COVID-19: Erfahrungen & Austausch

  • ...ich verstehe schon, das die Regierung versucht uns alle in die Wohnungen zu verbannen, aber wenn ich mir dann diese interaktive RKI Karte anschaue, die grade bei 100+ ein Update bekommen hat, weil bei 50+ pro 100000 people eh alles rot ist....


    Da ist Deutschland grade zu 65% dunkelrot....

    Was macht das also für einen Sinn die Leute am fahren zu hindern? Die Seuche ist doch eh überall....


    Wenn sich nun welche in ihre Ferienwohnung verkriechen wollen wird da mit dem Finger drauf gezeigt, als wären die eine zusätzliche Gefahr....


    Genausowenig siehst du wenn du es nicht willst in deinem Ferienhaus in Dänistan irgendwen....da findet ja nun kein ungewollter Kontakt statt...


    Erinnert mich irgendwie an die Geschichte mit den Umweltzonen, wo mittendurch mehrere Autobahnen laufen.....


    Gruß EZS

  • Ich seh das leider nicht ganz so entspannt,

    Die Fallzahlen an in den ICUs entwickeln sich im Augenblick mehr als rasant in allen Länder der Nordhalbkugel.

    Gelernt aus der ersten Wellen kann man auch haben, daß überall dort wo die Belastung der ICU niedergehalten werden konnte auch die Morbidität niedrig blieb. Meiner Ansicht konnte man auch erkennen, daß die Morbidität auch schon überall dort steigt wo ICU CoVid19 Patienten behandeln, die nicht für Infektionskrankheiten baulich eingerichtet sind. Dies scheint mit Überdruck Schleusen, Belüftung usw zusammen zuhängen.

    Daher ist für mich die Anzahl die verfügbaren ICU Betten und das zugehörig Personal nicht alleine Aussage kräftig.
    Es wurde zwar über den Sommer versucht hier für Verbesserung zu sorgen, aber mir scheint das schnelle nachträgliche bauliche Maßnahmen eher ungeeignet sind um die Viruslast innerhalb einer Krankenhausstation stark zu reduzieren.
    als Beispiel in einer ICU mit 10 Betten die baulichen einen Raum darstellen und wo die einzelnen Plätze durch Sichtzsutz getrennt sind, wurde in der Mitte eine Einlagige „ nylonkunststoff“ Trennung eingezogen mit Schleuse ohne Abluft. Ein Teil für ist für COVID Patienten der andere für no COVID patien vorgesehen. Das Personal muss aber beide Bereiche betreuen, also die Schleuse mehrmals nutzen. Wohin die Virus belastet Luft zieht ist nicht so ganz klar. Nur gut da auf dieser Station zur Zeit noch keine COVID Patienten versorget werden müssen)

    Da it steigt aber das Risiko der Ansteckung für das medizinische Personal. Als Folge sinken die möglichen Betten und/oder die Qualität der Pflege und/oder es steigt das Ansteckungsrisiko durch Virenlast im Gesamtsystem Krankenhaus. Jenach dem welche Maßnahmen gesetzt werden.

    Viele jener Instrumente mit den versucht wurde die zweite Welle zu bremsen liefen ins Leere. Da stimme ich zu.


    Cool bleiben hilft immer, aufpassen auf Abstände, vermeiden von geschlossen Räumen, Menschenansammlungen in diesem Fall sicher auch.


    Gruß

    Kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Mal eine ketzerische Frage:

    Wenn jemand positiv getestet wird, aber keinerlei Symptome zeigt und auch nicht ansteckend ist..............

    Und das sind wohl die allermeisten positiv Getesteten.

    Warum dann diese Panik?

    Warum müssen Menschen, die Kontakt mit einem positiv Getesteten hatten, aber selber negativ getestet wurden, trotzdem in Quarantäne?

    Ich habe sogenannte Antikörper gegen alle möglichen Krankheiten in meinem Körper.

    Zeige keinerlei Symptome und verbreite diese Krankheiten auch nicht.

    Früher nannte man solche Personen einfach Immune.

