COVID-19: Erfahrungen & Austausch

  • Bei den Nachbarn zwei Stockwerke drunter warte ich darauf, dass da jmd austickt. Zwei kleine Kinder und verdächtig viel Geschreie und Lärm seit Homeoffice.


    Die Mutter ist an der Kotzgrenze und der Vater bastelt an seinem Motorrad herum. Das läuft dann schön mal 19 min im Standgas und wummert so schön

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  • Auch bei uns ist das Homeschooling mittlerweile sehr anstrengend geworden. Vor allem für meine Frau.

    Anstrengend nicht im stofflichen Sinn, sondern was den "Homeschooling-Koller" unserer Söhne betrifft.


    Der ältere ist gerade heftig am pubertieren und bockt sowieso weil es gerade "zum guten Ton" gehört. Wenn er merkt, dass er etwas falsch gelöst hat, dann weigert er sich das noch zu verbessern, da die Zeit durch ist. In der Schule würde er das nie machen, aber die Eltern sind auch nicht die Lehrer... :winking_face:


    Dem jüngeren läuft alles viel zu einfach und er findet die für ihn zu leichten Aufgaben extrem langweilig und monoton.

    Er leidet auch darunter, dass er nicht viele Freunde hat und diese dürfen momentan nicht zum Spielen nach draussen gehen. Da der ältere Bruder länger lernen muss, wendet er sich logischerweise stärker an die Eltern als normal.


    Da ich selbst im Fernunterricht bin und regelmässige Videokonferenzen mit meinen Klassen abhalte, kann ich nicht einfach so vom PC weg und meine Liebste unterstützen.
    Dies führt in Verbindung mit ihrer Krankheit dazu, dass sie geistig extrem ausgelaugt ist. Zusätzlich macht sie sich selbst noch Vorwürfe, weil sie den Haushalt nicht so führen kann, wie im Normalfall.

    In unserer Familie sind alle froh, wenn es dann (hoffentlich) am 11. Mai wieder mit Unterricht in der Klasse losgeht.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Mir ist die letzten Tage aufgefallen das der Markt für gebrauchte Laptops mit akzeptablen Leistungen jetzt sehr dünn ist. Uralte Hardware wird unverschämt teuer angeboten den für den Heimunterricht (und die selbstbeschäftigung) werden derzeit viele Geräte gebraucht.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Hab zwar nicht nach Laptops geschaut, aber auch andere HArdware ist bei Ebay aktuell recht teuer. Auch Neuware sehr viel teurer als zum Jahreswechsel.

    Hätte da fast 2x16 GB RAM gekauft, damals für unter 100 EUR... Aktuell ist in der RIchtugn nichts zu bekommen.

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  • Das hat sicherlich mehr mit der Tatsache zu tun, dass nun einige Komponenten für PCs nicht mehr im Viertelstundentakt von Asien nach Westen verschifft werden.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Falls du mich meinst: Mehr als mit der Tatsache des Homeschoolings.

    Ich glaube nicht, dass dies einen Einfluss auf die Preise von PCs und Laptops hat.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Bei den gebrauchten auf jeden Fall, da sehe ich die Entwicklung direkt auch an den Nachfragen bei mir ob ich was habe oder aufrüsten kann. Bei den neuen wird sicher die ausgesetzte Produktion in Asien die größere Rolle spielen.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Bei uns geht es nach dem Motto: "Was die Schule verlangt, muss sie zur Verfügung stellen."


    So mussten wir etwa 30 Fahrradhelme anschaffen. Wen wir während der Schulzeit mit dem Rad wo hin fahren, sind die Helme obligatorisch. Da haben aber einige Eltern reklamiert, dass sie extra deswegen einen "teuren" Fahrradhelm kaufen müssten. :nauseated_face: Vermutlich hätte es dann nicht mehr für das Netflix-Abo gereicht.


    Auch während des Homeschoolings wurden zig Laptops an Schüler ausgeliehen, die zuhause keinen hatten oder weil nur ein Gerät für mehrere Kinder vorhanden ist.

