Wie hat die COVID-19-Pandemie Eure Vorbereitung verändert?

  • Einmal sass dann Matthias heulend zuhause. Wenn Papa stirbt bin ich schuld, ich hab die Erkältung nach Hause geschleppt.

    So etwas darf mit Corona nicht passieren. Das wäre ein Trauma fürs Leben.

    Da solltet ihr eher dran arbeiten, dass euer Sohn dazu eine andere Einstellung entwickelt. Er kann diesbezüglich per se keine Schuld haben. Auch nicht mit Corona (sofern er nicht auf Parties geht).


    Schuldgefühle sind hier vollkommen fehl am Platz, hier kann man auch andere Sichtweisen aufzeigen um diese ablegen zu können. Und "vorgezogene" Schuldgefühle hindern einen sich selber frei zu entfalten, wobei frei entfalten immer der Situation und dem Alter entsprechend angemessen sein sollte.


    Für mich hört sich bei euch (bitte nicht böse nehmen, ich denke ich kann erahnen wie bedrohlich die Situation bei euch ist aus anderen Beiträgen von dir) euer Dasein sehr behaftet mit direkten und indirekten Zwängen an. Wenn das für euch gut klappt ist das vollkommen ok.


    Vergesst aber nicht mit Leichtigkeit zu leben. Die Leichtigkeit sehe ich in deinen Beiträgen aber häufig nicht. Ist in der Situation bestimmt auch schwierig aber die braucht man um wirklich leben zu können.

    Der Bote der Wahrheit braucht ein schnelles Pferd

  • Wenn Papa stirbt bin ich schuld, ich hab die Erkältung nach Hause geschleppt.

    So etwas darf mit Corona nicht passieren. Das wäre ein Trauma fürs Leben.


    Für mich gehört zum Prepping auch dazu, mich auf Alter und Tod vorzubereiten.


    Klar, darf man seinen Alten nicht *unnötig* gefährden, es ist ein guter Mittelweg notwendig.


    Wenn ich aber mich entscheiden müsste, ob meine Kinder gar nicht mehr kommen, oder dass sie durch ihr Kommen mich gefährden...

    dann lieber noch ein paar mal unter gefährlichen Umständen treffen, als dass sie mich irgendwann auf dem Friedhof besuchen, und sich nicht mehr an mein Gesicht erinnern.


    Und so ein Trauma kann man verarbeiten. Ich habe meinen eigenen Opa damals im Krankenhaus sterben sehen. Das war ein Trauma, aber jetzt ist es "nur" noch eine sehr sehr intensive Erinnerung, die ich auf gar keinen Fall vergessen oder ungeschehen machen will. Auf lange Sicht ist "einfach verschwinden" das schlimmste. Meine Meinung... Ich will die auch niemanden aufzwingen.


    Da finde ich Corona sogar eine gute Gelegenheit, das Sterben mal wieder zu thematisieren.



    Nick

    Quidquid agis prudenter agas et respice finem

  • So etwas darf mit Corona nicht passieren. Das wäre ein Trauma fürs Leben.

    ... und nicht jeder hat später die Chance, ein solches Trauma zu verarbeiten.

    Dann wird das Trauma über die soziale Vererbung in die nächste Generation weiter vererbt...


    Bin bei diesem Punkt auch sehr sensibel

  • Dass die Krankheit "eingeschleppt" wird, ist leider nicht immer vermeidbar!

    Wenige Häuser weiter in unserer Gasse leben Eltern und Sohn mit Frau (Lehrerin) im gemeinsamen Haus, die Eltern unten, die Jungen oben, in getrennten Wohnungen. Sie waren sehr vorsichtig, denn die Eltern waren beide um die 80 Jahren alt. Die Schwiegertochter hat sich bei einem Schüler angesteckt (da galten Kinder noch als GAAAANZ ungefährlich) und die Krankheit in die Wohnung gebracht. Und nein, sie blieb nicht im 1.Stock!

    Vater und Mutter wurden angesteckt, landeten im Spital und der Vater starb kurz vor Weihnachten.

    Ich verstehe Apfelbaum 's Sorgen gut, da aber auch bei bester Prävention ein Restrisiko besteht, halte ich es für sehr wichtig, das Thema "Schuldgefühle" unbedingt anzusprechen!