  • Mal eine ketzerische Frage:

    Deine Frage ist alles andere als "ketzerisch" - mehr als berechtigt...hab ich auch oft drüber nachgedacht


    Mit erklärt sich der Umgang mit der Situation im Gesamten daher nur so :


    - Man hat etwas " Neues"

    - Das Ganze ist so gut wie gar nicht in so kurzer Zeit zu erforschen / überblicken

    - Man fährt eher auf sicher als das man offiziell auch nur das kleinste Risiko eingeht

    - Ein bischen wird auch die " wir tun was" Haltung dazukommen...


    Vermutlich wird man in einigen Monaten auch da differenzieren,je nach dem wieviel an neuen Erkenntnissen man gewonnen hat.


    Momentan denkt man ja sowieso drüber nach nur noch Leute m i t Symptomen zu testen weil man sonst die Kapazitäten überschreitet.


    Wie sieht es im Moment in Paraguay aus ?

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • TejuJagua

    Bitte nenne mir die Quelle in der wissenschaftlich dargelegt wird dass die meisten positiv getesteten keinerlei Symptome zeigen und auch nicht ansteckend sind.

    Alles was ich dazu bis jetzt gefunden habe geht genau vom Gegenteil aus. Auch symptomlose sind Überträger der Krankheit. Das ist meines Wissensstandes nach der Knackpunkt an diesem Virus. Patienten sind schon Tage vor ersten Symptomen Überträger.

    Das deckt sich übrigens auch mit Ansteckungslinien in meinem persönlichen Umfeld bei denen ziemlich genau nachverfolgt werden konnte wer sich wann bei wem angesteckt hatte. Eine Person mit bestenfalls leichtesten Symptomen (Unwohlsein, leichtes Halskratzen) hatte 2 Tage vor auftreten dessen andere auf einer Besprechung angesteckt. Inkubationszeit bei diesen Personen war übrigens 5,7 und 9 Tage.

    Wozu die Panik? Ich sehe aktuell keine Panik mehr (die gab es im Frühjahr). Ich sehe nur dass die bekannten Zahlen ausgewertet werden und ein Blick in die nahe Zukunft risikiert wird. Wie oft war das Gesundheitssystem in den letzten 50 Jahren aufgrund einer Viruserkrankung am Rande seiner Leistungsfähigkeit? Und komme mir jetzt bitte nicht mit die Krankenhäuser haben noch Kapazitäten frei. Schau dir die Kurven bei der ICU Auslastung an und schreibe sie noch 2-3 Wochen ungebremst weiter. Dann gibt es für den Karl-Heinz der zwar nicht an Corona erkrankt ist aber einen Herzinfarkt hatte kein Bett mehr auf der Intensivstation.

    Keine Ahnung wie das bei Euch da drüben gehandhabt wird. Hier sehe ich das gut abgewogen wird was notwendig ist. Auch wenn wir hier immer von einem Lockdown reden. Den haben wir in Deutschland nicht.

    Bin gespannt auf deine wissenschaftlichen Quellen. Da gibt es ja täglich neue Erkenntnisse.

    Grüße

    Wolpertinger

  • Über die (meiner Meinung nach) teilweise beknackten Maßnahmen kann man durchaus streiten. Aber vorgestern hatte ich eine Bekannte am Telefon die auf einer Intensiv in einem großen KH im Ruhrgebiet arbeitet. Sie war ziemlich aufgelöst und fertig weil man dort nicht mehr weiß wohin mit den Erkrankten.


    Auch wenn die allermeisten Fälle glimpflich ablaufen reichen bereits jetzt schon die ernsthaften Fälle aus um manche KHs an die Leistungsgrenze zu bringen. Panikmache ist so eine Sache, Verharmlosung aber auch. Die Anzahl der benötigten Intensivplätze steigt genauso exponentiell wie die Anzahl der Infizierten. Und wenn es so weitergeht wie bisher sind wir in DE in ca. drei Wochen am Limit. Und wir wissen, dass auch im "Lockdown" die Zahlen für mindestens zwei Wochen ansteigen werden wie bisher.

    I feel a disturbance in the force...

  • In dem Zusammenhang " es wird eng" nochmal eine Frage in den Raum :


    Wie weit sind denn die Impfstoffe in der Erprobung ?


