ein Gerät in MEINEN Augen eher schlecht angelegtes Geld

  • Ich seh es grob wie TheHamster.


    Für ein Szenario mit akuter Lungenentzündung in der klinische Versorgung nicht möglich ist, warum nicht: bspw. für Hilfe Anderer (Familie etc.).


    Der Konzentrator allein würde, da eh nur 6 LPM, sicher nicht schaden. Zwei davon sind 12 LPM, selbst dann iO

    Nach meinem Kenntnisstand gehen bis zu 15 LPM im Rettungsdienst in Deutschland ohne Ärztliche Anweisung.


    Statt eines Konzentrators denke ich eher in Richtung eines Beatmunsgerätes, CPAP/APAP, das ist bspw. bei mittelschweren Lungenentzündungen auch indiziert. Daran kann auch ein 02-Konzentrator oder eine 02-Flasche angeschlossen werden.


    Um zusätzliche bakterielle Entzündungen zu vermeiden bzw, zu bekämpfen definitiv Breitspektrumantibiotika.


    Nur, damit gehen diverse Überlegungen einher

    • wenn es einen selbst erwischt, und das kritisch... stelle ich mir Eigenversorgung ggf. sehr schwierig vor
    • Desinfektion der Geräte, Masken, Beutel (Reservoir und Schlauch sind Wegewerf-Artikel und nicht für Desinfektion gedacht), aber der Rest?
    • Ansteckungsgefahr bei Pflege von Angehörigen, strenge Dekon-Umsetzung
    • Ausbildung an den Geräten (Medizinprodukte!) und Dekon-Training: man muss wissen was man tut!

    Ich denke, sollte das Gesundheitswesen dauerhaft Kapazität verlieren, sei es auf Jahre hin, könnte es für mehrere Personen (große Familie) sinnvoll sein Versorgungsmöglichkeiten zu schaffen. Und sei es nur um die Versorgung sicherzustellen bis ins Krankenhaus verlegt werden kann, als stop gap.

  • Wird bei einer schweren Lungenentzündung nicht Intubiert und künstlich beatmet? Einen O2-Generator stelle ich mir da nicht als gleichwertigen Ersatz vor. Ich sehe den Nutzen für das beschriebene Szenario daher ebenfalls kritisch. Bin aber auch kein Arzt.

  • Statt eines Konzentrators denke ich eher in Richtung eines Beatmunsgerätes, CPAP/APAP, das ist bspw. bei mittelschweren Lungenentzündungen auch indiziert. Daran kann auch ein 02-Konzentrator oder eine 02-Flasche angeschlossen werden.


    Ich habe so ein CPAP-Gerät und kenne einige anderen Modelle. An keinen kann man Sauerstoff anschließen.

    Woher ist dies Info?


    Zudem werden die Teile in De von Versorgern leihweise zur Verfügung gestellt. Einstellen kann das dann nur noch deren Kundenservice (Programmiergerät / Passwortgeschütztes Menü). Sollte sowas bei ebay Angeboten werden wäre ich sehr skeptisch, ob das rechtlich sauber ist.


    Versender im Ausland verlangen normalerweise auch ein Rezept und stellen dann oft schon für den Patieten ein.

    Ich habe mir ein kleines Zweitgerät, das sich auch mit Akku betreiben läßt, vor Jahren in den USA bestellt. Das kann ich programmieren

    aber die Software läuft nicht auf einen aktuellen Windows.

  • Ich habe so ein CPAP-Gerät und kenne einige anderen Modelle. An keinen kann man Sauerstoff anschließen.

    Woher ist dies Info?

    [...]

    Entschuldige, da habe ich mich vielleicht missverständlich ausgedrückt, ich meine Adapter bspw.:

    https://www.cpap-online.de/Zubehoer-Allgemein/Adapter-Sauerstoffadapter-O2-beimischung::51.html


    Das ist auch bei Geräten so vorgesehen, siehe bspw.

    Gebrauchsanweisung Bellavista Beatmungsgerät (PDF) Seite 27


    Nicht näher erklärt hatte ich auch was ich mit "Medizinprodukt" meinte, wir sind ja in Deutschland :)

    Hab es der Einfachheit halber direkt von der Website des ersten Links kopiert:

    Wir veräußern in diesem Online-Shop medizinische Geräte, die dem Medizinproduktegesetz (MPG) unterliegen. Der Käufer ist als Betreiber für den sachgemäßen Betrieb und vom Hersteller vorgeschriebene Wartungsintervalle voll verantwortlich. Die Geräte werden nach ärztlichen Vorgaben eingestellt und versendet. Die Werte können uns via Fax, Post, E-Mail oder telefonisch mitgeteilt werden. Der Käufer ist verpflichtet vor dem Gebrauch der Geräte seinen Arzt konsultieren

    Grundsätzlich:Da ich weder Arzt noch Anwalt bin, kann ich eine juristische oder ärztliche Einschätzung nicht vornehmen.