abgelaufene Trockenhefe aktivieren

  • Mit no-name Trockenhefe, MHD Mitte 2015, aufgeweckt mit einem Löffel Honig und warmen Wasser, ein leckeres Brot gebacken.


    Nach dem Öffnen roch der Inhalt unangenehm, nach dem Anfüttern roch es normal nach Hefe...


    Lagerung war in dunklem kühlem Raum.

    Einmal editiert, zuletzt von zOSh ()

  • Trockenhefen und das MHD, das ist eine Wissenschaft für sich.

    Wenn die Hefe "richtig" gelagert wurde, heißt in erster Linie kühl (<10°C),

    dann kann(!) sie auch noch Jahre später zufriedenstellende Ergebnisse

    liefern. Das einzig Dumme ist die Verpackung; Brot- und Bier-Trockenhefen

    unterscheiden sich nicht großartig, aber Bierhefen sind in Aluminium-

    verpackungen eingeschweißt, was der Haltbarkeit enorm zuträglich ist.

    Brothefen sind - glaube ich - nur in Papiertütchen zu bekommen.

    Jetz kommt mir die Idee, mit einer Packung abgelaufener Bierhefe ein

    Brot zu backen. Ich werde das am Wochenende mal ausprobieren.

    Hab noch ne englische Ale-Hefe, die vor einem Jahr abgelaufen ist, aber

    seit drei Jahren in meinem 2°C-Kühlschrank liegt. Ich werde berichten.

  • Eine Turbohefe, langelange abgelaufen, ist für ihren ursprünglich gedachten Zweck noch voll einsatzfähig, für das Brotbacken habe ich sie allerdings noch nie verwendet :winking_face:

  • [...]

    Brothefen sind - glaube ich - nur in Papiertütchen zu bekommen.

    Öhm, also die Trockenbackhefe von Dr. Oetker als auch die "NoName"-Version vom Netto (Backfee) sind in aluminisierten Beuteln.


    Backpulver, das ist in Papiertütchen.

    BY/DE

    Si vis pacem, para bellum.

  • Wenn sich Trockenhefe nicht mehr nur mit warmem Wasser aufwecken lässt, funktioniert es mit einem zusätzlichen Teelöffel Zucker oftmals doch noch.

  • Bezüglich Haltbarkeit von Hefe und deren Revitalisierung:

    Gealterte Trockenhefe muss nicht zwingend schlecht sein, idR ist die Anzahl der vitalen Zellen stark abgesunken.

    Zur Revitalisierung empfiehlt sich das in Hobbybrauerkreisen bewährte Vorgehen:

    Trockenhefe auf etwa 20 Grad warmes Wasser aufstreuen. Nicht umrühren, sondern absinken lassen. Es bildet sich eine dickflüssige, breiige Masse, welche man dann nach einigen Minuten glattrührt.

    Zum Ansetzen eines Starters bzw zur Vermehrung der Hefe eignet sich Kristallzucker nicht, denn es werden auch Aminosäuren etc benötigt. Hefenährsalz werden wohl die wenigsten daheim haben...

    Am besten hat man hierfür Malzbonbons vorrätig. Die halten auch eine Ewigkeit lang...

    Ein in lauwarmem Wasser aufgelöstes Malzbonbon bringt alte Hefe wieder auf Trab.



    Grüße vom Toni

    Grüße vom Toni

  • Am besten hat man hierfür Malzbonbons vorrätig. Die halten auch eine Ewigkeit lang...

    Ein in lauwarmem Wasser aufgelöstes Malzbonbon bringt alte Hefe wieder auf Trab.

    Danke Himbeertoni :):thumbs_up: dafür liebe ich dieses Forum - kommen direkt auf die SchüListe

    "Normatilät tsi legidilch enie statsiticshe Häunufg mögilhcer Wahcsrheinlicheikten!"

    Meine wichtigsten Ressourcen sind Zuversicht, mein Wissen, Ideen, handwerkliches Geschick und die verknüpfte Improvisation davon!

    Sicherheit ist relativ und erfordert der alltäglichen Anwendung meiner intelligenten Beurteilung selbiger!

    Gruß derSchü

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  • Zum Ansetzen eines Starters bzw zur Vermehrung der Hefe eignet sich Kristallzucker nicht, denn es werden auch Aminosäuren etc benötigt. Hefenährsalz werden wohl die wenigsten daheim haben...


    Grüße vom Toni

    Doch Ich. Wer Wein herstellt braucht auch Hefenährsalz. Und alte Trockenhefe habe ich mehr als genug. Ich glaube die braucht mal wieder Dampf unterm Hintern.:winking_face_with_tongue:

  • Himbeertoni hat das richtigerweise ausgeführt, wofür ich mal wieder zu faul war. :)

    Öhm, also die Trockenbackhefe von Dr. Oetker als auch die "NoName"-Version vom Netto (Backfee) sind in aluminisierten Beuteln.