    Wenn man den Medien glauben soll ist in den USA einer der Kanditaten ja schon in der " Genehmigung" und soll kurzfiristig zugelassen werden.


    Müsste das vom zeitlichen Ablauf her nicht hier in Europa ähnlich aussehen ? Die Studien waren ja entsprechend erfolgreich ( auch hier mit der Einschränkung der Glaubwürdigkeit der Berichte..)

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Soweit ich das verstanden habe, arbeiten die großen Forschungsverbünde alle auf eine Zulassung in den USA hin, auch weil da fast immer ein US-Partner dabei ist, zum Beispiel Biontech (Mainz) und Pfizer. Das EU-Verfahren wird dann wohl parallel laufen. Biontech will in den USA Mitte November die Notfallzulassung beantragen.

  • Ich denk ein paar Tage mehr oder weniger spielen in der Zulassung wenig Rolle,

    Die Produktion , Verteilung werden die limitierten Faktoren sein. Noch schweigt die Industrie wie viel Zeit die die Herstellung benötigt.
    Bei Remsedivir braucht ca 6 bis 8 Monate.


    https://www.zeit.de/wirtschaft…ead-pharmakonzern-medizin

    Gruß kcco

    Gsund bleiben

    Keep clam and chive on

  • Mich hat kürzlich ein Interview des SWR mit dem Freiburger Medizinstatistiker Gerd Antes nachdenklich gemacht. Er bestätigt meine Eindrücke mehr oder weniger. Selbst einfachste Eindämmungsmaßnahmen, die man im Frühjahr noch anwandte (z.B. Einlaßkontrollen an Supermärkten), missachtet man derzeit.

    Wir (d.h. die Gesellschaft) agieren in der Pandemie sehr planlos. Alle sitzen herum und warten auf die Erlösung durch die Impfstoffe. Die einzigen Maßnahmen, die wir uns verordnen, sind technisch auf dem Stand von vor über hundert Jahren: "Wear a mask or go to jail"


    Mehr fällt uns nicht ein?!


    In den 1950er Jahren wurde in einem kalifornischen Veteranenhospital mal ein großangelegter Versuch mit UV-Röhren gemacht, die man vor der alljährlichen Grippesaison in einem Trakt des Hospitals in allen von Menschen genutzten Räumen hinter Sichtschutzblenden eingebaut hat. In einem vergleichbaren Trakt ließ man alles beim Alten. Der Effekt war eindeutig: der "bestrahlte" Trakt hatte praktisch keine Grippefälle, während im Rest des Hospitals, die Grippe wie üblich wütete und ihre Opfer forderte. 2013 hat man ebenfalls in den USA das Thema airborne transmission von Grippeviren in Schulen in einer nationalen Studie untersucht, ich hab die Präsentation hierzu auch schon mal verlinkt. Verbeitung der Aerosole, Tröpfchen und wirksame Bekämpfungsmaßnahmen (UV, HEPA14-Filter etc.): alles untersucht, alles wissenschaftlich abgesichert und dokumentiert. In diesem Jahr gab es bereits mehrere Studien (u.a. in nature.com, sciencedirect.com), die die Wirksamkeit dieser Maßnahmen auch auf SARS-CoV-2-Viren belegen.


    Es gibt aus der intensivmedizinischen Behandlung von Covid-19-Patienten inzwischen auch eine Menge Erkenntnisse: Remdesivir (das bei Ebola erfolgreiche Medikament) wirkt doch nicht so wie erhofft, dafür bringt Cortison wohl recht viel, um schwere Krankheitsverläufe in den Griff zu bekommen. Man weiss jetzt auch, dass zwischen einem sehr schweren Verlauf und einem Mangel an Vitamin D ein Zusammenhang besteht. Blutverdünner schützen schwer an Covid-19 Erkrankte vor Lungenembolien und Schlaganfällen.


    Warum "probiert" man diese Erkenntnisse nicht auf breiter Basis aus?

    Als Minimum:

    Luftreiniger-Systeme für alle Innenräume und Transportmittel, in denen sich Menschen längere Zeit gemeinsam aufhalten und

    Vitamin-D-Prophylaxe als Empfehlung zur Ernährungsergänzung.