    In Kinderherzen kann man oft nicht hineinsehen:

    Bin einmal von Eltern eines Schülers um Hilfe gebeten worden, weil dieser auf den Tod des geliebten, sehr alten Familienhundes so eigenartig emotionslos reagierte. Es stellte sich heraus, dass dem Buben öfters gesagt wurde, er solle den Hund nicht heimlich füttern, der vertrage vieles nicht mehr und könnte krank werden. Nun, kurz bevor der Hund verstarb, wurde er von dem Buben gefüttert, der daraus schloss, er wäre am Tod des Tieres schuld und sich größte Vorwürfe machte...

  • Wenn ich aber mich entscheiden müsste, ob meine Kinder gar nicht mehr kommen, oder dass sie durch ihr Kommen mich gefährden...

    dann lieber noch ein paar mal unter gefährlichen Umständen treffen, als dass sie mich irgendwann auf dem Friedhof besuchen, und sich nicht mehr an mein Gesicht erinnern.

    Und dabei stellt sich dann auch eine (philosophische) Frage welche jede*r für sich beantworten kann oder soll:

    Was ist Leben? Ist es ein Morgens aufstehen - essen - Abends schlafen gehen und in stehter Angst zu sein dass das Leben (wie in den meisten mit bekannten Fällen) tödlich endet oder ist da doch eventuell mehr was das Leben ansich ausmacht?

    Ich habe für mich diese Frage schon länger beantwortet.

  • Natürlich haben wir den Kids gesagt, dass niemand dran schuld ist, wenn jemand eine Seuche anschleppt (ob Corona, Erkältung, Magen/Darm).

    Aber da Papa so extrem gefährdet ist, schwebt das immer im Hinterkopf herum.

    Schuldgefühle kann man auch mit dem besten Aussprechen und mit rationalen Überlegungen nicht so einfach beseitigen.

    Und wir wollten auch, dass die Kids so normal wie möglich leben können, also nur AHA und fertig.

    Sie leben ein normales Corona Leben, ich und mein Mann isolieren uns und wenn er sich dann noch ansteckt, haben Mama und Papa scheisse gebaut und nicht die Kids.

    Matthias hat auch gesagt 'Danke für den freien Sommer'.

    Er hat einen direkten Vergleich. Ein Klassenkammerad hat eine leicht immunsupprimierten Vater. Die leben zusammen.

    Dafür wird der Sohn mehr zu Hause isoliert. Und innerhalb der Wohnung versucht er trotzdem nicht im gleichen Raum wie sein Vater zu sein. Ist auch schiesse.

    Allerdings habe ich auch die Gedanken, dass wir zumindest bis jetzt, völlig umsonst diese Trennung durchgehalten haben.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Allerdings habe ich auch die Gedanken, dass wir zumindest bis jetzt, völlig umsonst diese Trennung durchgehalten haben.

    Du könntest hiermit im Irrtum sein.

    Vielleicht hat das Virus mehrfach angeklopft und ist abgeprallt....

  • Du könntest hiermit im Irrtum sein.

    Vielleicht hat das Virus mehrfach angeklopft und ist abgeprallt....

    Na ja, bisher hatte kein Kind Symptome. Da gehe ich davon aus, dass sie bisher Glück hatten.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Bitte schreibe hierzu mal mehr

    2 getrennte Etagen, Essen stell ich auf die Treppe, dreckiges Geschirr wird vor die Tür gestellt.

    Die Kids kommen nie ins EG, mein Mann nie in den 1.Stock, ich nur mit Schutzausrüstung und Isoprop.

    Länger halte ich mich da nur auf, wenn die Kids weg sind und ich alles gelüftet habe.

    Wir haben 2 verschiedene Eingänge (Treppenhaus/Terasse).

    Autofahren nur ich mit Kids, alle Masken, ich FFP3 und Brille und Fenster auf.

    Wir gehen davon aus, dass mein Mann nur eine kleinere Virenlast braucht um zu erkranken.

    Inzwischen sind wir geimpft, allerdings die Kids noch nicht. Leider kann niemand sagen, ob die Impfung bei ihm wirkt.