    Heute ein guter Plan ist besser als morgen ein perfekter Plan.

    -George S. Patton-

  • Homeschooling ist ja auch nicht überall so techniklastig. In Berlin, wo meine große zur Schule geht/ging gibt es nur Arbeitblätter zum Ausdrucken und keine direkte PC-Arbeit.


    Allgemein wird die Nachfragen aber wg. mehr Anwesentheit zu Hause entsprechend gestiegen sein und bei weniger Angebot bei Neuwaren, wird die Zufuhr zum gebrauchtmarkt auch begrenzt, da ein geplantes Upgrad dann vielleicht doch erst später durchegführt wird.

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  • Der Markt für gebrauchte professionelle IT-Hardware ist eigentlich noch ganz entspannt. Habe gerade mal bei ITSCO virtuell "eingekauft". PCs gibts in Stückzahlen und mit akzeptabler Ausstattung (Win10, 8GB RAM, 500GBHD oder 128GB SSD), im Preisbereich von 150-200 Euro. Nen 22"-Monitor für 50 Euro dazu und man hat eine gute Basis für Homeoffice und Homeschool. Da kann man auch mal 20 oder 50 Stück in den Warenkorb packen, ohne dass das Shopsystem schreit "maximale Stückzahl überschritten". Bei Business-Notebooks sieht es etwas dünner aus, bzw. deutlich teurer. Aber das war auch schon vor Corona so.


    Auch bei Ebay kann ich keine Kaufhysterie feststellen, sucht man z.B. nach Auktionen von 17"-Notebooks, dann wird gefühlt nur jede 5. der momentan 265 Auktionen überhaupt beboten. Ich glaube die Lernwilligkeit der Kids zuhause wird überschätzt...


    Ich würde aber auch von dem Arbeiten/Lernen am Notebook abraten. Nach unseren Erfahrungen mit Homeoffice (mache ich seit 4 Jahren, meine Frau seit 2 Jahren) und jetzt noch Homeschool ist es kaum möglich, mehrere Stunden konzentriert am Klapprechner zu arbeiten. Man benötigt einfach mehr Desktopfläche, als ein Notebook bieten kann und aus Gründen der Ergonomie sollte die ober Bildschirmkante auf Augenhöhe sein. Man kann natürlich einen separaten Monitor an jedes Notebook anschließen, wenn man dieses dann aber weiter zur Eingabe benutzt, zwingt man sich zu unnatürlichen anstrengenden Bewegungsmustern und Blickfolgen. Das kann man mal am Wochenende machen, aber nicht 8h/5Tage über mehrere Wochen hinweg. Wenn dann sollte das Notebook auf eine Dockingstation und man arbeitet dann mit den vom normalen PC gewohnten Komponenten. Dann kann man aber auch gleich einen normalen PC verwenden. Zumal die nach meinen Erfahrungen leiser sind, als ein hochgezüchtetes 17-Zoll-Notebook, dessen Lüfter permanent läuft. Vor einem auf dem Tisch, nicht unter dem Tisch.


    Wir haben uns auf dem Dachboden ein geräumiges Arbeitszimmer eingerichtet (schon lange vor Corona). Dort sind mittlerweile drei Schreibtische in drei Ecken, jeweils mit zwei 19"-Monitoren. Fürs dauerhafte ruhige Arbeiten nutzen wir kleine lüfterlose Mini-PCs (Intel N3150 CPU, 16GB RAM, 480GB SSD, Win10, TDP 6Watt), was auch der Stromrechnung gut tut. Für rechenintensive Geschichten haben wir zwei mittlere (Z420) und eine große HP Workstation (Z820) an den Tischen stehen, die laufen aber nur bei Bedarf. Dazu eine Diskstation für die zentrale Datenablage und nächtliches Backup (die DS sichert sich zusätzlich auf eine extrene USB-Platte). Eine der Workstations hat noch ein LTO4-Bandlaufwerk, mit dem ich einmal im Quartal die Backups archiviere.

    Dazu zwei Laserdrucker im Netzwerk und ein 16port-Switch, der mittlerweile voll belegt ist, weil noch ein paar "Bastelprojekte" hier und da am laufen sind.