    Ich verstehs nicht. Wir laufen geradewegs auf die Schließung unserer Schulen und Kitas zu. Die Lüftungskonzepte sind ein Witz. Und quasi alle Schulen in D verstoßen gegen die Richtlinie des RKI: ab einem Inzidenzwert >50 soll der Unterricht in halbierten Klassen durchgeführt werden.

    Die Inzidenzwerte liegen aber fast überall inzwischen >100. WTF?


    Die Schulbusse sind nach wie vor proppenvoll. Die Kinder quälen sich maskiert im Unterricht mit 30 Kindern pro Raum. Brillenträger sacken leistungsmäßig ab, weil sie quasi "blind" dem Unterrichtsgeschehen folgen müssen.


    Warum entwickeln wir keine neuen Massnahmen?

    - Masken für Brillenträger? Masken mit Tragekomfort für längere Zeiten?

    - Halbierte Klassengrößen? Zeitversetzter Unterrichtsbeginn? Zeitversetzte Pausen?

    - Luftreiniger s.o.?

    - medizinische und Ernährungs-Prophylaxe-Empfehlungen?


    Nix. Es kommt einfach nix.


    Wenn ich schon dabei bin: in den Pflegeheimen in unserer Region starben in den letzten zwei Wochen mehrere Dutzend Menschen "außerplanmäßig" und Corona-Positiv. Im Heim neben der Schule unseres Sohnes allein 12 Bewohner innerhalb 5 Tagen. Wo bleibt die Staatsanwaltschaft, die hier zumindest einen Anfangsverdacht auf Körperverletzung mit Todesfolge sieht und mal in die Heime und deren Arbeitsmethodik reingeht? Es scheint ein komplett rechtsfreier Raum zu sein. Wenn mir als Autofahrer ein Radfahrer seitlich reingrätscht, dann bin ich immer dran: Straftat Körperverletzung, zumindest Teilschuld, selbst wenn die Ursache zu 100% beim Radfahrer lag. Bei den Corona-Toten in den Heimen? Fehlanzeige!


    Grüsse

    Tom

    2 Mal editiert, zuletzt von tomduly ()

  • Wie weit sind denn die Impfstoffe in der Erprobung ?

    BioNTech/Pfizer müssten in der Klinik III sein, wenn sie schon darauf spekulieren, in zwei Wochen in das Zulassungsverfahren im den USA zu gehen. Die FDA hat da wohl andere Möglichkeiten als die europäische Zulassungsbehörde (Stichwort: "Notzulassung"), aber erfahrungsgemäß akzeptiert die europäische Zulassungsbehörde ein Medikament, das bereits eine Zulassung im den USA hat. Eventuell sind noch einige ergänzende Untersuchungen erforderlich, aber das ist normalerweise eher Formsache.


    Wenn die Ergebnisse aus den Klinischen Studien das halten, wonach es derzeit aussieht, dann wäre ein probates Mittel Mitte nächsten Jahres in größerer Fläche verfügbar. Im ersten Ansatz bereits im Frühjahr nächsten Jahres.


    Das wäre mit die schnellste Impfstoffentwicklung, die ich kenne. Ich vermute, dass der Impfstoff von BioNTech im GMO hergestellt werden wird, ist eine großtechnische Skalierung deutlich einfacher zu bewerkstelligen als mit zum Beispiel Influenza Impfstoff, der häufig im Hühnereiern hergestellt wurde bzw. noch immer wird. 🤷

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)

  • Soweit ich den Nachrichten entnehme, läuft die großmaßstäbliche Herstellung bereits bzw. läuft derzeit an, auch ohne Zulassung. Biontech hat dazu vor ein paar Wochen eine Anlage in Marburg gekauft und die Bundesregierung zahlt mehreren Firmen praktisch die Produktion vorab, auch auf die Gefahr hin, dass der Impfstoff nicht zugelassen würde und die Chargen dann wieder vernichtet werden müssten.