    Mein Mann behält alles wie bisher bei, ich lockere jetzt etwas, zb längere Autofahren.

    Wir halten mit Telegramm und im Freien möglichst viel Kontakt.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Für mich hört sich bei euch (bitte nicht böse nehmen, ich denke ich kann erahnen wie bedrohlich die Situation bei euch ist aus anderen Beiträgen von dir) euer Dasein sehr behaftet mit direkten und indirekten Zwängen an. Wenn das für euch gut klappt ist das vollkommen ok.


    Vergesst aber nicht mit Leichtigkeit zu leben. Die Leichtigkeit sehe ich in deinen Beiträgen aber häufig nicht. Ist in der Situation bestimmt auch schwierig aber die braucht man um wirklich leben zu können.

    Leichtigkeit......stimmt, die fehlt oft auch ohne Corona.

    Aber immer gibt es so Nackenschläge.......Lungenentzündung bei meinem Mann, letzten Herbst hiess es Rezidiv, war aber Fehlalarm, bei mir gehen die Gelenke kaputt, keiner weiss so genau warum......

    Aber bei Corona hat komplettes Abschotten gerade für mehr Leichtigkeit gesorgt.

    Wenn mein Mann sagt 'Spatzl ich fühl mich als wenn eine Erkältung kommt.' Bekomme ich keine Panik. Es kann kein Corona sein, auch keine Grippe, eigentlich nicht mal eine Erkältung. Und er sagt so etwas 1 bis 2 mal die Woche, das hätte ohne Selbstisolation 50 bis 100 mal sehr ungemütliche Gefühle verursacht. So haben wir das Gefühl, dass wir sicher vor Corona sind.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Wenn mein Mann sagt 'Spatzl ich fühl mich als wenn eine Erkältung kommt.'

    Meine BEVA fragt mich in so einem Fall "Schatz, soll ich Hühnersuppe kochen?" - Kommt von mir dann ein "Ja, bitte!" dann weiß sie, dass Holland in Not ist und ich nicht einfach nur eine Männergrippe habe. 😉

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Meine BEVA fragt mich in so einem Fall "Schatz, soll ich Hühnersuppe kochen?" - Kommt von mir dann ein "Ja, bitte!" dann weiß sie, dass Holland in Not ist und ich nicht einfach nur eine Männergrippe habe. 😉

    Kocht deine Frau die Hühnersuppe soooo schlecht? :winking_face::smiling_face_with_halo:

    Ich geb meinem Mann dann immer etwas zum Gurgeln, keine Ahnung ob das antiseptisch oder placebomässig wirkt.


    PS: Ich bekomm auch keine Hühnersuppe hin, die freiwillig gegessen wird.

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Kocht deine Frau die Hühnersuppe soooo schlecht? :winking_face: :smiling_face_with_halo:

    Bei manchen Männern (Menschen - ich nehme mich da nicht aus) hilft eine selbst gemachte Hühnersuppe besser als jedes Medikament. Viel Flüssigkeit, warm und (angeblich...ich kann es nicht belegen) auch gesund.

    Persönlich mach ich das meinem Mann auch immer, wenn er denkt er wird krank, oder er meint er sei krank.

    Er lebt noch :) Für den Fall der Fälle sind immer 500 g Hühner-Karkassen im Gefrierschrank.

  • Kocht deine Frau die Hühnersuppe soooo schlecht? :winking_face::smiling_face_with_halo:

    Ich LIEBE ihre Hühnersuppe. Vor allem, weil sie komplett frisch zubereitet ist. Aber sie kocht dann für eine ganze Armee. :winking_face:

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Ich LIEBE ihre Hühnersuppe. Vor allem, weil sie komplett frisch zubereitet ist. Aber sie kocht dann für eine ganze Armee. :winking_face:

    Also solltest du möglichst viele Familienangehörige anstecken, damit die Suppe auch richtig gewürdigt wird.:winking_face:

    Prioritäten setzen heißt auswählen, was liegen bleiben soll.

  • Passt zwar auch unter die Kategorie "Lustiges", ist aber ebenfalls ein Federvieh gewesen, welches ich diese Woche verarbeitet habe.

    Mein Mann würde davon weit Abstand nehmen, egal wie krank er sich fühlt.... =O


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