    Grüsse

    Tom

  • Außerdem habe ich gelernt, dass Homeoffice ernst zu nehmende, zeitfressende Arbeit ist, bei der der zu Haus arbeitende Mensch im Haushalt nur körperlich anwesend ist. Da ist keine Zeit für viel lustige Bespaßung des Nachwuchses mehr drin. Und im Moment würde ich niemandem empfehlen seinen Job durch fahrlässiges (nicht)arbeiten zu riskieren.

    Die verschiedenen psychischen Auswirkungen des Homeoffice scheinen mir relativ interessant: Ich finde es sehr entspannt, bin zu Hause mit weniger Stress eher noch produktiver als in der Firma und bekomme nebenher noch das Kind ganz gut bespaßt (das zugegebenermaßen sehr brav ist, noch nicht bei Schularbeiten betreut werden muss und viel Auslauf im Garten hat). Andere Kollegen haben anscheinend wirklich große Probleme, sich im Homeoffice zu organisieren und motivieren.


    Bei mir liegt das vermutlich unter anderem daran, dass ich rund die Hälfte meines Berufslebens freiberuflich und zum großen Teil von zu Hause aus gearbeitet habe und daran gewöhnt bin. Es hat mich sehr gewundert, dass andere so große Probleme damit haben. Natürlich spielen auch die Rahmenbedingungen mit rein. Wir haben sehr viel Platz. In der Stadt mit kleiner Wohnung oder Reihenhaus und gesperrten Spielplätzen wird das nachvollziehbar kritischer.

  • Bei uns haben wir unser Homeoffice in abwechselnden Schichten organisiert. Ansonsten wird es in unseren 70 qm, 3 Zi. schwierig.


    Ich bin normalerweise im Außendienst und meine Frau ist selbstständig.


    Bei Selbsttändigen brechen jetzt die Aufträge weg, und die vorhanden Kunden müssen online betreut werden.


    Das ist von unserer Seite kein Problem aber viele Kunde tun sich sehr schwer. Einmal die Technik und vorallendingen die Organisation.

    (Chef dreht durch wenn er seine Schäfchen nicht in Reichweite hat)


    Unser Junior macht sich gut, vermisst aber seine Freunde aus dem Kindergarten sowie sonstige Spielkameraden.


    Gottseidank können wir in unseren Schrebergarten ausweichen.

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  • Dort sind mittlerweile drei Schreibtische in drei Ecken, jeweils mit zwei 19"-Monitoren. Fürs dauerhafte ruhige Arbeiten nutzen wir kleine lüfterlose Mini-PCs (Intel N3150 CPU, 16GB RAM, 480GB SSD, Win10, TDP 6Watt), was auch der Stromrechnung gut tut.

    Wieviel Verbrauchen diese 6W TDP im idle d.h. windows aktiv, aber es wird nix dran gemacht? Such noch nach etwas sparsamen d.h. <5W idle , aber ist recht mühselig, da es keiner an gibt, wieviel die Dinge da verbrauchen. N3150 wäre mir auch fürs office etwas zu langsam. mein Schleppi (natürlich mit Dock) hat einen i5-4202Y. Der Video Schleppi einen i7-4800MQ und 32GB + Quadro Chip + 1,5 TB SSDs, aber wenn der was tut, dann hört man das.


    Monitore habe ich 27+24 Zoll. Wobei mir meist der 27er genügt und noch für Aufwendige Sachen der zweite schirm angeschaltet wird.

    Mein 27er braucht 15W

    aus DE gesendet....

  • Bei Business-Notebooks sieht es etwas dünner aus, bzw. deutlich teurer. Aber das war auch schon vor Corona so.