  • Soweit ich den Nachrichten entnehme, läuft die großmaßstäbliche Herstellung bereits bzw. läuft derzeit an, auch ohne Zulassung. Biontech hat dazu vor ein paar Wochen eine Anlage in Marburg gekauft und die Bundesregierung zahlt mehreren Firmen praktisch die Produktion vorab, auch auf die Gefahr hin, dass der Impfstoff nicht zugelassen würde und die Chargen dann wieder vernichtet werden müssten.

    Stimmt. Das hatte ich vor meinem Urlaub auch noch am Rande mitbekommen. Jetzt, wo du es sagst.


    Diese Vorproduktion ist logistisch betrachtet eine schlaue Sache, weil man dadurch Zeit gewinnt, ausreichend Aliquots zu generieren, um nach erfolgreicher Zulassung zügig breitflächig impfen zu können.

    Und wenn die Zulassung versagt wird, dann ist das natürlich alles für die Tonne. Auf der anderen Seite hat BioNTech in diesem Fall ganz andere Probleme. 🙄

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


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  • Wie sieht es im Moment in Paraguay aus ?

    Sie veröffentlichen seit Wochen keinerlei Zahlen mehr.

    Man kann sie aber auf den Seiten des Ministeriums aufrufen.

    Tendenz fallend, seit Beginn der Kriese, auch wenn es in den Medien ständig anders kommuniziert wird.

    Eine Lockerung der Massnahmen kann ich nirgenwo feststellen.

    Ohne Maske über Mund und Nase kommt man nirgendwo rein. Nur im Restaurant darf sie abgesetzt werden. Ist ja logisch.

    Ansonsten Hände waschen vor dem Betreten von Geschäften und öffentlichen Gebäuden.

    Dann steht da ein Security, der misst erst das Fieber und besprüht einem dann die Hände mit Alkohol.

    Vor zwei Monaten wurde dann dahingehende "gelockert", daß man auch auf der Straße die Maske tragen muss.


    Getestet werden nur Menschen mit Symptomen.

    Wer keine zeigt, gilt als gesund.

    Allerdings müssen auch Menschen, die symptomlos sind in Quarantäne, wenn ein Familienmitglieg positiv getestet wurde. Ohne Test.

    Die Intensivstationen sind zu 80% belegt, wobei nur 12% der Patienten Covid-19 positiv sind, aber nicht deswegen auf die Intensiv kamen.

    Die meisten Intensivpatienten sind Unfallopfer oder Menschen mit schweren Erkrankungen. Herz, Kreislauf, Diabetes, usw.

    Menschen, die an Covid-19 erkrankt sind, und im Hospital behandelt werden, gibt es zur Zeit LANDESWEIT genau 216 - von 7,5 Millionen.


    Arbeiten gehen "dürfen" wir - natürlich. Die Glücklichen, die überhaupt noch Arbeit haben.

    Aber die gleichen Menschen, die den ganzen Tag über zusammen arbeiten, dürfen sich privat nicht treffen oder gemeinsam Sport treiben.

    Auch die Kinder dürfen ihre Freunde immer noch nicht sehen.

    Die Fußballmillionäre dürfen schon lange wieder trainieren und auch spielen.

    Aber beim Amateursport und privat ist das immer noch verboten, ebenso andere Mannschaftssportarten.


    Es ist nicht logisch nachvollziehbar, warum das eine erlaubt, das andere aber verboten ist.

    So empfinden eben die meisten Menschen die Regeln als Schikanen und nicht als Schutz.

    Sie haben schlicht und einfach die Schnauze gestrichen voll von den hektischen und großteils nutzlosen Massnahmen, den Ge- und Verboten, den immer neuen Regelungen, der Unsicherheit, ob das, was heute noch erlaubt ist, morgen schon verboten sein wird.

    Wir können nichts, aber auch gar nichts planen. Wir hängen alle in der Luft, haben keine Sicherheit, ob wir morgen überhaupt noch arbeiten und verkaufen können/dürfen, an neue Projekte ist gar nicht zu denken.

    Keiner weiß, ob er morgen nicht schon (wieder) auf der Straße steht, weil sein Chef dichtmachen muß er entlassen wird.