    Mist. Ich kannte nur die von Lidl, da wir die lediglich als "Notfallhefe" im Haus haben.

  • Evtl sollte man sich ein Päckchen gute Bierhefe, eine Packung Malzextraktpulver, etwas Hefenährsalz aus dem Hobbybrauerversand sowie Sauerteigansatz leisten.


    Im Fall des Falles werden gärfähige Hefe und Sauerteig ein wertvolles Handelsgut...



    Grüße vom Toni

    Grüße vom Toni

  • Hefe ist hier in vielen Märkten seit letzter Woche ausverkauft. Habe aber immer da, genau wie Turbohefe, Nährsalze und Stabilisatoren für Gärerzeugnisse.

  • Malzextrakt ist für die Anfütterung einer gealterten Hefe immer die besteund einfachste

    Wahl. Nur nicht zu dickt auftragen. Wenn eine Hefe zuviel des Guten bekommt, mag sie

    das auch nicht (osmotischer Schock).

    Hinweis vorab: Trockenmalzextrakt ist ein widerlich zu händelndes Zeug; es reagiert mit

    Feuchtigkeit oder Flüssigkeit total verklebent und staubt dazu ohne Ende.

    Darüber hinaus ist Malzexktrat wegen seiner Reaktionsfreudigkeit mit Feuchtigkeit auch

    entsprechend schwierig zu lagern. Selbst "normale" Luftfeuchtigkeit lässt unzureichend

    verschlossenen Verpackungsinhalt verkleben.

  • Das ist unbedingt einen eigenen Faden wert und sollte hier heraus geschnitten werden.

    nicht jammern, machen

  • Hallo,

    bin heute über einen Artikel bei T-Online gestolpert, wie man Hefe selber machen kann:

    Der Aufmacher des Berichts ist dass mittlerweile auch Hefe in den Supermärkten vergriffen sei. Interessant finde ich das Rezepte zum Selbermachen.


    Grüsse

    Tom


    Hefe mit drei Zutaten selbst machen


    Bis die Supermarktregale wieder aufgefüllt sind, können Sie Hefe selbst machen. Dazu benötigen Sie nur drei Zutaten:

    500 Milliliter stilles Mineralwasser oder Leitungswasser mit einem geringen Kalkgehalt

    1 ungeschwefelte Dattel

    1 TL brauner Zucker

    1 Schraubglas oder eine Flasche mit Verschluss


    Tipp

    Anstatt Datteln können Sie auch andere, ungeschwefelte Trockenfrüchte wie Feigen oder Aprikosen verwenden. Wichtig ist, dass das Obst viel Zucker enthält und eine klebrige Oberfläche aufweist, an der sich die Pilze und Bakterien ansammeln können.


    Zubereitung

    Füllen Sie 500 Milliliter lauwarmes Wasser in das Schraubglas.

    Geben Sie einen Teelöffel braunen Zucker hinzu. Wenn Sie keinen braunen Zucker zur Hand haben, können Sie alternativ auch Honig oder raffinierten Zucker verwenden.

    Legen Sie nun die Trockenfrucht in das Glas.

    Verschließen Sie den Deckel gut.

    Schütteln Sie das Gefäß, damit sich alles gut miteinander vermengen kann.

    Das Wasser-Trockenfrucht-Gemisch sollte nun für mindestens acht Tage bei Raumtemperatur gelagert werden. In der Zeit fermentieren die Zutaten.

    Wichtig dabei ist, dass Sie das Gefäß mindestens zweimal täglich gut schütteln. Durch die Bewegung der Flüssigkeit wird die Schimmelbildung verhindert. Zudem können Sie einmal täglich kurz den Deckel abschrauben, damit die gebildeten Gase entweichen können.

    Die Hefemischung ist fertig, wenn Ihnen beim Öffnen ein leicht vergorener Geruch entgegenkommt.

    Nach acht Tagen sollten Sie das Gemisch in den Kühlschrank stellen.


    So wird das Hefewasser verwendet


    Beim Backen können Sie das Wasser ganz leicht durch das selbst hergestellte Hefewasser im Rezept ersetzen. Wichtig ist, dass der Teig ohne Frischbackhefe länger ruhen muss, damit er aufgeht. Am besten setzen Sie den Teig etwa 24 Stunden vorher an und stellen ihn zum Ruhen in den Kühlschrank.