    Wo wir gerade bei IT-Ausstattung sind:

    Der "Normalo" kennt den Unterschied zwischen Consumer- und Businessnotebook nicht. Er schaut auf die technischen Werte und kauft sich dann das Billigere. Beschwert sich aber dann, wenn das kurz nach der Garantiezeit abraucht. Ich hab meinen Kindern, vor langen Jahren, immer die aus meinem Büro abgelegten Thinkpads gegeben. Da stand früher mal IBM drauf. Bekanntermaßen die Kalaschnikows unter den Notebooks. Vom Fahrrad gefallen, oder mit dem Kabel vom Tisch runtergerissen. Alles kein Ding und ohne großen Aufstand selbst reparierbar. Das ist heute bei den Businessnotebooks zwar nicht mehr so einfach, aber Qualitätsunterchiede gibts unverändert. Das nur zur Info, weil viele das nicht wissen.

  • Kann ich bestätigen, :thumbs_up:

    Ist aber OT.

    Was mir an Fachwissen und Intelligenz fehlt mach ich mit (hier könnte ihr Produkt stehen) wieder weg.

    lutra incognita aus DE B/BB

  • Unser Bildungsministerdarsteller hat sich diesen Montag, also nach SECHS Wochen seit Beginn der Schulschließung und der Ausgangssperre, dazu bequemt, die bei vollem Gehalt freigestellten Lehrer in den Allerwertesten zu treten, damit die sich mal aus der Hängematte schwingen und ihren Schülern den Unterrichtsstoff zukommen lassen.

    Seither ertrinken wir in den Aufgaben, die möglichst vorgestern erledigt wieder zurückgeschickt werden sollen.

    Jetzt dürfen die Eltern ihren Kindern den Schulstoff beibringen, denn zu mehr als die Aufgaben schicken, fühlen sich die Lehrer nicht verpflichtet.

    Auch der meines Neffen nicht.

    Als meine Schwester ihn heute früh um Beispielrechenaufgaben bat, hat er einfach nicht reagiert.

    Es ging um das Potenzieren von Zahlen und die Einführung in die Algebra. Ein völlig neues Thema. Nachdem er die Anrufe von ihr ins Leere laufen ließ, rief ich ihn an und da er meine Nummer nicht kannte, nahm er auch ab.

    Ich denke, die Kopfwäsche, die ich ihm verpasste, wird er so schnell nicht vergessen.

    Jedenfalls antwortet er jetzt sofort, wenn sie anfragt.

    Das mit den Erklärungen für Mathematik hatte sich da schon erledigt, weil ich mich da noch dunkel dran erinnern konnte und Algebra ist eh nicht schwierig.

    Mein Neffe ist mit seinen 14 Jahren auch voll das Pubertier und hat überhaupt keine Lust auf Schulaufgaben.

    Naja, NOCH darf er in dieser Hinsicht keine eigene Meinung haben. :smiling_face_with_horns:

    Seine Freunde und Schulkameraden hat er seit dem 10. März nicht mehr gesehen und als Einzelkind langweilt er sich sehr.

    Obwohl meine Sis es sehr gut mit ihm meint und ihn mit allerlei Arbeiten ( unter Protestgeschrei seinerseits ) zu beschäftigen weiß.

    Für seine Fitness fährt er dann auf dem Terreno Fahrrad. Genug Platz hat er da ja.

  • Heute im Radio gehört... Eine schöne neue Definition von Gewalt an Kindern.

    Der Kinderschutzbund über die Einschränkungen der Kinderrechte: Sie dürfen ihre Freunde nicht sehen, sie dürfen nicht auf den Spielplatz, sie können nicht in die Schule ( man nimmt ihnen das Recht auf Bildung). Das ist auch eine Form von Gewalt... :rolleyes:

    Und was ist mit dem Recht auf Gesundheit??

    Und dass unser aller Menschenrechte gerade eingeschränkt werden, ist das dann auch Gewalt?

    Also langsam drehen echt alle durch.

  • Also langsam drehen echt alle durch.

    Finde ich nicht. Ich halte es für legitim, dass Interessenvertreter darauf hinweisen, wenn ihre Themen betroffen sind. Wie man die einzelnen Argumente abwägt und letztlich entscheidet: Das ist erst mal Sache der Politik, danach vielleicht der Gerichte und letztlich, spätestens bei der nächsten Wahl, die Sache aller.