    Kann man es den Menschen denn verdenken, daß sie irgendwan einfach nicht mehr wollen?


    Nix. Es kommt einfach nix.

    Genau dasselbe hier.

    Verbieten, verbieten, verbieten.

    Aber ja keine Initiaven ergreifen um den eh schon gebeutelten Bürgern - und vor allem den Kindern - das Leben so viel wie möglich zu erleichtern.

    Verbote kosten ja nichts.

    Alles andere schon.

    Und ja. Ich bin nicht mehr nur frustriert, inzwischen wächst die Wut.

    Wir sind nicht die Einzigen, deren Einkommen dieses Jahr um gut 90% weggebrochen ist.

    Geschätzt 45 % der Klein- und Mittelständler sind bereits ruiniert, ihre Beschäftigten stehen seit Monaten auf der Straße.

    Und hier bekommt keiner Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld. Von staatlichen Hilfen ist weit und breit nichts zu sehen.

    Viele Familien hungern schon.

    Licht am Ende des Tunnels gibt es aber nicht.

  • So empfinden eben die meisten Menschen die Regeln als Schikanen und nicht als Schutz.

    Erstmal danke für die ausführliche Beschreibung !


    Die Wut der Leute ( weltweit) kann ich mehr als verstehen,mir geht das ja ähnlich - nicht wirklich was zu tun weil überall eine Art Stillstand/Abwartehaltung angesagt ist !

    Ich habe letzte Woche -sehr ungerne- einen der zurückgelegten 500er anbeissen müssen die ich als Rücklage habe.


    Was Du aber trotz Deiner Wut nicht aus den Auge lassen solltest : Wenn man sich die Zahlen in Paraguay anguckt ( selbst wenn die Dunkelziffer 10 bis 100 x so hoch ist ) scheint das Konzept dort aufzugehen. Im Gegensatz zu ganz vielen anderen Ländern.


    Wut ist so eine Sache aus der noch nie was vernünftiges rausgekommen ist ! Man muss da verdammt aufpassen nicht einen Tunnelblick zu bekommen und das Wesentliche aus den Augen zu verlieren.

    Wut kann man nicht kanalisieren,schon gar nicht in de richtige Richtung - weil es hier mMn Niemanden gibt auf den man wütend sein kann ( ausser einige Millarden kleine Viren die im Umlauf sind )


    Ich musste mir ja auch erstmal vor Augen halten :


    - Könnte ich selber besser handeln "als Die da oben" ?

    - Würde ich keine Fehler machen ?


    Da ich beides ( und wohl alle anderen auch ) mit "Nein" beantworten müssen ist Wut nicht hilfreich !

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet

  • Das sind weise Worte!

    Leider werden sich diese Worte nicht jene zu Herzen nehmen, die als Aluhutträger oder Querdenker rumkrakeln. Natürlich ist es nicht einfach, derart weitreichende Entscheidungen zu treffen. Natürlich wurden in der Vergangenheit Fehler gemacht. Und sicherlich sind auch einige Entscheidungen der vergangenen Tage diskussionswürdig, denn sie erscheinen mir nicht so ohne weiteres schlüssig.


    Aber ich akzeptiere diese Entscheidungen. Vielleicht bin ich paranoid, aber ich glaube, ich werde morgen, wenn ich nach zwei Wochen Urlaub wieder zur Arbeit gehe, eher auf Nummer sicher gehen und meine FFP2 mitnehmen...

    aus Niedersachsen, DE gesendet...


    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit." Marie von Ebner-Eschenbach


    Dorfleben. Entweder du liebst es oder du liebst es nicht. Es gibt kein Versuchen!


    "Dein Rad kann viel mehr, als du ihm zutraust. Das findet schon seinen Weg. Einfach laufen lassen, wenig bremsen, den Flow finden." (ein Freund zu einem Silk Road Mountain Race Teilnehmer)


  • Ich möchte jetzt nicht für alle Länder und deren Maßnahmen sprechen, aber hier in Deutschland scheint sich der Fokus der Leute zu sehr auf die Maßnahmen und Verbote zu richten und den eigentlichen Grund für das alles zu ignorieren: Der Coronavirus breitet sich aus, es gilt 1/3 der Bevölkerung als Risikogruppe und unsere Kultur hier ist auf den Schutz der Schwachen ausgerichtet.