    Tipp

    Wenn Ihnen der typische Hefegeschmack in Ihrem Gebäck zu intensiv ist, können Sie die Hefe einfach geringer dosieren. Allerdings sollte in dem Fall der Teig länger ruhen, damit er entsprechend aufgehen kann.

    Hefewasser vermehren


    Nachdem Sie etwas Hefewasser für den Teig verwendet haben, können Sie das Gefäß erneut mit lauwarmem Wasser befüllen, Zucker hinzugeben und die Trockenfrucht austauschen. So haben Sie nach wenigen Tagen ein neues Triebmittel für Ihren Teig.


    Das Hefewasser ist im Kühlschrank mehrere Monate haltbar. Wichtig ist, dass Sie es zweimal täglich schütteln und einmal am Tag das Gefäß öffnen.


  • Das ist wirklich interessant und einen Versuch wert. Probier das doch einfach mal

    aus.

    Prinzipiell ist es so, dass überall wo wir gehen und stehen Hefen in der Luft sind.

    Die Frage ist nur, ob sie schlussendlich ein geeignetes Geschmacksprofil haben

    und eine hinreichende Vergärung in Gang setzen. Es gibt z.B. genug Winzer, die

    ihrer Maische keine externe Hefe mehr zugeben, weil sichauf den einzelen Beeren

    Milliarden von Hefezellen tummeln, die später die Vergärung in Gang setzen und

    reichlich Alkohol produzieren.

    Es gibt verrückte Heimbrauer, die ihren fertiggestellten Sud über Nacht unter

    den Kirschbaum in voller Blüte (voll mit Hefen) stellen und damit ein exzellentes

    Sauerbier produzieren (lassen).

    Zum Thema zurück: Wenn der Hefestamm, der sich bevorzugt auf Datteln

    niederlässt, zum Brotbacken geeignet ist, dann ist das schon abgefahren.

    Vielleicht hat ja Himbeertoni dazu noch einen Einwurf.

    Ich persönlich würde mich freuen, wenn das mal jemand ausprobiert.


    Da fällt mir gerade noch ein: Wenn man mal tagelang einen Eimer Wasser

    draußen stehen lässt, dann erkennt man eine "Haut" auf dem Wasser; das ist

    nix anderes als eine Kahmhefe, die sich dort aus der Luft niedergelassen hat:


    https://de.wikipedia.org/wiki/Kahmhaut

  • Hab gestern ein Brot mit einer abgelaufenen obergärigen Bierhefe

    gebacken. Die Hefe wurde mit ca. 25°C warmem Wasser rehydriert

    und innerhalb der nächsten halben Stunde bildete sich eine Schaum-

    decke, so wie es sein soll. Der Teig ging dann nicht perfekt, aber für

    eine abgelaufene Trockenhefe mit MHD 07/18 deren Produktionsdatum

    wahrscheinlich im Jahreswechsel 15/16 lag ist das Ergebnis sehr

    zufriedenstellend. Die Hefe wurde permanent bei 2°C gelagert.

    Normalerweise geht das Brot noch ca. zwei Zentimeter höher.


    K800_20200406_112033.JPG


    Prinzipiell bringt dieser Versuch für die Allgemeinheit nicht viel, da

    die hier verwendete S04-Hefe von Fermentis mittlerweile knapp

    über 2€ Euro im 36er Karton kostet. Mir hat der Lieferant vor zwei

    Jahren diese Hefe im Mai angedreht und nicht zurückgenommen, als

    mir aufgefallen ist, dass in zwei Monaten die Hefe abläuft. Daher ist er

    auch mittlerweile mein Ex-Lieferant. :) Zur Zeit bin ich jedoch froh,

    dass ich in sämtlichen Kühlschränken fast 30 abgelaufene Hefetüten

    gefunden habe. Vieles davon habe ich auf Messen geschenkt bekommen;

    Hefestämme die ich nie verwendet habe weil mir die Bierstile nicht zusagen.

    Mal schaun, wie sie im Brot schmecken.

  • Evtl sollte man sich ein Päckchen gute Bierhefe, eine Packung Malzextraktpulver, etwas Hefenährsalz aus dem Hobbybrauerversand sowie Sauerteigansatz leisten.


    Im Fall des Falles werden gärfähige Hefe und Sauerteig ein wertvolles Handelsgut...

    Grüße vom Toni

    Hallo Himbeertoni,

    hast du eine Daumenregel für die Anwendung von Hefenährsalz? Ich hab mal beim Hobbybrauerversand nachgeschaut, da gibt es 1 g-Portionen für Fruchtwein. Die sagen 4g auf 10 Liter Ansatz. Aber für ein Päckchen Trockenhefe braucht man sicher weniger, oder?