    Sicher haben manche Leute ein anderes Empfinden und sehen sich selber als primär wichtig, wichtiger als alle anderen Menschen um sie herum, aber ich denke die liegen falsch.


    All diese Maßnahmen (manche davon könnten sicher besser gemacht werden und manche könnten besser erklärt werden) werden ja nicht beschlossen, weil ansonsten Langeweile herrschen würde. Das Ziel ist es möglichst gut durch diese Pandemie durch zu kommen, mit minimalen Verlusten in der Bevölkerung. Diese minimalen Verluste werden aber nicht nur an den Opfern des Virus fest gemacht, sondern auch andere Faktoren (Arbeitslosigkeit, häusliche Gewalt, Versorgung, Wirtschaft ...) spielen dabei eine Rolle.


    Es bleibt uns nunmal nur der Weg, die Ruhe zu bewahren und den Virus abzuwettern. Egal welche Anstrengungen wir ansonsten wählen würden, sie wären noch drastischer, wenn wir dem Beispiel asiatischer Länder folgen würden. Aber würden wir denn diese Einschränkungen hinnehmen wollen?


    Der Sommer ist vorbei, da wäre es Zeit gewesen sich besseres auszudenken. Hat aber anscheinend niemand gemacht. (Wie alle anderen europäischen Länder auch - wir sind ja nicht alleine in unserer Hilflosigkeit!)


    Als Prepper haben wir das doch kommen sehen. (Jeder nach dem März/April konnte das sehen!) Und ihr habt doch sicher auch euren Alltag schon für den Herbst und Winter abgeändert: Ein Hobby welches sich in Isolation mit viel Freizeit betrieben lässt, die Familie in die richtige Richtung gedrängt das gleiche zu tun, einen Lockdown vorbereitet, usw ...)


    Das ist "nur" ein Virus. Es könnte viel schlimmer sein! Er könnte tödlicher sein. Oder es könnte sogar Krieg sein und eurer Hab&Gut könnte zerstört werden. Ihr könntet vor dem nichts stehen und auch das Sozialsystem und der Staat könnten verschwunden sein. Das ist aber nicht so! Die Sache läuft irgendwie noch glimpflich ab. Wir können noch einkaufen, wir können mit der Familie Kontakt haben, wir haben zumeist noch unsere Jobs und unser Leben ist nur etwas unbequemer geworden. Ein MNS und AHA+L ist nun vorgeschrieben. Oh Gott! :)


    In anderen Ländern geht es den Menschen viel dreckiger! Die dürfen jammern! Aber wir hier in DACH+ haben genug Sicherheitsnetz in unserem Systemen. Wir werden nicht verhungernd in der Straßenrinne liegen, weil nun ein Teil-Lockdown stattfindet.


    Und für die Kritiker: Ich bin selber Solo-Selbstständiger. Ich habe in diesem Jahr kaum noch was verdient und ich rechne damit, das dies noch bis Mitte nächsten Jahres so weiter geht. Fangt mit euren festen Gehältern und eurer 80%-bezahlten Kurzarbeit nicht an mir zu erklären, wie schlecht es euch gerade geht!


    Ich habe beschlossen diesen blöden Virus zu überstehen und möchte dann mit neuen Ideen wieder anfangen. Den Blick nach vorne richten ist die einzige sinnvolle Haltung. Das was hinter uns liegt war vor dem Virus und das ist unweigerlich vorbei. Es gibt keinen anderen Weg! Was soll das diskutieren um die Maßnahmen? Dabei arbeitet man sich nur an Dingen ab die nicht zu ändern sind. Es geht eigentlich um den Virus, der sich momentan ausbreitet. Da kann jeder durch sein Verhalten mitarbeiten diesen auszubremsen.


    Aber der Virus scheint gerade der Elefant im Raum zu sein, den niemand sehen möchte. Es wird weitere Lockdowns geben (Hammer & Dance) und es wird irgendwann möglicherweise einen Impfstoff geben. Warten wir ab. Wenn die Mortalitätsrate dann wirklich bei 3% liegt, werden wir 200.000+ Tote in D aufgrund des Virus haben. Das ist eine Menge! In den Jahren danach wird dies noch Auswirkungen auf das Gesundheitssystem und Sozialsystem haben.


    Bleibt gesund!

  • Wut ist so eine Sache aus der noch nie was vernünftiges rausgekommen ist !

    Ich wiederhole es ungern.

    Aber leider ist die Mehrheit der Weltbevölkerung nicht in eurer ( deutschen ) komfortablen Lage.

    KEINER bekommt hier Arbeitslosen- oder Kurzarbeitergeld.

    KEINER bekommt irgendwelche staatlichen Hilfen oder Überbrückungs- oder Ausgleichszahlungen.

    KEINER bekommt Hartz4.

    Wer pleite ist, ist ruiniert.

    Wer arbeitslos ist, bekommt keinen Guarani.


    Und wenn dann jeden Tag immer neue, unsinnige und kontraproduktive Ge- und Verbote erlassen werden, wenn man die Menschen daran hindert zu arbeiten um ihr - im wahrsten Sinne des Wortes - tägliches Brot zu verdienen, wenn eine abgehobene politische Elite, denen es in ihren Barrios Cerrados bei SEHR hohen Gehältern einfach am Allerwertesten vorbeigeht, daß tausende Familien bereits seit Monaten hungern, wie kann es da ausbleiben, daß die Wut wächst?

    Stellt euch vor, es würde euch so gehen.

    DANN möchte ich sehen, ob ihr weiterhin so gelassen das Geschehen beobachten würdet, wie ihr es tut.

    Natürlich könnten wir uns zurücklehnen, denn wir sind sehr gut mit Lebensmitteln und anderen Dingen versorgt.

    Aber unsere Nachbarn nicht.

    Die Diebstähle und Raubüberfälle nehmen zu.

    Mit der wachsenden Verzweiflung der Menschen, die keine Perspektive mehr haben, werden die noch mehr steigen und auch brutaler werden.

    An Covid-19 KÖNNTE man sich anstecken und KÖNNTE man eventuell, vielleicht, unter Umständen sterben.

    Aber am Hunger WIRD man sterben.

    Viele SIND schon gestorben.

    Nicht am Virus, sondern an den Massnahmen der Regierungen, die die Menschen "schützen" sollen.


    Oh welche Freude!

    Unsere Regierung hat uns vor dem Virustod bewahrt.

    Leider sind wir dann verhungert.

    Egal, Hauptsache, wir sind nicht an Covid-19 gestorben!

  • ich denke oft das die meisten das hier vergessen.


    Wenn du Hunger hast zählen andere Prioritäten. Du läufst nicht durch die Gegend und denkst "och ich hab zwar jetzt 2 Tage nix gegessen und seit einem Tag nix mehr getrunken, aber das ist alles sinnvoll. So werde ich nicht an dem Virus sterben. Ein Ende ist nicht in Sicht, aber alles ist gut, Hab ich halt weiter Hunger und Durst und weiß noch nicht wann ich das nächste mal was bekomme."


    Welches Risiko geht man dann ein? Das "es könnte evt sein das du stirbst" oder das "wenn das noch 2 Wochen so geht bist du zu 100% Tod"?

  • wenn eine abgehobene politische Elite, denen es in ihren Barrios Cerrados bei SEHR hohen Gehältern einfach am Allerwertesten vorbeigeht, daß tausende Familien bereits seit Monaten hungern, wie kann es da ausbleiben, daß die Wut wächst?

    Du hast 100% Recht mit der Situation,das ist alles sehr schlimm !

    Doch erschliesst sich mir immer noch nicht wie Wut ( gegen wen oder was auch immer ) in der Situation hilfreich ist...

    Vielleicht kommt ja bei den Verantwortlichen doch bald die Erkenntnis das auch das beste Barrio Cerrado nichts mehr nützt wenn die Massen so ein Viertel überrollen.

    Hoffentlich muss es dazu nicht kommen...

    Aus dem Norden von DE bzw. dem Süden von ES gesendet